Hybri­des modu­la­res Sitz­sys­tem zur Redu­zie­rung von Sitzbelastungen

M. Woitag
Mit dem hybri­den modu­la­ren Sys­tem wur­de eine kom­ple­xe medi­zi­ni­sche Anord­nung ent­wi­ckelt, die beim Sit­zen auf­tre­ten­de Belas­tun­gen gezielt redu­ziert und die Ver­weil­zeit im Sitz­sys­tem ohne Zunah­me des Risi­kos von Schä­di­gun­gen der Haut (Deku­bi­tus­pro­phy­la­xe) erhöht. Dabei zeich­net sich das hybri­de Sys­tem durch die Kom­bi­na­ti­on ver­schie­de­ner Wirk­me­cha­nis­men aus. Eine grund­le­gen­de Belas­tungs­re­duk­ti­on erfolgt durch die indi­vi­du­el­le Sitz­an­pas­sung an die Kör­per­kon­tur mit Hil­fe einer Vaku­um­sitz­kis­sen­kom­po­nen­te. Dar­über hin­aus­ge­hen­de Belas­tun­gen wer­den von einer Luft­pols­ter­schicht und einer klas­si­schen Schaum­stoff­schicht abge­fan­gen. Durch die Inte­gra­ti­on eines flä­chi­gen Druck­mess­sys­tems wer­den zudem Belas­tun­gen sen­so­risch erfasst. Auf die­ser Basis wer­den mit Hil­fe der seg­men­tier­ten Luft­pols­ter­schicht und der zuge­hö­ri­gen pneu­ma­ti­schen Stell­ein­rich­tung gezielt Ent­las­tun­gen und auch Wech­sel­be­las­tun­gen her­bei­ge­führt, die zur Erho­lung der betrof­fe­nen Kör­per­zo­nen führen.

Weiterlesen

Ver­gleich zur kli­ni­schen Nutz­bar­keit der Exo­ske­let­te ReWalk, Ekso und HAL

J. Nit­sch­ke, D. Kuhn, K. Fischer, K. Röhl
Seit den 1970er Jah­ren wird an der Ent­wick­lung von Exo­ske­let­ten geforscht, die es quer­schnitt­ge­lähm­ten Men­schen ermög­li­chen sol­len, die bestehen­den Gren­zen ihrer Mobi­li­tät zu über­win­den. Drei ver­schie­de­ne Sys­te­me wur­den im Rah­men der fol­gen­den Stu­die getes­tet: ReWalk*, Ekso** und HAL***. Zwei der genann­ten Sys­te­me (Ekso und HAL) sind seit April 2014 fes­ter Bestand­teil der The­ra­pie quer­schnitt­ge­lähm­ter Pati­en­ten der Berufs­ge­nos­sen­schaft­li­chen Kli­ni­ken Berg­manns­trost in Hal­le (Saa­le). Der Ekso wird im Rah­men der Behand­lung kom­plett und inkom­plett quer­schnitt­ge­lähm­ter Pati­en­ten genutzt; durch einen soge­nann­ten Varia­ble Assist ist es bei inkom­plet­ter Läh­mung mög­lich, die vor­han­de­ne Rest­mus­kel­funk­ti­on aktiv zu gebrau­chen. Der HAL wird für die The­ra­pie quer­schnitt­ge­lähm­ter Pati­en­ten genutzt, die einen Kraft­grad von min­des­tens 3/5 nach Jan­da für Hüft­beu­gung und Knie­stre­ckung auf­wei­sen. Die Ergeb­nis­se bele­gen, dass Exo­ske­let­te der­zeit zwar als The­ra­pie­ge­rä­te eine sehr gute Ergän­zung der bis­he­ri­gen Mög­lich­kei­ten dar­stel­len, jedoch weder ein Ersatz für den Roll­stuhl sind noch als Hilfs­mit­tel ver­ord­net wer­den soll­ten. Hier­für ist eine wei­te­re Opti­mie­rung der Sys­te­me erfor­der­lich, um den ent­spre­chen­den Sicher­heits­an­spruch eines Hilfs­mit­tels zu erfüllen.

Weiterlesen

Roll­stuhl­ver­sor­gung in der Geriatrie

N. Sören­sen
Einen Roll­stuhl zur Fort­be­we­gung nut­zen zu müs­sen bedeu­tet immer eine erheb­li­che Beein­träch­ti­gung der Mobi­li­tät. Beim Roll­stuhl­nut­zer soll die Arm­kraft die Bein­kraft erset­zen. Das ist immer ein schlech­ter Tausch, selbst für jun­ge, kräf­ti­ge Men­schen. Älte­re Men­schen haben jedoch in der Regel eine gerin­ge­re Arm­kraft als jün­ge­re, denn bei ihnen kom­men alters­ge­mä­ße dege­ne­ra­ti­ve Ver­än­de­run­gen von Mus­ku­la­tur und Ske­lett hin­zu. Ein alter Mensch müss­te dem­nach einen Roll­stuhl erhal­ten, mit dem das Fah­ren so leicht wie nur irgend mög­lich ist – doch genau das Gegen­teil ist der Fall. Die drei wich­tigs­ten manu­el­len Roll­stuhl­ty­pen sind, so lau­ten die Begrif­fe im Hilfs­mit­tel­ver­zeich­nis (HMV), der Stan­dard­stuhl, der Leicht­ge­wicht­stuhl und der Adap­tiv­roll­stuhl. Deren Unter­schie­de wer­den im Rah­men die­ses Arti­kels auf­ge­zeigt und diskutiert.

Weiterlesen

Anfer­ti­gungs­tech­nik für Sitzschalenversorgungen

K. Wie­se
Schwerst­be­hin­der­te Kin­der und Jugend­li­che, die nicht selbst­stän­dig in der Lage sind, den Ober­kör­per auf­zu­rich­ten und zu sit­zen, benö­ti­gen in ihrem All­tag eine Sitz­scha­len­ver­sor­gung. Durch die rich­ti­ge Posi­tio­nie­rung des Pati­en­ten wirkt sie sta­bi­li­sie­rend, beugt so wei­te­ren Fehl­bil­dun­gen vor und unter­stützt die Men­schen dabei, am Leben teil­zu­ha­ben. Die­se Leis­tung kön­nen nur Sitz­scha­len erfül­len, die exakt an die Bedürf­nis­se des Pati­en­ten und an die des pfle­gen­den Umfel­des ange­passt wer­den. Der fol­gen­de Arti­kel erläu­tert die ein­zel­nen Schrit­te für eine pass­ge­naue Sitzschalenversorgung.

Weiterlesen