Pfle­ge­mehr­auf­wand in der Reha­bi­li­ta­ti­on von Men­schen mit Ampu­ta­ti­on an den unte­ren Extremitäten

R.-A. Grün­ther, B. Knebel
Der Arti­kel dis­ku­tiert die Ergeb­nis­se einer retro­spek­ti­ven Fall­kon­troll­stu­die der Baum­rain­kli­nik des Heli­os Reha­zen­trums Bad Ber­le­burg, bezo­gen auf den tat­säch­lich geleis­te­ten Pfle­ge­auf­wand bei Pati­en­ten in der Reha­bi­li­ta­ti­on nach einer Ampu­ta­ti­on an der unte­ren Extre­mi­tät. Dabei wur­de dif­fe­ren­ziert zwi­schen Ober­schen­kel- und Unter­schen­kel­am­pu­ta­tio­nen. Anhand der Kran­ken­ak­ten aus den Jah­ren 2007, 2009 und 2011 wur­de der Mehr­auf­wand für die Pfle­ge und einen Ver­band­wech­sel sowie die Mehr­kos­ten für das Ver­band­ma­te­ri­al ermittelt.
Es wird dar­ge­stellt, dass die­se zusätz­li­chen Zeit­auf­wän­de und Kos­ten nicht in dem von den Kran­ken­kas­sen ver­gü­te­ten Pau­schal­ent­gelt­be­trag ent­hal­ten sind. Die Zeit­auf­wän­de und Kos­ten sind zwi­schen 2007 und 2011 stark ange­wach­sen; im Jahr 2011 bei­spiels­wei­se belief sich der zeit­li­che Mehr­auf­wand auf einen Spit­zen­wert von über 24 Stun­den bei Men­schen mit einer Unterschenkelamputation.
Auf­grund die­ser Kos­ten für den Pfle­ge­mehr­auf­wand und die Wund­be­hand­lung ist eine Ver­le­gung von Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen in spe­zia­li­sier­te Reha-Kli­ni­ken stark limi­tiert. Sel­ten ist eine Auf­nah­me in einer Reha-Kli­nik bei Men­schen mit einer Ampu­ta­ti­on an den unte­ren Extre­mi­tä­ten mit einem Bart­hel-Index unter 80 mög­lich, so die Erfah­rung der Autoren.

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Orthop­ro­the­ti­sche Ver­sor­gung einer Umkehrplastik

A. Papado­pou­los
Im fol­gen­den Arti­kel wer­den die Indi­ka­ti­on der Borggre­ve-Umkehr­plas­tik, der Ablauf der orthop­ro­the­ti­schen Ver­sor­gung, die Kon­struk­ti­ons­merk­ma­le der Orthe­se sowie Details der hand­werk­li­chen Aus­füh­rung beschrie­ben. Die Ver­sor­gung wur­de vom Ver­fas­ser im Rah­men sei­ner Meis­ter­prü­fung ange­fer­tigt, die vor dem Prü­fungs­aus­schuss der Hand­werks­kam­mer Dort­mund abge­legt wur­de. Der Bei­trag strebt an, wei­te­re jun­ge Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen zur Ver­öf­fent­li­chung ihrer Arbei­ten anzuregen.

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Kom­pli­ka­tio­nen bei der Ansteue­rung von Pro­the­sen der unte­ren Extre­mi­tät bei Hypermobilitätssyndrom

K. Stahl
Bei der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung der unte­ren Extre­mi­tät kann – auch bei tech­nisch ein­wand­frei­en Pro­the­sen und unkom­pli­zier­ten Stumpf­ver­hält­nis­sen – der Fall auf­tre­ten, dass es zu einem unsi­che­ren Ste­hen und Gehen des Pati­en­ten kommt. Im Rah­men der Ursa­chen­for­schung soll­te dabei das Vor­han­den­sein eines Hyper­mo­bi­li­täts­syn­droms nicht aus­ge­schlos­sen wer­den, von dem alle Gelen­ke im Bewe­gungs­ap­pa­rat betrof­fen sind und das beim Pro­the­sen­trä­ger zu gro­ßen Pro­ble­men füh­ren kann. Zu unter­schei­den sind in die­sem Zusam­men­hang die Hyper­mo­bi­li­ty Spec­trum Dis­or­der (HSD) und das Ehlers-Dan­los-Syn­drom des hyper­mo­bi­len Typs (EDS-HT). Eine ent­spre­chen­de Dia­gno­se ist mit Hil­fe des Beigh­ton-Score möglich.

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Kör­per­bild im Kon­text von Ampu­ta­ti­on und Prothetik

J. Les­ky
Aus­gangs­punkt die­ses Arti­kels ist die Fra­ge, ob eine Exo­pro­the­se in das Kör­per­bild ihres Trä­gers inte­griert wer­den soll. Im Anschluss an einen Über­blick über die ein­schlä­gi­ge Lite­ra­tur wird näher auf die Kom­ple­xi­tät und die Unschär­fe des psy­cho­lo­gi­schen Kör­per­bild-Kon­struk­tes als Teil­aspekt des Kör­per­er­le­bens ein­ge­gan­gen. Wesent­lich in der the­ma­ti­schen Betrach­tung ist die Dif­fe­ren­zie­rung vom Kör­per­sche­ma als neu­ro­phy­sio­lo­gi­schem Kon­strukt. Unter Bezug­nah­me auf die spe­zi­fi­sche Situa­ti­on von Men­schen mit einer Ampu­ta­ti­on wird die Kör­per­bild­the­ma­tik wei­ter aus­ge­führt und schließ­lich mit dem über­ge­ord­ne­ten Kon­zept des Selbst­bil­des in Zusam­men­hang gesetzt.

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Ortho­pä­die­tech­nik-Werk­statt der Zukunft: digi­ta­le Qua­li­täts­si­che­rung indi­vi­dua­li­sier­ter Produkte

F. Glas, B. Roch­litz
Die Mecu­ris GmbH hat in den letz­ten Jah­ren vir­tu­el­le Prüf­stän­de für indi­vi­du­el­le addi­tiv gefer­tig­te Pro­the­sen und Orthe­sen ent­wi­ckelt, sie ste­tig wei­ter aus­ge­baut und ein­ge­setzt. Neben einer ers­ten Fini­te-Ele­men­te­An­a­ly­se für die Pro­dukt­ent­wick­lung ste­hen mitt­ler­wei­le vir­tu­el­le Prüf­stän­de bezüg­lich der Funk­tio­na­li­tät sowie para­me­tri­sche Berech­nungs­mo­del­le für eine gro­ße Zahl von Pro­dukt­va­ri­an­ten zur Ver­fü­gung. In einer digi­ta­len Pro­zess­ket­te kann die­ser vir­tu­el­le Qua­li­täts­check zukünf­tig direkt vom Ortho­pä­die­tech­ni­ker initi­iert wer­den, sowohl in der Pro­the­tik als auch in der Orthe­tik. Das Ziel: eine indi­vi­du­el­le Ver­sor­gung gemäß den hohen Qua­li­täts­stan­dards eines zer­ti­fi­zier­ten Medizinproduktes.

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Ver­bes­se­rung von Geh­ge­schwin­dig­keit, Ener­gie­ver­brauch, Sturz­ri­si­ko und Phan­tom­schmer­zen durch Wie­der­her­stel­lung des sen­so­ri­schen Feed­backs nach einer Oberschenkelamputation

K. Lech­ler, L. Tro­ni­cke, St. Ras­po­po­vic, F. Pet­ri­ni, A. Ö. Sver­ris­son, Á. Alexandersson
Heu­ti­ge Bein­pro­the­sen ver­mit­teln kein akti­ves sen­so­ri­sches Feed­back. Pro­the­sen­trä­ger müs­sen daher sen­so­ri­sche Rei­ze, die über den Stumpf wahr­ge­nom­men wer­den, neu ver­ste­hen und inter­pre­tie­ren ler­nen. Ein sen­so­ri­sches Feed­back beein­flusst jedoch die Fähig­keit des Anwen­ders, die Pro­the­se anzu­steu­ern, was sich wie­der­um auf die Balan­ce und das Gang­bild aus­wirkt. Die­ser Arti­kel fasst zwei Stu­di­en zu die­sem The­ma zusam­men und berich­tet dar­über, inwie­fern vier Ner­ven­im­plan­ta­te durch Signal­über­tra­gung von Sen­so­ren im Pro­the­senknie­ge­lenk die ver­lo­ren­ge­gan­ge­ne direk­te Wahr­neh­mung von Boden­kon­takt und Knie­ge­lenks­be­we­gung wie­der­her­stel­len kön­nen. Die nach­ge­bil­de­te Pro­prio­zep­ti­on und der zeit­gleich wie­der­her­ge­stell­te Tast­sinn füh­ren zu mess­ba­rer Mobi­li­täts­ver­bes­se­rung, redu­zier­tem Sturz­ri­si­ko, gerin­ge­rem Ener­gie­ver­brauch und weni­ger Phantomschmerzen.

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Ent­wick­lung eines mobi­len Sen­sor­sys­tems für ortho­pä­di­sche Hilfsmittel

S. Matyssek, F. Capan­ni
Die Instru­men­tie­rung von Hilfs­mit­teln und die damit ein­her­ge­hen­de Aus­stat­tung einer ortho­pä­di­schen Ver­sor­gung mit Sen­sor­sys­te­men spielt in der prak­ti­schen Anwen­dung bis­her eine eher unter­ge­ord­ne­te Rol­le. Die Mög­lich­kei­ten, die sich mit einem breit ein­setz­ba­ren, indi­vi­dua­li­sier­ba­ren und modu­lar auf­ge­bau­ten Mess­sys­tem erge­ben, sind aller­dings immens. In Koope­ra­ti­on zwi­schen dem Sani­täts­haus Häuss­ler und der Tech­ni­schen Hoch­schu­le Ulm wur­de ein funk­ti­ons­fä­hi­ges Gesamt­sys­tem ent­wi­ckelt, das in viel­fäl­ti­ger Hin­sicht die Ver­sor­gungs­qua­li­tät ver­bes­sern kann. Das Haupt­au­gen­merk rich­tet sich dabei zum einen auf die mess­tech­ni­sche Erfas­sung der Druck­ver­tei­lung zwi­schen Pati­ent und Hilfs­mit­tel und zum ande­ren auf die Inter­pre­ta­ti­on von Ver­for­mun­gen indi­vi­du­ell aus­ge­leg­ter Pass­tei­le (bei­spiels­wei­se Car­bon­fe­dern in Orthe­sen). Damit wird nicht nur die Druck­ver­tei­lung objek­tiv bewert­bar, son­dern durch ein intel­li­gen­tes Warn­sys­tem auch ein höhe­res Maß an Sicher­heit erzeugt.

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Zum Nut­zen mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ter Pro­the­senknie­ge­len­ke bei ein­ge­schränk­ten Außen­be­reichs­ge­hern: eine aktua­li­sier­te sys­te­ma­ti­sche Literaturanalyse

A. Hahn, A. Kannenberg 
Der Nut­zen per Mikro­pro­zes­sor gesteu­er­ter Pro­the­senknie­ge­len­ke (MPK) für unein­ge­schränk­te Außen­be­reichs­ge­her (Akti­vi­täts­klas­se 3) mit Ober­schen­kel­am­pu­ta­ti­on ist in der wis­sen­schaft­li­chen Lite­ra­tur gut belegt. Kan­nen­berg et al. ana­ly­sier­ten 2014/2015 in einer viel zitier­ten Über­sichts­ar­beit den Stand der wis­sen­schaft­li­chen For­schung bei ein­ge­schränk­ten Außen­be­reichs­ge­hern (Akti­vi­täts­klas­se 2) in den Berei­chen „Sicher­heit des Pro­the­sen­ge­brauchs“,  „leis­tungs­ba­sier­te Funk­tio­na­li­tät und Mobi­li­tät“ sowie „vom Pati­en­ten wahr­ge­nom­me­ne Funk­tio­na­li­tät und Zufrie­den­heit“. Die vor­lie­gen­de Arbeit aktua­li­siert die­se Über­sicht unter Anwen­dung der­sel­ben Methodik. 

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Anfor­de­run­gen an eine geeig­ne­te Pro­the­sen­tech­no­lo­gie für älte­re, dys­vas­ku­lä­re Amputierte

M. McGrath, D. Moser, A. Bai­er
Die meis­ten Men­schen mit Bein­am­pu­ta­ti­on sind älter als 65 Jah­re und wei­sen eine vas­ku­lä­re Ätio­lo­gie auf. Die­se Per­so­nen­grup­pe wird mit beson­ders vie­len Her­aus­for­de­run­gen kon­fron­tiert, die durch ihr fort­ge­schrit­te­nes Alter und durch Gefäß­er­kran­kun­gen bedingt sind. Die­se Risi­ken wer­den durch die Fol­gen des Bein­ver­lusts noch verstärkt. 

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