Pro­gram­mier­ba­re Mate­ria­li­en für Orthe­sen und Prothesen

Das The­ma Dämp­fung spielt beim Bau von Orthe­sen und Pro­the­sen eine gro­ße Rol­le. Wer­den bis­her ver­schie­de­ne Bau­tei­le und Mate­ria­li­en ver­wen­det, um auf den Trä­ger indi­vi­du­ell abge­stimm­te Dämp­fungs­ei­gen­schaf­ten der Orthe­sen und Pro­the­sen zu erzeu­gen, set­zen Wis­sen­schaft­ler des Fraun­ho­fer-For­schungs­clus­ters Pro­gram­mier­ba­re Mate­ria­li­en auf die Ver­bin­dung von Logik und Material. 

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Tech­no­lo­gie­be­trach­tung neu­ar­ti­ger ther­mo­plas­ti­scher Faser­ver­bund­halb­zeu­ge für Leicht­bau­an­wen­dun­gen in der Orthopädie-Technik

R. Blei, S. Eckardt, T. Lebelt, A. Becke, M. Krahl, N. Mod­ler
Faser­ver­bund­werk­stof­fe wei­sen hohe spe­zi­fi­sche Stei­fig­kei­ten und Fes­tig­kei­ten auf und sind sowohl durch die varia­ble Kon­fi­gu­rier­bar­keit der Bau­teil­geo­me­trie als auch durch ihre Mate­ri­al­ei­gen­schaf­ten für Anwen­dun­gen in der Ortho­pä­die-Tech­nik prä­de­sti­niert. Bis­her wer­den vor­nehm­lich faser­ver­stärk­te Kunst­stof­fe mit duro­plas­ti­scher Matrix ein­ge­setzt, die in einer Viel­zahl manu­el­ler Pro­zess­schrit­te ver­ar­bei­tet wer­den. Im Rah­men die­ser Ver­öf­fent­li­chung wer­den neu­ar­ti­ge ther­mo­plas­ti­sche Faser­ver­bund­halb­zeu­ge vor­ge­stellt, die bereits erfolg­reich in unter­schied­li­chen Anwen­dun­gen der Auto­mo­bil- und Luft­fahrt­bran­che ein­ge­setzt wer­den und die Poten­zi­al zur Kos­ten­re­duk­ti­on auch in ortho­pä­die­tech­ni­schen Anwen­dun­gen besitzen.

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Pro­the­sen bei Reduk­ti­ons­de­fek­ten am Unterarm

J. Steil
Die Ver­sor­gung von Kin­dern mit ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen stellt für alle Betei­lig­ten des Reha­bi­li­ta­ti­ons­teams eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung dar. Den Bedürf­nis­sen des Kin­des soll­te in allen Fäl­len die größ­te Beach­tung geschenkt wer­den. Kin­der, die mit einer Fehl­bil­dung auf die Welt kom­men, haben in ihrem Kör­per­bild kei­ne feh­len­de Extre­mi­tät, son­dern eine Extre­mi­tät, die anders als gewöhn­lich aus­ge­bil­det ist. Die Ver­un­si­che­rung der Eltern die­ser Kin­der ist nach der Geburt beson­ders hoch, weil es sehr unter­schied­li­che Mei­nun­gen dar­über gibt, was und wann etwas zu tun ist. Die Fra­ge „Was kann mein Kind mit sei­ner Fehl­bil­dung errei­chen, und wo sind sei­ne Gren­zen?“ berei­tet häu­fig gro­ße Sor­gen. Nach Mei­nung des Ver­fas­sers las­sen sich all die­se Fra­gen nicht pau­schal beant­wor­ten. Die Erfah­rung zeigt aber, dass man – unab­hän­gig vom Zeit­punkt des Beginns einer Ver­sor­gung – die Akzep­tanz eines Pati­en­ten für ein Hilfs­mit­tel nur gewin­nen kann, wenn er dar­in einen Vor­teil für sei­nen All­tag erkennt. Um ein Hilfs­mit­tel in den All­tag eines Kin­des zu inte­grie­ren, ist eine enge Zusam­men­ar­beit mit dem Kind, den Fami­li­en, den The­ra­peu­ten, Ärz­ten, Erzie­hern, Leh­rern und Tech­ni­kern not­wen­dig. Die Pro­the­sen­ver­sor­gung ist als Ange­bot für das Kind zu ver­ste­hen, wes­halb eine aus­ge­dehn­te Test­pha­se für den klei­nen Pati­en­ten unbe­dingt erfor­der­lich ist. 

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Das 3D L.A.S.A.R. – eine neue Gene­ra­ti­on der Sta­tik-Ana­ly­se zur Opti­mie­rung des Auf­baus von Pro­the­sen und Orthesen

M. Bell­mann, S. Blu­men­tritt, M. Pusch, T. Schmalz, M. Schö­ne­mei­er
Die Tech­no­lo­gie des Sta­tik-Mess­ge­räts „L.A.S.A.R. Pos­tu­re“ hat in den letz­ten zwei Jahr­zehn­ten einen wesent­li­chen Bei­trag zur Ermitt­lung und Opti­mie­rung des sta­ti­schen Auf­baus ortho­pä­die­tech­ni­scher Hilfs­mit­tel der unte­ren Extre­mi­tät geleis­tet. Basie­rend auf des­sen Grund­prin­zi­pi­en wur­de das Mess­ge­rät „3D L.A.S.A.R.“ ent­wi­ckelt. Die­ser Arti­kel beschreibt sowohl die erwei­ter­ten Funk­tio­nen als auch den dar­aus ent­ste­hen­den zusätz­li­chen Nut­zen für den Ortho­pä­die-Tech­ni­ker in der all­täg­li­chen Versorgungspraxis.

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Pro­the­sen­fü­ße für die addi­ti­ve Fer­ti­gung nach dem Roll-over-Shape-Modell

H. Schmück, J. Pröbs­ting, N. Gün­ther, F. Von­derthan

In die­sem Arti­kel wer­den drei unter­schied­li­che pas­si­ve Pro­the­sen­fuß­kon­zep­te nach dem Roll-over-Shape-(ROS-)Modell vor­ge­stellt. Grund­le­gen­de Idee die­ser Kon­zep­te war es, einen Pro­the­sen­fuß zu ent­wi­ckeln, der an das Gang­ver­hal­ten der vor­he­ri­gen Pro­the­sen­ver­sor­gung des Ampu­tier­ten anpass­bar ist. Um die ent­wi­ckel­ten Kon­zep­te bewer­ten zu kön­nen, wur­den der Vor­fuß- und der Fer­sen­be­las­tungs­fall in einer FEM-Simu­la­ti­on berech­net. Durch die simu­lier­ten Ver­for­mun­gen konn­te abge­schätzt wer­den, ob das Fuß­mo­dell die ange­streb­te ROS erreicht. In einer 2‑D-Gang­ana­ly­se wur­de die ROS bestimmt und mit dem Refe­renz­auf­bau ver­gli­chen. Die Pro­the­sen wur­den addi­tiv aus Poly­amid gefertigt.

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3‑D-Druck in der Ortho­pä­die-Tech­nik – Grund­la­gen und Anwendungsbereiche

A. Geb­hardt, J. Kess­ler, L. Thurn, K. Abbas
Der 3‑D-Druck, auch „Addi­ti­ve Fer­ti­gung“, „Digi­ta­le Fer­ti­gung“ oder heu­te sel­te­ner „Rapid Pro­to­ty­p­ing“ genannt, wird in immer mehr Bran­chen erfolg­reich ein­ge­setzt, um digi­ta­le Pro­dukt­ent­wür­fe direkt in phy­si­sche Bau­tei­le oder deren Ele­men­te zu über­füh­ren. Der Bei­trag befasst sich mit den Poten­zia­len die­ser Tech­no­lo­gie, dis­ku­tiert aber auch ihre Limi­tie­run­gen. Es wird auf die Grund­la­gen des 3‑D-Drucks ein­ge­gan­gen, und es wer­den die Ver­fah­ren und Maschi­nen benannt, die heu­te kom­mer­zi­ell ver­füg­bar sind. In die­sem Zusam­men­hang wer­den auch die ver­ar­beit­ba­ren Mate­ria­li­en dis­ku­tiert, Bei­spiel­an­wen­dun­gen vor­zugs­wei­se aus der Ortho­pä­die-Tech­nik bespro­chen und die Daten­we­ge skiz­ziert. Auf zwei Anwen­dungs­be­rei­che wird exem­pla­risch näher ein­ge­gan­gen: auf Model­le und Bau­tei­le zur Unter­stüt­zung der Pro­the­tik, also auf Epi­the­sen, Orthe­sen und Exo­ske­let­te, sowie auf indi­vi­du­el­le Soh­len und Einlagen.

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Kör­per­plas­ti­zi­tät bei Ampu­tier­ten und ihre Bedeu­tung für die Prothetik

R. Bekra­ter-Bod­mann
Eine Ampu­ta­ti­on stellt einen weit­rei­chen­den Ein­griff in die kör­per­li­che Inte­gri­tät eines Men­schen dar, der durch Pro­the­sen zumin­dest teil­wei­se aus­ge­gli­chen wer­den kann. Die Fähig­keit, einen künst­li­chen Kör­per­teil – wie bei­spiels­wei­se eine Pro­the­se – als kör­per­zu­ge­hö­rig wahr­zu­neh­men, wird als „Kör­per­plas­ti­zi­tät“ bezeich­net. Das Erle­ben von Kör­per­zu­ge­hö­rig­keit für eine Pro­the­se könn­te die Inter­ak­ti­on mit der Umwelt erleich­tern. Dar­über hin­aus meh­ren sich die Hin­wei­se, dass die Nut­zung einer Pro­the­se eine posi­ti­ve Wir­kung auf den Phan­tom­schmerz nach einer Ampu­ta­ti­on hat. Die­ser Effekt könn­te durch die Wahr­neh­mung der Pro­the­se als kör­per­zu­ge­hö­rig sogar noch gestei­gert wer­den. Aus die­sen Erkennt­nis­sen las­sen sich Schlüs­se für die Kon­struk­ti­on zukünf­ti­ger Pro­the­sen ziehen.

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Ent­wurf von elek­tro­me­cha­ni­schen Antrie­ben für den Ein­satz in aktiv ange­trie­be­nen Pro­the­sen und Orthesen

A. Ebra­hi­mi, M. Fabi­an, B. Budaker
Der Arti­kel beschreibt die metho­di­sche Vor­ge­hens­wei­se beim Ent­wurf von Elek­tro­mo­to­ren für den Ein­satz in aktiv-ange­trie­be­nen Reha­bi­li­ta­ti­ons­hil­fen. Die zu berück­sich­ti­gen­den Rah­men­be­din­gun­gen beim Ent­wurf von hoch­wer­ti­gen Antrie­ben für Orthe­sen und Pro­the­sen wer­den dis­ku­tiert und die Anfor­de­run­gen an geeig­ne­te elek­tri­sche Maschi­nen sowie an den Aus­wahl­pro­zess der Antriebs­kom­po­nen­ten bespro­chen. Anschlie­ßend wird eine akti­v­an­ge­trie­be­ne Knie-Pro­the­se als Bei­spiel vor­ge­stellt. Fer­ner wird auf die Imple­men­tie­rung neu­er Tech­no­lo­gien und deren Mög­lich­kei­ten eingegangen.

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