J. Steil
Die Versorgung von Kindern mit angeborenen Fehlbildungen stellt für alle Beteiligten des Rehabilitationsteams eine besondere Herausforderung dar. Den Bedürfnissen des Kindes sollte in allen Fällen die größte Beachtung geschenkt werden. Kinder, die mit einer Fehlbildung auf die Welt kommen, haben in ihrem Körperbild keine fehlende Extremität, sondern eine Extremität, die anders als gewöhnlich ausgebildet ist. Die Verunsicherung der Eltern dieser Kinder ist nach der Geburt besonders hoch, weil es sehr unterschiedliche Meinungen darüber gibt, was und wann etwas zu tun ist. Die Frage „Was kann mein Kind mit seiner Fehlbildung erreichen, und wo sind seine Grenzen?“ bereitet häufig große Sorgen. Nach Meinung des Verfassers lassen sich all diese Fragen nicht pauschal beantworten. Die Erfahrung zeigt aber, dass man – unabhängig vom Zeitpunkt des Beginns einer Versorgung – die Akzeptanz eines Patienten für ein Hilfsmittel nur gewinnen kann, wenn er darin einen Vorteil für seinen Alltag erkennt. Um ein Hilfsmittel in den Alltag eines Kindes zu integrieren, ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Kind, den Familien, den Therapeuten, Ärzten, Erziehern, Lehrern und Technikern notwendig. Die Prothesenversorgung ist als Angebot für das Kind zu verstehen, weshalb eine ausgedehnte Testphase für den kleinen Patienten unbedingt erforderlich ist.
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