iToi­let – ein moto­ri­sier­tes und IKT-unter­stütz­tes Toilettensystem

P. Panek, P. Mayer:
Fixe Stan­dard­toi­let­ten erfül­len oft nicht die Bedürf­nis­se vie­ler älte­rer Men­schen und von Per­so­nen mit Behin­de­run­gen. Inner­halb des EU-Pro­jekts „iToi­let“ wird ein inno­va­ti­ves, mit­tels Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik (IKT) unter­stütz­tes modu­la­res Toi­let­ten­sys­tem ent­wi­ckelt und erprobt, das die Auto­no­mie, Wür­de und Sicher­heit zu Hau­se leben­der älte­rer Men­schen unter­stüt­zen soll. Das Pro­jekt star­te­te mit der Prio­ri­sie­rung von Nut­zer­an­for­de­run­gen von 74 Per­so­nen, dar­un­ter 41 Men­schen mit Mobi­li­täts­be­ein­träch­ti­gung (Pri­mär­nut­zer), 21 Pfle­ge­per­so­nen (Sekun­där­nut­zer) und 12 Gesund­heits­ma­na­ger (Ter­ti­är­nut­zer). Die wich­tigs­ten Wün­sche waren beid­sei­ti­ge klapp­ba­re Hand­läu­fe, eine Höhen- und Nei­gungs­ein­stel­lung des Toi­let­ten­sit­zes, eine Not­fall­erken­nung und eine mög­lichst gro­ße Ein­fach­heit der Ver­wen­dung. Par­al­lel zur tech­ni­schen Ent­wick­lung wur­den par­ti­zi­pa­ti­ve Design­ak­ti­vi­tä­ten durch­ge­führt, um die Anwen­der kon­ti­nu­ier­lich in den Design­pro­zess einzubeziehen.

Meh­re­re Pro­to­ty­pen­tests wur­den bereits erfolg­reich abge­schlos­sen. Der Bei­trag beschreibt die gemein­sam mit älte­ren Men­schen und Betreu­ungs­per­so­nen ent­wi­ckel­ten Pro­to­typ­ge­ne­ra­tio­nen und ver­mit­telt einen Ein­blick in die bis­he­ri­gen Erpro­bungs­er­geb­nis­se. Ein Feld­test des ver­bes­ser­ten fina­len Pro­to­ty­pen­sys­tems in den rea­len Umge­bun­gen eines Wie­ner Tages­zen­trums und einer unga­ri­schen Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik wur­de erfolg­reich abge­schlos­sen. Abschlie­ßend wird ein Aus­blick auf mög­li­che wei­te­re Ein­satz­ge­bie­te der assis­ti­ven Toi­let­te vermittelt.

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Der schlecht belast­ba­re Unter­schen­kel­stumpf aus chir­ur­gi­scher Sicht

P. Schrö­ter, B. Wend­ler, G. O. Hof­mann
In Deutsch­land wer­den im Jahr etwa 20.000 Majo­ram­pu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät durch­ge­führt. Die Unter­schen­kel­am­pu­ta­ti­on ist hier­bei die häu­figs­te. Nicht jeder Ampu­tier­te ist nach Ver­sor­gung mit einer Pro­the­se in der Lage, die­se gut zu füh­ren. Im fol­gen­den Arti­kel soll auf ver­schie­de­ne chir­ur­gi­sche Ursa­chen einer erschwer­ten Ver­sor­gung ein­ge­gan­gen wer­den. Es soll kei­ne Ope­ra­ti­ons­an­lei­tung für die Unter­schen­kel­am­pu­ta­ti­on gege­ben wer­den; hier­für gibt es sehr gute Stan­dard­wer­ke im deutsch- und eng­lisch­spra­chi­gen Raum. Aber die Autoren, wel­che seit 2006 eine Spe­zi­al­sprech­stun­de für Glied­ma­ßen­am­pu­tier­te an der Kli­nik für Unfall- und Wie­der­her­stel­lungs­chir­ur­gie des Kli­ni­kums Berg­manns­trost Hal­le füh­ren, möch­ten die ihnen beson­ders wich­ti­gen Aspek­te der Ampu­ta­ti­ons- und Stumpf­re­vi­si­ons­chir­ur­gie ver­deut­li­chen. Zudem wird der von Brück­ner gefor­der­te Para­dig­men­wech­sel bezüg­lich der Reha­bi­li­ta­ti­on Ampu­tier­ter beleuchtet.

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Fehl­stel­lun­gen und Fehl­be­las­tun­gen des Fußes und deren Kor­rek­tur durch ortho­pä­di­sche Hilfsmittel

H. Böhm, C. U. Dus­sa
Anhand der Fuß­de­for­mi­tä­ten Knick-Senk­fuß, Klump­fuß und Spitz­fuß wer­den in die­sem Arti­kel die Fehl­stel­lun­gen und die damit ver­bun­de­nen Belas­tun­gen und Funk­ti­ons­ein­schrän­kun­gen beschrie­ben. Der Knick-Senk­fuß bil­det kei­nen sta­bi­len Hebel beim Fuß­ab­druck – zur Kom­pen­sa­ti­on ist eine höhe­re Mus­kel­ak­ti­vi­tät not­wen­dig, die zu einer höhe­ren Muskelbelas­tung und somit zu Schmer­zen füh­ren kann. Bei einem rezi­di­ven Klump­fuß hin­ge­gen ist die fle­xi­ble Anpas­sung des Fußes an Uneben­hei­ten ein­ge­schränkt; dies erhöht die Gefahr umzu­kni­cken. Der Spitz­fuß schließ­lich führt zu einer gerin­ge­ren Auf­la­ge­flä­che des Fußes und somit zu einem insta­bi­len Gang­bild und zu einer höhe­ren Belas­tung des Mit­tel­fu­ßes. Der Arti­kel stellt ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel zur Behand­lung von Knick-Senk­fuß, Klump­fuß und Spitz­fuß vor und erläu­tert deren Indi­ka­ti­on und Wirkungsweise.

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Trich­ter­brust­ver­sor­gung mit der Saug­glo­cke nach Eck­art Klobe

E. Klo­be
Seit der Mit­te des zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts ste­hen prak­ti­ka­ble Mög­lich­kei­ten zur chir­ur­gi­schen Kor­rek­tur einer Trich­ter­brust zur Ver­fü­gung. Im Jahr 2002 wur­de die Saug­glo­cke nach Eck­art Klo­be als Medi­zin­pro­dukt zur nicht­in­va­si­ven Anhe­bung der Trich­ter­brust und zur Fixie­rung der ange­ho­be­nen Trich­ter­brust in ange­ho­be­ner Lage ange­mel­det und dem Markt zur Ver­fü­gung gestellt. Zwar errei­chen Trich­ter­brust­kor­rek­tu­ren mit­tels Saug­glo­cke nicht immer das kos­me­ti­sche Ergeb­nis einer von einem spe­zia­li­sier­ten Ärz­te­team aus­ge­führ­ten Trich­ter­brust­ope­ra­ti­on, aber weni­ger Risi­ken, gerin­ge­re Kos­ten und die Ver­mei­dung eines sta­tio­nä­ren Kran­ken­haus­auf­ent­halts las­sen zuneh­mend mehr Pati­en­ten zur Saug­glo­cke greifen.

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Mensch-Maschi­ne-Inter­ak­ti­on im Kindesalter

B. War­ken-Made­lung, H. König, R. Wein­ber­ger, A. S. Schroe­der
Zwölf Jah­re Erfah­rung mit robo­ter­ge­stütz­ter Laufband­therapie mit dem Gang­ro­bo­ter Loko­mat® bei Kin­dern mit zen­tra­len Bewegungsstörungen.
Zere­bral­pa­re­sen (CP) sind im Kindes­alter die häu­figs­te Ursa­che für zen­tra­le Bewe­gungs­stö­run­gen. Kin­der mit CP haben Ein­schrän­kun­gen in ihrer moto­ri­schen Ent­wick­lung, die nicht rever­si­bel, aber ver­än­der­bar sind. Die Ver­bes­se­rung der Geh­fä­hig­keit ist in der Phy­sio­the­ra­pie ein sehr häu­fi­ges all­tags­re­le­van­tes Ziel. Um die­ses Ziel auf­ga­ben­spe­zi­fisch zu unter­stüt­zen, hat sich in den letz­ten Jah­ren die robo­ter­ge­stütz­te Lauf­band­the­ra­pie eta­bliert. Am Dr. von Hau­ner­schen Kin­der­spi­tal in Mün­chen wur­den seit 2006 bei mehr als 150 Kin­dern mit Hil­fe des Gang­ro­bo­ters Loko­mat® Inten­siv­the­ra­pie-Blö­cke­ (12 Sessions/3 Wochen) ambu­lant durch­ge­führt. Das ROBERT-Pro­gramm („Robot Enhan­ced Repe­ti­ti­ve Tre­ad­mill The­ra­py“) führt zu einer signi­fi­kan­ten und all­tags­re­le­van­ten Ver­bes­se­rung der Gehfähigkeit.

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Gerä­te zur selbst­be­stimm­ten Geh­the­ra­pie mit rezi­pro­ker Bein­füh­rung – neu­ro­or­tho­pä­di­sche Empfehlungen

W. M. Strobl
Bei Kin­dern und Erwach­se­nen mit einer schwe­ren Bewe­gungs­stö­rung auf­grund einer neu­ro­mo­to­ri­schen Erkran­kung müs­sen die phy­sio­lo­gisch und psy­cho­lo­gisch wich­ti­gen Steh- und Geh­funk­tio­nen mit ortho­pä­die­tech­ni­schen Hilfs­mit­teln ersetzt wer­den. Bei einer aus­ge­präg­ten Becken-Rumpf- und Bein­ach­sen-Insta­bi­li­tät kann ein Geh­trai­ner mit rezi­pro­ker Bein­füh­rung die­ses Ziel errei­chen. Zahl­rei­che Beob­ach­tungs­stu­di­en und Erfah­run­gen von Zen­tren berich­ten von posi­ti­ven Effek­ten der Geh­trai­ner auf die kör­per­li­che und psy­chi­sche Ent­wick­lung von Kin­dern mit Zere­bral­pa­re­sen. Ins­be­son­de­re Gang­ge­schwin­dig­keit, Aus­dau­er, Bewe­gungs­aus­maß der Gelen­ke und psy­cho­mo­to­ri­sche Ent­wick­lung kön­nen güns­tig beein­flusst wer­den. Die wis­sen­schaft­li­che Evi­denz ist jedoch wie in vie­len ande­ren Fäl­len mul­ti­mo­da­ler kon­ser­va­ti­ver Behand­lungs­maß­nah­men bei der der­zei­ti­gen Stu­di­en­la­ge noch nicht aus­rei­chend, um eine abschlie­ßen­de Stel­lung­nah­me abge­ben zu kön­nen. Die Erfah­run­gen des Ver­fas­sers zei­gen jedoch sub­jek­tiv sehr zufrie­den­stel­len­de Ergeb­nis­se für alle drei der hier beschrie­be­nen Geh­trai­ner-Model­le bei der Ver­sor­gung von Kin­dern mit neu­ro­mo­to­ri­schen Bewegungsstörungen.

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Die Aus­wir­kun­gen einer Becken­kom­pressionsorthese auf das Gleich­ge­wichts­ver­mö­gen bei Pati­en­ten mit chro­ni­schen Schmer­zen im Bereich des Iliosakralgelenks

F. Sicht­ing, Ch. Bütt­ner
Pati­en­ten mit Schmer­zen im Bereich des Ili­o­sa­kral­ge­lenks (ISG) lei­den oft­mals auch unter Stö­run­gen des Gleich­ge­wichts, wofür eine ver­än­der­te sen­so­mo­to­ri­sche Kontrolle­ ver­ant­wort­lich gemacht wird. Ein kon­ser­va­ti­ver The­ra­pie­an­satz ist die Becken­kom­pres­si­ons­or­the­se, wel­che die Becken­struk­tu­ren sta­bi­li­sie­ren sowie ent­las­ten soll und zudem die moto­ri­sche Kon­trol­le beein­flusst. Vor die­sem Hin­ter­grund wur­de die Aus­wir­kung einer Becken­or­the­se auf das Gleich­ge­wicht von ISG-Pati­en­ten unter­sucht. Die Ergeb­nis­se zei­gen eine Min­de­rung der Center-of-Pressure-(CoP-)Strecke um 7,9 %, was für eine ver­bes­ser­te Gleich­ge­wichts­fä­hig­keit durch das Tagen der Orthe­se spricht. Die Wir­kung der Beckenkompressions­orthese ist damit ein Indiz für die Unter­stüt­zung des sen­so­mo­to­ri­schen Theoriemodells.

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Geziel­te The­ra­pie lum­ba­ler ­Spi­nal­ka­nals­teno­sen mit ­einer ­Wir­bel­säu­len­or­the­se. Eine pro­spek­ti­ve ran­do­mi­sier­te Studie

K. J. Schna­ke, A. Seeger
Die Wir­kun­gen von Orthe­sen bei der Behand­lung von Pati­en­ten mit aku­ten oder chro­ni­schen Rücken­schmer­zen wer­den kon­tro­vers beur­teilt. Die hier vor­ge­stell­te pro­spek­ti­ve ran­do­mi­sier­te Stu­die unter­sucht die Wir­kun­gen der dyna­mi­schen lum­ba­len Fle­xi­ons­or­the­se „Dyne­va“. Dabei han­delt es sich um eine spe­zi­ell für Spi­nal­ka­nals­teno­sen ent­wi­ckel­te dyna­mi­sche Rücken­or­the­se, deren Beson­der­heit in einem neu­ar­ti­gen Feder­me­cha­nis­mus besteht. Die Stu­die kommt zu dem Ergeb­nis, dass das Tra­gen der Orthe­se zu einer Reduk­ti­on von Rücken­schmer­zen, zu Ver­bes­se­run­gen bei all­tags­re­le­van­ten Bewe­gun­gen und zu einer Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät führt. 

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Ver­ein­fach­te Ver­fah­ren der Bewegungsanalyse

S. Lutherdt, S. Wen­zel, A. Franz, D. Voges, S. Köh­ring, H. Wit­te
Sowohl in der kli­ni­schen Dia­gnos­tik als auch bei der Unter­su­chung bio­me­cha­ni­scher Fra­ge­stel­lun­gen in der Medi­zin, der Sport­wis­sen­schaft und wei­te­ren Anwen­dungs­ge­bie­ten wie der Medi­zin­tech­nik wer­den verschiedene­ Ver­fah­ren der Bewegungsanalyse­ genutzt. Dabei sind die etablierten­ Ver­fah­ren häu­fig sowohl teu­er als auch auf­wen­dig in der Anwen­dung. Zu den eta­blier­ten Umset­zun­gen der „direk­ten“ Ver­fah­ren der Bewe­gungs­ana­ly­se von Extre­mi­tä­ten und Körper­stamm (direk­te Beob­ach­tung der Bewe­gun­gen, z. B. bekannt unter den­ Mar­ken Qua­li­sys® und Vicon®) gibt es für geeig­ne­te Fra­ge­stel­lun­gen mit Micro­soft® Kinect® eine preis­wer­te Alter­na­ti­ve. Steht dage­gen die Ana­ly­se der Bewe­gun­gen des Kör­per­schwer­punk­tes im Vor­der­grund, ist die „indi­rek­te Bewe­gungs­ana­ly­se“ (Rück­schluss auf die Bewe­gun­gen aus den sie ver­ur­sa­chen­den Kräf­ten mit­tels Kraft­mess­plat­ten, z. B. Kist­ler®­ oder AMTI®) einer­seits genau­er, ande­rer­seits aber auch weni­ger zeit- und kos­ten­auf­wen­dig als „direk­te“ Ver­fah­ren. Beide­ Ansät­ze wer­den anhand eines Bei­spiels ver­an­schau­licht und diskutiert.

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Wie mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­te Pro­the­sen­fü­ße Bein­am­pu­tier­te beim Ste­hen und Gehen auf Ram­pen unterstützen

M. Ernst, B. Alten­burg, M. Bell­mann, T. Schmalz
Ste­hen und Gehen auf unebe­nem Unter­grund ist für Bein­am­pu­tier­te eine Her­aus­for­de­rung. Mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­te Pro­the­sen­fü­ße sind dafür aus­ge­legt, Ampu­tier­te in sol­chen Situa­tio­nen zu unter­stüt­zen. In die­ser Stu­die wur­de Ste­hen und Gehen auf Ram­pen mit unter­schied­li­chen mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ten Pro­the­sen­fü­ßen unter­sucht. Dabei konn­ten ­unter­schied­li­che Schlüs­sel­funk­tio­nen der Pro­the­sen­fü­ße iden­ti­fi­ziert wer­den, die sowohl trans­ti­bi­al als auch trans­fe­mo­ral Ampu­tier­ten hel­fen, eine bes­se­re Hal­tung und ein natür­li­che­res Gang­bild zu erzie­len. Die­se bestehen in einer Echt­zeit­an­pas­sung an Nei­gun­gen mit aus­rei­chen­dem Bewe­gungs­um­fang und einem auto­ad­ap­ti­ven Dorsalflexionsstopp.

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