Arm­pro­the­sen – zwi­schen dezent und auffällig

Für den einen ist nur die Funk­ti­on ent­schei­dend. Der ande­re traut sich mit Blick auf die neue Pro­the­se nicht aus dem Haus, fühlt sich unwohl, zu groß ist die Angst vor den Bli­cken Frem­der, zu groß ist die Angst, sich selbst zu ver­lie­ren. Ästhe­tik oder Optik gel­ten oft als nice-to-have, dabei sind sie für vie­le Prothesenträger:innen ein abso­lu­tes must-have, iden­ti­täts­stif­tend und ein ent­schei­den­der Fak­tor für Lebens­qua­li­tät und Teilhabe.

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Ein Plä­doy­er für die modi­fi­zier­te Ertl-Ampu­ta­ti­ons­tech­nik am Ver­sor­gungs­bei­spiel eines bila­te­ral-trans­ti­bia­len Anwenders

G. Kret­schmer
Der Arti­kel beschreibt anhand eines Ver­sor­gungs­bei­spiels eine bila­te­ra­le Osteo­myo­plas­tik an den Unter­schen­keln zwi­schen Tibia und Fibu­la, erst­mals von Ertl (1949) [vgl. Ertl J. Über Ampu­ta­ti­ons­stümp­fe. Chir­urg, 1949; 20: 218–224] und Dede­rich (1961, 1963) beschrie­ben und von Gue­des-Pin­to und Har­ris (2004, 2006) [vgl. Pin­to MA, Har­ris WW. Fibu­lar seg­ment bone bridging in trans-tibi­al ampu­ta­ti­on. Pro­sthe­tics and Ortho­tics Inter­na­tio­nal, 2004; 28 (3): 220–224] durch Nut­zung einer Fibu­la-Stre­be opti­miert [vgl. Baum­gart­ner R, Grei­temann B, Brück­ner B, Schä­fer M. Ampu­ta­ti­on und Pro­the­sen­ver­sor­gung. 4., vollst. über­arb. ­Auf­la­ge. Stutt­gart: Thie­me, 2016: 315–318]. Die so ent­stan­de­ne Brü­cke kann für den trans­ti­bi­al Ampu­tier­ten deut­li­che Nut­zungs­vor­tei­le bie­ten, ins­be­son­de­re bei einer bila­te­ra­len trans­ti­bia­len Amputation.

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Eine kli­ni­sche Stu­die zur Unter­su­chung der Bio­me­cha­nik Vor­fuß­am­pu­tier­ter beim Tra­gen einer indi­vi­du­ell ange­pass­ten Car­bon­pro­the­se sowie einer (Standard-)Silikonprothese

E. Döt­zel1, F. Capan­ni2
Aktu­ell ver­füg­ba­re Pro­the­sen für trau­ma­be­ding­te Vor- und Mit­tel­fuß­am­pu­ta­tio­nen erlau­ben nur bedingt sport­li­che Akti­vi­tä­ten und schrän­ken daher die Lebens­qua­li­tät des Pati­en­ten stark ein. Um die­se Situa­ti­on zu ver­bes­sern, wur­de eine pati­en­ten­in­di­vi­du­ell ange­pass­te Car­bon­pro­the­se ent­wi­ckelt und in einer bio­me­cha­ni­schen Stu­die der Stan­dard-Sili­kon­pro­the­se gegen­über­ge­stellt. Im Labor für Bewe­gungs­ana­ly­se der For­schungs­grup­pe Bio­me­cha­tro­nics der Tech­ni­schen Hoch­schu­le Ulm wur­den das Gehen, Jog­gen sowie diver­se sport­li­che Akti­vi­tä­ten beim Tra­gen bei­der pro­the­ti­scher Hilfs­mit­tel mit einer eher klei­nen Stu­di­en­po­pu­la­ti­on (n = 5) unter­sucht. Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass bereits durch das erst­ma­li­ge Tra­gen der Car­bon­pro­the­se die Gang­bio­me­cha­nik der Stu­di­en­teil­neh­men­den teil­wei­se ver­bes­sert wer­den konn­te. Jedoch ist es nicht gelun­gen, die durch die Sili­kon­pro­the­se über Jahr­zehn­te ange­eig­ne­te Gang­pa­tho­lo­gie voll­stän­dig zu korrigieren.

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Sport­li­cher Lei­den­schaft pro­blem­los nachgehen

Sport ist sei­ne gro­ße Lei­den­schaft. Kraft­trai­ning, Lau­fen, Schwim­men – all das stellt für den aus Rhei­ne stam­men­den Devin Schul­te, der sei­nen rech­ten Unter­schen­kel 1997 bei einem Zug­un­fall ver­lo­ren hat, kein Pro­blem dar.

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ISPO World Con­gress: Wissenstransfer

Der Welt­kon­gress der Inter­na­tio­nal Socie­ty for Pro­sthe­tics and Ortho­tics (ISPO) fand in die­sem Jahr vom 24. bis 27. April im Kon­gress­zen­trum „Expo“ im mexi­ka­ni­schen Gua­d­a­la­ja­ra statt und zog Fach­leu­te, For­scher und Bran­chen­füh­rer aus der gan­zen Welt an.

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AMP-Kom­pass – AMP-Regis­ter: Ver­sor­gungs­do­ku­men­ta­ti­on nach Beinamputation

M. Ali­mus­aj1,2, J. Block1,2, D. Heit­zmann1,2, U. Schnei­der1,3, D. Nguy­en1,3, U. Daub1,3, C. Putz1,2, S. Wolf1,2, T. Ren­ka­witz1,2

Jähr­lich erfol­gen etwa 60.000 Ampu­ta­tio­nen in Deutsch­land. Zur umfas­sen­den Wie­der­her­stel­lung der Steh- und Geh­fä­hig­keit der Betrof­fe­nen durch Ver­sor­gun­gen mit Pro­the­sen müs­sen meh­re­re Mei­len­stei­ne erreicht wer­den, die nicht nur von indi­vi­du­el­len Hei­lungs­ver­läu­fen, son­dern maß­geb­lich auch von der Erfah­rung und dem engen Aus­tausch des Behand­lungs­teams abhän­gen. Hier­bei ent­wi­ckelt sich ein oft lang­wie­rig geführ­ter Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess, der zuneh­mend unter inter­sek­to­ra­len Infor­ma­ti­ons­ver­lus­ten im Über­gang von sta­tio­nä­rer zu ambu­lan­ter Ver­sor­gung wie auch von der Akut­be­hand­lung zur Reha­bi­li­ta­ti­ons­pha­se und zurück lei­det. Der Betrof­fe­ne sieht sich mit einer Viel­zahl von Akteu­ren im Ver­sor­gungs­pro­zess kon­fron­tiert, die sich oft weder unter­ein­an­der noch mit ihm selbst im umfas­sen­den Infor­ma­ti­ons­aus­tausch befin­den. Erschwe­rend kom­men zu die­ser Situa­ti­on die regu­la­to­ri­schen Aspek­te der Medi­cal Device Regu­la­ti­on (MDR) auf euro­päi­scher Ebe­ne hin­zu, die ver­bind­lich eine expli­zi­te Eva­lua­ti­on der ein­ge­setz­ten Medi­zin­pro­duk­te ein­for­dern. Son­der­an­fer­ti­gun­gen wie Pro­the­sen oder Orthe­sen sowie ande­re ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel sind in ein umfas­sen­des Risi­ko­ma­nage­ment­sys­tem auf­zu­neh­men, wel­ches hin­sicht­lich Sicher­heit und Nut­zen einer kli­ni­schen Bewer­tung zu unter­zie­hen ist, ohne dass hier­für bereits kla­re Prüf­stan­dards defi­niert wären.

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Jah­res­kon­gress ISPO Deutsch­land e. V.

Key­note Lec­tu­re Dr. Rickard Brå­ne­mark Inno­va­tio­nen in der: Ampu­ta­ti­ons­chir­ur­gie Ver­sor­gung mit Osseo­in­te­gra­ti­on Pro­the­tik der unter Extre­mi­tät Pro­the­tik der obe­ren Extre­mi­tät Versorgungsforschung

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Her­aus­for­de­run­gen in der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung von Klein­kin­dern – ein Fallbeispiel

S. Stein­mann
Die pro­the­ti­sche Ver­sor­gung der unte­ren Extre­mi­tä­ten von Klein­kin­dern unter­schei­det sich vor allem auf­grund der Ent­wick­lung des Gang­bil­des fun­da­men­tal von der Ver­sor­gung von Erwach­se­nen. Das vor­ge­stell­te Fall­bei­spiel soll zei­gen, wie eine Ver­sor­gung mit einer trans­ti­bia­len Pro­the­se bei einem Kind ab 18 Mona­ten funk­tio­nie­ren kann und wel­che Her­aus­for­de­run­gen auf die Ver­sor­ger zukom­men. Vor allem die Kom­po­nen­te des bis­wei­len raschen Wachs­tums des Pati­en­ten wird beleuchtet.

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C.A.L.A.: Ein Soft­ware-Tool zur digi­ta­len Erfas­sung, Visua­li­sie­rung und Doku­men­ta­ti­on des Kör­per­bil­des von Amputierten

C. Prahm¹, J. Merk¹, S. Wre­de2, J. Kol­ben­schlag¹, M. Bress­ler¹
Der­zeit exis­tiert weder ein stan­dar­di­sier­tes For­mu­lar für die Doku­men­ta­ti­on von Phan­tom­emp­fin­dun­gen und Phan­tom­schmer­zen im Ver­lauf der The­ra­pie noch für deren Visua­li­sie­rung aus Sicht des Pati­en­ten. Bei­des ist jedoch von hoher kli­ni­scher Rele­vanz für die the­ra­peu­ti­sche Betreu­ung als auch für die ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung. C.A.L.A. (Com­pu­ter Assis­ted Limb Assess­ment) ist eine Appli­ka­ti­on, die die Doku­men­ta­ti­on und Visua­li­sie­rung von Phan­tom­glie­dern sowie die Quan­ti­fi­zie­rung des sicht­ba­ren und unsicht­ba­ren Kör­per­bil­des der Pati­en­ten ermög­licht. So kann es dazu bei­tra­gen, die Lücke zwi­schen der Vor­stel­lung des The­ra­peu­ten, Ortho­pä­die­tech­ni­kers oder behan­deln­den Arz­tes und der Wahr­neh­mung der Pati­en­ten zu schließen.

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Social-Media-Initia­ti­ve für Men­schen mit Armprothesen

Mit der Social-Media-Initia­ti­ve #Never­Sto­pRea­ching will Otto­bock Men­schen mit Arm­pro­the­sen mit­ein­an­der ver­net­zen, moti­vie­ren und auf­klä­ren. Dafür koope­riert der Hilfs­mit­tel­her­stel­ler mit inter­na­tio­na­len Influencer:innen.

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