Kei­ne Aus­wir­kun­gen einer vier­wö­chi­gen ­kom­bi­nier­ten ­Kor­sett- und Schroth-The­ra­pie bei mode­ra­ter idio­pa­thi­scher ado­les­zen­ter Sko­lio­se auf die plant­are Druckverteilung

D. Ohlen­dorf1, Ch. Schle­gel1, G. M. Ore­mek1, F. Holzgre­ve1, E. M. Wan­ke1, Ch. Mau­er-Gru­bin­ger1, P. Dia­re­mes2, Ch. Hül­strunk3, O. Zabar3, D. A. Grone­berg1
Hin­ter­grund: Posi­ti­ve Effek­te von Kor­sett­be­hand­lun­gen bei Jugend­li­chen mit idio­pa­thi­scher Sko­lio­se auf den Gang wur­den nachgewiesen.
Ziel: Die­se Stu­die unter­such­te, ob die Kom­bi­na­ti­on aus Kor­sett- und Schroth-The­ra­pie die plant­are Druck­ver­tei­lung vor und nach einer inten­si­ven sta­tio­nä­ren Reha­bi­li­ta­ti­ons­be­hand­lung beeinflusst.
Design: Pro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die, longitudinal
Set­ting: Sko­lio­se-Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik Askle­pi­os Katha­ri­na-Schroth-Kli­nik (Bad Sobern­heim, Deutschland)
Popu­la­ti­on: 20 Pati­en­ten (14 weiblich/6 männ­lich, 12–16 Jah­re) mit medi­zi­nisch dia­gnos­ti­zier­ter mode­ra­ter idio­pa­thi­scher Sko­lio­se (Cobb-Win­kel 20–50°, Medi­an 30°) und Indi­ka­ti­on für kom­bi­nier­te Kor­sett- und Schroth-The­ra­pie mit einem vier­wö­chi­gen sta­tio­nä­ren Aufenthalt.
Metho­den: Zu Beginn (T1) und am Ende des Auf­ent­halts (T2) wur­de die plant­are Druck­ver­tei­lung mit (A) und ohne Kor­sett (B) über eine Geh­stre­cke von 10 Metern aufgezeichnet.
Ergeb­nis­se: Es wur­den zu Beginn (T1) kei­ne signi­fi­kan­ten Unter­schie­de zwi­schen lin­kem und rech­tem Fuß fest­ge­stellt. Der Ver­gleich von T1 und T2 eines Fußes zeig­te signi­fi­kan­te Unter­schie­de (p ≤ 0,05–0,001) für (A): mitt­le­rer Druck Mit­tel­fuß rechts, gesam­te belas­te­te Flä­che links, Mit­tel­fuß links, Bal­len innen links, Mit­tel­fuß rechts, Impuls gesamt rechts, Mit­tel­fuß rechts und für (B): mitt­le­rer Druck Mit­tel­fuß rechts, äuße­rer Bal­len rechts, belas­te­te Flä­che gesamt rechts, Fer­se rechts, Mit­tel­fuß rechts, Impuls Fer­se rechts, Mit­tel­fuß rechts, äuße­rer Bal­len rechts.
Schluss­fol­ge­rung: Die kom­bi­nier­te Kor­sett- und Schroth-The­ra­pie erhält die initia­le sym­me­tri­sche plant­are Druck­ver­tei­lung über vier Wochen auf­recht, da die signi­fi­kan­ten Unter­schie­de im Bereich der Mess­un­ge­nau­ig­keit liegen.
Kli­ni­sche Reha­bi­li­ta­ti­ons­re­le­vanz: Das Innen­schuh­mes­s­sys­tem kann zur objek­ti­ven Unter­stüt­zung des the­ra­peu­ti­schen Gang­trai­nings ein­ge­setzt wer­den und die Ein­la­gen­an­pas­sung anhand der Fuß­form bewer­ten. Auf­grund sei­ner ein­fa­chen Hand­ha­bung und schnel­len Daten­er­fas­sung eig­net es sich für Zwi­schen- oder Nach­fol­ge­un­ter­su­chun­gen bei der Behand­lung idio­pa­thi­scher Skoliose.

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Aus­ge­zeich­ne­tes Kor­sett: Bestä­ti­gung für Arbeit, Zeit und Liebe

Im Regio­nal­wett­be­werb Bonn-Köln von Jugend forscht wur­de in die­sem Jahr ein Pro­jekt aus der Tech­ni­schen Ortho­pä­die aus­ge­zeich­net. Die 18-jäh­ri­ge Fran­zis­ka Völz­gen erhielt einen zwei­ten Preis im Fach­be­reich „Arbeits­welt“ und einen Son­der­preis von Make für ihr Pro­jekt „Behand­lungs­me­tho­den für Sko­lio­se: Ent­wick­lung eines nach­hal­ti­gen Kor­setts“. Im Gespräch mit der OT-Redak­ti­on ver­rät die Abitu­ri­en­tin ihre Moti­va­ti­on und Vorgehensweise.

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Die kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie der neu­ro­ge­nen Sko­lio­se aus Sicht der Tech­ni­schen Orthopädie

B. Flü­gel, C. Weichold, M. Ali­mus­aj
Auf­grund neu­ro­mus­ku­lä­rer Grund­er­kran­kun­gen und der damit ein­her­ge­hen­den mus­ku­lä­ren Imba­lan­ce kommt es häu­fig auch zu Ver­än­de­run­gen des Hal­tungs- und Bewe­gungs­ap­pa­ra­tes im Bereich des Rump­fes. In der nach­fol­gen­den Kor­sett­ver­sor­gung ste­hen dem Ortho­pä­die-Tech­ni­ker viel­fäl­ti­ge Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten offen, um den Ver­än­de­run­gen der Wir­bel­säu­le zu begeg­nen. Die Aus­wahl wird neben der grund­sätz­li­chen Indi­ka­ti­on auch durch die am Ver­sor­gungs­pro­zess betei­lig­ten Per­so­nen­grup­pen beein­flusst und stellt bei Pati­en­ten mit einer neu­ro­mus­ku­lä­ren Grund­er­kran­kung eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung dar. Nur durch im Vor­feld klar defi­nier­te Zie­le kön­nen am Ende die Effek­ti­vi­tät und der Erfolg des Hilfs­mit­tels sicher­ge­stellt wer­den. Zudem sind auch das regel­mä­ßi­ge Hin­ter­fra­gen der Ver­sor­gung und gege­be­nen­falls ent­spre­chen­de Anpas­sun­gen unab­ding­ba­re Kom­po­nen­ten einer erfolg­rei­chen Ver­sor­gung, da es im Lau­fe der Zeit immer wie­der zu Ver­än­de­run­gen intrin­si­scher und extrin­si­scher Natur kom­men kann.

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Der Ein­satz addi­ti­ver Fer­ti­gungs­ver­fah­ren (3‑D-Druck) in der Ver­sor­gung von Sko­lio­se­pa­ti­en­ten — Ein Erfahrungsbericht

A. Wür­sching, S. Bulat-Wür­sching
SOSORT zufol­ge wird die Sko­lio­se als drei­di­men­sio­na­le Ver­for­mung der Wir­bel­säu­le defi­niert; dem­entspre­chend soll­te auch die Kor­rek­tur in allen drei Ebe­nen erfol­gen. Kom­bi­niert man die­sen Grund­an­satz mit der addi­ti­ven Fer­ti­gungs­tech­nik und einer adäqua­ten Phy­sio­the­ra­pie, erhält man eine drei­fa­che drei­di­men­sio­na­le Sko­lio­se­the­ra­pie. Die Ver­fas­ser bezeich­nen die­ses Sys­tem als „3DScolioTM“. Der Arti­kel beschreibt die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen und ver­mit­telt einen Über­blick über die Arbeits­schrit­te. Neben Ver­sor­gungs­bei­spie­len wer­den auch die wirt­schaft­li­chen Eck­da­ten vor­ge­stellt. Abschlie­ßend wird die Effek­ti­vi­tät der 3‑D-Druck­tech­nik in der Sko­lio­se­the­ra­pie beurteilt.

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Sko­lio­se-Cobb-Win­kel – ein Ver­gleichs­wert mit Schwächen

A. Sel­le, J. Seifert
Der Cobb-Win­kel ist seit vie­len Jahr­zehn­ten der wich­tigs­te Ver­gleichs­wert zur Beur­tei­lung von Sko­lio­sen und zur Ein­tei­lung ent­spre­chen­der The­ra­pie­schrit­te. Er hat jedoch ent­schei­den­de Schwä­chen, die ins­be­son­de­re bei lang­bo­gi­gen und/oder stark rotier­ten Krüm­mun­gen zu gra­vie­ren­den Fehl­ein­schät­zun­gen und zur Ver­schlep­pung not­wen­di­ger The­ra­pien füh­ren kön­nen. Da sich das tat­säch­li­che Aus­maß einer sko­lio­ti­schen Defor­mi­tät im drei­di­men­sio­na­len Raum nur schwer quan­ti­fi­zie­ren lässt, wird der Cobb-Win­kel auf abseh­ba­re Zeit ein wich­ti­ger Refe­renz­wert blei­ben. Es ist umso bedeut­sa­mer, sei­ne Schwä­chen zu ken­nen und bei betref­fen­den Sze­na­ri­en ande­re Para­me­ter in die The­ra­pie-Ent­schei­dung einzubeziehen.

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