MEDCARE
Kongress mit Fachausstellung für klinische und außerklinische Patientenversorgung
WeiterlesenKongress mit Fachausstellung für klinische und außerklinische Patientenversorgung
WeiterlesenK. Daniilidis, C. Stukenborg-Colsman, D. Yao
Für die Ulcusbehandlung am diabetischen Fuß ist sowohl eine Keimreduzierung als auch eine Förderung der Wundheilung essenziell. Die Behandlungsmöglichkeiten sind hierbei zahlreich; sie reichen von der Antibiotikagabe bis zum chirurgischen Débridement. Eine neuere Behandlungsmethode ist die Verwendung von Kaltplasma. Die hochenergetischen Ladungen des Kaltplasmas haben einen sterilisierenden Effekt durch direkte Schädigung der Bakterienmembran. Zudem wird die Proliferation von endothelialen Zellen gefördert, was einer Wundheilung zugutekommt. Im Folgenden werden die bisherigen klinischen Ergebnisse, die die Verfasser bei der Behandlung von offenen Wunden mit dem PlasmaDerm® (Cinogy GmbH, Duderstadt, Deutschland) gesammelt haben, vorgestellt und mit aktueller Literatur verglichen.
H. Cornelsen
Die manuelle Lymphdrainage (MLD) ist neben einer adäquaten Kompressionsversorgung ein entscheidender Faktor in der Therapie chronischer Wunden, insbesondere eines Ulcus cruris venosum („offenes Bein“). Durch die Drainage werden Zelltrümmer und entzündungsfördernde Stoffe aus der Wunde entfernt und die Lymphangiomotorik gestärkt, was die Chancen auf Abheilung der Wunde verbessert. In der Praxis des Verfassers wird im Rahmen eines modernen Therapiekonzepts die Behandlung chronischer Wunden mit lymphologischer Behandlung und Kompressionstherapie zusammengeführt. Der Beitrag geht zunächst auf die Bedeutsamkeit der verschiedenen Behandlungsfelder ein und schildert sodann das konkrete Vorgehen beim kombinierten Verfahren.
H. M. L. Mühlhofer, F. Pohlig
Die Vermeidung von Wundkomplikationen im Bereich der Orthopädie sollte aufgrund der weitreichenden Konsequenzen für den einzelnen Patienten und der gesamtökonomischen Belastung der Gesundheitssysteme einen hohen Stellenwert einnehmen. Im Rahmen elektiver orthopädischer Operationen sollten endogene Risikofaktoren wie Diabetes, Immunsuppression, Alkohol- und Nikotinabusus sowie Adipositas minimiert werden. Chronische oder manifeste Infektionen, Anämien und MRSA-Besiedelungen sollten präoperativ durch den Hausarzt ambulant behandelt werden. Die präoperative Rasur sollte nicht durch den Patienten selbst durchgeführt werden. Intraoperativ sind adäquate Antibiotikaprophylaxe, atraumatische Operationstechnik und Normothermie wichtige Einflussfaktoren. Auch die korrekte Durchführung der postoperativen Verbandwechsel verringert das Risiko von Wundheilungsstörungen.
H. Kerler
Eine adäquate Wundreinigung ist eine unentbehrliche Grundlage, um eine chronische Wunde bei der Abheilung zu unterstützen. Die Auswahl des geeigneten Verfahrens richtet sich nach den im Folgenden beschriebenen Kriterien und der erreichten Wundheilungsphase. Die Therapie der Grunderkrankung – bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) die Revaskularisierung, bei der chronisch-venösen Insuffizienz (CVI) die Venenchirurgie, beim Dekubitus (Druckgeschwür) Druckverteilung oder ‑entlastung und beim diabetischen Ulcus Blutzuckereinstellung sowie wiederum Druckentlastung – ist die wichtigste Voraussetzung, um eine Wundheilung in Gang zu setzen. Berücksichtigt werden müssen dabei auch die verschiedenen Begleittherapien wie Kompressions‑, Schmerz- und Ernährungstherapie, die je nach Wundursache zum Erfolg notwendig sind. Schließlich ist die wiederholte Schulung und Motivation von Patient und Angehörigen ein wichtiger Baustein, um diesen oft langen und anstrengenden Weg zu bewältigen.
R.-A. Grünther
Bereits 1878 veröffentlichte Robert Koch seine Untersuchungen zum Thema Wundinfektionskrankheiten. Seither wurden große Fortschritte in der Wundbehandlung erzielt. Zertifiziertes Wundmanagement und entsprechende Fortbildungen für Ärzte und Pfleger erhöhten zusätzlich in den letzten Jahren die Behandlungschancen. Der vorliegende Beitrag gibt einen theoretischen Überblick zum Thema Wundheilung und gewährt Einblicke in die Klinikpraxis.