Neue Ansät­ze zur Rumpfor­the­tik bei Kin­dern mit neu­ro­ge­nen Wirbelsäulenfehlstellungen

A. Fuchs, M. Schäfer
Kin­der mit neu­ro­mus­ku­lä­ren Erkran­kun­gen wie Mye­lo­me­nin­go­ce­le (MMC), spi­na­ler Mus­kel­atro­phie (SMA), infan­ti­ler Cere­bral­pa­re­se (ICP), Arth­ro­gry­po­sis mul­ti­plex con­ge­ni­ta (AMC) und Mus­kel­dys­tro­phie ent­wi­ckeln häu­fig pro­gre­di­en­te aus­ge­präg­te Wir­bel­säu­len­de­for­mi­tä­ten in zwei oder drei Ebe­nen im Sin­ne von Sko­lio­sen oder Fehl­stel­lun­gen in der Sagit­tal­ebe­ne. Die Indi­ka­ti­ons­stel­lung zur kon­ser­va­ti­ven The­ra­pie mit einer Kor­sett­ver­sor­gung oder zur ope­ra­ti­ven Inter­ven­ti­on unter­schei­det sich in Abhän­gig­keit von der Grund­er­kran­kung. Bei der Kon­struk­ti­on des Kor­setts dür­fen die Erfah­run­gen aus der Behand­lung der idio­pa­thi­schen Sko­lio­se nicht ohne Wei­te­res über­nom­men wer­den. Die­ser Bei­trag beschreibt, basie­rend auf eige­nen Erfah­run­gen sowie auf Basis der Fach­li­te­ra­tur, wann eine Kor­sett­ver­sor­gung indi­ziert ist und wel­che Beson­der­hei­ten bei der Anfer­ti­gung berück­sich­tigt wer­den müs­sen. Bei der Ver­sor­gung wird auf eine bis­her unkon­ven­tio­nel­le Wei­se das Becken eng gefasst und ein gro­ßer Atem­frei­raum am Bauch ein­ge­ar­bei­tet. Zudem wird die Not­wen­dig­keit der effek­ti­ven Kor­rek­tur und Com­pli­ance betont, die durch die neu­ar­ti­ge Gestal­tung des Becken- und Bauch­be­reichs deut­lich ver­bes­sert wer­den konnte.

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Die orthe­ti­sche Behand­lung erwach­se­ner Sko­lio­se­pa­ti­en­ten mit chro­ni­schen Rückenschmerzen

D. Gal­lo
Die orthe­ti­sche Ver­sor­gung von Pati­en­ten mit dege­ne­ra­ti­ven Wir­bel­säu­len­de­for­mi­tä­ten ist kom­plex. Beson­ders die damit ein­her­ge­hen­de Schmerz­sym­pto­ma­tik wirk­sam zu redu­zie­ren und die Mobi­li­tät wie­der­her­zu­stel­len oder zu erhal­ten sind gro­ße ortho­pä­die­tech­ni­sche Her­aus­for­de­run­gen. Auf­grund der Schwie­rig­keit der Ver­sor­gung und der schlech­ten Com­pli­ance wird in der Regel eine wir­bel­säu­len­ver­stei­fen­de Ope­ra­ti­on ange­strebt. Die­ser Bei­trag möch­te anhand zwei­er Fall­bei­spie­le auf­zei­gen, dass spe­zi­fi­zier­te Rumpfor­the­sen sinn­voll zur Schmerz­be­hand­lung von Pati­en­ten mit dege­ne­ra­ti­ven Erkran­kun­gen und Stö­run­gen des sagit­ta­len Pro­fils ange­wen­det wer­den können.

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Stan­dar­di­sie­rungs­mög­lich­kei­ten der Kor­sett­ver­sor­gung nach Chê­neau durch CAD – Chan­cen und Risiken

H.-R. Weiß
Mitt­ler­wei­le wird die Behand­lung der idio­pa­thi­schen Sko­lio­se mit einem Kor­sett als wirk­sam ange­se­hen. Die Wir­kungs­wei­se der moder­nen Chê­neau-Ver­sor­gung geht jedoch weit über die Beherr­schung der Krüm­mungs­zu­nah­me im Wachs­tums­al­ter hin­aus. Mitt­ler­wei­le ist belegt, dass auch bei Krüm­mun­gen jen­seits der 50°-Grenze bedeut­sa­me kos­me­ti­sche Kor­rek­tu­ren der Rumpf­asym­me­trie mög­lich sind. Die Ent­wick­lung des Chê­neau-Kor­setts vom Gips­mo­dell zur CAD/­CAM-basier­ten Ver­sor­gung kann nach neu­es­ten Erkennt­nis­sen zu einer Ver­bes­se­rung des Ver­sor­gungs­stan­dards bei­tra­gen. Mit der CAD/­CAM-Tech­nik besteht die Mög­lich­keit einer Ver­sor­gung inner­halb weni­ger Tage. Ohne erprob­te Biblio­thek und ohne Super­vi­si­on durch einen Spe­zia­lis­ten hat eine sol­che Ver­sor­gung hin­ge­gen kei­ne Vor­tei­le für den Patienten.

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