Die Aus­wir­kun­gen der Teil­nah­me an einem Mobi­li­täts­trai­ning auf die sub­jek­tiv ein­ge­schätz­te Mobi­li­tät und Lebens­qua­li­tät von Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät: eine Pilotstudie

S. Anderson1, E. Ridgewell1 2, M. Dillon1
Hintergrund: Nach der Amputation von unteren Extremitäten ist vielfach die Mobilität eingeschränkt und die Lebensqualität reduziert. Mobilitätstrainings sollen die Mobilität und Lebensqualität verbessern. Doch wie wirksam diese tatsächlich sind, ist nicht bekannt. Ziele: Vergleich der Mobilität bei Menschen mit Amputationen der unteren Extremität vor und 12 Wochen nach Teilnahme an einem Mobilitätstraining und Untersuchungen dazu, ob Veränderungen der Beweglichkeit im Zusammenhang stehen mit Veränderung bei der Lebensqualität. Ermittlung, ob das Messinstrument PLUS-M sensibel auf das Mobilitätstraining reagiert hat, und eine Einschätzung der erforderlichen Stichprobengröße für die abschließenden Studie. Studiendesign: Langzeit-Beobachtungsstudie. Methoden: Menschen mit Amputationen der unteren Extremitäten haben die elektronischen Ausführungen von PLUS-M und SF-36v2 vor und 12 Wochen nach Teilnahme an einem Mobilitätstraining getestet. Ergebnisse: Es konnte ein signifikanter Anstieg der Mobilität von der Baseline bis 12 Wochen nach der Teilnahme an dem Seminar beobachtet werden (p = 0,012). Veränderungen der Mobilität erklärten einen signifikanten Varianzanteil bei SF-36v2 bei der Zusammenfassung der mentalen Komponenten (p = 0,024), jedoch nicht bei der Zusammenfassung der körperlichen Komponenten (p = 0,804). Schlussfolgerung: Amputierte der unteren Extremitäten wiesen nach dem Mobilitätstraining eine erhöhte Mobilität auf, was die Verbesserungen bei der Zusammenfassung der mentalen Komponenten des SF-36v2 erklärte. Der PLUS-M war sensibel genug, um im Zeitverlauf eine Veränderung der Mobilität feststellen zu können.

1 La Tro­be Uni­ver­si­ty, Mel­bourne, VIC, Australien
2 The Aus­tra­li­an Ortho­tic Pro­sthe­tic Asso­cia­ti­on, Cam­ber­well, VIC, Australien

Ein­lei­tung

Bei der Reha­bi­li­ta­ti­on von Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät steht oft das Gehen in gera­der Linie oder siche­res Trep­pen­stei­gen im Vor­der­grund1. Doch spielt bei vie­len Reh­a­pro­gram­men ein dyna­mi­sches Mobi­li­täts­trai­ning mit mul­ti­di­rek­tio­na­len Akti­vi­tä­ten, Agi­li­tät oder Tem­po oft­mals kei­ne maß­geb­li­che Rol­le1 2. Somit ist die Mobi­li­tät vie­ler Men­schen mit Ampu­ta­ti­on der unte­ren Extre­mi­tä­ten ein­ge­schränkt3 4 5. Wer unter einer ein­ge­schränk­ten Beweg­lich­keit lei­det, kann weni­ger an Akti­vi­tä­ten teil­neh­men, die dem Leben Sinn und Freu­de ver­lei­hen; dies ist eine Erklä­rung für die sozia­le Aus­gren­zung, für Depres­sio­nen und ver­min­der­te Lebens­qua­li­tät vie­ler Men­schen mit Ampu­ta­ti­on der unte­ren Extre­mi­tä­ten3 5 6 7.

Dabei las­sen sich Mobi­li­täts­ein­schrän­kun­gen redu­zie­ren und das ‑poten­zi­al noch wei­ter über das hin­aus stei­gern, was vie­le Pati­en­ten im Rah­men der Reha erreicht haben, und somit lässt sich auch die Lebens­qua­li­tät verbessern.

Die Mobi­li­täts­se­mi­na­re „Mobi­li­ty Cli­nics“ (Össur Aus­tra­li­en), die seit Jah­ren in ganz Aus­tra­li­en durch­ge­führt wer­den, ver­fol­gen das Ziel, die Mobi­li­tät und den Umgang mit Pro­the­sen zu maxi­mie­ren8. Die­se 2‑tägigen Mobi­li­täts­trai­nings spe­zi­ell für Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät bie­ten neben dem indi­vi­du­el­len Anwen­der­trai­ning auch Vor­trä­ge, Unter­stüt­zung durch glei­cher­ma­ßen Betrof­fe­ne sowie ein Fit­ness- und Bewe­gungs­trai­ning und wer­den in aus­tra­li­schen Groß­städ­ten i. d. R. ein­mal pro Jahr ange­bo­ten. Die viel­fach mul­ti­di­rek­tio­na­len Übun­gen för­dern das Gleich­ge­wicht und siche­re Dreh­be­we­gun­gen mit der Pro­the­se, aber auch Lau­fen und Sport­trai­ning für die unter­schied­lichs­ten Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten sind Teil des Trai­nings (s. Abb. 1).

Das Mobi­li­täts­trai­ning erfreut sich in den letz­ten Jah­ren gro­ßer Beliebt­heit. Es gibt aller­dings kei­ne Hin­wei­se dar­auf, ob und falls ja, in wel­chem Maß das Trai­ning Mobi­li­tät und Lebens­qua­li­tät ver­bes­sert. Wenn ein Mobi­li­täts­trai­ning zu mess­ba­ren Ver­bes­se­run­gen der Beweg­lich­keit und somit der Lebens­qua­li­tät füh­ren wür­de, wäre dies ein star­kes Argu­ment, Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät ein sol­ches in den Mona­ten und Jah­ren nach der Ampu­ta­ti­on anzubieten.

Hier­für wur­de eine Stu­die durch­ge­führt mit dem Ziel, den Mobi­li­täts­grad von Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät vor und 12 Wochen nach der Teil­nah­me an einem Mobi­li­täts­trai­ning zu ver­glei­chen. Die Hypo­the­se, dass eine Ver­än­de­rung des Mobi­li­täts­gra­des sowohl eine Woche wie auch 12 Wochen nach dem Trai­ning erkenn­bar sein wür­de, ver­an­lass­te uns her­aus­zu­fin­den, ob eine Ver­än­de­rung der Mobi­li­tät im Zusam­men­hang mit einer Ver­än­de­rung der Lebens­qua­li­tät steht.

Da die Aus­wir­kun­gen der Teil­nah­me an einem Mobi­li­täts­trai­ning bis­her uner­forscht sind, emp­fahl sich die Durch­füh­rung einer Pilot­stu­die. So kön­nen die Aus­wir­kun­gen bei der Wahl der Mobi­li­täts­mes­sung berück­sich­tigt und die erho­be­nen Daten zur Schät­zung der für eine abschlie­ßen­de Stu­die erfor­der­li­chen Stich­pro­ben­grö­ße ver­wen­det werden.

Metho­den

Die ethi­sche Zulas­sung die­ser Stu­die wur­de vom La Tro­be Uni­ver­si­ty Col­lege of Sci­ence, Health and Engi­nee­ring-Unter­aus­schuss der Ethik-Kom­mis­si­on (HEC18068) bewilligt.

Stu­di­en­po­pu­la­ti­on

An dem Mobi­li­täts­trai­ning konn­ten Ampu­tier­te der unte­ren Extre­mi­tä­ten teil­neh­men. Das Semi­nar wur­de in den sozia­len Medi­en, auf der Ossur-Web­site sowie von der Ampu­tier­ten-Initia­ti­ve Limbs4Life und in Pro­the­tik­zen­tren bewor­ben. Inter­es­sen­ten konn­ten sich auf eine Anzei­ge für das Trai­ning direkt bei den Ver­an­stal­tern des Semi­nars bewer­ben. Im Auf­trag der Prüf­ärz­te wur­den alle regis­trier­ten Teil­neh­mer, die älter als 18 Jah­re waren, von den Ver­an­stal­tern per E‑Mail zur Teil­nah­me an der Stu­die ein­ge­la­den. Die Ein­la­dung ent­hielt Erklä­run­gen zum Zweck der Stu­die, Kon­takt­an­ga­ben für Rück­fra­gen und einen elek­tro­ni­schen Link zu einer Online­um­fra­ge. Mit Über­mitt­lung der Umfra­ge wur­de impli­zit auch die Zustim­mung zur Stu­di­en­teil­nah­me erteilt.

Aus­rüs­tung

Die Daten wur­den über die Umfra­ge­platt­form Sur­vey­M­on­key elek­tro­nisch erfasst. Die Online­um­fra­ge umfass­te das 12-Item-Kurz­for­mu­lar „Pro­sthe­tic Limb Users Sur­vey of Mobi­li­ty“ (dt.: Mobi­li­täts­um­fra­ge unter Pro­the­sen­trä­gern, PLUS‑M) 9, den 36-Item-Fra­ge­bo­gen (Kurz­for­mu­lar) zum medi­zi­ni­schen Out­co­me und Gesund­heits­zu­stand, Ver­si­on 2 (SF-36v2) 10, und demo­gra­phi­sche Fra­gen zur Ein­schät­zung von Alter, Geschlecht, Grund und Umfang der Ampu­ta­ti­on, Begleit­erkran­kun­gen, Jah­res­ein­kom­men und Bil­dungs­stand der Studienpopulation.

PLUS-M911 ist ein Instru­ment zur Mes­sung der Mobi­li­tät von Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät nach eige­ner (sub­jek­ti­ver) Ein­schät­zung; defi­niert wird dabei die Mobi­li­tät als die Fähig­keit, sich unab­hän­gig und bewusst von Ort zu Ort zu bewe­gen. PLUS‑M wur­de gemein­sam mit Fokus­grup­pen12 und im Rah­men von kogni­ti­ven Inter­views13 mit Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät ent­wi­ckelt. PLUS‑M schnei­det in der schrift­li­chen und elek­tro­ni­schen Form sowie in der Kurz­form und der aus­führ­li­chen Form ähn­lich gut ab14, weist kei­ne Boden- oder Decken­ef­fek­te auf14, hat eine gute Kon­strukt­va­li­di­tät15 und ist im Grup­pen- und Ein­zel­ver­gleich mit einem Intra­klas­sen-Kor­re­la­ti­ons­ko­ef­fi­zi­en­ten (ICC) von > 0,9 bei der Test-Retest-Relia­bi­li­tät zuver­läs­sig14. PLUS‑M beinhal­tet eine Aus­wahl von 12 kali­brier­ten Fra­gen aus der Arti­kel­da­ten­bank von PLUS‑M. PLUS‑M ergab einen T‑Score von 17,5 bis 76,6 mit einem Mit­tel von 50 und einer Stan­dard­ab­wei­chung (SD) von 10. Ein T‑Score von 50 steht für die sich aus der Ent­wick­lungs­stich­pro­be erge­ben­de mitt­le­re Mobi­li­tät; höhe­re Scores zei­gen mehr Mobi­li­tät an. Das 12-Item-Kurz­for­mu­lar PLUS‑M ist in ca. 2–3 Minu­ten ausgefüllt.

Der SF-36v2, ein weit ver­brei­te­ter Fra­ge­bo­gen mit Fra­gen zum all­ge­mei­nen Gesund­heits­zu­stand, misst die sub­jek­tiv ein­ge­schätz­te gesund­heits­be­zo­ge­ne Lebens­qua­li­tät10. Er hat sich nicht nur bei ver­schie­de­nen Popu­la­tio­nen als vali­de und zuver­läs­sig erwie­sen16 17 18, son­dern wird von die­ser Popu­la­ti­on auch durch sei­ne wei­te Ver­brei­tung bei Stu­di­en mit Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät19 20 21 22 23 als Mess­wert der Lebens­qua­li­tät akzep­tiert. Der SF-36v2 umfasst 36 Fra­gen zu fol­gen­den Gesund­heits­be­rei­chen: kör­per­li­che (phy­si­ka­li­sche) Funk­ti­ons­fä­hig­keit, Rol­len­ver­hal­ten wegen kör­per­li­cher Funk­ti­ons­be­ein­träch­ti­gung, Schmer­zen, all­ge­mei­ner Gesund­heits­zu­stand, Vita­li­tät, sozia­le Funk­ti­ons­fä­hig­keit, Rol­len­ver­hal­ten wegen men­ta­ler Funk­ti­ons­be­ein­träch­ti­gung, men­ta­le (psy­chi­sche) Funk­ti­ons­fä­hig­keit. Ergeb­nis­se aus dem SF-36v2 wer­den als Zusam­men­fas­sung der kör­per­li­chen (PCS) und der men­ta­len Kom­po­nen­ten (MCS) berich­tet. Der SF-36v2 bedient sich ähn­lich wie der PLUS‑M einer norm­ba­sier­ten Wer­tung mit T‑Scores von über 50, was auf eine über­durch­schnitt­lich hohe Lebens­qua­li­tät hin­deu­tet. Die SF-36v2-Scores beru­hen jedoch auf Nor­men erstellt auf Grund­la­ge der All­ge­mein­be­völ­ke­rung der Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Für die Bear­bei­tung des SF-36v2 müs­sen ca. 10 Minu­ten Zeit ver­an­schlagt werden.

Ver­fah­rens­wei­se

Wer im Rah­men der Online­um­fra­ge der Teil­nah­me zustimm­te, erhielt ins­ge­samt drei Online­um­fra­gen per E‑Mail: eine Woche vor dem Mobi­li­täts­trai­ning (T1) sowie eine Woche (T2) und 12 Wochen (T3) nach der Teil­nah­me. Den­je­ni­gen, die die Umfra­ge jeweils 3 bzw. 7 Tage nach die­sen drei Zeit­punk­ten nicht aus­ge­füllt hat­ten, erhiel­ten jeweils eine Erinnerungsmail.

Das Mobi­li­täts­trai­ning fand in einer Sport- und Frei­zeit­ein­rich­tung in der aus­tra­li­schen Groß­stadt Ade­lai­de statt, genau­er gesagt in einer Sport­hal­le und auf dem Rasen im Sta­di­on. Das 2‑tägige Trai­ning rich­te­te sich an Men­schen mit Ampu­ta­ti­on der unte­ren Extre­mi­tä­ten aller Mobi­li­täts­gra­de mit beson­de­rem Augen­merk auf das Gehen, Lau­fen und Sport. Phy­sio­the­ra­peu­ten und Sport­trai­ner hiel­ten täg­lich 6 Stun­den lang Vor­trä­ge und lei­te­ten durch Akti­vi­tä­ten, die auf die Trai­nings­teil­neh­mer und deren unter­schied­li­chen Mobi­li­täts­grad zuge­schnit­ten waren. Die Teil­neh­mer nah­men nicht nur an ver­schie­de­nen Grup­pen­sport­ar­ten und Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten teil, son­dern auch an Kräf­ti­gungs­übun­gen spe­zi­ell für Ampu­tier­te der unte­ren Extre­mi­tä­ten. Dar­über hin­aus gab es Vor­trä­ge von Moti­va­ti­ons­red­nern und von Grup­pen glei­cher­ma­ßen Betroffener.

Daten­ana­ly­se

Nach abge­schlos­se­ner Daten­er­he­bung wur­den die demo­gra­phi­schen Daten und die PLUS-M-Daten in eine Tabel­len­kal­ku­la­ti­on (Micro­soft Excel) über­tra­gen. Die Roh­da­ten der Scores wur­den wie im Benut­zer­hand­buch beschrie­ben in einen T‑Score umge­wan­delt11. Die SF-36v2-Daten wur­den mit Hil­fe der Qua­li­ty­Me­tric Incor­po­ra­ted Health Out­co­mes Scoring-Soft­ware (Qua­li­ty­Me­tric Incor­po­ra­ted, Lin­coln, RI) gesam­melt. Aus die­sen lie­ßen sich dann die PCS- und MCS-Scores ablei­ten. Die Daten wur­den mit Berech­nung der zen­tra­len Ten­denz und der Daten­typ-spe­zi­fi­schen Varia­bi­li­tät beschrieben.

Mit­tels ein­fak­to­ri­el­ler Vari­anz­ana­ly­se mit Mess­wie­der­ho­lung (ANOVA) und Bon­fer­ro­ni-kor­ri­gier­ter Post-hoc-Ana­ly­se wur­den signi­fi­kan­te Unter­schie­de bei den PLUS‑M T‑Scores über die drei Mess-Zeit­punk­te hin­weg auf Basis der von Lund und Lund beschrie­be­nen Tech­ni­ken geprüft24. Ent­spre­chend wur­den Ver­stö­ße gegen die Annah­men von Nor­ma­li­tät und Sphä­ri­zi­tät getes­tet, und zusätz­lich wur­den die Daten auf Aus­rei­ßer hin über­prüft. Um zu ermit­teln, inwie­weit Ver­än­de­run­gen der Beweg­lich­keit die Varia­ti­on bei den SF-36v2 PCS- und MCS-Scores begrün­de­ten, wur­den ein­fa­che linea­re Regres­si­ons­mo­del­le nach den von Lund und Lund beschrie­be­nen Tech­ni­ken erstellt25, u. a. Annah­me­prü­fun­gen bzgl. Linea­ri­tät, Unab­hän­gig­keit der Resi­du­en, Homo­s­ke­da­s­ti­zi­tät und Nor­ma­li­tät. Para­me­ter­schät­zun­gen ein­schließ­lich von stan­dar­di­sier­ten Regres­si­ons­ko­ef­fi­zi­en­ten (β), p‑Werten und Teil­kor­re­la­ti­ons­ko­ef­fi­zi­en­ten wur­den berichtet.

Ergeb­nis­se

Stu­di­en­po­pu­la­ti­on

Zwei der elf Stu­di­en­teil­neh­mer haben am Fol­low-up nicht teil­ge­nom­men, weil sie im Anschluss an ihre Semi­nar­teil­nah­me kei­nen der bei­den Fra­ge­bö­gen voll­stän­dig bear­bei­te­ten. Die­se bei­den Teil­neh­mer ähnel­ten demo­gra­phisch betrach­tet den in die Stu­die auf­ge­nom­me­nen Teil­neh­mern (mitt­le­res Alter: 45,5 Jah­re, bei­des Män­ner, einer mit ein­sei­ti­ger Ampu­ta­ti­on, der ande­re mit bila­te­ra­ler Unter­schen­kel­am­pu­ta­ti­on). Die meis­ten der neun Teil­neh­mer, die die Stu­die abschlos­sen, waren Frau­en mit uni­la­te­ra­ler Unter­schen­kel­am­pu­ta­ti­on auf­grund eines jah­re­lang zurück­lie­gen­den Trau­mas (Tab. 1).

Ver­än­de­rung der Mobi­li­tät im Zeitablauf

Bei der Ver­än­de­rung der Mobi­li­tät im Zeit­ver­lauf war eine signi­fi­kan­te Haupt­wir­kung zu beob­ach­ten (F216 = 8,798, p = 0,003, hp2 = 0,524). Laut Post-hoc-Ana­ly­se waren die PLUS-M-Scores von T1 (55,23 ± 4,73) auf T3 (60,57 ± 6,30) ange­stie­gen, was sta­tis­tisch signi­fi­kant war (Δ5,33, 95 % Kon­fi­denz­in­ter­vall (KI): 1,31–9,36, p = 0,012).

Die Ver­än­de­run­gen bei den PLUS-M-Scores von T1 (55,23 ± 4,73) bis T2 (58,10 ± 4,11) waren nicht signi­fi­kant (Δ2,87, 95 % KI: 0,44–6,17, p = 0,092). Auch die Unter­schie­de bei den PLUS-M-Scores von T2 (58,10 ± 4,11) bis T3 (60,57 ± 6,30) waren sta­tis­tisch nicht signi­fi­kant (Δ2,467, 95 % KI –1,66 bis 6,60, p = 0,328, Abb. 2).

Ver­än­de­rung der Beweg­lich­keit und ihre Wir­kung auf die Lebensqualität

Mit­tels einer ein­fa­chen linea­ren Regres­si­on wur­de ermit­telt, inwie­weit Ver­än­de­run­gen bei PLUS‑M Ver­än­de­run­gen bei SF-36v2 MCS und PCS im Lau­fe der Zeit erklä­ren (Tab. 2).

Eine Ver­än­de­rung bei den PLUS-M-Scores von T1 bis T3 erklär­te 54 % der Ver­än­de­rung bei den SF-36v2 MCS-Scores über den glei­chen Zeit­raum hin­weg (R2 = 0,54), was sta­tis­tisch signi­fi­kant war (F1,7 = 8,25, p = 0,024, Tab. 3).

Ver­än­de­run­gen bei den PLUS-M-Scores von T1 bis T3 erklär­ten <1 % der Ver­än­de­rung bei den SF-36v2 PCS-Scores über den glei­chen Zeit­raum hin­weg (R2 = 0,009), was sta­tis­tisch nicht signi­fi­kant war (F1,7 = 0,67, p = 0,804, Tab. 3).

Dis­kus­si­on

Ziel die­ser Stu­die war der Ver­gleich der Mobi­li­tät von Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät vor und 12 Wochen nach der Teil­nah­me an einem Mobi­li­täts­trai­ning. Die Hypo­the­se, dass sich die Mobi­li­tät durch das Trai­ning ver­än­dern wür­de, ver­an­lass­te uns her­aus­zu­fin­den, ob Mobi­li­täts­ver­än­de­run­gen auch Ver­än­de­run­gen bei der Lebens­qua­li­tät erklären.

Inter­es­sant ist die Fra­ge, war­um sich der Grad der Beweg­lich­keit ver­gli­chen mit dem für die Zeit vor der Teil­nah­me an den im Semi­nar ermit­tel­ten Aus­gangs­wert nicht bereits eine Woche, son­dern erst 12 Wochen nach Semi­nar­be­such signi­fi­kant ver­bes­ser­te. Laut unse­rer Hypo­the­se ist es unwahr­schein­lich, dass die Teil­neh­mer in der ers­ten Woche nach dem Semi­nar­be­such Gele­gen­heit hat­ten, ihre neu erwor­be­nen Fer­tig­kei­ten in die Pra­xis umzu­set­zen. Dem­ge­gen­über hat­ten sie in den nach­fol­gen­den Wochen wie­der­holt ein brei­tes Ange­bot an gemein­schaft­li­chen Mobi­li­täts­ak­ti­vi­tä­ten, das mit dem PLUS‑M gemes­sen wer­den soll: etwa Tra­gen eines Ein­kaufs­korbs in einer Hand (PLUS‑M, Fra­ge 6) oder Gehen ent­lang einer unbe­leuch­te­ten Stra­ße oder auf einem Fuß­weg (PLUS‑M, Fra­ge 8). Wir ver­mu­ten, dass die Teil­nah­me an dem Trai­ning und die anschlie­ßen­de Umset­zung des Erlern­ten in der Pra­xis 12 Wochen nach der Semi­nar­teil­nah­me zu einer ver­bes­ser­ten Beweg­lich­keit geführt haben.

Inter­es­sant ist auch die Fra­ge, war­um die Ver­än­de­run­gen der Beweg­lich­keit wäh­rend der gemes­se­nen Zeit mehr als die Hälf­te der Vari­anz bei den SF-36v2-MCS-Scores erklä­ren, aber nicht die PCS-Scores. Wir neh­men an, dass die ver­bes­ser­te Mobi­li­tät ggf. zu einer ver­bes­ser­ten Fähig­keit zur Teil­nah­me an Akti­vi­tä­ten geführt hat, die dem Leben Sinn und Freu­de ver­lei­hen, somit das sozia­le Enga­ge­ment unter­stüt­zen und die men­ta­le Funk­ti­ons­fä­hig­keit ver­bes­sern. Die­se Annah­me trifft jedoch nicht gänz­lich zu, wenn man bedenkt, dass die ver­bes­ser­te Beweg­lich­keit sich im Lau­fe der Zeit bei den ver­bes­ser­ten SF-36v2-PCS-Scores hät­te wider­spie­geln müs­sen, was jedoch nicht der Fall war. Obgleich die Mobi­li­tät nur ein Aspekt der kör­per­li­chen Funk­ti­ons­fä­hig­keit ist, zie­len vie­le der SF-36v2-Fra­gen im Bereich der kör­per­li­chen Funk­ti­ons­fä­hig­keit auf die Fähig­keit zur Mobi­li­sie­rung ab. Eine alter­na­ti­ve Hypo­the­se ist, dass ange­sichts der wahr­schein­li­chen Inter­ak­ti­on zwi­schen Mobi­li­tät und zahl­rei­chen ande­ren Fak­to­ren, die die Lebens­qua­li­tät bekannt­lich beein­flus­sen, wie z. B. Schmer­zen, der Grad der sozia­len Unter­stüt­zung oder Begleit­erkran­kun­gen, die signi­fi­kan­ten Tei­le der Vari­anz bei den SF-36v2-PCS-Scores mit der Mobi­li­tät als ein­zi­ge unab­hän­gi­ge Varia­ble sich nicht erklä­ren ließen.

Unse­res Wis­sens ist dies die ers­te Stu­die, die die Ver­än­de­run­gen der Mobi­li­tät infol­ge der Teil­nah­me an einem Mobi­li­täts­trai­ning und den Ein­fluss des Trai­nings auf die Lebens­qua­li­tät beschreibt. Die Erkennt­nis­se, die wir bei die­ser Pilot­stu­die gewon­nen haben, las­sen sich für die Gestal­tung künf­ti­ger For­schungs­ar­bei­ten in die­sem Bereich nutzen.

Anhand der Rekru­tie­rungs­quo­te (52 %) aus die­sem Trai­ning kann auf die Zahl der Mobi­li­täts­trai­nings geschlos­sen wer­den, die für die benö­tig­te Stich­pro­ben­grö­ße erfor­der­lich ist. Unter Zuhil­fe­nah­me des Grup­pen­mit­tels und der SDs zur Ermitt­lung der Effekt­stär­ke wären ins­ge­samt 42 Teil­neh­mer erfor­der­lich, um einen signi­fi­kan­ten Unter­schied zwi­schen den Grup­pen auf der Grund­la­ge der Feh­ler­wahr­schein­lich­keit (α = 0,05), Power (1–β) = 0,8 und Effekt­stär­ke (dz = 0,45) mit einem Zwei­stich­pro­ben­test mit Mess­wie­der­ho­lung (G*Power v. 3.1.9.4; Kiel, Deutsch­land) fest­zu­stel­len. Unter der Annah­me einer typi­schen Feh­ler­wahr­schein­lich­keit (α = 0,05), Power (1 – β) = 0,8 und klei­nen Effekt­stär­ke (f2 = 0,15) wür­de eine Stich­pro­be mit 42 Per­so­nen als Power für eine ein­fa­che linea­re Regres­si­on mit nur zwei unab­hän­gi­gen Varia­blen aus­rei­chen. Aus die­sem Grund schla­gen wir vor, bei künf­ti­gen Stu­di­en die benö­tig­te Stich­pro­ben­grö­ße zu berück­sich­ti­gen, sofern die Anzahl der erfor­der­li­chen unab­hän­gi­gen Varia­blen und die Stär­ke des Zusam­men­hangs zwi­schen abhän­gi­gen und unab­hän­gi­gen Varia­blen bekannt ist.

Die Ergeb­nis­se die­ser Stu­die legen die Ver­mu­tung nahe, dass das PLUS-M-Instru­ment sen­si­bel auf Mobi­li­täts­ver­än­de­run­gen infol­ge der 2‑tägigen Teil­nah­me an einem Mobi­li­täts­trai­ning reagiert hat und sich bei künf­ti­gen Unter­su­chun­gen die­ser Art ein­set­zen ließe.

Ein­schrän­kun­gen

Die Ergeb­nis­se die­ser Pilot­stu­die soll­ten unter Berück­sich­ti­gung der Gren­zen die­ser Stu­die betrach­tet wer­den. Bedau­er­li­cher­wei­se konn­ten wir bei die­sen Stu­di­en nicht auf einen Inten­ti­on-to-tre­at-Ansatz zurück­grei­fen, da bei­de ver­lo­re­nen Fol­low-up-Teil­neh­mer die ers­ten Umfra­gen nach der Semi­nar­teil­nah­me nicht abschlos­sen, sodass nach der Inter­ven­ti­on kei­ne wei­te­ren Daten mehr erho­ben wer­den konnten.

Bei einem For­schungs­pro­jekt wie die­sem wäre eine ran­do­mi­sier­te Kon­troll­stu­die das idea­le Stu­di­en­de­sign, um mög­li­che Selek­ti­vi­täts­ver­zer­run­gen zu ver­mei­den. Bei einem sol­chen Design wäre die Durch­füh­rung einer aus­sa­ge­kräf­ti­gen Kon­trol­le, die kei­ne Teil­nah­me an kol­le­gia­lem Aus­tausch oder Akti­vi­tä­ten zur Ver­bes­se­rung der Beweg­lich­keit beinhal­tet, aller­dings aus­ge­spro­chen schwie­rig. Ein bes­se­res Design wäre bei­spiels­wei­se ein Zeit­rei­hen­an­satz mit meh­re­ren Eva­lu­ie­run­gen vor und nach der Inter­ven­ti­on, um so Ver­trau­en für die Sta­bi­li­tät der Mes­sung vor der Inter­ven­ti­on aufzubauen.

Ange­sichts der weni­gen Stu­di­en­teil­neh­mer besteht das Risi­ko, dass die zwi­schen Base­line und einer Woche nach Teil­nah­me an dem Mobi­li­täts­trai­ning beob­ach­te­ten gering­fü­gi­gen Unter­schie­de bei einer grö­ße­ren Stich­pro­be sta­tis­tisch signi­fi­kant gewe­sen wären. Mit Blick auf die Hete­ro­ge­ni­tät der Stich­pro­be ist es auch wahr­schein­lich, dass die Mobi­li­täts­va­ri­anz bei nach Ursa­che und Ampu­ta­ti­ons­grad stra­ti­fi­zier­ten Stich­pro­ben gerin­ger aus­fällt und dass Unter­schie­de bei die­ser Stra­ti­fi­zie­rung im Lau­fe der Zeit ggf. leich­ter zu erken­nen wären.

Bekannt­lich wir­ken sich vie­le Fak­to­ren auf die Lebens­qua­li­tät von Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät aus. Aus die­sem Grund soll­te bei künf­ti­gen Stu­di­en eine aus­rei­chend gro­ße Stich­pro­be aus­ge­wählt wer­den, um stö­ren­de Ein­flüs­se wie höhe­res Alter, Begleit­erkran­kun­gen und ande­re Fak­to­ren im Rah­men der Regres­si­ons­ana­ly­se bes­ser kon­trol­lie­ren zu kön­nen. Auf die­se Wei­se las­sen sich die wahr­schein­li­chen Inter­ak­tio­nen zwi­schen Mobi­li­tät und ande­ren Fak­to­ren so kon­trol­lie­ren, dass sich die Vari­anz bei der Lebens­qua­li­tät erklä­ren lässt.

Die Stu­di­en­teil­neh­mer kön­nen zwar typisch für die­je­ni­gen sein, die an einer Teil­nah­me an einem Mobi­li­täts­trai­ning inter­es­siert sind, die Gesamt­po­pu­la­ti­on der Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät reprä­sen­tie­ren sie jedoch nicht. Somit las­sen sich die Ergeb­nis­se nur mit Vor­sicht auf die­se Gesamt­po­pu­la­ti­on über­tra­gen, ins­be­son­de­re auf älte­re Men­schen mit dys­vas­ku­lä­rer Ampu­ta­ti­on und mul­ti­plen Begleiterkrankungen.

Fazit

Die Ergeb­nis­se die­ser Stu­die legen den Schluss nahe, dass signi­fi­kan­te Ver­än­de­run­gen der Mobi­li­tät erst 12 Wochen nach Teil­nah­me an dem Mobi­li­täts­trai­ning beob­ach­tet wer­den kön­nen. Ver­än­de­run­gen der Mobi­li­tät waren der Grund für signi­fi­kan­te Tei­le der Vari­anz bei den SF-36v2-MCS-Scores, aber nicht bei den PCS-Scores. Das PLUS-M-Instru­ment scheint sen­si­bel auf Ver­än­de­run­gen der Mobi­li­tät infol­ge der Teil­nah­me an einem Mobi­li­täts­trai­ning zu reagie­ren und eig­net sich wahr­schein­lich für den Ein­satz bei ähn­li­chen Stu­di­en. Auf­grund der bei die­ser Pilot­stu­die gewon­ne­nen Ergeb­nis­se sind bestimm­te Anfor­de­run­gen an die Stich­pro­ben­grö­ßen für künf­ti­ge Stu­di­en empfehlenswert.

Obgleich für die Bestä­ti­gung der Ergeb­nis­se wei­te­re Unter­su­chun­gen erfor­der­lich sind, legen unse­re Ergeb­nis­se den Schluss nahe, dass Mobi­li­täts­trai­nings das Mobi­li­täts­po­ten­zi­al von Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät ver­bes­sern kön­nen und dass sich dies posi­tiv auf die Lebens­qua­li­tät aus­wir­ken kann.

Kli­ni­sche Relevanz

Die­sen vor­läu­fi­gen Daten zufol­ge ver­bes­sert ein Mobi­li­täts­trai­ning die Mobi­li­tät und die men­ta­len Kom­po­nen­ten der Lebens­qua­li­tät bei Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät. Der PLUS‑M scheint sen­si­bel auf Ver­än­de­run­gen der Mobi­li­tät infol­ge der Teil­nah­me an einem Mobi­li­täts­trai­ning zu reagieren.

Der Pilot­stu­die folg­te ein grö­ße­res inter­na­tio­na­les Pro­jekt, um einen noch bes­se­ren Ein­blick dazu zu erhal­ten, wel­che Aus­wir­kun­gen Mobi­li­täts­trai­nings auf Men­schen mit Extre­mi­tä­ten­ver­lust haben. Dabei wur­de anhand der Daten von Teil­neh­mer in Aus­tra­li­en, den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, Süd­afri­ka und Euro­pa ermit­telt, ob sich die Erfah­run­gen mit und Ver­än­de­run­gen bei der Mobi­li­tät, die in der Pilot­stu­die fest­ge­stellt wur­den, auch auf ande­re Gege­ben­hei­ten und eine grö­ße­re Grup­pe von Teil­neh­mern über­tra­gen las­sen. Das Pro­jekt wird vor­aus­sicht­lich 2024 abge­schlos­sen sein.

 

Inter­es­sen­kon­flikt
Die Autor:innen haben kei­ne poten­zi­el­len Inter­es­sen­kon­flik­te hin­sicht­lich von For­schung, Urhe­ber­schaft und/oder Ver­öf­fent­li­chung die­ses Arti­kels ange­ge­ben. Zum Zweck von For­schung, Urhe­ber­schaft und/oder Ver­öf­fent­li­chung die­ses Arti­kels wur­den die Autor:innen wie folgt finan­zi­ell unter­stützt: Das Pro­jekt wur­de von Össur ehf, R&D, Medi­cal Office/Island finanziert.

Für die Autoren:
Sarah Ander­son
La Tro­be University
King­s­bu­ry Drive
Bundoora
Mel­bourne, VIC 3086
Australien
sarah.anderson@latrobe.edu.au

Alle Autoren haben glei­cher­ma­ßen an der Erstel­lung die­ses Manu­skripts mitgewirkt.

Hin­weis
Die­ser Bei­trag wur­de bereits auf Eng­lisch im „Pro­sthe­tics and Ortho­tics Inter­na­tio­nal Jour­nal“ ver­öf­fent­licht; DOI: 10.1177/0309364620921749.

 

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper

 

Zita­ti­on
Ander­son S, Rid­ge­well E, Dil­lon M. Die Aus­wir­kun­gen der Teil­nah­me an einem Mobi­li­täts­trai­ning auf die sub­jek­tiv ein­ge­schätz­te Mobi­li­tät und Lebens­qua­li­tät von Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät: eine Pilot­stu­die. Ortho­pä­die Tech­nik, 2023; 74 (6): 48–55

 

Alter (Jah­re)42,1 ± 7,23
Geschlecht3: männ­lich; 6: weiblich
Ampu­ta­ti­ons­grad2: Ober­schen­kel; 7: Unterschenkel
Jah­re seit Amputation9,13 ± 8,86
Grund für Amputation5: Trau­ma; 3: Dys­vas­ku­lär; 1: Kongenital
Jah­res­ein­kom­men (AU$)4: >100.000; 5: 40.000 – 85.000
Höchs­ter erreich­ter Bildungsgrad3: Wei­ter­füh­ren­de Schu­le; 3: >Wei­ter­füh­ren­de Schu­le; 3: Nicht berichtet
Begleit­erkran­kun­gen2: Asth­ma; 1: Typ-2-Dia­be­tes; 1: Sehstörungen

Tab. 2 Mit­tel­wert (Stan­dard­ab­wei­chung) SF-36v2 MCS- und PCS-Scores bei T1, T2 und T3.

 

T1T2T3
SF-36v2 MCS56,71 (7,11)57,29 (5,30)57,77 (3,31)
SF-36v2 PCS50,40 (4,38)51,62 (4,95)49,61 (7,06)

SF-36v2: Kurz­for­mu­lar zum Gesund­heits­zu­stand, Ver­si­on 2
MCS: see­li­sche Komponentenzusammenfassung
PCS: kör­per­li­che Komponentenzusammenfassung

Tab. 2 Mit­tel­wert (Stan­dard­ab­wei­chung) SF-36v2 MCS- und PCS-Scores bei T1, T2 und T3.

 

Abhän­gi­ge Varia­bleBeta (Regres­si­ons­ko­ef­fi­zi­ent)pTeil­kor­re­la­ti­ons­ko­ef­fi­zi­ent
SF-36v2 MCS6,1040,0240,736
SF-36v2 PCS-1,650,8040,095

PLUS‑M: Mobi­li­täts­um­fra­ge unter Pro­the­sen­trä­gern, 12-Item-Kurzformular
SF-36v2: Kurz­for­mu­lar zum Gesund­heits­zu­stand, Ver­si­on 2
MCS: see­li­sche Komponentenzusammenfassung
PCS: kör­per­li­che Komponentenzusammenfassung

Tab. 3 Linea­re Regres­si­on für die Prä­dik­tor­va­ria­ble: Ver­än­de­rung der PLUS-M-Scores von T1 bis T3.

 

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