Hygie­ne ist kei­ne Zauberei

Ein gutes Hygienemanagement in Sanitätshäusern gehört zum Selbstverständnis der Branche. Dass Hygiene über Leben und Tod entscheiden kann, machte die Corona-Pandemie der letzten Monate erneut deutlich. Aus diesem Anlass veranstaltet die Confairmed ein Webinar mit Dr. Helge Hanitzsch zum Hygienemanagement in Sanitätshäusern. Im Gespräch mit der OT-Redaktion erläutert der Experte, worauf Geschäftsleitung und Mitarbeiter unbedingt achten sollten.

OT: Wer ist Ihre Webinar-Zielgruppe? 

Hel­ge Hanitzsch: Mein Web­i­nar rich­tet sich an die Inha­ber, die Geschäfts­lei­tun­gen und/oder die mit der Durch­füh­rung und Pfle­ge beauf­trag­ten Mit­ar­bei­ter von Sanitätshäusern.

OT: Wel­che grund­le­gen­den Hygie­ne-Tipps geben Sie Ihren Zuhö­rern auf den Weg?

Hanitzsch: Hygie­ne ist kei­ne Zau­be­rei. Sie erfor­dert aller­dings ein soli­des Grund­wis­sen. Es reicht nicht, ein biss­chen mit einem des­in­fek­ti­ons­mit­tel­ge­tränk­ten Lap­pen zu wischen. Wir wer­den in dem Web­i­nar eini­ge Punk­te anspre­chen, wie man eine funk­tio­nie­ren­de Basis­hy­gie­ne auf­bau­en und pfle­gen kann.

OT: Was ist im Bereich Hygie­ne spe­zi­ell für Sani­täts­häu­ser zu beachten?

Hanitzsch: Für Sani­täts­häu­ser zäh­len als ver­sor­gen­de Unter­neh­men des Gesund­heits- und Pfle­ge­we­sen auch die Vor­ga­ben des Robert Koch-Insti­tuts, wie z.B. die neue RKI-Emp­feh­lung „Hän­de­hy­gie­ne in Ein­rich­tun­gen des Gesund­heits­we­sens“ und die Tech­ni­schen Regeln für Bio­lo­gi­sche Arbeits­stof­fe – die TRBA 250, in denen Sani­täts­häu­ser aus­drück­lich erwähnt sind. Das kann bei Nicht­be­ach­tung nicht nur die Gefahr von Kreuz­kon­ta­mi­na­tio­nen, son­dern auch gesund­heit­li­che Gefähr­dun­gen der Mit­ar­bei­ter sowie juris­ti­sche Kon­se­quen­zen bedeuten.

OT: Wel­che Vor­ge­hens­wei­se emp­feh­len Sie, wenn bereits eine Infek­ti­ons­krank­heit unter Mit­ar­bei­tern oder Kun­den im Umlauf ist?

Hanitzsch: Dies kann man pau­schal so nicht sagen. Zunächst muss geklärt wer­den, um wel­che Infek­ti­on es sich han­delt und dann müs­sen in Zusam­men­ar­beit mit den behan­deln­den Ärz­ten und gege­be­nen­falls dem Gesund­heits­amt ent­spre­chen­de zusätz­li­che Maß­nah­men bespro­chen und fest­ge­legt wer­den. Es liegt auf der Hand, dass eine Infek­ti­on durch Noro­vi­ren ande­re Maß­nah­men erfor­dert als Methi­cil­lin-resis­ten­te Sta­phy­lo­coc­cus aureus (MRSA) oder SARS CoV‑2. Grund­la­ge ist aber auch hier das Wis­sen um eine funk­tio­nie­ren­de Basis­hy­gie­ne und deren Akzep­tanz und Pflege.

OT: Was hat sich oder soll­te sich in punc­to Hygie­ne anläss­lich der Coro­na-Pan­de­mie im Sani­täts­haus ändern?

Hanitzsch: Ein posi­ti­ver Aspekt der Coro­na-Pan­de­mie ist, dass hygie­ni­sche Erfor­der­nis­se nun­mehr erns­ter genom­men wer­den. Vie­len Men­schen ist klar gewor­den, dass man, wenn man wie bis­her wei­ter­lebt und arbei­tet, durch­aus gefähr­det sein kann. Wir leben nicht in einem keim­frei­en Raum und SARS CoV‑2 sind nicht die ein­zi­gen Kei­me, mit denen wir uns aus­ein­an­der­set­zen müssen.

Am 27. Juli infor­miert Dr. Hel­ge Hanitzsch in einem zwei­tei­li­gen Web­i­nar à 90 Minu­ten rund um das The­ma „Hygie­ne­ma­nage­ment im Sani­täts­haus“. Wei­te­re Details zum Web­i­nar erfah­ren Sie hier.

Der pro­mo­vier­te Natur­wis­sen­schaft­ler Dr. Hel­ge Hanitzsch, 57 Jah­re alt, arbei­tet seit 2014 als zer­ti­fi­zier­ter Sach­ver­stän­di­ger und Pri­vat­gut­ach­ter für Hygie­ne, Des­in­fek­ti­on und Trink­was­ser sowie als Schu­lungs­lei­ter für hygie­ne­be­auf­trag­te Kur­se, wel­che eng mit dem VHD (Ver­ei­ni­gung der Hygie­ne­fach­kräf­te Deutsch­lands) abge­stimmt sind und des­sen Güte­sie­gel füh­ren. Dr. Hanitzsch führt die­se Kur­se berufs­über­grei­fend für Ärz­te (mit Fort­bil­dungs­be­stä­ti­gung der Ärz­te­kam­mer), Schwes­tern aber auch für nicht­ärzt­li­che Berei­che, wie Sani­täts­häu­ser, Podo­lo­gen, Kos­me­tik­un­ter­neh­men und den Pier­cer­ver­band VPP durch. Dar­über hin­aus berät er Unter­neh­men bei der hygie­ni­schen Dar­stel­lung ihrer Medi­zin­pro­duk­te und der Erar­bei­tung von Auf­be­rei­tungs­emp­feh­lun­gen zur sach­ge­rech­ten Auf­be­rei­tung ihrer Medi­zin­pro­duk­te. Um den umfang­rei­chen Anfor­de­run­gen der Hygie­ne gerecht zu wer­den, beglei­tet das Unter­neh­men Hygie­ne Hanitzsch u.a. auch Sani­täts­häu­ser und Arzt­pra­xen bei dem Auf­bau und der Pfle­ge einer funk­tio­nie­ren­den Basishygiene.

Die Fra­gen stell­te Ruth Justen.

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