Dop­pel­scha­len­kor­sett zur Kor­rek­tur von Wir­bel­säu­len­de­for­mi­tä­ten bei nicht geh­fä­hi­gen Pati­en­ten mit Zerebralparese

A. Bosshard, M. Nadarajalingam, S. Keller, R. Brunner, C. Camathias, E. Rutz
Die allgemein anerkannte Inzidenz von Skoliose bei Zerebralparese (CP) beträgt 20 bis 25 % und steht in direktem Zusammenhang mit dem 5-stufigen Klassifizierungssystem „Gross Motor Function Classification System“ (GMFCS). Eine Behandlungsmöglichkeit für neurogene Skoliosen ist das Doppelschalenkorsett. Ziel der hier vorgestellten Studie war es, den erzielten Korrekturgrad der Skoliose bei Verwendung dreier verschiedener Abdrucktechniken für die Korsettversorgung zu ermitteln.

Ein­lei­tung

Die Inzi­denz von Sko­lio­se bei Zere­bralparese („cere­bral pal­sy“, CP) va­riiert stark. Jüngs­te Stu­di­en mel­den pro­zen­tua­le Wer­te zwi­schen 6 % und fast 100 % 1 2 3. Die all­ge­mein aner­kannte Inzi­denz einer Sko­lio­se liegt in der CP-Gesamt­po­pu­la­ti­on bei 20 bis 25 % 4. Das Risi­ko, eine Sko­lio­se zu ent­wi­ckeln, ist bei Pati­en­ten mit athe­totischer Form der Zere­bral­pa­re­se am gerings­ten (6–50 %) und bei Pati­en­ten mit spas­ti­scher CP am höchs­ten (bis zu 70 %) 5. Bei Pati­en­ten mit Hüftluxa­tion oder ‑sub­lu­xa­ti­on (ein Indi­ka­tor für die Schwe­re der Krank­heit) beob­achteten Mar­di­gan und Wal­lace eine Sko­lio­se­häu­fig­keit von etwa 75 % 6. Ein Becken­schief­stand wird als Fak­tor ein­ge­schätzt, der sich beson­ders nega­tiv auf die Sko­lio­se aus­wirkt und da­her mehr Beach­tung erfor­dert 7 8 9. Die Inzi­denz einer Sko­lio­se steht zu­dem in direk­tem Zusam­men­hang mit dem 5‑stufigen Klassifizierungs­system „Gross Motor Func­tion Clas­sification Sys­tem“ (GMFCS) 10. Eine Sko­lio­se bei CP-Pati­en­ten, die nicht behan­delt wird, schrei­tet wei­ter vo­ran. Zu den Fak­to­ren, die die Progre­dienz der Sko­lio­se begüns­ti­gen, ge­hören das Aus­maß der kör­per­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen (Tetra­ple­gie), ein schlech­ter funk­tio­nel­ler Sta­tus (nicht geh­fä­hig, GMFCS-Stu­fen IV und V) und die Krüm­mungs­stel­le (thorako­lumbal) 11 12 13 14. Die Ursa­che einer Sko­lio­se bei CP ist nicht voll­stän­dig geklärt. Es wird jedoch davon ausge­gangen, dass es sich dabei um eine Kom­bi­na­ti­on aus Mus­kel­schwä­che, feh­len­der Kör­per­ba­lan­ce, Rumpf­in­sta­bi­li­tät und Tonus-Asym­me­trie in para­spi­na­len und inter­kos­ta­len Mus­keln han­delt 15.

Sai­to et al. beschrei­ben die Risiko­faktoren für eine Pro­gre­di­enz der Sko­liose bei spas­ti­scher CP wie folgt:

  • eine Wir­bel­säu­len­ver­krüm­mung mit einem Cobb-Win­kel von 40° vor dem Alter von 15 Jahren,
  • Beein­träch­ti­gun­gen des gesam­ten Körpers,
  • Bett­lä­ge­rig­keit und
  • Vor­lie­gen einer tho­ra­ko­lum­ba­len Krüm­mung 16.

Pati­en­ten mit die­sen Risikofakto­ren könn­ten von einem frü­hen ope­rativen Ein­griff pro­fi­tie­ren, um eine schwe­re Sko­lio­se zu ver­hin­dern. Es ist jedoch bekannt, dass das Knochen­wachstum unter Druck ver­min­dert und unter Zug ver­stärkt wird, was zu einer schnel­len Pro­gre­di­enz bei schwer betrof­fe­nen Pati­en­ten füh­ren kann (GMFCS-Stu­fen IV und V). Nach Erfah­rung der Autoren wird eine Sko­lio­se haupt­säch­lich durch eine inad­äqua­te Gleichgewichtskon­trolle ver­ur­sacht, die in der Regel zu einer late­ra­len Fle­xi­on des Tho­rax über die rela­tiv mobi­le Wir­bel­säu­le führt und damit eine thorakolumba­le Krüm­mung her­vor­ruft. Die nicht­operativen Behand­lungs­op­tio­nen bestehen aus Beob­ach­tung und Kor­settversorgung, zudem aus Sitz- oder Sitz­scha­len­an­pas­sun­gen im Roll­stuhl und medi­ka­men­tö­ser Behandlung.

Es ste­hen zwei Metho­den zur Ver­fügung, um der Wir­bel­säu­le bei einer neu­ro­mus­ku­lä­ren Sko­lio­se exter­ne Unter­stüt­zung zu bie­ten: individuel­le Sitz- und Sitz­scha­len­an­pas­sun­gen sowie Orthe­sen (z. B. Doppelschalen­korsett) 17. Die meis­ten Pati­en­ten mit neu­ro­mus­ku­lä­ren Stö­run­gen wei­sen eine Beein­träch­ti­gung des Gleichge­wichts, eine feh­len­de Kör­per­ba­lan­ce und eine dyna­mi­sche Rumpfinsta­bilität auf. In einem frü­hen Sta­di­um besteht beim Pati­en­ten ledig­lich eine dyna­mi­sche Insta­bi­li­tät des Rump­fes. Die­se lässt sich leicht dadurch er­mitteln, dass man den Pati­en­ten bit­tet, die Hän­de im Sit­zen zu heben.

Ziel aller Inter­ven­tio­nen ist es, wei­ter­hin ein beque­mes Sit­zen sowie die funk­tio­nel­le Nut­zung der obe­ren Extre­mi­tä­ten zu ermög­li­chen. Es gibt eini­ge Hin­wei­se dar­auf, dass die Anwen­dung eines Kor­setts die Pro­gredienz der Sko­lio­se bei tetraple­gischer CP ver­lang­sa­men kann 18. Es ist jedoch bis­lang unklar, ob die Kor­sett­ver­sor­gung die Notwendig­keit einer Ope­ra­ti­on redu­ziert 19. Wäh­rend des Wachs­tums ver­rin­gert die Kor­sett­ver­sor­gung jedoch den Krüm­mungs­ra­di­us und ver­lang­samt die Pro­gre­di­enz zu schwe­ren Skoli­osen 20. Den­noch bleibt unge­klärt, ob das Tra­gen eines Kor­setts die Pro­gredienz stop­pen kann 21 22 23 24 25 26 27 28. Kor­sett­ver­sor­gun­gen bei Kin­dern mit CP sind somit ein umfas­send be­schriebenes und bewähr­tes konser­vatives Behand­lungs­ver­fah­ren 29 30 31 32 33 34 35 36 37. Wenn­gleich Botulinum­toxin A zuneh­mend zur Behand­lung einer Spas­ti­zi­tät der Glied­ma­ßen bei Pati­en­ten mit CP ein­ge­setzt wird, gibt es kaum Daten über sei­nen Nut­zen bei der Behand­lung von Skolio­se 38.

Ziel der hier vor­ge­stell­ten Stu­die ist es, die Wirk­sam­keit von Doppelscha­lenkorsetts zur Behand­lung neu­ro­ge­ner Sko­lio­sen hin­sicht­lich der fol­genden Aspek­te zu untersuchen:

  1. sofor­ti­ge Kor­rek­tur des lum­ba­len und tho­ra­ka­len Cobb-Winkels;
  2. Ein­fluss der drei ver­schie­de­nen Abdruck­tech­ni­ken (A: Abdruck in Rücken­la­ge, B: Abdruck in Seiten­lage, C: CAD-Ver­fah­ren in Rückenlage).

Dar­über hin­aus wur­den die durch­schnittliche Tra­ge­zeit des Doppel­schalenkorsetts pro Tag sowie loka­le Kom­pli­ka­tio­nen (z. B. Druck­stel­len) erfasst.

Mate­ri­al und Methoden

Die Stu­die wur­de ent­spre­chend den loka­len ethi­schen Anfor­de­run­gen (Kan­to­na­le Ethik­kom­mis­si­on, Bern, Schweiz, 2015) und der Dekla­ra­ti­on von Hel­sin­ki durch­ge­führt. Es be­standen fol­gen­de Einschlusskriterien:

  • eine bestä­tig­te CP-Diagnose,
  • eine nicht vor­han­de­ne Gehfähig­keit (GMFCS-Stu­fe IV oder V),
  • lum­ba­le oder tho­ra­ka­le Cobb-Win­kel von mehr als 20° (oder schwe­re Rumpf­in­sta­bi­li­tät) sowie
  • ein Alter zwi­schen 4 und 20 Jahren.

Aus­schluss­kri­te­ri­en waren demgegenüber:

  • eine schmerz­haf­te Hüftluxation,
  • die GMFCS-Stu­fen I bis III oder
  • eine frü­he­re chir­ur­gi­sche Behand­lung der Wirbelsäule.

Stu­di­en­ko­hor­te

Eine kon­se­ku­ti­ve Serie von 25 Pati­enten mit CP wur­de in die retrospek­tive Unter­su­chung ein­ge­schlos­sen. Es han­del­te sich dabei ins­ge­samt um 8 männ­li­che und 17 weib­li­che Pa­tienten. Das Durch­schnitts­al­ter be­trug 13,0 Jah­re (Alters­span­ne: 4,0 bis 20,0 Jah­re). Ins­ge­samt wur­den 12 Pa­tienten der Funk­ti­ons­stu­fe GMFCS IV und 13 Pati­en­ten der Funktionsstu­fe GMFCS V zuge­ord­net. Tabel­le 1 gibt die demo­gra­fi­schen Daten (Ge­schlecht und Alter) sowie die Art der Sko­lio­se an:

  • 12 Pati­en­ten mit lum­ba­ler Skoliose,
  • 5 Pati­en­ten mit tho­ra­ka­ler Sko­lio­se sowie
  • 8 Pati­en­ten mit dop­pel­bo­gi­ger Sko­lio­se (S‑Form).

Alle Pati­en­ten waren im Rumpf hy­poton, wie­sen jedoch im Bereich der obe­ren und unte­ren Extre­mi­tä­ten Spas­ti­zi­tä­ten auf.

Radio­lo­gi­sche Befunde

Stan­dar­di­sier­te ante­rior-pos­te­rio­re (a.-p.) Rönt­gen­bil­der wur­den retro­spek­tiv aus­ge­wer­tet. Die Aufnah­men wur­den bei allen Pati­en­ten in sit­zen­der Posi­ti­on durch­ge­führt. Bei 3 Pati­en­ten wur­den Rönt­gen­bil­der in ste­hen­der Posi­ti­on ange­fer­tigt. In lie­gen­der Posi­ti­on ange­fer­tig­te Rönt­genbilder waren nicht zuläs­sig, da das maxi­ma­le Aus­maß der Verkrüm­mung in die­ser Posi­ti­on durch die feh­len­de Schwer­kraft nicht sicht­bar ist. Anhand der a.-p. Röntgenbil­der wur­den der Apex sowie die lum­balen und tho­ra­ka­len Cobb-Win­kel berech­net. Alle Win­kel wur­den mit­tels „Cen­tri­ci­ty Dicom View­er V3.1“ gemes­sen. Bei dem­sel­ben Kranken­haustermin wur­den zwei Röntgenbil­der ange­fer­tigt: eine ers­te Röntgen­aufnahme (T1) mit Doppelschalen­korsett und nach 5 Minu­ten (T0) ein zwei­tes Rönt­gen­bild ohne Kor­sett. Dies war aller­dings nur bei Pati­en­ten mit kor­rek­ter Anpas­sung des Doppel­schalenkorsetts mög­lich. Bei den an­deren Pati­en­ten betrug die Zeitspan­ne zwi­schen T1 und T0 nicht mehr als 3 Mona­te auf­grund not­wen­di­ger Anpas­sun­gen des Doppelschalenkor­setts durch den Orthopädietechni­ker. Der Grad der Kor­rek­tur des Cobb-Win­kels im Bereich der Len­den- und Brust­wir­bel­säu­le wur­de in Pro­zent des Mess­ergeb­nis­ses ohne Kor­sett bei T0 aus­ge­drückt (Abb. 1 u. 2).

Dop­pel­scha­len­kor­sett und Abdrucktechnik

In allen Fäl­len wur­de, wie von Rutz et al. im Jahr 2013 39 beschrie­ben, ein Dop­pel­scha­len­kor­sett verwen­det. Es han­delt sich um ein maßge­fertigtes Kor­sett (Abb. 1), das ein­fach zu hand­ha­ben ist. Das Doppelscha­lenkorsett besteht aus einer vor­de­ren (ven­tra­len) und einer hin­te­ren (poste­rioren) Scha­le. Die­se bei­den Tei­le sind je ca. 6 mm dick. In der Regel funkti­oniert das Kor­sett mit­tels Druckpelot­tensystem, wobei eine gute Becken­fassung essen­ti­ell ist. Dar­über wird zunächst die hin­te­re Scha­le aus 5 mm star­kem PE tief­ge­zo­gen. Die­se soll­te den Rumpf zu ca. 60 % umschlie­ßen und wird nach vor­ne aus­ge­dünnt. Dar­über wird eine vor­de­re Scha­le ge­zogen, die groß­zü­gig gefens­tert wird, um Nah­rungs­auf­nah­me und Verdau­ung nicht zu beein­flus­sen. Der vorde­re Rah­men dient vor­nehm­lich dazu, den Kör­per in der hin­te­ren Scha­le zu fixie­ren. Damit die Posi­ti­on zwi­schen vor­de­rer und hin­te­rer Scha­le sicher repro­du­ziert wer­den kann, wer­den an der hin­te­ren Scha­le Führungsbol­zen ange­bracht und in der vor­de­ren Scha­le Füh­rungs­schlit­ze vor­ge­se­hen. Eltern bzw. Pfle­gern wur­de empfoh­len, das Dop­pel­scha­len­kor­sett über einen Zeit­raum von 6 bis 8 Stun­den pro Tag am betrof­fe­nen Pati­en­ten in Posi­tio­nen anzu­wen­den, in denen die Schwer­kraft Ein­fluss auf die Wir­belsäulenverkrümmungen neh­men kann, also z. B. in sit­zen­der oder ste­hender Posi­ti­on, aber nicht wäh­rend des Schla­fes oder im Liegen.

Es kamen die fol­gen­den drei Ab­drucktechniken zum Einsatz:

  1. In Rücken­la­ge: Bei die­sem Verfah­ren wur­de die Kor­rek­tur manu­ell vor­ge­nom­men. Der Cast-Abdruck wur­de von zwei erfah­re­nen Ortho­pädietechnikern durch­ge­führt, wäh­rend sich der Pati­ent in einer lie­gen­den Posi­ti­on (Rücken­la­ge) befand. Die Hüf­te war 70° flek­tiert. Das Nega­tiv wur­de anschlie­ßend gescannt und am Bild­schirm weiterbearbeitet.
  2. In Sei­ten­la­ge: Bei die­sem Verfah­ren lag der Pati­ent auf der konve­xen Sei­te der Sko­lio­se. Der Abdruck wur­de von zwei erfah­re­nen Ortho­pädietechnikern vor­ge­nom­men. Die Hüf­te war 70° flek­tiert. Abbil­dung 2 zeigt die­se Posi­ti­on (Kopf auf der rech­ten Sei­te). Auch hier wur­de der Abdruck ein­ge­scannt und am Bild­schirm weiterbearbeitet.
  3. CAD-Ver­fah­ren in Rücken­la­ge: Für die­ses Ver­fah­ren wur­de CAD-Sof­t­­wa­re ein­ge­setzt („Can­fit Des­sin V14.0“ und „Scan Gogh“, bei­de Vor­um Rese­arch, Kana­da). Die Daten­auf­nah­me wur­de von zwei erfah­re­nen Ortho­pä­die­tech­ni­kern durch­ge­führt, wäh­rend sich der Pati­ent in Rücken­la­ge in Exten­si­on befand. Ent­spre­chend den Daten wur­de ein Modell aus einer vor­handenen Biblio­thek generiert.

Abdruck­tech­nik A kam bei 9 Pati­enten (36 %) zum Ein­satz, Abdruck­technik B bei 11 Pati­en­ten (44 %) und Abdruck­tech­nik C bei 5 Patien­ten (20 %). Bei allen „Metho­den“ er­folgte die Wei­ter­ver­ar­bei­tung bzw. Model­lie­rung unter Ver­wen­dung der Vor­um-Soft­ware am Bild­schirm. Die Kor­rek­tur­punk­te wur­den bei allen Ver­fah­ren in einem stan­dar­di­sier­ten Ablauf unter Berück­sich­ti­gung der in­dividuellen Rönt­gen­bil­der gesetzt.

Kli­ni­sche Daten

Die kli­ni­schen Daten wur­den in der Wei­se erho­ben, dass Eltern und Pfle­ger der unter­such­ten Pati­en­ten fol­gende Infor­ma­tio­nen übermittelten:

  1. Anwen­dungs­dau­er des Doppel­schalenkorsetts pro Tag (in Stun­den) in sit­zen­den oder ste­hen­den Posi­tio­nen sowie
  2. sämt­li­che Pro­ble­me im Zusam­menhang mit dem Ein­satz des Dop­pel­scha­len­kor­setts (z. B. Haut­probleme oder Druckstellen).

Sta­tis­tik

Zur sta­tis­ti­schen Aus­wer­tung der Da­ten wur­de die Sta­tis­tik­soft­ware „JMP“ in der Ver­si­on 10.0.0 (SAS Insti­tu­te, USA) genutzt. Für alle Daten konn­te mit­tels Sha­pi­ro-Wilk-Test eine Nor­malverteilung bestä­tigt wer­den. Die mit und ohne Kor­sett erho­be­nen Da­ten wur­den mit­tels gepaar­tem t‑Test ver­gli­chen. Die Unter­schie­de zwi­schen den Abdruck­tech­ni­ken A, B und C wur­den mit einer einfaktori­ellen Vari­anz­ana­ly­se fest­ge­stellt. Bei signi­fi­kan­tem sta­tis­ti­schem Unter­schied kam gege­be­nen­falls ein Post-hoc-Test (Tukey) zum Ein­satz. Das Signi­fi­kanz-Level wur­de auf α = 0,05 fest­ge­setzt. Es erfolg­te eine vor­he­ri­ge Power-Berech­nung, um die benö­tig­te Stich­pro­ben­grö­ße zu schät­zen. Zuvor gemel­de­te Daten 40 zur konservati­ven Behand­lung einer Wirbelsäulen­deformität wur­den genutzt, um die ent­spre­chen­de Effekt­stär­ke für die hier unter­such­te Popu­la­ti­on zu be­rechnen (Effekt­stär­ke = 1,04). Eine vor­he­ri­ge Power-Ana­ly­se mit α = 0,05 und β = 0,80 ergab eine Mindeststich­probengröße von 10.

Ergeb­nis­se

Stu­di­en­ko­hor­te

Alle ein­ge­schlos­se­nen Pati­en­ten wa­ren in der Lage, an der Stu­die teilzu­nehmen. Bei Pati­ent Nr. 9 verschlech­terte sich die lum­ba­le Ver­krüm­mung inner­halb eines Zeit­raums von 3 Mo­naten von einem anfäng­li­chen Cobb-Win­kel von 50° auf 60°. Pati­ent Nr. 15 wies eine lum­ba­le Krüm­mung von nur 15° auf, litt jedoch zusätz­lich un­ter einer schwe­ren Rumpf­in­sta­bi­li­tät. Aus die­sem Grund wur­de der Pati­ent in die Stu­die aufgenommen.

Rönt­gen­be­fun­de

Ins­ge­samt wur­den 40 der 50 (80 %) Rönt­gen­bil­der am sel­ben Tag aufge­nommen (T1 und T0). Zehn Rönt­genbilder (20 %; n = 5 Pati­en­ten) für T0 und T1 wur­den nicht am sel­ben Tag, son­dern inner­halb eines Zeit­raums von weni­ger als 3 Mona­ten an­gefertigt. Wäh­rend die­ses Zeit­raums muss­ten Anpas­sun­gen am Doppel­schalenkorsett vor­ge­nom­men wer­den. Alle Dop­pel­scha­len­kor­setts wur­den 4, 8 und 12 Wochen nach der ers­ten Ver­sor­gung durch die Or­thopädietechniker kli­nisch geprüft. Im Bereich der Len­den­wir­bel­säu­le wur­de eine mitt­le­re (± Standardab­weichung) Ver­krüm­mung von 45,7° (19,2°) gemes­sen. Die mitt­le­re inner­halb eines Zeit­raums von 3 Mona­ten erreich­te Kor­rek­tur bei Ver­wen­dung eines Dop­pel­scha­len­kor­setts betrug 20,9° (13,1°; p < 0,05). Dies stellt eine Ver­bes­se­rung um 49,9 % dar. Im Be­reich der Brust­wir­bel­säu­le wur­de eine mitt­le­re Sko­lio­se von 40,5° (17,8°) be­rechnet. Die­se wur­de im Doppelscha­lenkorsett durch­schnitt­lich um 13,8° (10,3°; p < 0,05) kor­ri­giert. Dies stellt eine Ver­bes­se­rung um 33,1 % dar. Die Tabel­len 2 und 3 ent­hal­ten eine Auf­listung der Kor­rek­tu­ren für alle 25 Pa­tienten im Bereich der Lendenwirbel­säule (Tab. 2) und der Brustwirbelsäu­le (Tab. 3).

Aus­wir­kun­gen der Abdruck­tech­ni­ken auf die Lendenwirbelsäule

Mit Abdruck­tech­nik A (n = 9 Patien­ten) wur­de eine mitt­le­re pro­zen­tua­le Kor­rek­tur von 33,9 % erreicht (Span­ne: ‑20 % bis 61,5 %). Dies ent­sprach einer mitt­le­ren Win­kel­kor­rek­tur von 16,7° (Span­ne: ‑10° bis 32°) im Bereich der Len­den­wir­bel­säu­le. Bei Abdruck­technik B (n = 11 Pati­en­ten) betrug die mitt­le­re pro­zen­tua­le Kor­rek­tur 59,9 % (Span­ne: 33,3 bis 62,5 %). Dies ent­sprach einer mitt­le­ren Winkelkorrek­tur von 22,9° (Span­ne: 11° bis 45°) im Bereich der Len­den­wir­bel­säu­le. Ab­drucktechnik C (n = 5 Pati­en­ten) kor­rigierte die lum­ba­le Krüm­mung um einen pro­zen­tua­len Mit­tel­wert von 51,2 % (Span­ne: 10 bis 100 %). Dies ent­sprach einer mitt­le­ren Winkelkor­rektur von 22,2° (Span­ne: 5 bis 42°) im Bereich der Len­den­wir­bel­säu­le. Mit allen Abdruck­tech­ni­ken wur­de eine sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Kor­rek­tur der Sko­lio­se (p < 0,05) erreicht. Abdruck­technik B sorg­te jedoch für die bes­te Kor­rek­tur im Bereich der Lendenwir­belsäule (59,9 %).

Aus­wir­kun­gen der Abdruck­tech­ni­ken auf die Brustwirbelsäule

Abdruck­tech­nik A (n = 9 Pati­en­ten) kor­ri­gier­te die tho­ra­ka­le Krüm­mung um einen pro­zen­tua­len Mit­tel­wert von 19,7 % (Span­ne: 0 bis 24 %). Dies ent­sprach einer mitt­le­ren Win­kel­kor­rek­tur von 10,1° (Span­ne: 0 bis 24°) im Bereich der Brust­wir­bel­säu­le. Bei Abdruck­tech­nik B (n = 11 Pati­en­ten) betrug die mitt­le­re pro­zen­tua­le Kor­rek­tur 47,0 % (Span­ne: 38,1 bis 64,0 %). Dies ent­sprach einer mitt­le­ren Win­kel­kor­rek­tur von 19,8° (Span­ne: 8 bis 32°) im Bereich der Brust­wir­bel­säu­le. Abdruck­tech­nik C (n = 5 Pati­en­ten) kor­ri­gier­te die tho­ra­ka­le Krüm­mung um einen pro­zen­tua­len Mit­tel­wert von 52,2 % (Span­ne: 44,4 bis 60 %). Dies ent­sprach einer mitt­le­ren Win­kel­kor­rek­tur von 14,5° (Span­ne: 8 bis 21°) im Bereich der Brust­wir­bel­säu­le. Mit allen Abdruck­tech­ni­ken wur­de eine sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Kor­rek­tur der Sko­lio­se (p < 0,05) erreicht. Abdruck­tech­nik C sorg­te jedoch für die bes­te Kor­rek­tur im Bereich der Brust­wir­bel­säu­le (51,2 %; Tab. 4 u. 5).

Kli­ni­sche Befunde

Eltern und Pfle­ger mel­de­ten eine mitt­le­re täg­li­che Anwen­dungs­dau­er des Dop­pel­scha­len­kor­setts von 6,7 Stun­den (Span­ne: 6 bis 10 Std.). Eine vor- über­ge­hen­de Haut­rö­tung wur­de bei 10 Pati­en­ten (40 %) fest­ge­stellt. Bei kei­nem der Pati­en­ten tra­ten tie­fe Druck­stel­len auf.

Kli­ni­scher Fall

Die Abbil­dun­gen 3 und 4 zei­gen die kli­ni­schen und radio­lo­gi­schen Befun­de für eine 18-jäh­ri­ge Frau (Fall 17). In Abbil­dung 3 sind die kli­ni­schen Fotos ohne und mit Dop­pel­scha­len­kor­sett zu sehen. Abbil­dung 4 zeigt die Rönt­gen­bil­der die­ser Pati­en­tin ohne (a) und mit (b) Doppelschalenkorsett.

Dis­kus­si­on

Nach Wis­sen der Autoren han­delt es sich um die ers­te Stu­die, die den Grad der erziel­ten Win­kel­kor­rek­tur mit drei ver­schie­de­nen Abdruck­tech­ni­ken bei neu­ro­ge­ner Sko­lio­se bei Pati­en­ten mit CP unter­sucht hat. In der retro­spek­ti­ven Stu­die mit 25 Pati­en­ten, die auf­grund einer neu­ro­ge­nen Sko­lio­se mit Dop­pel­scha­len­kor­sett behan­delt wur­den, wur­de eine Kor­rek­tur von 50 % der Len­den­wir­bel­säu­len­de­for­mi­tät und eine Kor­rek­tur von 30 % der Brust­wir­bel­säu­len­de­for­mi­tät fest­ge­stellt. Mit allen Abdruck­tech­ni­ken wur­de eine sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Kor­rek­tur der Cobb-Win­kel erzielt. Mit Abdruck­tech­nik B wur­de die bes­te Kor­rek­tur im Bereich der Len­den­wir­bel­säu­le (59,9 %) und mit Abdruck­tech­nik C die bes­te Kor­rek­tur im Bereich der Brust­wir­bel­säu­le (51,2 %) erreicht.

Sai­to et al. beschrie­ben die Risi­ko­fak­to­ren für eine Pro­gre­di­enz der Sko­lio­se bei spas­ti­scher CP und emp­fah­len einen frü­hen ope­ra­ti­ven Ein­griff, um die Pro­gre­di­enz zu einer schwe­ren Sko­lio­se zu ver­hin­dern 41. Die­se Art von ope­ra­ti­ven Ein­grif­fen ist ein schwie­ri­ges Unter­fan­gen und mit einer hohen Kom­pli­ka­ti­ons­ra­te asso­zi­iert. Eine früh­zei­tig erfol­gen­de Kor­sett­ver­sor­gung zur Kor­rek­tur neu­ro­ge­ner Sko­lio­sen bei Kin­dern mit CP ist daher eine loh­nen­de Behand­lungs­op­ti­on 42 43 44 45 46 47 48 49 50.

Ter­je­sen et al. berich­te­ten über die Ergeb­nis­se einer Behand­lung mit Wir­bel­säu­len­or­the­sen bei 86 CP-Pati­en­ten mit spas­ti­scher Tetra­ple­gie 51. Die sko­lio­ti­schen Defor­mi­tä­ten die­ser Pati­en­ten wur­den mit indi­vi­du­ell geform­ten Tho­ra­kal-Lum­bal-Sakral- Orthe­sen aus Poly­pro­py­len behan­delt. Der durch­schnitt­li­che Aus­gangs- Cobb-Win­kel betrug 68°, und die durch­schnitt­li­che Kor­rek­tur mit­tels Kor­sett lag bei 25°. In der hier vor­ge­stell­ten Stu­die war der durch­schnitt­li­che Grad der Aus­gangs­de­for­mi­tät gerin­ger, das Aus­maß der Kor­rek­tur war jedoch ähn­lich. In der Stu­die von Ter­je­sen et al. wur­de eine Lang­zeit­nach­be­ob­ach­tung von 6,3 Jah­ren erzielt. Die Autoren mel­de­ten eine durch­schnitt­li­che Pro­gres­si­ons­ra­te von 4,2° pro Jahr. Die Kor­sett­ver­sor­gung bremst jedoch nicht die Rate der Verkrümmungsprogredienz.

In einer neu­en Publi­ka­ti­on 52 konn­ten die guten Ergeb­nis­se einer Ver­sor­gung neu­ro­ge­ner Sko­lio­sen mit­tels Dop­pel­scha­len­kor­sett bestä­tigt wer­den. In die­ser Stu­die wur­de eine kurz­fris­ti­ge Kor­rek­tur bei 84 Pati­en­ten unter­sucht. Durch­schnitt­lich konn­te in die­ser Stu­die eine Kor­rek­tur von einem Vier­tel des lum­ba­len und des tho­ra­ka­len Cobb-Win­kels erreicht werden.

Ein­schrän­kun­gen der Studie

Die Stu­die unter­lag meh­re­ren Ein­schrän­kun­gen: Es wur­de nur eine gerin­ge Zahl jun­ger CP-Pati­en­ten ein­ge­schlos­sen, und es feh­len Lang­zeit­er­geb­nis­se, da nur die sofor­ti­gen (kurz­fris­ti­gen) Wir­kun­gen unter­sucht wur­den. Dar­über hin­aus wur­de der Ein­fluss eines Becken­schief­stan­des und von Patho­lo­gien der Hüf­te nicht berück­sich­tigt. Bei der Erfas­sung der täg­li­chen Anwen­dungs­dau­er des Dop­pel­scha­len­kor­setts wur­de auf den Ein­satz von Haut­sen­so­ren ver­zich­tet und statt­des­sen auf die Berich­te der Eltern oder Pfle­ger ver­traut. Die Art der Abdruck­tech­nik schien kei­nen Ein­fluss auf die kurz­fris­ti­gen Ergeb­nis­se der Sko­lio­se-Ver­sor­gung zu haben. Grö­ße­re Bedeu­tung scheint der kli­ni­schen Erfah­rung und der manu­el­len Arbeit der Ortho­pä­die­tech­ni­ker zuzu­kom­men. Es ist zu kon­sta­tie­ren, dass eine opti­ma­le Kor­rek­tur der Cobb-Win­kel im Bereich der Brust- und der Len­den­wir­bel­säu­le von Beginn der Kor­sett­ver­sor­gung an erzielt wer­den soll­te, ins­be­son­de­re bei Klein­kin­dern mit neu­ro­ge­ner Sko­lio­se mit einem Doppelschalenkorsett.

Schluss­fol­ge­run­gen

Die Anwen­dung eines Dop­pel­scha­len­kor­setts führ­te in der unter­such­ten Kohor­te jun­ger CP-Pati­en­ten zu einer sofor­ti­gen Kor­rek­tur der neu­ro­ge­nen Sko­lio­se. Sowohl die Defor­mi­tä­ten der Len­den­wir­bel­säu­le als auch die der Brust­wir­bel­säu­le wur­den deut­lich kor­ri­giert und mit allen drei Abdruck­tech­ni­ken sta­tis­tisch signi­fi­kan­te Kor­rek­tu­ren der Cobb-Win­kel erreicht. Es sind wei­te­re Stu­di­en erfor­der­lich, um die Lang­zeit­er­geb­nis­se die­ser Tech­ni­ken zu untersuchen.

Hin­weis

Bei die­sem Arti­kel han­delt es sich um eine ergänz­te deut­sche Über­set­zung des fol­gen­den Artikels:

Boss­hard A, Nadara­ja­lingam M, Kel­ler S, Brun­ner R, Cama­thi­as C, Rutz E. Dou­ble-Shel­led Brace to Cor­rect Spi­nal Defor­mi­ty in Non-Ambu­la­to­ry Pati­ents with Cere­bral Pal­sy – A STRO­BE-Com­pli­ant Stu­dy. Jour­nal of Pedia­trics, Peri­na­to- logy and Child Health, 2019; 3: 152–162

 

Für die Autoren:
Adri­an Boss­hard, M. Sc. 

Geschäfts­lei­tung
Ortho-Team AG
Effin­ger­stras­se 37
CH–3008 Bern
Schweiz

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper

Zita­ti­on
Boss­hard A, Nadara­ja­lingam M, Kel­ler S, Brun­ner R, Cama­thi­as C, Rutz E. Dop­pel­scha­len­kor­sett zur Kor­rek­tur von Wir­bel­säu­len­de­for­mi­tä­ten bei nicht geh­fä­hi­gen Pati­en­ten mit Zere­bral­pa­re­se. Ortho­pä­die Tech­nik, 2021; 72 (1): 36–43

 

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