Wie neu­ro­or­tho­pä­di­sche Erkran­kun­gen die Psy­che belasten

„Wir kön­nen den Ortho­pä­die­tech­ni­ker nicht zum Psy­cho­lo­gen machen, aber wir müs­sen Brü­cken bau­en“, ist Mar­ti­na Hess über­zeugt. Als Kli­ni­sche Psy­cho­lo­gin und Gesund­heits­psy­cho­lo­gin sowie Mut­ter einer schwerst­behinderten Toch­ter weiß sie, wel­che psy­chi­schen Aus­wir­kun­gen eine neu­ro­or­tho­pä­di­sche Erkran­kung mit sich brin­gen kann – für die Betrof­fe­nen selbst und auch für Ange­hö­ri­ge sowie Versorger. 

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Wie Ampu­ta­tio­nen die See­le berühren

Unter einer Ampu­ta­ti­on ver­steht man die voll­stän­di­ge oder teil­wei­se Ent­fer­nung eines Kör­per­teils von gesun­dem Gewe­be – so lau­tet eine gän­gi­ge Denition. Auf kör­per­li­cher Ebe­ne trifft es das gut. Doch die psy­chi­sche wird dabei völ­lig außer Acht gelas­sen. Was geht in Patient:innen vor, die gera­de ein Kör­per­teil ver­lo­ren haben? Und was macht das mit den Men­schen, die sie ver­sor­gen? Für die OT gewährt Phy­sio­the­ra­peu­tin Ulri­ke Mül­ler einen Ein­blick in ihren All­tag, ver­sucht ihr See­len­le­ben und das ihrer Patient:innen in Wor­te zu fas­sen und erzählt, war­um Freu­de und Leid in ihrem Beruf so nah bei­ein­an­der liegen.

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Lipö­dem und Psy­che: Ein­fluss see­li­scher Fak­to­ren auf die Schmerzwahrnehmung

G. Erba­cher, T. Bertsch
Beim Lipö­dem-Syn­drom voll­zieht sich der­zeit ein Para­dig­men­wech­sel – weg von der Ödem­be­hand­lung hin zu einer Behand­lung der tat­säch­li­chen Beschwer­den der betrof­fe­nen Frau­en. Neben einer rele­van­ten – dis­pro­por­tio­na­len – Fett­ge­webs­ver­meh­rung im Bereich der Bei­ne und/oder Arme gehö­ren Schmer­zen (Spon­tan- und/oder Druck­schmerz) als Haupt­dia­gno­se­kri­te­ri­um zu den Beschwer­den bei einem Lipö­dem. Bei die­sen Beschwer­den spie­len sowohl inflamm­a­to­ri­sche Pro­zes­se als auch psy­chi­sche Ein­flüs­se eine essen­zi­el­le Rol­le. Die Lipö­dem-Stu­die der Föl­di­kli­nik ver­deut­licht als ers­te Unter­su­chung die­ser Art den Ein­fluss see­li­scher Fak­to­ren auf die Schmer­zen beim Lipö­dem. Aus dem Para­dig­men­wech­sel resul­tiert eine Neu­aus­rich­tung des The­ra­pie­kon­zepts, das von einer euro­päi­schen Exper­ten­grup­pe erar­bei­tet und in einem inter­na­tio­na­len Kon­sen­sus­do­ku­ment publi­ziert wur­de. Ent­spre­chend die­sem neu­en The­ra­pie­kon­zept des Lipö­dem-Syn­droms wird an die­ser Stel­le die Rol­le der zer­ti­fi­zier­ten Fach­kraft im Sani­täts­fach­han­del in den Fokus gerückt, die mit einer pas­sen­den Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung einen wesent­li­chen Bei­trag zu einer gelin­gen­den The­ra­pie leis­tet. Durch ihr Ver­ständ­nis, ihre Empa­thie und das Wecken einer Erwar­tung posi­ti­ver Ver­än­de­run­gen bei den betrof­fe­nen Frau­en trägt sie maß­geb­lich zur Bes­se­rung des Schmerz­ge­sche­hens bei.

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