„Die millionenfache, schnelle, wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Versorgung mit Hilfsmitteln in Deutschland hat weltweit Vorbildcharakter“, erklärte die Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (SPD), die am 30. Juni der Einladung des Sanitätshauses „Mannl + Hauck“ in Haßfurt folgte.
Harmonisierung der Mehrwertsteuer, einheitliche Leitverträge, die Überarbeitung der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) und Entbürokratisierung – diese und andere Themen standen im Mittelpunkt der Gespräche beim Rundgang durch das Sanitätshaus, das auf die Versorgung von Kindern mit schwersten und Mehrfachbehinderungen spezialisiert ist. Das persönliche Erleben der Kompetenzvielfalt und der hohen Versorgungsqualität, aber auch die Schilderung der Herausforderungen innerhalb der Branche durch Inflation und die Fülle an Bestimmungen, Verträgen, Formularen, Verordnungen und Vertragspartnern habe sie sehr beeindruckt, erklärte Sabine Dittmar in Haßfurt: „Es muss unser Ziel sein, durch höhere Effizienz die Kosten im Gesundheitswesen dauerhaft finanzierbar zu halten.“
„Die größten Herausforderungen für das Gesundheitswesen und damit auch für die hohe Qualität der Hilfsmittelversorgung in Deutschland sind die verschleppte Digitalisierung, die maßlose Bürokratie und die drastischen Preissteigerungen bei gleichzeitig starren Verträgen. Ein System, das seine Stabilität und Versorgungssicherheit über lange Laufzeiten mit den fast 100 Krankenkassen in Deutschland sichert, stellt sich in Krisenzeiten als zu starr heraus. Hier muss es weitere Lösungen geben, damit stabile Versorgung auch unter Bedingungen, die schnelles und flexibles Handeln erfordern, funktionieren kann“, meinte der WvD-Generalsekretär Patrick Grunau.
Auf eine Stärkung des Gesundheitswesens und damit der Volksgesundheit hatte sich die Bundesregierung bereits in ihrem Koalitionsvertrag vom November 2021 geeinigt. „Nun wird es Zeit, dass den Worten auch Taten folgen“, sagte Alf Reuter. „Umso mehr freuen wir uns, dass Sabine Dittmar als Parlamentarierin und Parlamentarische Staatssekretärin sich die Zeit für einen Besuch vor Ort in einem Sanitätshaus genommen hat, um sich ein Bild vom Spannungsfeld zwischen Leistungen am Patienten und Verwaltungsaufwand zu machen.“
Beim Rundgang durch die Räume zeigten die Inhaber und Orthopädietechniker-Meister Udo Mannl und Uwe Hauck in den Bereichen Prothetik und Reha-Technik innovative und technisch komplexe Versorgungen mit Hilfsmitteln. „Wir sind Versorger, die individuelle Hilfsmittel fertigen und anpassen“, sagte Udo Mannl, Vorstandsmitglied der Landesinnung Bayern für Orthopädie-Technik. „Das wollten wir in dem Termin deutlich machen und so dem Bild von der Schachtel-Orthopädie die Realität unseres hochinnovativen und technisch wie menschlich anspruchsvollen Handwerks entgegensetzen.“