Jörg Dittrich ist neu­er ZDH-Präsident

Hans Peter Wollseifer hatte schon frühzeitig bekannt gegeben, dass er nach neun Jahren an der Spitze des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) nicht mehr für eine weitere Wahlperiode zur Verfügung steht. Deshalb musste beim Deutschen Handwerkstag in Augsburg am 8. Dezember ein neuer Präsident gewählt werden.

Ein­zi­ger Kan­di­dat war der 53-jäh­ri­ge Dach­de­cker­meis­ter und Diplom-Hoch­bau­in­ge­nieur Jörg Dittrich aus Dres­den. Bei der Wahl erhielt er dann auch das Gros der Stim­men der Voll­ver­samm­lung. Im Vor­feld der Wahl hat­te es Medi­en­be­rich­te gege­ben, die die poli­ti­sche Gesin­nung Dittrichs infra­ge stell­ten. Vor allem eine Nähe zur AfD wur­de in den Raum gestellt. Dittrich selbst beton­te im Vor­feld, aber auch nach der Wahl, dass er in der Mit­te des poli­ti­schen Spek­trums zu fin­den sei.

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„Ich freue mich über das gro­ße Ver­trau­en der gan­zen Hand­werks­or­ga­ni­sa­ti­on. Aus der kla­ren Wahl­ent­schei­dung neh­me ich viel Rücken­wind für die anste­hen­den Auf­ga­ben mit. Die Hand­werks­be­trie­be und deren Beschäf­tig­te ste­hen vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen, die wir nur gemein­sam und als Team erfolg­reich bewäl­ti­gen kön­nen. Das Leit­mot­to ‚Ein Hand­werk – eine Stim­me‘ gilt heu­te mehr denn je. Als Hand­werks­prä­si­dent wer­de ich mich mit gro­ßer Lei­den­schaft für unse­re gemein­sa­me Mis­si­on – die Inter­es­sen des Hand­werks zu ver­tre­ten – bei der Poli­tik und in der Öffent­lich­keit stark machen. Das Hand­werk ist das Rück­grat und der natür­li­che Part­ner für die Trans­for­ma­ti­on unse­rer Gesell­schaft und Wirt­schaft“, erklär­te Dittrich nach sei­ner Wahl.

2012 wur­de Dittrich zum Prä­si­den­ten der Hand­werks­kam­mer Dres­den gewählt. Seit 2015 gehört er dem ZDH-Prä­si­di­um an, seit 2017 ist er Teil des geschäfts­füh­ren­den Prä­si­di­ums. 2021 folg­te die Wahl zum Prä­si­den­ten des Säch­si­schen Handwerkstages.

Nach sei­ner Wahl stell­te der neue ZDH-Prä­si­dent die vier Schwer­punk­te sei­ner ers­ten Amts­zeit vor. Die Fach­kräf­te­si­che­rung im Hand­werk sowie die Stär­kung der beruf­li­chen Bil­dung gehö­ren zu den wich­tigs­ten Auf­ga­ben, eben­so die Digi­ta­li­sie­rung und Inno­va­ti­on im Hand­werk, die Stär­kung des Hand­werks als zen­tra­ler Umset­zer von Dekar­bo­ni­sie­rungs­pro­zes­sen sowie die Moder­ni­sie­rung der sozia­len Sicherungssysteme.

„Das Hand­werk ist der sta­bi­li­sie­ren­de Kern unse­rer Gesell­schaft und Wirt­schaft. Ich ste­he für einen unab­hän­gi­gen Wirt­schafts­zweig Hand­werk, fest ver­or­tet in der Mit­te der Gesell­schaft. Ich wer­de mich mit aller Kraft dafür ein­set­zen, dass es auch in Zukunft im Hand­werk nur dar­auf ankommt, wohin du willst und nicht, woher du kommst. Und dazu brau­chen wir eine star­ke Selbst­ver­wal­tung des Hand­werks, die die Betrie­be, Beschäf­tig­ten und Aus­zu­bil­den­den opti­mal unter­stützt“, beton­te der neu­ge­wähl­te Handwerkspräsident.

Zur Per­son
Jörg Dittrich ist 53 Jah­re alt, ver­hei­ra­tet und hat sechs Kin­der. Mit 28 Jah­ren über­nahm er den 1905 von sei­nem Urgroß­va­ter gegrün­de­ten Fami­li­en­be­trieb in vier­ter Gene­ra­ti­on. Das Dresd­ner Unter­neh­men mit einer Nie­der­las­sung in Ber­lin beschäf­tigt 65 Mitarbeiter:innen in den Gewer­ken Dach­de­cke­rei, Dach­klemp­ne­rei, Zim­me­rei und Tro­cken­bau. 1998 grün­de­te Dittrich mit einem pol­ni­schen Geschäfts­part­ner einen Betrieb in Bres­lau, der über­wie­gend in Polen Dach- und Fas­sa­den­ar­bei­ten aus­führt. Zur Fir­men­grup­pe gehö­ren zwei wei­te­re Betrie­be, die im Bereich Kom­plett­sa­nie­rung sowie Dach- und Fas­sa­den­be­grü­nung in Dres­den tätig sind. 
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