Einziger Kandidat war der 53-jährige Dachdeckermeister und Diplom-Hochbauingenieur Jörg Dittrich aus Dresden. Bei der Wahl erhielt er dann auch das Gros der Stimmen der Vollversammlung. Im Vorfeld der Wahl hatte es Medienberichte gegeben, die die politische Gesinnung Dittrichs infrage stellten. Vor allem eine Nähe zur AfD wurde in den Raum gestellt. Dittrich selbst betonte im Vorfeld, aber auch nach der Wahl, dass er in der Mitte des politischen Spektrums zu finden sei.
„Ich freue mich über das große Vertrauen der ganzen Handwerksorganisation. Aus der klaren Wahlentscheidung nehme ich viel Rückenwind für die anstehenden Aufgaben mit. Die Handwerksbetriebe und deren Beschäftigte stehen vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam und als Team erfolgreich bewältigen können. Das Leitmotto ‚Ein Handwerk – eine Stimme‘ gilt heute mehr denn je. Als Handwerkspräsident werde ich mich mit großer Leidenschaft für unsere gemeinsame Mission – die Interessen des Handwerks zu vertreten – bei der Politik und in der Öffentlichkeit stark machen. Das Handwerk ist das Rückgrat und der natürliche Partner für die Transformation unserer Gesellschaft und Wirtschaft“, erklärte Dittrich nach seiner Wahl.
2012 wurde Dittrich zum Präsidenten der Handwerkskammer Dresden gewählt. Seit 2015 gehört er dem ZDH-Präsidium an, seit 2017 ist er Teil des geschäftsführenden Präsidiums. 2021 folgte die Wahl zum Präsidenten des Sächsischen Handwerkstages.
Nach seiner Wahl stellte der neue ZDH-Präsident die vier Schwerpunkte seiner ersten Amtszeit vor. Die Fachkräftesicherung im Handwerk sowie die Stärkung der beruflichen Bildung gehören zu den wichtigsten Aufgaben, ebenso die Digitalisierung und Innovation im Handwerk, die Stärkung des Handwerks als zentraler Umsetzer von Dekarbonisierungsprozessen sowie die Modernisierung der sozialen Sicherungssysteme.
„Das Handwerk ist der stabilisierende Kern unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Ich stehe für einen unabhängigen Wirtschaftszweig Handwerk, fest verortet in der Mitte der Gesellschaft. Ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass es auch in Zukunft im Handwerk nur darauf ankommt, wohin du willst und nicht, woher du kommst. Und dazu brauchen wir eine starke Selbstverwaltung des Handwerks, die die Betriebe, Beschäftigten und Auszubildenden optimal unterstützt“, betonte der neugewählte Handwerkspräsident.
Jörg Dittrich ist 53 Jahre alt, verheiratet und hat sechs Kinder. Mit 28 Jahren übernahm er den 1905 von seinem Urgroßvater gegründeten Familienbetrieb in vierter Generation. Das Dresdner Unternehmen mit einer Niederlassung in Berlin beschäftigt 65 Mitarbeiter:innen in den Gewerken Dachdeckerei, Dachklempnerei, Zimmerei und Trockenbau. 1998 gründete Dittrich mit einem polnischen Geschäftspartner einen Betrieb in Breslau, der überwiegend in Polen Dach- und Fassadenarbeiten ausführt. Zur Firmengruppe gehören zwei weitere Betriebe, die im Bereich Komplettsanierung sowie Dach- und Fassadenbegrünung in Dresden tätig sind.
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