M. N. Kalff1,2, V. Witowski1, V. Hoursch1, N. Kirsten1, L. Niehage3, H. Kramer3, A. Gardetto4, S. Sehmisch1, J. Ernst1,2
Obwohl die prothetische Versorgung in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht hat, ist die Ablehnungsquote von Prothesen nach wie vor hoch. Ein Grund dafür ist das fehlende sensorische Feedback der Prothese an den Nutzer: Trotz intensiver Forschung und Entwicklung von Systemen zur Wiederherstellung sensorischer Informationen scheitern derzeit die marktverfügbaren Prothesensysteme daran, solche natürlichen Informationen an den Betroffenen zu übermitteln.
Ein nicht-invasives, gangsynchrones Feedbacksystem übersetzt Druckbelastungen des Vor- und Rückfußes in vibrotaktile Stimulationen eines Hautareals (Suralis, Saphenus Medical Technology GmbH, Baden, Österreich). Um die Authentizität zu steigern, kann diese Versorgung durch ein Operationsverfahren ergänzt werden. Die Targeted Sensory Reinnervation (TSR) beschreibt ein innovatives Operationsverfahren, bei dem ein definiertes Haut-areal am Amputationsstumpf zuerst chirurgisch denerviert und anschließend mithilfe eines spezifischen sensorischen Nervs aus der amputierten Gliedmaße reinnerviert wird, um eine Schnittstelle auf der Haut für die Stimulation durch das sensorische Feedbacksystem zu schaffen.
In diesem Artikel möchten wir klinische und orthopädietechnische Versorgungsszenarien mit dem vibrotaktilen Feedbacksystem darstellen und das chirurgische Verfahren der Targeted Sensory Reinnervation für die Amputation der unteren Extremität näher erläutern.
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