Coro­na-Pan­de­mie behin­dert Teil­ha­be und Inklusion

Eine Untersuchung der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation e. V. (DVfR) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) hat ergeben, dass Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen infolge der Corona-Pandemie stark eingeschränkt waren.

Das ergab nach Anga­ben der Fach­ge­sell­schaft der Abschluss­be­richt einer Online-Befra­gung im Novem­ber und Dezem­ber 2020. Befragt wur­den 3.684 Men­schen mit Behin­de­run­gen, chro­ni­schen Erkran­kun­gen oder Pfle­ge­be­dürf­tig­keit, 1.124 Ange­hö­ri­ge, 1.325 Vertreter:innen von Reha-Diens­ten und ‑Ein­rich­tun­gen, 39 von deren Dach­ver­bän­den, 244 von Kos­ten­trä­gern der Reha-Leis­tun­gen sowie 177 Men­schen von Betrof­fe­nen- und Sozi­al­ver­bän­den. Zudem flos­sen 200 Stel­lung­nah­men von Expert:innen in den Bericht ein.

Ins­be­son­de­re zu Beginn der Pan­de­mie ver­zeich­ne­ten die Men­schen mit Behin­de­rung laut Abschluss­be­richt Ein­schrän­kun­gen bei den Gesund­heits- und Teil­ha­be­leis­tun­gen. Medi­zi­ni­sche, beruf­li­che und sozia­le Reha­bi­li­ta­tio­nen ent­fie­len teils mit gra­vie­ren­den Aus­wir­kun­gen auf Gesund­heit, Teil­ha­be und All­tag. Eben­so sei­en die Teil­ha­be am Arbeits­le­ben und der Zugang zum Arbeits­markt erschwert gewe­sen. Zudem hät­ten die ein­ge­schränk­ten Erzie­hungs- und Bil­dungs­an­ge­bo­te teils zu Ent­wick­lungs­be­ein­träch­ti­gun­gen der betrof­fe­nen Kin­der und Jugend­li­chen geführt. Nicht zuletzt hät­ten die zwi­schen­mensch­li­chen Bezie­hun­gen und pri­va­ten Kon­tak­te so sehr gelit­ten, dass es erheb­li­che psy­cho­so­zia­le Aus­wir­kun­gen gege­ben hätte.

Poli­tik muss handeln

„Auch unter den Bedin­gun­gen einer Pan­de­mie haben Men­schen mit Behin­de­run­gen ein Recht auf gesell­schaft­li­che Teil­ha­be und Selbst­be­stim­mung“, betont der Fach­ver­band anläss­lich der Vor­stel­lung des Abschluss­be­rich­tes. Er for­dert die Poli­tik sowie Ent­schei­dungs­trä­ger und die ver­sor­gen­den Diens­te und Ein­rich­tun­gen auf zu han­deln. Sie soll­ten die beson­de­ren Lebens­la­gen von Men­schen mit Behin­de­run­gen mit­den­ken. Denn auch in einer Pan­de­mie müss­ten Reha-Leis­tun­gen, Assis­tenz, Beför­de­rung, bar­rie­re­freie und nied­rig­schwel­li­ge Bera­tungs­an­ge­bo­te und zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen erhal­ten blei­ben. Eben­so müss­ten beim The­ma Digi­ta­li­sie­rung die Bedar­fe von Men­schen mit Behin­de­run­gen berück­sich­tigt wer­den sowie die Reha­bi­li­ta­ti­on, aber auch Gesund­heits­we­sen, Schu­le und Arbeits­welt sicher gestal­tet werden.

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