Otto­bock sucht direk­ten Aus­tausch mit der Politik

Auch das Medizintechnikunternehmen Ottobock wendet sich mit einem Positionspapier anlässlich der anstehenden Bundestagswahl am 26. September an die Politik in Berlin.

Die Duder­städ­ter doku­men­tie­ren ihre Kri­tik­punk­te an der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung in vier gesund­heits­po­li­ti­schen Posi­tio­nen und skiz­ziert Lösungs­an­sät­ze für die Zulas­sung und Kos­ten­über­nah­me, „um Teil­ha­be sicher­zu­stel­len und damit inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gien in Deutsch­land ihren vol­len sozio­öko­no­mi­schen Nut­zen ent­fal­ten kön­nen“, erklärt CEO Phil­ipp Schulte-Noelle.

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Opti­mie­rungs­be­darf sieht Otto­bock im Bewer­tungs­ver­fah­ren für das Hilfs­mit­tel­ver­zeich­nis (HMV). Die Auf­nah­me neu­er inno­va­ti­ver Pro­duk­te und ganz­heit­li­cher Ver­sor­gungs­an­sät­ze sei ein „enorm auf­wän­di­ges, schwie­ri­ges und lang­wie­ri­ges Unter­fan­gen“, wor­un­ter die Pati­en­ten­ver­sor­gung lei­de – und der sozio­öko­no­mi­sche Nut­zen der aktu­ell am Markt ver­füg­ba­ren Tech­no­lo­gien nicht voll aus­ge­schöpft wer­den kön­ne, schreibt Otto­bock in sei­nem von Mark C. Schnei­der, Vice Pre­si­dent Inves­tor Rela­ti­ons & Cor­po­ra­te Com­mu­ni­ca­ti­ons, unter­zeich­ne­ten Posi­ti­ons­pa­pier. Ein unab­hän­gi­ges Gre­mi­um zur Erar­bei­tung und Frei­ga­be von Behand­lungs- und Ver­sor­gungs­ver­fah­ren unter Berück­sich­ti­gung moder­ner Ver­sor­gungs­tech­nik könn­te Abhil­fe schaf­fen, so Ottobock.

Dem Man­gel an kla­ren Rege­lun­gen zu Test­ver­sor­gun­gen in Zusam­men­ar­beit mit allen Fach­ab­tei­lun­gen möch­te das Duder­städ­ter Unter­neh­men mit einer nach­hal­ti­gen Kon­trol­le der The­ra­pie­zie­le ent­ge­gen­wir­ken und dabei digi­ta­le Mög­lich­kei­ten aus­schöp­fen. Als Bei­spie­le führt Otto­bock einen digi­ta­len Pro­the­sen­pass mit allen Ver­sor­gungs­de­tails, die digi­ta­le Doku­men­ta­ti­on und Eva­lua­ti­on von Ver­sor­gungs­ver­läu­fen oder Test­ver­sor­gun­gen als Grund­la­ge für effi­zi­en­te­re Kos­ten­ge­neh­mi­gun­gen ins Feld.

Um inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gien und zukünf­ti­ge Berufs­bil­der zu stär­ken, appel­liert Otto­bock an die Poli­tik, ein Augen­merk auf die Wei­ter­ent­wick­lung der Gesund­heits­be­ru­fe zu legen. „Wir for­dern, unter Ein­bin­dung neu­er Tech­no­lo­gien mutig neue Berufs­fel­der zu erschlie­ßen und die­se für die Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung anzu­er­ken­nen“, schreibt Schneider.

Abschlie­ßend wünscht sich Otto­bock das Ende des Fli­cken­tep­pichs in der Ver­trags­land­schaft für indi­vi­du­el­le Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung in Deutsch­land. Die glei­che Arbeit wer­de durch die Viel­zahl ver­schie­de­ner Ver­trä­ge völ­lig unter­schied­lich ver­gü­tet. Vor die­sem Hin­ter­grund sei­en wirt­schaft­li­che Inves­ti­tio­nen in die Ent­wick­lung neu­er noch bes­se­rer Hilfs­mit­tel nicht mög­lich. „Für die Berei­che der indi­vi­du­el­len Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung soll­te auf Ebe­ne der Bun­des­ver­tre­tun­gen von Leis­tungs­er­brin­gern und Kran­ken­kas­sen unter Auf­sicht und Füh­rung des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums oder benann­ter Stel­len ein bun­des­ein­heit­li­cher Ver­sor­gungs- und Ver­gü­tungs­ver­trag erar­bei­tet wer­den. Die­ser  soll­te nicht nur Inno­va­tio­nen berück­sich­ti­gen, son­dern auch in erheb­li­chem Maß zu Büro­kra­tie­ab­bau und einer ein­fa­che­ren Imple­men­tie­rung im Bereich der Digi­ta­li­sie­rung beitragen.“

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