Schmerz­lin­dern­de Effek­te sen­so­mo­to­ri­scher Fuß­or­the­sen bei Pati­en­ten mit ­patell­ofe­mo­ra­lem Schmerz­syn­drom und Fuß­de­for­mi­tät – eine ran­do­mi­siert-kon­trol­lier­te Stu­die (RCT)

S. Simon1, S. Woltring2, A. Hei­ne3, C. Din­dorf1, J. Dul­ly1, M. Fröh­lich1
Patell­ofe­mo­ra­le Schmer­zen (PFS) beein­träch­ti­gen den All­tag Betrof­fe­ner erheb­lich und min­dern folg­lich die Lebens­qua­li­tät. Ortho­pä­di­sche Ein­la­gen (syn­onym in die­sem Bei­trag: Fuß­or­the­sen) stel­len eine nicht-inva­si­ve und kos­ten­güns­ti­ge ortho­pä­di­sche Inter­ven­ti­on dar, die bio­me­cha­ni­sche Fak­to­ren wie die Kine­ma­tik des Sprung- und Knie­ge­lenks bei gege­be­ner Fuß­de­for­mi­tät beein­flus­sen kann. Die­se Stu­die unter­sucht die Aus­wir­kun­gen von bio­me­cha­ni­schen (BMFOs) und sen­so­mo­to­ri­schen Fuß­or­the­sen (SMFOs) auf Pati­en­ten mit Fuß­de­for­mi­tät und PFS. 

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Die Funk­ti­on des sen­so­mo­to­ri­schen Sys­tems – Basis für Prä­ven­ti­on und Therapie

W. Lau­be
Das sen­so­mo­to­ri­sche Sys­tem (SMS) ver­ant­wor­tet alle Bewe­gun­gen. Es pro­du­ziert die Mus­kel­span­nun­gen, die über die Fas­zi­en­sys­te­me und Seh­nen auf das Ske­lett über­tra­gen wer­den. Das Ske­lett wird sta­bi­li­siert und bewegt. In den Fas­zi­en­sys­te­men sind vie­le Mecha­n­o­re­zep­to­ren für die Regu­la­ti­on der Bewe­gun­gen ver­ant­wort­lich. Gleich­zei­tig agie­ren sie als Gleit­schich­ten. Eine chro­ni­sche Inak­ti­vi­tät führt zu Ver­kle­bun­gen der Fas­zi­en, zur Stö­rung der Mikro­zir­ku­la­ti­on und zu einer „low­gra­de inflamm­a­ti­on”. Der Sen­sor­stand­ort wird „insuf­fi­zi­ent”. Jeg­li­che leis­tungs­ori­en­tier­ten, prä­ven­ti­ven, the­ra­peu­ti­schen und medi­zi­nisch reha­bi­li­ta­ti­ven Wir­kun­gen von Bewe­gungs­pro­gram­men ent­ste­hen im Zyklus Belas­tung – Adapt­a­ti­on. Das Trai­ning muss eine Min­dest­in­ten­si­tät haben. Sie ist essen­ti­ell für die Akti­vie­rung des Sets auto‑, para- und endo­kri­ner ana­bo­ler Signal­stof­fe, die alle struk­tu­rel­len Wir­kun­gen ver­mit­teln. Zusätz­lich akti­vie­ren das Aus­dau­er- und das Kraft­trai­ning die Mus­ku­la­tur als endo­kri­nes Organ. In den Mus­keln selbst ent­ste­hen anti­dia­be­ti­sche und ana­bo­le Wir­kun­gen. Die Mikro­zir­ku­la­ti­on wird aus­ge­baut, und die chro­ni­sche gering inten­si­ve Ent­zün­dung wird unter­drückt. Nur ein lang­fris­ti­ges medi­zi­ni­sches Trai­ning ver­hin­dert eine atro­phi­sche, dege­ne­ra­ti­ve pro­ent­zünd­li­che und pro-nozi­zep­ti­ve Kör­per­struk­tur oder ver­än­dert die­se erneut in Rich­tung einer soma­ti­schen, anti-atro­phi­schen, anti-ent­zünd­li­chen und anti-nozi­zep­ti­ven Kör­per­struk­tur. Dabei wird das Aus­maß der mög­li­chen Wirk­sam­keit vom Stand der krank­haf­ten Pro­zes­se abhän­gig sein.

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