Osseointegration bei transhumeraler Amputation: Vorteile, Herausforderungen und Limitationen
A. Sturma, C. Gstöttner, St. Salminger, O. C. Aszmann
Die Versorgung hoher Armamputationen stellt nach wie vor eine große Herausforderung für das betreuende medizinische und orthopädietechnische Team dar. Obwohl meist viel Zeit und Energie von Chirurgen, Therapeuten und Orthopädietechnikern in eine gute prothetische Lösung investiert wird, sind Patienten oftmals mit dem Ergebnis unzufrieden und tragen ihre Prothesen wenig. Einer der Hauptgründe dafür ist fehlender Tragekomfort sowie durch den Schaft bedingte Bewegungseinschränkungen in der Schulter. Seit einigen Jahren bietet die Osseointegration einen Ansatz, um diesen Problemen entgegenzuwirken. Dabei wird ein Implantat im restlichen Oberarmknochen chirurgisch verankert. Dieses Implantat durchtritt dann die Haut und ermöglicht es somit, die Prothese direkt am externen Teil (“Abutment”) zu fixieren. Dadurch wird eine Verankerung der Prothese über das Implantat am Knochen geschaffen, und ein Schaft im klassischen Sinne ist nicht mehr notwendig. Eine solche Versorgung wird auch als Endo-Exo-Prothese bezeichnet. Wie in diesem Artikel im Detail beschrieben wird, kann mit Hilfe von Osseointegration eine stabile Anbindung der Prothese an den Stumpf sowie ein Erhalt der Beweglichkeit in der Schulter erreicht werden.