Vom 15. bis 17. Juni zeigten mehr als 300 Aussteller:innen aus 17 Ländern ihre Neuerungen für Reha, Therapie, Pflege und Inklusion. Abseits der Messe hatten die Veranstalter ein Rahmenprogramm von 56 Vorträgen, Workshops sowie Diskussionsrunden zu den Trends in der Hilfsmittelversorgung und dem Alltag mit Handicap gestaltet.
Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr neben inklusivem Sport und Kinderorthopädie vor allem Mobilität und neurologische Rehabilitation. Drei Hallen mit einer Fläche von 35.000 Quadratmetern, unterteilt in elf „Marktplätze“, die jeweils einen eigenen Schwerpunkt hatten, standen für die rund 12.000 Besucher:innen zur Auswahl. Zudem wurden mit der begleitend stattfindenden Con.Thera und der Fortbildungstagung der Vereinigung der Bobath-Therapeuten auch zur interdisziplinären Weiterbildung im Bereich der neurologischen Rehabilitation weitere Programmpunkte geboten.
Aussteller:innen und Besucher:innen zeigten sich zufrieden. Die Bilanz von Newcomern bis zu den alteingesessenen Dauergästen, die seit der Premiere im Jahr 1980 mit dabei sind, fällt durchweg positiv aus. So zum Beispiel auch die vom Sanitätshaus Storch und Beller aus Karlsruhe oder von den Spezialist:innen für Therapieräder von Haverich aus Bielefeld. Die Resonanz sei bei den Besucher:innen spürbar gut, auch wenn sich das Verhalten von Messebesucher:innen deutlich verändert habe. „Früher kam da ein Bus mit fünfzig Leuten; die sind morgens los, Treffpunkt wieder um fünf Uhr am Bus und haben den ganzen Tag Eindrücke gesammelt. Heute informieren sich die Leute schon vorher und gehen dann gezielt auf die Messe, um das Wunschprodukt zu testen”, erzählt Walter Haverich. Und auch 2025 will er wieder dabei sein, verrät der über 70-Jährige: „Weil es unersetzbar ist, dass die Leute die Produkte hier ausprobieren können.“
Und auszuprobieren gab es eine ganze Menge. Neue Technologien rund um die Gestaltung des Wohnraums oder des Arbeitsplatzes, Roboterarme, App-gesteuerte Handschuhe und vieles mehr. Aber auch Produkte wie Kleidung für Rollstuhlfahrer:innen, Orthesen und Prothesen waren zahlreich vertreten.
Familiäre Atmosphäre
Den wahrlich größten Raum nahm das Thema Mobilität ein. Rollstühle aller Art, Handbikes und Zugmaschinen konnten auf dem Parcours im Außenbereich ausgiebig getestet werden. „Das Feedback von den Anwender:innen auf dieser Messe ist für uns von unschätzbarem Wert“, verrät Arno Morssinkhof vom holländisch-dänischen Unternehmen Rehasense. Auch viele Lösungen für die Mobilität via Pkw waren vertreten. Eine ganze Flotte Vans und sogar ein Porsche füllten die Messehalle. Aber vor allem prägte die Action im Bereich der inklusiven Sportstätte die Atmosphäre der diesjährigen Ausgabe. Hier herrschte gute Laune unter den Besucher:innen aller Altersklassen. Ein Vortrag über Selbstverteidigung im Rollstuhl gehörte ebenso zum Programm wie die Mitmachaktionen zu Rollstuhlrugby und Wheel Soccer.
Familiäre Atmosphäre, neue Technik zum Anfassen, umfassende Informationen und Raum für Austausch. Alles was die Besucher:innen und Aussteller:innen seit jeher an der Rehab schätzen, war auch in diesem Jahr wieder geboten. Einzig das Wetter machte Aussteller:innen wie Besucher:innen zu schaffen. Die Temperaturen kratzten teilweise an der 30-Grad-Marke.“ Das macht es insbesondere Menschen mit Handicap schwerer, hier anzureisen und einen ganzen Messetag durchzuziehen“, war von vielen Teilnehmerenden zu hören.
Alexandra Klein