Rehab 2023: Mobi­li­tät im Mittelpunkt

Seit mehr als vier Jahrzehnten können sich Anwender:innen und Versorger:innen auf der Rehab über die neusten Produktentwicklungen informieren. Ein Novum in 2023: Um wieder in den üblichen Zwei-Jahres-Rhythmus zu kommen, entschieden sich die Veranstalter dafür, nur zwölf Monate nach der vergangenen Ausgabe der Messe wieder die Pforten in Karlsruhe zu öffnen.

Vom 15. bis 17. Juni zeig­ten mehr als 300 Aussteller:innen aus 17 Län­dern ihre Neue­run­gen für Reha, The­ra­pie, Pfle­ge und Inklu­si­on. Abseits der Mes­se hat­ten die Ver­an­stal­ter ein Rah­men­pro­gramm von 56 Vor­trä­gen, Work­shops sowie Dis­kus­si­ons­run­den zu den Trends in der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung und dem All­tag mit Han­di­cap gestaltet.

Im Mit­tel­punkt stan­den in die­sem Jahr neben inklu­si­vem Sport und Kin­der­or­tho­pä­die vor allem Mobi­li­tät und neu­ro­lo­gi­sche Reha­bi­li­ta­ti­on. Drei Hal­len mit einer Flä­che von 35.000 Qua­drat­me­tern, unter­teilt in elf „Markt­plät­ze“, die jeweils einen eige­nen Schwer­punkt hat­ten, stan­den für die rund 12.000 Besucher:innen zur Aus­wahl. Zudem wur­den mit der beglei­tend statt­fin­den­den Con.Thera und der Fort­bil­dungs­ta­gung der Ver­ei­ni­gung der Bobath-The­ra­peu­ten auch zur inter­dis­zi­pli­nä­ren Wei­ter­bil­dung im Bereich der neu­ro­lo­gi­schen Reha­bi­li­ta­ti­on wei­te­re Pro­gramm­punk­te geboten.

Aussteller:innen und Besucher:innen zeig­ten sich zufrie­den. Die Bilanz von New­co­mern bis zu den alt­ein­ge­ses­se­nen Dau­er­gäs­ten, die seit der Pre­mie­re im Jahr 1980 mit dabei sind, fällt durch­weg posi­tiv aus. So zum Bei­spiel auch die vom Sani­täts­haus Storch und Bel­ler aus Karls­ru­he oder von den Spezialist:innen für The­ra­pie­rä­der von Haverich aus Bie­le­feld. Die Reso­nanz sei bei den Besucher:innen spür­bar gut, auch wenn sich das Ver­hal­ten von Messebesucher:innen deut­lich ver­än­dert habe. „Frü­her kam da ein Bus mit fünf­zig Leu­ten; die sind mor­gens los, Treff­punkt wie­der um fünf Uhr am Bus und haben den gan­zen Tag Ein­drü­cke gesam­melt. Heu­te infor­mie­ren sich die Leu­te schon vor­her und gehen dann gezielt auf die Mes­se, um das Wunsch­pro­dukt zu tes­ten”, erzählt Wal­ter Haverich. Und auch 2025 will er wie­der dabei sein, ver­rät der über 70-Jäh­ri­ge: „Weil es uner­setz­bar ist, dass die Leu­te die Pro­duk­te hier aus­pro­bie­ren können.“

Und aus­zu­pro­bie­ren gab es eine gan­ze Men­ge. Neue Tech­no­lo­gien rund um die Gestal­tung des Wohn­raums oder des Arbeits­plat­zes, Robo­ter­ar­me, App-gesteu­er­te Hand­schu­he und vie­les mehr. Aber auch Pro­duk­te wie Klei­dung für Rollstuhlfahrer:innen, Orthe­sen und Pro­the­sen waren zahl­reich vertreten.

Fami­liä­re Atmosphäre

Den wahr­lich größ­ten Raum nahm das The­ma Mobi­li­tät ein. Roll­stüh­le aller Art, Hand­bikes und Zug­ma­schi­nen konn­ten auf dem Par­cours im Außen­be­reich aus­gie­big getes­tet wer­den. „Das Feed­back von den Anwender:innen auf die­ser Mes­se ist für uns von unschätz­ba­rem Wert“, ver­rät Arno Mors­sink­hof vom hol­län­disch-däni­schen Unter­neh­men Reha­sen­se. Auch vie­le Lösun­gen für die Mobi­li­tät via Pkw waren ver­tre­ten. Eine gan­ze Flot­te Vans und sogar ein Por­sche füll­ten die Mes­se­hal­le. Aber vor allem präg­te die Action im Bereich der inklu­si­ven Sport­stät­te die Atmo­sphä­re der dies­jäh­ri­gen Aus­ga­be. Hier herrsch­te gute Lau­ne unter den Besucher:innen aller Alters­klas­sen. Ein Vor­trag über Selbst­ver­tei­di­gung im Roll­stuhl gehör­te eben­so zum Pro­gramm wie die Mit­mach­ak­tio­nen zu Roll­stuhl­rug­by und Wheel Soccer.

Fami­liä­re Atmo­sphä­re, neue Tech­nik zum Anfas­sen, umfas­sen­de Infor­ma­tio­nen und Raum für Aus­tausch. Alles was die Besucher:innen und Aussteller:innen seit jeher an der Rehab schät­zen, war auch in die­sem Jahr wie­der gebo­ten. Ein­zig das Wet­ter mach­te Aussteller:innen wie Besucher:innen zu schaf­fen. Die Tem­pe­ra­tu­ren kratz­ten teil­wei­se an der 30-Grad-Mar­ke.“ Das macht es ins­be­son­de­re Men­schen mit Han­di­cap schwe­rer, hier anzu­rei­sen und einen gan­zen Mes­se­tag durch­zu­zie­hen“, war von vie­len Teil­neh­mer­en­den zu hören.

                                                                                                                      Alex­an­dra Klein

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