OTWorld 2024: Auf nach Leip­zig, auf nach Hause!

Wenn sich am 14. Mai 2024 die Türen der Leipziger Messe öffnen, schreiten Prof. Dr. med. Thomas Wirth vom Klinikum Stuttgart und Dipl.-Ing. (FH) Ingo Pfefferkorn von OT Scharpenberg in Rostock zwar nicht zum ersten Mal hindurch, dafür aber mit besonderer Vorfreude: Bei der kommenden Ausgabe der OTWorld fungieren die beiden als Kongresspräsidenten.

Im Gespräch mit der OT-Redak­ti­on berich­ten sie von ihrer Arbeit im Pro­gramm- und Work­shop­ko­mi­tee sowie von den Kon­gres­shigh­lights. Außer­dem zei­gen sie auf, wel­che Her­aus­for­de­run­gen die Bran­che aktu­ell und künf­tig beschäftigen.

OT: Herr Pfef­fer­korn, wäh­rend der ver­gan­ge­nen Aus­ga­ben der OTWorld waren Sie Besu­cher und Refe­rent, 2024 ste­hen Sie als Kon­gress­prä­si­dent an vor­ders­ter Front. Wer­den Sie mit einem ande­ren Gefühl nach Leip­zig fahren?

Ingo Pfef­fer­korn: Die OTWorld ist alle zwei Jah­re fes­ter Bestand­teil in mei­nem Ter­min­ka­len­der, sei es als Besu­cher oder als Refe­rent. Als Ortho­pä­die­tech­ni­ker und Kon­gress­prä­si­dent 2024 an vor­ders­ter Front zu ste­hen, ist für mich etwas ganz Beson­de­res und eine Ehre zugleich und erfüllt mich mit Stolz. Nach Leip­zig zu rei­sen ist wie nach Hau­se zu kom­men, nicht nur weil Leip­zig mei­ne Geburts­stadt ist, son­dern weil Leip­zig nun schon Jahr­zehn­te durch die ­OTWorld inter­na­tio­nal für die Tech­ni­sche Ortho­pä­die höchs­ten Stel­len­wert besitzt und der umfang­rei­che fach­liche Aus­tausch kaum Ver­gleich­ba­res bietet.

OT: Herr Prof. Wirth, mit Ihnen und Herrn Pfef­fer­korn als Kon­gress­spit­ze rei­chen sich bei der OTWorld Medi­zin und Tech­nik die Hän­de. Wie spie­gelt sich das in der Programm­gestaltung wider?

Tho­mas Wirth: Alle Sit­zun­gen und Work­shops wer­den aus bei­den Blick­win­keln geplant, sodass sich für alle Ange­bo­te ver­zahn­te, aktu­el­le medi­zi­ni­sche und ortho­pä­die­tech­ni­sche Inhal­te von inter­dis­zi­pli­nä­rem Cha­rak­ter ergeben.

OT: Um das Pro­gramm viel­fäl­tig, pro­fes­si­ons­über­grei­fend und damit für alle Ziel­grup­pen zu gestal­ten, set­zen Sie bei der Zusam­men­stel­lung zeit­wei­se auch die Bril­le Ihrer Kolleg:innen auf. Fällt Ihnen die­ses Umden­ken immer leicht?

Wirth: Wir sind inter­dis­zi­pli­nä­res Arbei­ten gewöhnt, es reprä­sen­tiert unse­re täg­li­che Rea­li­tät. Inter­dis­zi­pli­när meint sowohl zwi­schen medi­zi­ni­schen Fach­dis­zi­pli­nen als auch zwi­schen Berufs­grup­pen. So füh­ren wir gera­de in der Neuro­orthopädie gemein­sa­me Sprech­stun­den mit Phy­sio­the­ra­peu­ten und Ortho­pä­die­tech­ni­kern durch, aber auch in der Extre­mi­tä­ten­re­kon­struk­ti­on und in der Behand­lung von Wirbelsäulendeformitäten.

OT: Bereits für die OTWorld 2022 waren Sie, Herr Pfef­fer­korn, Mit­glied des Pro­gramm­ko­mi­tees, vor­her des Kurs­ko­mi­tees, für 2024 haben Sie die Prä­si­dent­schaft über­nom­men. Was hat Sie dazu motiviert?

Pfef­fer­korn: Durch die Mit­ar­beit im Pro­gramm- und Kurs­ko­mi­tee der OTWorld der ver­gan­ge­nen Jah­re ist mir der Part der wis­sen­schaft­li­chen Pro­grammor­ga­ni­sa­ti­on bekannt. Das Amt des Kon­gress­prä­si­den­ten anzu­neh­men, ist noch­mal eine ganz ande­re Her­aus­for­de­rung. Die Zeit, die für die­ses Amt ehren­amt­lich inves­tiert wer­den muss, setzt Ver­ständ­nis im beruf­li­chen und fami­liä­ren Bereich vor­aus. Die Unter­stüt­zung wird mir hier zuteil und hat mich zusätz­lich moti­viert, das Amt anzutreten.

Deut­li­che Versorgungslücken

OT: Prof. Wirth, bei der ers­ten Pro­gramm­ko­mi­tee-Sit­zung im Febru­ar beton­ten Sie, dass Ihr Fach „momen­tan vor die Wand gedrückt ist“. Ein Grund für Sie, die The­men Kin­der-/Ju­gend- und Neuro­orthopädie in den Fokus der OTWorld 2024 zu rücken. Was braucht es für einen Wandel?

Wirth: Mein kli­ni­scher und wis­sen­schaft­li­cher Schwer­punkt ist der Bereich der Kin­der- und Jugen­d­or­tho­pä­die und ‑trau­ma­to­lo­gie. Seit Jah­ren kämpft die Kin­der- und ­Jugend­me­di­zin um die Erhal­tung ihrer sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Behand­lungs­ka­pa­zi­tä­ten, muss Bettenredu­zierungen und Schlie­ßun­gen gan­zer Abtei­lun­gen ver­kraf­ten, weil sie im Rah­men der öko­no­mi­sier­ten Medi­zin im Zeit­al­ter der DRG (Dia­gno­sis Rela­ted Groups, Pati­en­ten­klas­si­fi­ka­ti­ons­sys­tem für ein pau­scha­li­sier­tes Abrech­nungs­ver­fah­ren, Anm. der Red.) dem Kos­ten­druck bei deut­lich höhe­ren Vor­hal­te­kos­ten nicht Stand hal­ten kann. Auch die Kin­der- und Jugen­d­or­tho­pä­die und ‑trau­ma­to­lo­gie hat die­ses Schick­sal ereilt. Ein­fach gesagt: Kin­der- und Jugen­d­or­tho­pä­die lohnt sich nicht, kos­tet Geld, statt posi­ti­ve Erlö­se zu gene­rie­ren, ist also für Kli­ni­ken unwirt­schaft­lich. Das macht ein wun­der­ba­res Teil­ge­biet auch für jun­ge Men­schen wenig anspre­chend. Sich in die­sem Umfeld auf einem guten Niveau gegen den Druck der Ver­wal­tun­gen zu behaup­ten, erfor­dert viel Selbst­be­wusst­sein und ist sehr müh­sam. Aber wir ­spü­ren bereits deut­li­che Ver­sor­gungs­lü­cken und inak­zep­ta­bel lan­ge War­te­zei­ten auf not­wen­di­ge Behand­lun­gen. Dazu kommt der Pfle­ge­kraft­man­gel auf den Sta­tio­nen und in den Funk­ti­ons­be­rei­chen, sodass man des­halb gele­gent­lich wei­te­re Leis­tungs­re­duk­tio­nen hin­neh­men muss. Die­se Umstän­de machen das Fach auch für den Nach­wuchs un­attraktiv, sodass ich mit gro­ßer Skep­sis in die Zukunft bli­cke. Für einen Wan­del braucht es zunächst eine aus­kömm­li­che Finan­zie­rung der kin­der- und jugen­d­or­tho­pä­di­schen und ‑trau­ma­to­lo­gi­schen Leis­tun­gen, um das Argu­ment, nur Defi­zi­te mit die­sem Teil­ge­biet zu erzeu­gen, zu ent­kräf­ten. Dann brau­chen wir bes­se­re Ver­dienst­mög­lich­kei­ten in die­sem Teil­ge­biet, um den Nach­wuchs da­rauf zu sto­ßen, sowie eine viel bes­se­re und brei­te­re Prä­senz und Aus­bil­dung an den Uni­ver­si­tä­ten und in den ortho­pä­di­schen Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken. Die Fach­ge­sell­schaf­ten und Berufs­ver­bän­de enga­gie­ren sich sehr für die­se Zie­le. Natür­lich sind gera­de die­se genann­ten Schwie­rig­kei­ten ein wich­ti­ger Grund, die Kin­der- und Jugen­d­or­tho­pä­die mit all ihren Teil­be­rei­chen, bei­spiels­wei­se der Neu­ro­or­tho­pä­die, in den Fokus zu rücken.

OT: Das pra­xis­ori­en­tier­te Work­shop-Pro­gramm steht bereits. Was ist Ihr Highlight?

Wirth: Das Pro­gramm wird von vie­len High­lights gesäumt. Für mich sind natür­lich die kin­der­or­tho­pä­di­schen The­men beson­ders span­nend, und ich freue mich vor allem auf die Work­shops zu den Wir­bel­säu­len­de­for­mi­tä­ten und kom­ple­xe­ren Sys­tem­er­kran­kun­gen wie Ske­lett­dys­pla­si­en und Erkran­kun­gen mit wei­chen Knochen.

OT: Herr Pfef­fer­korn, Sie selbst wer­den zwei Work­shops auf der OTWorld anbie­ten. Wor­auf kön­nen sich die Teilnehmer:innen freuen?

Pfef­fer­korn: In den Work­shops „Osseo­in­te­gra­ti­on“ und „Mate­ria­li­en – Ver­bin­dungs­tech­ni­ken“, in Koope­ra­ti­on mit der FOT, ste­hen The­men pra­xis­ori­en­tiert im Fokus, die in der Ortho­pä­die-Tech­nik dis­ku­tiert wer­den. Die osseo­in­te­grier­ten Pro­the­sen­sys­te­me neh­men zu und ver­lan­gen Ant­wor­ten auf Pati­en­ten­kli­en­tel, OP-Ver­fah­ren, Adaptions­möglichkeiten, Com­pli­ance für eine qua­li­täts­ge­rech­te Pro­the­sen­ver­sor­gung. Die Ortho­pä­die-Tech­nik zeich­net sich in der Hilfs­mit­tel­fer­ti­gung durch die Ver­wen­dung unter­schied­li­cher Mate­ria­li­en und Werk­stof­fe aus. Ein Mate­ri­al­mix ist nicht sel­ten die Lösung für bestimm­te erfor­der­li­che Eigen­schaf­ten des her­zu­stel­len­den Hilfs­mit­tels. Wie sind die­se Mate­ria­li­en sicher, belast­bar zusam­men­zu­fü­gen, was ist hier ver­bin­dungs­tech­nisch aktu­ell, wirt­schaft­lich und sogar nach­hal­tig mög­lich und was schließt womög­lich ein­an­der aus?

Nach­hal­tig­keit im Fokus

OT: Ihnen liegt das The­ma Mate­ri­al­for­schung am Her­zen. Wo ste­hen wir heu­te? Wo kann bzw. soll es hingehen?

Pfef­fer­korn: Im Hin­blick auf Mate­ri­al­for­schung hat sich in der Ortho­pä­die-Tech­nik in den ver­gan­ge­nen Jah­ren vie­les getan. Kunst­stof­fe haben ein brei­tes Anwen­dungs­ge­biet. Ther­mo­plast- und Faser­ver­bund­kunst­stof­fe und Elas­to­me­re wer­den viel­fäl­tig in der Hilfs­mit­tel­fer­ti­gung ein­ge­setzt. Digi­ta­li­sier­te Pro­zes­se mit z. B. addi­ti­ven Her­stel­lungs­ver­fah­ren wie dem 3D-Druck beschäf­ti­gen die For­schung hin­sicht­lich erfor­der­li­cher Mate­ri­al­ei­gen­schaf­ten für Hilfs­mit­tel. Nach­hal­tig­keit und Öko­lo­gie sind Stich­wor­te, die bei der Mate­ri­al­kom­po­nen­te immer mehr an Bedeu­tung gewin­nen, sind doch vie­le Son­der­an­fer­ti­gun­gen der­zeit noch auf­wen­dig zu ent­sor­gen. Hier gibt es noch viel zu tun.

OT: Bereits bei der ers­ten Sit­zung im Febru­ar beton­te das Pro­gramm­ko­mi­tee, die Kon­gress­teil­nah­me über­sicht­li­cher, ein­facher und trans­pa­ren­ter gestal­ten zu wol­len. Ist das gelungen?

Wirth: Wir haben sehr gro­ßen Wert auf gut nach­voll­zieh­ba­re und sicht­ba­re Struk­tu­ren inner­halb des Pro­gramms gelegt, und ja, ich fin­de, dass die­se Struk­tur­an­pas­sung von unse­rer Sei­te aus gelun­gen ist. Am Ende ent­schei­det aber der Kon­gress­teil­neh­mer, ob unser Ansin­nen gelun­gen ist.

OT: Die Mitarbeiter:innen im Sani­täts­fach­han­del wer­den 2024 gezielt ein­ge­bun­den. War­um die­ser Schritt?

Wirth: Vie­le Mit­ar­bei­ter im Sani­täts­fach­han­del haben ihr Inter­es­se an Ver­tie­fungs­mög­lich­kei­ten ihrer Kennt­nis­se zum Aus­druck gebracht, um bes­ser bera­ten und auf die Bedürf­nis­se der Pati­en­ten ein­ge­hen zu kön­nen. Des­halb ist ihre Ein­bin­dung über spe­zi­el­le Ange­bo­te ein logi­scher Schritt.

OT: Herr Pfef­fer­korn, als Vor­sit­zen­der bzw. Mit­glied ande­rer Ver­ei­ni­gun­gen sind Sie mit Kon­gres­sen bes­tens ver­traut. Wel­che Unter­schie­de stel­len Sie im Ver­gleich zur OTWorld fest?

Pfef­fer­korn: Die OTWorld ist die größ­te und viel­fäl­tigs­te Ver­an­stal­tung, die sich mit The­men der Tech­ni­schen Ortho­pä­die welt­weit aus­ein­an­der­setzt. Das macht sie einzigartig.

OT: Die OTWorld steht nicht nur für einen inter­pro­fes­sio­nel­len, son­dern auch für einen inter­na­tio­na­len Aus­tausch. Wie fin­det sich dies im Pro­gramm wieder?

Wirth: In die Sit­zun­gen und Work­shops wer­den gezielt inter­na­tio­nal renom­mier­te Fach­leu­te ein­ge­la­den. Dazu kom­men natio­na­le und inter­na­tio­na­le Key­note-Spea­k­er, die ihre Exper­ti­se zu spe­zi­el­len Fra­gen und Themenkom­plexen bereitstellen.

Erle­ben wir eine Zeitenwende?

OT: Das The­ma Digi­ta­li­sie­rung beschäf­tigt die Bran­che auf vie­len Ebe­nen. Herr Pfef­fer­korn, Sie spra­chen im Vor­feld der FOT-Tagung von einer Zei­ten­wen­de. Was mei­nen Sie damit und wel­chen Ein­fluss hat das auf die Gestal­tung des OTWorld-Kongresses?

Pfef­fer­korn: Das Wort Zei­ten­wen­de, von Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz im Zusam­men­hang mit dem Angriffs­krieg Russ­lands auf die Ukrai­ne geprägt und von der Gesell­schaft für deut­sche Spra­che als Wort des Jah­res 2022 gekürt, haben wir vom FOT-Vor­stand als Leit­the­ma und mit Fra­ge­zei­chen für die Tech­ni­sche Ortho­pä­die gewählt. Erle­ben wir auch in unse­rem Fach gewis­ser­ma­ßen eine Zei­ten­wen­de? Die Regu­la­ri­en der EU mit der MDR, die deut­sche Wirt­schafts- und Ener­gie­po­li­tik, die gegen­wär­tig fort­schrei­ten­de Digi­ta­li­sie­rung der Fer­ti­gungs­pro­zes­se bis hin zu Tele­me­di­zin, E‑Rezept, Künst­li­cher Intel­li­genz wer­den an unse­rem Hand­werk nicht ein­fach vorüber­ziehen oder haben sich teil­wei­se schon eta­bliert. Fra­ge­stel­lun­gen hier­zu wer­den daher auch auf der OTWorld dis­ku­tiert und mög­li­che Ant­wor­ten gesucht und even­tuell gege­ben werden.

OT: Auch wenn die OTWorld vor allem Wis­sen ver­mit­teln soll, ist sie auch ein Ort zum Aus­tausch über Poli­tik. Aktu­ell wird viel über die Abschaf­fung der per­sön­li­chen Bera­tung bei Kom­pres­si­ons­hilfs­mit­teln und Ban­da­gen dis­ku­tiert. Kön­nen der Kon­gress und sein Erkennt­nis­ge­winn dazu bei­tra­gen, nicht nur die Ver­sor­gung zu moder­ni­sie­ren und zu ver­bes­sern, son­dern auch dabei hel­fen, die Rah­men­be­din­gun­gen für eine qua­li­täts­ge­si­cher­te Ver­sor­gung zu schaffen?

Pfef­fer­korn: Der Kon­gress ist eine sehr gute Platt­form, um sich über qua­li­täts­ge­si­cher­te Ver­sor­gun­gen aus­zu­tau­schen und gera­de Rah­men­be­din­gun­gen zu för­dern, die Qua­li­tät der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gun­gen obers­te Prio­ri­tät ein­räu­men. Nur den wirt­schaft­li­chen Aspekt zu berück­sich­ti­gen, wäre eine ein­sei­ti­ge Betrach­tung der Din­ge und gefähr­det ein Opti­mum beim Kun­den. Hier müs­sen poli­tisch kla­re Aus­sa­gen getrof­fen und Wei­chen gestellt wer­den, um Qua­li­täts­si­che­rung deut­lich zu fördern.

OT: Prof. Wirth, haben Sie für die Vertreter:innen der Medi­zin einen ­Pro­gramm­tipp, wel­che Ver­an­stal­tung aus dem Bereich mit ortho­pä­die­tech­ni­schem Schwer­punkt sie sich nicht ent­ge­hen las­sen soll­ten, um das Ver­ständ­nis für die Tätig­kei­ten ihrer Kolleg:innen im inter­pro­fes­sio­nel­len Ver­sor­gungs­team zu verbessern?

Wirth: Alle Ver­an­stal­tun­gen, bei denen ­Neu­ent­wick­lun­gen bei­spiels­wei­se im Orthe­sen­bau und der Ein­satz com­pu­te­ri­sier­ter Pla­nungs- und Fer­ti­gungs­me­tho­den ange­spro­chen wer­den. Auch die The­men um den Ein­satz Künst­li­cher Intel­li­genz oder indi­vi­dua­li­sier­te Fer­ti­gung im 3D-Druck kann ich sehr empfehlen.

OT: Die Bran­che lebt vom Nach­wuchs. Wel­che Veranstal­tungen soll­ten Aus­zu­bil­den­de und Stu­die­ren­de auf jeden Fall besuchen?

Pfef­fer­korn: Die OTWorld gibt dem Nach­wuchs und der ­Jugend mit der Jugend.Akademie TO eine sehr gute Mög­lich­keit, sich in Leip­zig kom­pakt und all­sei­tig über die Bran­che zu infor­mie­ren und die ange­bo­te­nen, spe­zi­ell aus­ge­wähl­ten Pro­gramm­punk­te, Ses­si­ons und Work­shops zu besu­chen. Das soll­te ein Muss für jeden Azu­bi oder Stu­den­ten sein. Außer­halb der OTWorld möch­te ich in mei­ner Funk­ti­on als Vor­stands­mit­glied der Fort­bil­dungs­ver­ei­ni­gung für Ortho­pä­die-Tech­nik (FOT) erwäh­nen, dass die FOT die Jugend.Akademie TO unter­stützt und mit ihrem Namens­zug betont, dass Fort­bil­dung ein Grund­prin­zip der Arbeit der Ver­ei­ni­gung dar­stellt. Azu­bis, Schü­ler und Stu­den­ten haben zum FOT-Jah­res­kon­gress stets frei­en Ein­tritt, um ihnen die­se Form der Wei­ter­bil­dung zu ermög­lichen und ihnen ein­fa­chen Zugang zu Inno­va­tio­nen und Kon­tak­ten in der Bran­che zu gewähren.

Unver­zicht­ba­rer Bestand­teil für das Fachpersonal

OT: Noch sind es rund acht Mona­te, bis die OTWorld erneut ihre Türen öff­net. Wel­chem nächs­ten Mei­len­stein fie­bern Sie entgegen?

Pfef­fer­korn: Mei­len­stei­ne in Vor­be­rei­tung der OTWorld sind die Pro­gramm­ko­mi­tee­auf­ga­ben, die bis zum Start der OTWorld ein ste­ter Beglei­ter sein wer­den. Als Prä­si­dent der FOT fie­be­re ich natür­lich dem in Kür­ze statt­fin­den­den 67. Jah­res­kon­gress der FOT Ende Sep­tem­ber in Nürn­berg ent­ge­gen. Aber auch die ande­ren Ver­ei­ni­gun­gen bie­ten inter­es­san­te Mög­lich­kei­ten des fach­li­chen Aus­tau­sches, die ich, wenn es mei­ne Zeit ermög­licht, nut­zen werde.

OT: Vor mehr als einem Jahr wur­de Ihre Kon­gress­prä­si­dent­schaft bekannt gege­ben. Kön­nen Sie schon ein ers­tes Fazit ­zie­hen, wie zufrie­den Sie mit der bis­he­ri­gen Pla­nung sind und wo Ihrer Mei­nung nach noch Impul­se nötig sind, um die ­OTWorld im kom­men­den Jahr erfolg­reich durchzuführen?

Wirth: Ich bin sehr zufrie­den mit der hoch pro­fes­sio­nel­len Pla­nung des Kon­gres­ses zum jet­zi­gen Zeit­punkt. Vie­le Pro­gramm­tei­le ste­hen bereits. Auf Ver­bes­se­run­gen gerich­te­te Ideen und Impul­se braucht man stän­dig. Zur Bereit­stel­lung eines sehr guten und attrak­ti­ven wis­sen­schaft­li­chen Pro­gramms gehö­ren vie­le gute Abs­tract-Ein­rei­chun­gen. Die OTWorld muss allen uni­ver­si­tä­ren und Fach-Abtei­lun­gen bekannt sein und das Mar­ke­ting muss dar­auf abzie­len, ­die­sen Kon­gress und die Mes­se zu einem unver­zicht­ba­ren Bestand­teil für das Fach­per­so­nal und dar­über hin­aus zu machen.

Die Fra­gen stell­te Pia Engelbrecht

 

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