Neu­es For­schungs­pro­jekt zur Wie­der­auf­be­rei­tung von FFP-Mas­ken in Vorbereitung

Dr. med. Dr. oec. Martin Holderried, M.Sc. Geschäftsführer des Zentralbereichs Medizin: Struktur-, Prozess- und Qualitätsmanagement am Universitätsklinikum Tübingen stellt ein neues Forschungsprojekt, das die Entwicklung eines fundierten Prüfverfahrens zur Funktionsfähigkeit von FFP-Masken zum Ziel hat, vor.

„Als Arbeit­ge­ber neh­men wir den Schutz unse­rer über 9.000 Mit­ar­bei­ten­den sehr ernst“, erklärt Mar­tin Hol­der­ried. Gab es anfangs zu wenig Mas­ken, wer­de das Univer­sitätsklinikum der­zeit gera­de­zu über­schwemmt mit Ange­bo­ten von Atem­schutz­mas­ken unter­schied­li­cher Herstelle­r aus dem In- und Aus­land, wor­un­ter sich teil­wei­se auch Pla­gia­te befinden.

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„Im Sin­ne unse­rer Mit­ar­bei­ten­den, sowie aller ande­ren sys­tem­re­le­van­ten Arbeit­ge­ber und ‑neh­mer in Deutsch­land, wol­len wir mehr Licht in das Dun­kel der Funk­ti­ons­fä­hig­keit der Atem­schutz­mas­ken brin­gen und setz­ten daher gemein­sam mit dem NMI Natur­wis­sen­schaft­li­ches und Medi­zi­ni­sches Insti­tut an der Uni­ver­si­tät Tübin­gen und wei­te­ren Part­nern ein For­schungs­pro­jekt für struk­tu­rel­le und funk­tio­nel­le Ana­ly­sen von Atem­schutz­mas­ken auf.“

Nach Abschluss des For­schungs­pro­jek­tes erhofft sich das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum ein Prüf­ver­fah­ren, das allen Nut­zern von FFP-Mas­ken hilft, ihre Mas­ken auf die Durch­läs­sig­keit von Viren, ob von außen in die Mas­ke oder von innen her­aus nach außen, in Abhän­gig­keit von Tra­ge­dau­er und wei­te­ren Ein­fluss­grö­ßen zu tes­ten. „Ein sol­ches ganz­heit­li­ches Prüf­ver­fah­ren wür­de uns allen mehr Sicher­heit im Umgang mit SARS-CoV-2-Viren, den Erre­gern der Covid-19 Krank­heit, geben“, ist Mar­tin Hol­der­ried überzeugt.

Ein vom NMI im Auf­trag des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Tübin­gen durch­ge­führ­ter ers­ter Test hat­te bereits im April das in medi­zi­ni­schen Schutz­mas­ken ver­wen­de­te Vlies auf Ver­än­de­run­gen der Mate­ri­al­struk­tur bei einer Wie­der­auf­be­rei­tung durch Ste­ri­li­sa­ti­ons­pro­gram­me unter dem Raster­elektronenmikroskop unter­sucht. Die medi­zi­ni­schen Schutz­mas­ken wur­den im Test fünf Mal für 15 Minu­ten auf 121 °C erhitzt. Ergeb­nis der mikro­sko­pi­schen Ana­ly­se der Mate­ri­al­struk­tur: Der Durch­mes­ser der Fasern der inne­ren Mem­bran betrug laut NMI zu allen fünf Mess­zeit­punk­ten ein bis zehn Mikro­me­ter, bei der äuße­ren, form­ge­ben­den Mem­bran kon­stant etwa 25 Mikro­me­ter. „Unter dem Mikro­skop konn­ten wir sehen, dass der Durch­mes­ser der Fasern nahe­zu unver­än­dert bleibt. Die Struk­tur des Vlies­netz­werks, durch das die Par­ti­kel ein- oder aus­tre­ten kön­nen, ver­än­dert sich also nicht“, erklärt Prof. Dr. Kat­ja Schen­ke-Lay­land, Direk­to­rin des NMI und Pro­fes­so­rin am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Tübingen.

Die Unter­su­chung des Vlie­ses sei ein wich­ti­ger ers­ter Schritt. Um die Funk­ti­ons­tüch­tig­keit der Mas­ken – zum Bei­spiel in Abhän­gig­keit von der Tra­ge­dau­er – beur­tei­len zu kön­nen, sei­en aller­dings wei­te­re funk­tio­nel­le Ana­ly­sen erfor­der­lich, wie der Geschäfts­füh­rer des Zen­tral­be­reichs Medi­zin: Struktur‑, Pro­zess- und Qua­li­täts­ma­nage­ment am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Tübin­gen betont. Des­halb gehe man jetzt gemein­sam mit dem NMI wei­ter in die Details.

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