Nach vier Jahren pandemiebedingter Pause öffneten sich am Donnerstagmorgen wieder die Tore der OTWorld für die Jugend.Akademie TO. In seiner Eröffnungsrede hieß Lars Grun, Vorsitzender des Berufsausbildungsausschusses des Bundesinnungsverbandes Orthopädie-Technik (BIV-OT), die Nachwuchskräfte in der Glashalle willkommen. „Ganz besonders freut mich, dass wir wieder viele Teilnehmer aus Belgien dabeihaben.“ Aus diesem Anlass richtete Xavier Berteele, Präsident der Belgischen Beroepsvereniging voor Orthopedische Technologieën (BBOT-UPBTO), sein Grußwort an die belgischen Jugend.Akademie-Teilnehmer:innen auch in ihrer Muttersprache.
„Ich sehe die Jugend.Akademie als interessantes Medium“, sagte Lutz Jenckel, Dozent an der PFH Göttingen, der als dritter Redner der offiziellen Eröffnung an das Mikrofon trat: „Sehen Sie zu, an den Ständen möglichst offensiv ranzugehen, stellen Sie viele Fragen, versuchen Sie so viele Informationen wie möglich zu bekommen, löchern Sie die Leute, nutzen Sie die Zeit aus“, gab er den ausschwärmenden Auszubildenden und Studierenden mit auf den Weg.
In den Kongresssälen und Messehallen warteten auf die Nachwuchskräfte aus den Bereichen Orthopädie-Technik, Orthopädie-Schuhtechnik, Fachhandel, Physiotherapie und Medizin diesmal nicht nur die Kurse und Keynote-Vorträge. Zwei neue Highlights bereicherten das Programm, die Lars Grun den Jugend.Akademie-Teilnehmer:innen mit ans Herz legte: „Es geht um Vernetzung mit den besten Köpfen weltweit“, warb Grun zum einen für den Massive Open Online Course (MOOC). Was sich dahinter verbarg, bekamen die Nachwuchsfachkräfte von den Initiatoren Urs Schneider vom Fraunhofer Institut, Prof. Michael Goldfarb von der Vanderbilt University und Dr. Levi Hargrove vom Shirley Ryan AbilityLab am Nachmittag erklärt. „Jeder für sich schon eine Ikone.“ Ein weiteres Highlight war die Premiere der drei Versorgungswelten – Cerebralparese, Lympherkrankungen und Einlagen-Versorgung. „In dieser Form wird das erstmals auf der OTWorld gezeigt“, so Grun vorab. Reichlich Input gab es final bei den Standrundgängen und Workshops der Jugend.Akademie-Sponsoren.
Traditionell schloss der erste Jugend.Akademie-Tag mit der von Ottobock und dem Bundesinnungsverband (BIV-OT) auf die Beine gestellten Grillparty im Pocket-Park der Leipziger Messe ab. Wie es seit 2014 guter Brauch ist, grillten die Profis für den Nachwuchs: Als Vertreter der Kongresspräsidentschaft bewies Prof. Dr. Martin Engelhardt seine Grillkompetenz, unterstützt von Philipp Hoefer, Geschäftsführer DACH bei Ottobock, dessen Vorgänger Norbert Aumann und BIV-OT-Präsident Alf Reuter.
Für Sarah Faupel und Vivien Erken, beide Pohlig, aus dem Raum Berlin ist es die erste Jugend.Akademie-Teilnahme. Ihr erster Eindruck: Die OTWorld biete aus jedem Bereich einen großen Überblick. „Es ist aufregend und vielfältig“, sagt Faupel, der gleichzeitig die entspannte Atmosphäre positiv aufgefallen ist. „Die Hersteller sind nicht aufdringlich“, findet auch Erken. Gefreut hat sie sich auch darüber, viele neue Firmen zu entdecken. „Die Großen kennt man, aber ich fand es auch interessant, die kleineren Unternehmen kennen zu lernen. Gut angekommen ist auch die Start-up-Zone beim Branchennachwuchs. Fasziniert hat die beiden Pohlig-Auszubildenden zudem, wie oft sie trotz der Dimensionen immer wieder bekannte Gesichter gesehen haben.
Ihren Messeauftakt haben die beiden für die erste Orientierung genutzt. „Wenn heute Abend alles gesackt ist, werden bestimmt Fragen aufkommen, die wir morgen stellen werden“, stellt sich Faupel auf einen intensiveren zweiten OTWorld-Tag ein. Aber auch schon am ersten Tag haben sie einiges gelernt, beispielsweise im Kurs über Elektrostimulation. „Das kennen wir zwar auch vom Betrieb“, erklärt Erken, doch neues Hintergrundwissen und eine andere Perspektive haben den eigenen Horizont erweitert. „Lernen kann man auch, wenn andere fachspezifische Fragen stellen“, ergänzt ihre Kollegin. Ihr erstes Fazit von ihrer Jugend.Akademie-Premiere: „Wir sind mit dem ersten Tag gut zufrieden“, sagt Sarah Faupel.
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