Inter­na­tio­na­ler Leucht­turm und natio­na­les Klassentreffen

Sie ist zurück! Mit der offiziellen Eröffnungsfeier am Nachmittag hat die OTWorld 2022 so richtig Fahrt aufgenommen. Vom 10. bis zum 13. Mai ist Leipzig der globale Mittelpunkt der orthopädietechnischen Versorgung.

Bereits am Vor­mit­tag herrsch­te reges Trei­ben an den Mes­se­stän­den und die Kon­gress­sä­le füll­ten sich mehr und mehr. Die Freu­de über das Wie­der­se­hen ist dem Fach­pu­bli­kum spür­bar anzu­mer­ken. Pro­duk­te in die Hän­de neh­men, Dis­kus­sio­nen von Ange­sicht zu Ange­sicht füh­ren – alles end­lich wie­der möglich.

Gruß­wort von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Dr. Karl Lauterbach

Den hohen Stel­len­wert der OTWorld für die natio­na­le Ver­sor­gung unter­strich gleich zu Beginn der Eröff­nungs­fei­er Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Dr. Karl Lau­ter­bach in einem per­sön­li­chen Gruß­wort: „Ich nut­ze die Gele­gen­heit ger­ne, um Ihnen allen dafür Dan­ke zu sagen, dass Sie die Ver­sor­gung unter erschwer­ten Bedin­gun­gen auf­recht­erhal­ten haben“, lob­te er den Ein­satz der Betrie­be in der Coro­na-Pan­de­mie. Den Stel­len­wert der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung sieht er in der Zukunft wei­ter wach­sen: „Der Bedarf an Hilfs­mit­teln wird in den kom­men­den Jah­ren und Jahr­zehn­ten welt­weit dyna­misch zuneh­men. Die Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung ist ein ele­men­ta­rer Bau­stein für eine inklu­si­ve Gesellschaft.“

OTWorld-Gast­ge­ber Alf Reu­ter, Prä­si­dent des Bun­des­in­nungs­ver­ban­des für Ortho­pä­die-Tech­nik, sorg­te mit der Begrü­ßung einer Dele­ga­ti­on des ukrai­ni­schen Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums für einen beson­de­ren Gän­se­haut­mo­ment. Er selbst nahm als Ein­druck vom ers­ten Mes­se­tag mit, „dass ich noch nie so vie­le Werk­bän­ke auf der OTWorld gese­hen habe“. Auf Rück­fra­ge von Mode­ra­tor Hen­ning Quantz, wor­auf er sich denn beson­ders gefreut habe, ent­geg­ne­te Reu­ter: „Auf die vie­len klei­nen Start-ups. Die Digi­ta­li­sie­rung hat ihren Platz in der Tech­ni­schen Ortho­pä­die als Tool gefun­den.“ Sein ers­tes Zwi­schen­fa­zit: „Die OTWorld ist der inter­na­tio­na­le Leucht­turm der Bran­che und ein natio­na­les Klassentreffen.“

Noch vor zwei Jah­ren bei der digi­ta­len OTWorld.connect war Mar­tin Buhl-Wag­ner als Geschäfts­füh­rer der Leip­zi­ger Mes­se ein „Gast­ge­ber ohne Gäs­te“: Umso mehr freut ihn die Rück­kehr der Besucher:innen. „Ich genie­ße es, Sie alle heu­te hier zu sehen. Die Men­schen wol­len sich tref­fen und aus­tau­chen. Das haben wir heu­te an allen Stän­den gespürt.“

Leip­zigs Ober­bür­ger­meis­ter Burk­hard Jung lob­te im Rah­men der Eröff­nungs­fei­er die Leis­tung des Gesund­heits­sys­tems in Deutsch­land in den letz­ten bei­den Jah­ren: „Ins­ge­samt haben wir die Pan­de­mie bis hier­hin gut gemeis­tert.“ Beson­ders die Rück­kehr der inter­na­tio­na­len Gäs­te ist ihm eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit: „Wenn die Welt sich in Leip­zig wohl­fühlt, haben wir alles rich­tig gemacht.“

Lage in der Ukrai­ne im Fokus

In einer Talk­run­de mit Alf Reu­ter, Clau­de Tar­dif (Prä­si­dent der Inter­na­tio­na­len Gesell­schaft für Pro­the­tik und Orthe­tik – ISPO) sowie den bei­den aktu­el­len Kon­gress­prä­si­den­ten Dipl.-Ing (FH) Mer­kur Ali­mus­aj und Prof. Dr. med. Mar­tin Engel­hardt kamen die Prot­ago­nis­ten mehr­fach auf das aktu­el­le Kriegs­ge­sche­hen in der Ukrai­ne zu spre­chen. „Ich wün­sche mir, dass wir mit der Mes­se eine Bot­schaft für den Frie­den aus­sen­den“, so Prof. Engel­hardt. Tar­dif hob her­vor, dass aktu­ell vie­le aus der Ukrai­ne Geflüch­te­te gesund­heit­li­che Hil­fe in Euro­pa erhal­ten. Ali­mus­aj stell­te her­aus: „Es geht in die­sem Fach dar­um, Men­schen zu ver­sor­gen und inter­na­tio­na­le Fähig­kei­ten aus ver­schie­de­nen Berei­chen auf der OTWorld zusam­men­zu­brin­gen, unab­hän­gig der Reli­gi­on oder der Hautfarbe.“

Lotz und Hess mit René-Baum­gart­ner-Preis ausgezeichnet

Ein Novum im Rah­men der OTWorld war die Über­rei­chung des René-Baum­gart­ner-Prei­ses im Namen der Deut­schen Gesell­schaft für inter­pro­fes­sio­nel­le Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung e. V. (DGIHV). Des­sen Toch­ter Colet­te bedank­te sich in Leip­zig per­sön­lich im Namen ihrer Fami­lie für die Ehre der Namens­ge­bung durch den 2018 ver­stor­be­nen „Brü­cken­bau­er“ der Tech­ni­schen Ortho­pä­die. Den Preis ent­ge­gen­neh­men durf­ten der Ehren­prä­si­dent des BIV-OT und Initia­tor der DGIHV, Klaus-Jür­gen Lotz, sowie Prof. Dr. med. Hein­rich Hess für ihr her­aus­ra­gen­des Enga­ge­ment in der tech­ni­schen und medi­zi­ni­schen Ortho­pä­die. Über­reicht wur­de der René-Baum­gart­ner-Preis vom DGIHV-Vor­sit­zen­den Prof. Dr. med. Wolf­ram Mit­tel­mei­er und DGIHV-Vor­stand Alf Reuter.

Pfef­fer­korn und Wirth über­neh­men Kon­gress­prä­si­dent­schaft 2024

Bevor die offi­zi­el­le Eröff­nung mit einem DJ-Set von Prof. Dr. Ber­tolt Mey­er, der sein Misch­pult mit­tels Impul­sen aus sei­nem Arm­mus­kel und einer selbst gebau­ten Hand­pro­the­se bedien­te, ende­te, gab Mode­ra­tor Hen­ning Quanz noch die Namen der bei­den kom­men­den Kon­gress­prä­si­den­ten bekannt. 2024 wer­den OTM Ingo Pfef­fer­korn und Prof. Dr. med. Tho­mas Wirth die wis­sen­schaft­li­che Pro­gramm­lei­tung übernehmen.

Mar­tin Buhl-Wag­ner und Alf Reu­ter stan­den nach der offi­zi­el­len Eröff­nung noch ein­mal an ande­rer Stel­le im Mit­tel­punkt. In der Glas­hal­le der Mes­se eröff­ne­ten die bei­den Gast­ge­ber den gesel­li­gen Teil und begrüß­ten 900 Gäs­te aus 20 Natio­nen auf der offi­zi­el­len OTWorld-Party.

Micha­el Blatt

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