Zukunft gestal­ten: BIV-OT und GOTS besie­geln Partnerschaft

Welcher Ort würde sich besser eignen, um eine Partnerschaft, die darauf abzielt, die Zukunft der Technischen Orthopädie zu gestalten, zu schließen, als die OTWorld in Leipzig?

Genau dort, wo sich Welt­kon­gress und Welt­leit­mes­se tref­fen, ver­kün­de­ten der Bun­des­in­nungs­ver­band für Ortho­pä­die-Tech­nik (BIV-OT) und die Gesell­schaft für Ortho­pä­disch-Trau­ma­to­lo­gi­sche Sport­me­di­zin (GOTS) am 16. Mai ihre Koope­ra­ti­on. Ziel der Part­ner­schaft ist die Ein­rich­tung einer Stif­tungs­pro­fes­sur in der Tech­ni­schen Ortho­pä­die. Durch die Schaf­fung einer Pro­fes­sur für Sport­or­tho­pä­die bezie­hungs­wei­se Tech­ni­sche Ortho­pä­die soll die Aus- und Wei­ter­bil­dungs­qua­li­tät in der kon­ser­va­ti­ven Ortho­pä­die ver­bes­sert, die Wirk­sam­keits­for­schung ortho­pä­di­scher Hilfs­mit­tel aus­ge­baut und die indi­vi­du­el­le und bedarfs­ge­rech­te Ver­sor­gungs­qua­li­tät durch Tech­ni­sche Ortho­pä­die gestei­gert werden.

„Seit 2015 gibt es in Deutsch­land kei­nen ent­spre­chen­den Lehr­stuhl mehr“, erklär­te Prof. Dr. Mar­tin Engel­hardt, Vor­stands­mit­glied und Schrift­lei­ter der GOTS. „Seit­her wird das Feld der aka­de­mi­schen Aus­bil­dung und For­schung im medi­zi­ni­schen Bereich der Tech­ni­schen Ortho­pä­die in Deutsch­land nicht mehr besetzt. Dabei ist die kon­ser­va­ti­ve und peri­ope­ra­ti­ve Ortho­pä­die von immenser Bedeu­tung. Mit­hil­fe der tech­ni­schen Ortho­pä­die kön­nen Ope­ra­tio­nen ver­mie­den oder zumin­dest hin­aus­ge­zö­gert wer­den. Das erhöht die Lebens­qua­li­tät der Pati­en­ten und ent­las­tet die Bud­gets der Kostenträger.“

Als Part­ner tei­len der BIV-OT und die GOTS die Auf­fas­sung, dass die Gesund­erhal­tung der Bevöl­ke­rung und die Prä­ven­ti­on von Ver­let­zun­gen am Hal­tungs­ap­pa­rat ein Schlüs­sel­punkt für die Lebens­qua­li­tät der Bürger:innen dar­stel­len. Dazu kann die kon­ser­va­ti­ve und peri­ope­ra­ti­ve Ortho­pä­die, also Behand­lungs­maß­nah­men ohne Ope­ra­ti­on, im Zusam­men­spiel von Medi­zin, Ortho­pä­die-Tech­nik und Phy­sio­the­ra­pie einen Bei­trag leisten.

„Unser Gesund­heits­sys­tem ist auf die schnei­den­de Ortho­pä­die aus­ge­rich­tet“, betont Alf Reu­ter, Prä­si­dent des BIV-OT. „Wir inves­tie­ren als Gesell­schaft viel Geld in die Aus- und Wei­ter­bil­dung der ent­spre­chen­den Fach­ärz­te sowie in die Ope­ra­tio­nen. Ohne Ärz­te mit Kom­pe­tenz auf dem Gebiet der Tech­ni­schen Ortho­pä­die ent­steht eine Ver­sor­gungs­lü­cke für die Pati­en­ten, die unser Hand­werk allein nicht schlie­ßen kann. Denn zu einer erfolg­rei­chen Ver­sor­gung gehö­ren Ortho­pä­die­tech­ni­ker, Ärz­te und Phy­sio­the­ra­peu­ten glei­cher­ma­ßen. Daher haben wir gemein­sam mit der GOTS die Initia­ti­ve ergrif­fen, um künf­tig eine Stif­tungs­pro­fes­sur ein­zu­rich­ten und damit den Stel­len­wert der Tech­ni­schen Ortho­pä­die in For­schung und Aus­bil­dung zu stärken.“

Wei­ter­hin sehen die Part­ner den hohen Bedarf an Stu­di­en zum Evi­denz­nach­weis bereits im Hilfs­mit­tel­ver­zeich­nis des GKV-Spit­zen­ver­ban­des gelis­te­ter ortho­pä­di­scher Hilfs­mit­tel und sol­cher, die noch im Auf­nah­me­ver­fah­ren stecken.

„In der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung müs­sen wir kon­se­quent auf evi­denz­ba­sier­te Wirk­sam­keits­nach­wei­se set­zen“, betont Reu­ter. „Ohne die­se Nach­wei­se wer­den neue Hilfs­mit­tel und Ver­sor­gungs­kon­zep­te nicht ins Hilfs­mit­tel­ver­zeich­nis des GKV-Spit­zen­ver­ban­des auf­ge­nom­men oder bewähr­te dar­aus ent­fernt. Das hat zur Fol­ge, dass die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen die Kos­ten nicht tra­gen und Pati­en­ten unter einer sub­op­ti­ma­len Ver­sor­gung lei­den, was ihre Lebens­qua­li­tät beein­träch­tigt. Unse­re gemein­sa­me Auf­ga­be als Medi­zi­ner und Ortho­pä­die­tech­ni­ker ist es aber, die best­mög­li­che Ver­sor­gung für jeden ein­zel­nen Fall zu erzielen.“

 

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