Büro­kra­tie raubt Versorgungszeit

Zum Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Linda Heitmann (Bündnis 90/Die Grünen) trafen sich Patrick Grunau, Generalsekretär des Bündnisses „Wir versorgen Deutschland“ (WvD), sowie Alf Reuter, Präsident des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT) und WvD-Vorstandsmitglied, in ihrem Hamburger Wahlkreis. Der Ort für das Zusammentreffen war – passenderweise – ein Sanitätshaus.

Gru­n­au und Reu­ter hat­ten die Abge­ord­ne­te, die auch im Gesund­heits­aus­schuss einen Sitz hat, ein­ge­la­den, sich von der Viel­fäl­tig­keit des Fachs und der beson­de­ren Kom­ple­xi­tät der Abrech­nun­gen zu über­zeu­gen. „Bereits der Ver­hand­lungs­auf­wand ist enorm. Dass die Sani­täts­häu­ser zusätz­lich je nach Kos­ten­trä­ger unter­schied­li­che For­mu­la­re im Papier­for­mat aus­fül­len müs­sen, ist nicht nur für Sani­täts­häu­ser unzu­mut­bar. Auch für Pati­en­ten wird damit die Leis­tung voll­kom­men intrans­pa­rent“, mein­te Alf Reuter.

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Statt der ana­lo­gen und auf­wen­di­gen Papier­va­ri­an­te kön­ne eine intel­li­gen­te, ver­schlank­te digi­ta­le Lösung eine gang­ba­re Alter­na­ti­ve sein. Doch: Die Digi­ta­li­sie­rung des Gesund­heits­we­sens sei aller­dings nicht ohne die Ein­be­zie­hung der Akteu­re denk­bar. Ein nega­ti­ves Bei­spiel aus Sicht von WvD: die elek­tro­ni­sche Pati­en­ten­ak­te (ePA). Trotz des regel­mä­ßi­gen inter­dis­zi­pli­nä­ren Aus­tau­sches von Handwerker:innen und Mediziner:innen bei der kom­ple­xen Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung von Patient:innen gewährt der Gesetz­ge­ber Leis­tungs­er­brin­gern bis­her nur beding­ten Zugang zu allen rele­van­ten Ver­si­cher­ten­in­for­ma­tio­nen in der elek­tro­ni­schen Ver­si­cher­ten­ak­te. „Wir for­dern daher die gesetz­li­che Ver­an­ke­rung des Lese- und Schreib­zu­griffs auf alle für die Ver­sor­gung mit Hilfs­mit­teln rele­van­ten Ver­si­cher­ten­in­for­ma­tio­nen in der elek­tro­ni­schen Pati­en­ten­ak­te. Zudem ist wie bei dem E‑Rezept für Arz­nei­mit­tel sicher­zu­stel­len, dass die freie Wahl des Ver­si­cher­ten sicher­ge­stellt bleibt – auch für Hilfs­mit­tel­ver­ord­nun­gen soll­te die Gema­tik als neu­tra­le Stel­le ver­ant­wort­lich sein“, sag­te Alf Reu­ter der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Heit­mann. Der Poli­ti­ke­rin wur­de im Sani­täts­haus ganz exem­pla­risch gezeigt, wie der Abrech­nungs­pro­zess einer Pati­en­tin mit Stütz­strumpf­be­darf aus­sieht und wie auf­wen­dig die­ser ist. Anschlie­ßend war­ben die WvD-Ver­tre­ter ein­mal mehr dafür, die Büro­kra­tie deut­lich zu redu­zie­ren, um Kos­ten zu sen­ken und die hohe Ver­sor­gungs­qua­li­tät wei­ter­hin leis­ten zu können.

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