Zielsetzung und Aufbau des „Qualitätsstandards im Bereich Prothetik der oberen Extremität”
T. Mitzenheim
Moderne Schafttechnologien und ‑materialien sowie weiterentwickelte und neue Prothesenkomponenten mit erweiterten Steuerungsmöglichkeiten und -funktionen bieten hervorragende Versorgungsmöglichkeiten nach Amputationen der oberen Extremitäten. Dabei unterscheiden sich die Anforderungen der Patienten nach Finger- oder Handamputation deutlich von jenen nach transradialer oder transhumeraler Amputation oder gar nach Amputation im Schulterbereich. Relativ geringe Fallzahlen führen dazu, dass bestehende Versorgungsstandards nicht durchgehend eingehalten werden und dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Therapeuten und Technikern – mit Ausnahme weniger Zentren – Verbesserungspotenzial aufweist. Der „Qualitätsstandard im Bereich Prothetik der oberen Extremität” definiert für jedes Versorgungsniveau die Qualität, die aus heutiger Sicht eine Versorgung auf dem Stand der Technik ausmacht, und ist somit als Leitfaden für alle am Versorgungsprozess Beteiligten geeignet. Er bietet darüber hinaus relevante Möglichkeiten der Qualitätskontrolle und unterstützt das Versorgungsteam bei der gemeinsamen Erarbeitung und Erreichung eines individuellen Versorgungsziels. Die Mitglieder des Vereins zur Qualitätssicherung in der Armprothetik e. V. sind wesentlich für die Erarbeitung des Qualitätsstandards verantwortlich und werden mit Unterstützung von Experten und unter Einbeziehung von Interessenvertretungen Amputierter notwendige Aktualisierungen erarbeiten.