Neu­es Orthe­sen­kon­zept zur Ver­bes­se­rung der Fuß­be­weg­lich­keit in der Fron­tal­ebe­ne bei Unter­schen­kel­or­the­sen mit Ringfassung

T. Wetzelsperger, B. Kapeller, L. Michalke, K. Mader, C. Kienzle
Die Grundprinzipien einer orthetischen Versorgung lassen sich in vielen Fällen zu den Kategorien der Stabilisierung, Korrektur oder Entlastung von Gelenken oder Gliedmaßen zuordnen. Diese Therapieziele müssen noch in manchen Fällen auf Kosten physiologischer Bewegungsausmaße benachbarter Gelenke oder durch eine ungewollte Einschränkung nicht zu therapierender Bereiche umgesetzt werden, was notwendige Wachstumsreize und physiologische externe Belastungen reduzieren kann. Bei korrigierenden Orthesen, die eine komplexe Fehlstellung behandeln, wird in manchen Fällen dieser Kompromiss eingegangen, um die gewünschte Korrekturwirkung der Orthese überhaupt erreichen zu können. Dennoch stellt die Einschränkung des Bewegungsapparates über die gewollte Therapie hinaus einen Nachteil dar, der zwar durch Gegenmaßnahmen wie Physiotherapie minimiert werden kann, den es jedoch durch technische Weiterentwicklungen zu reduzieren gilt, ohne das Therapieziel der vollständigen Korrektur dabei zu gefährden.

Orthe­sen­sys­te­me, die nur die patho­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung frei­ge­ben und das Ziel ver­fol­gen, neben einer voll­stän­di­gen Kor­rek­tur den Fuß nicht in der phy­sio­lo­gi­schen Beweg­lich­keit über die Maße ein­zu­schrän­ken, las­sen sich sogar schon in älte­rer Lite­ra­tur fin­den1. In Anbe­tracht die­ser his­to­ri­schen und den­noch fort­schritt­li­chen Orthe­sen­tech­nik ist es schwer zu glau­ben, dass es bis heu­te nur sehr weni­ge kor­ri­gie­ren­de Orthe­sen gibt, die über die­se bereits vor vie­len Jah­ren genutz­ten Prin­zi­pi­en hin­aus­ge­hen. Obwohl die moder­ne Werk­stoff­tech­nik neue Mate­ria­li­en zur Ver­fü­gung stellt und die Fort­schrit­te in der funk­tio­nel­len Ana­to­mie bes­se­re Kor­rek­turme­cha­nis­men von Fehl­stel­lun­gen ermög­li­chen, schrän­ken selbst aktu­el­le Orthe­sen den Fuß oft mehr ein, als es für eine Sta­bi­li­sie­rung oder Kor­rek­tur not­wen­dig ist.

Eine Pati­en­ten­grup­pe, die oft orthe­tisch auf­grund von Fuß­fehl­stel­lun­gen wie zum Bei­spiel eines Spitz­fu­ßes ver­sorgt wird, stellt die Betrof­fe­nen der Zere­bral­pa­re­se (CP) dar. Dabei sind Unter­schen­kel­or­the­sen die am häu­figs­ten ver­wen­de­ten Orthe­sen bei einer CP-Dia­gno­se2. Pati­en­ten mit einer CP ver­fü­gen oft über eine schwa­che Will­kür­mo­to­rik bei gleich­zei­ti­gen spas­ti­schen Läh­mun­gen ver­schie­de­ner Mus­kel­grup­pen. Den­noch sind vie­le Pati­en­ten geh­fä­hig und kön­nen sich auf unebe­nem Gelän­de frei bewe­gen. Die Ein­schrän­kung des Fuß­kom­ple­xes durch eine Orthe­se, die über eine voll­stän­di­ge Kor­rek­tur der Fehl­stel­lung hin­aus­geht, wur­de bis­her durch phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men mini­miert, ver­min­dert jedoch die Adapt­a­ti­on des Fußes beim Gehen im unebe­nen Gelände.

Bis heu­te sind kei­ne Orthe­sen­sys­te­me bekannt, die eine voll­stän­di­ge und mehr­di­men­sio­na­le Spitz­fuß­kor­rek­tur sicher­stel­len, ohne den Fuß in sei­ner fron­ta­len Anpass­bar­keit auf unebe­nem Unter­grund zu behin­dern. Infol­ge­des­sen wird in die­ser Arbeit ein neu ent­wi­ckel­tes Orthe­sen­sys­tem nach Baise/Pohlig gang­ana­ly­tisch unter­sucht, wel­ches poten­ti­ell zur Spitz­fuß­kor­rek­tur bei einer CP ein­ge­setzt wer­den soll und dem Fuß bei gleich­blei­ben­der Kor­rek­tur­wir­kung eine grö­ße­re fron­ta­le Bewe­gungs­frei­heit in die nicht patho­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung erlau­ben kann, um die Adapt­a­ti­ons­funk­ti­on des Fußes auf unebe­nem Unter­grund in die phy­sio­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung zu erhalten.

Ein­lei­tung

In die­ser Stu­die sol­len spe­zi­fi­sche Eigen­schaf­ten des dyna­mi­schen Sta­bi­li­täts­trä­gers in Ver­bin­dung mit einer Unter­schen­kel­or­the­se nach Baise/Pohlig zur Ver­sor­gung von spas­ti­schen Spitz­fü­ßen gang­ana­ly­tisch unter­sucht wer­den. Die Kon­struk­teu­re des dyna­mi­schen Sta­bi­li­täts­trä­gers (DS) haben fol­gen­de Hypothesen:

  1. Der DS ermög­licht eine Adapt­a­ti­on des Fußes auf unebe­nem Unter­grund in die phy­sio­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung der jewei­li­gen Fehl­stel­lung in der Fron­tal­ebe­ne (Inversion/Eversion), die über die fle­xi­blen Eigen­schaf­ten einer uni­la­te­ra­len, jedoch ohne DS aus­ge­stat­te­ten Ver­sor­gung hinausgeht.
  2. Der dyna­mi­sche Sta­bi­li­täts­trä­ger sperrt die fron­ta­le Adapt­a­ti­ons­be­we­gung des Fußes (Inversion/Eversion) in die patho­lo­gi­sche Rich­tung der jewei­li­gen Fehlstellung.
  3. Durch die Ver­wen­dung des DS erhöht sich nicht die Plant­ar­fle­xi­on des Fußes im Gangzyklus.

Metho­den

Teil­neh­mer

Zur Über­prü­fung der genann­ten The­sen wur­de eine ent­spre­chen­de Stu­die auf­ge­setzt. Um zur Teil­nah­me an der Stu­die ein­ge­schlos­sen zu wer­den, also die im Fol­gen­den beschrie­be­nen Vor­ga­ben des dyna­mi­schen Sta­bi­li­täts­trä­gers zu erfül­len, muss­ten die Teil­neh­mer mit einer spas­ti­schen CP ein Kör­per­ge­wicht zwi­schen 14 kg und 56 kg auf­wei­sen. Wei­te­re Ein­schluss­kri­te­ri­en waren eine GMFCS (Gross Motor Func­tions Clas­si­fi­ca­ti­on System)-Klassifizierung I oder II, eine frei beweg­li­che fron­ta­le Beweg­lich­keit des Fußes und ein dia­gnos­ti­zier­ter sowie voll­stän­dig kor­ri­gier­ba­rer Spitz­knick-/-klump­fuß (min. Ran­ge of Moti­on (ROM) des obe­ren Sprung­ge­len­kes (OSG) in Dor­sal­ex­ten­si­on (DE) 0° bei gestreck­tem Knie und kor­ri­gier­tem unte­rem Sprung­ge­lenk (USG)). Es wur­den 5 mit einer spastischen/unilateralen CP dia­gnos­ti­zier­te Kin­der und 5 TD(typically developed)-Kinder als Refe­renz­grup­pe mit den in Tabel­le 1 dar­ge­stell­ten anthro­po­me­tri­schen Daten eingeschlossen.

Es wur­den dem­nach 2 Pati­en­ten­grup­pen gebil­det. Alle Pro­ban­den ohne CP-Dia­gno­se (1–5) wur­den in der Grup­pe TD zusam­men­ge­fasst. Die Pro­ban­den 6–9 wie­sen eine spas­ti­sche CP mit einem Spitz­knick­fuß auf und wur­den unter der Grup­pe CPFF (Cere­bral pal­sy flat foot) zusammengefasst.

Der dyna­mi­sche Stabilitätsträger

Der dyna­mi­sche Sta­bi­li­täts­trä­ger (DS) ist zur Anwen­dung bei einem uni­la­te­ra­len Gelenk­sys­tems bei geh­fä­hi­gen CP-Pati­en­ten ent­wi­ckelt wor­den, die min­des­tens eine Geh­fä­hig­keit von GMFCS II besit­zen. Alle Grund­vor­rau­set­zun­gen, die für eine The­ra­pie mit einer Unter­schen­kel­or­the­se bei einem spas­ti­schen Spitz­fuß gel­ten, sind eben­falls bei der Indi­ka­ti­ons­stel­lung des DS anzu­wen­den. Die Kon­struk­ti­on der ver­wen­de­ten Unter­schen­kel­or­the­se ändert sich nicht beim Ein­bau des DS (Abb. 1).

Der dyna­mi­sche Sta­bi­li­täts­trä­ger hat das Ziel, die fron­ta­le Bewe­gung des Fußes in die phy­sio­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung frei­zu­ge­ben und die patho­lo­gi­sche zu sper­ren (Abb. 2). Dies soll durch ein aniso­tro­pes Bie­ge­ver­hal­ten erreicht wer­den, wel­ches durch den fle­xi­blen Car­bon­stab mit den dazu­ge­hö­ri­gen an der Innen­sei­te ein­ge­kerb­ten Bau­tei­len umge­setzt wird (Abb. 3). Die aniso­tro­pe Fle­xi­bi­li­tät wird durch die Alu­mi­ni­um­bau­tei­le erreicht, die auf den Car­bon­stab gescho­ben und dort pas­siv fixiert wer­den (Abb. 2). Bei einem Anwen­der­ge­wicht unter 30 kg wur­de ein 3 mm dicker Car­bon­stab und bei über 30 kg ein 4 mm dicker Car­bon­stab ver­wen­det. Um eine Fle­xi­bi­li­tät in die gewünsch­te Rich­tung zu ermög­li­chen, sind die Alu­mi­ni­um­bau­tei­le an der Innen­sei­te so ange­schlif­fen, dass eine Bie­gung zum Kör­per hin mög­lich ist. Auf der Außen­sei­te sind die­se hin­ge­gen auf Stoß gear­bei­tet, sodass eine Bie­gung des Car­bon­sta­bes in die­se Rich­tung blo­ckiert wird (Abb. 4). Des Wei­te­ren kann der Wider­stand in die patho­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung erhöht wer­den. Der pro­xi­mal direkt über den Klöt­zen ange­brach­te Anpress­kopf (Abb. 3, 4) ermög­licht durch einen Schrau­ben­me­cha­nis­mus, den Anpress­druck zwi­schen den Alu­mi­ni­um­klöt­zen zu erhö­hen und somit den Wider­stand, der sich durch die vor­han­de­nen Fer­ti­gungs­to­le­ran­zen zu gering oder zu spät auf­bau­en kann, frü­her ein­set­zen zu las­sen und zu ver­stär­ken. Somit wird der Bie­ge­wi­der­stand in die patho­lo­gi­sche Rich­tung erhöht, es ent­steht jedoch auch eine Vor­span­nung in die phy­sio­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung. Je nach Indi­ka­ti­ons­stel­lung wird der DS late­ral bei einem Spitz­knick­fuß oder medi­al bei einem Spitz­klump­fuß mit den Ein­schnit­ten zum Kör­per gerich­tet, ein­ge­baut. Somit wir­ken die Dreh­mo­men­te haupt­säch­lich in die frei­ge­ge­be­ne Rich­tung, da sich die größ­te Flä­che des Fußes medi­al bei einem Spitz­knick­fuß oder late­ral bei einem Spitz­klump­fuß befin­det. Die auf­tre­ten­den Dreh­mo­men­te in die patho­lo­gi­sche Rich­tung sol­len durch die an der Außen­sei­te auf Stoß gear­bei­te­ten Alu­mi­ni­um­bau­tei­le auf­ge­fan­gen und der Fuß somit in die­ser Bewe­gung limi­tiert wer­den. Der DS wird mit einem OSG-Gelenk und einer dista­len Adap­ti­on als ein­zi­ges Ver­bin­dungs­stück zwi­schen der Unter­hül­se und dem Fuß­teil an einer uni­la­te­ral geführ­ten Unter­schen­kel­or­the­se mit Ring­fas­sung ver­baut. Zum Zeit­punkt der Anfer­ti­gung die­ser Arbeit liegt das zuge­las­se­ne Kör­per­ge­wicht zur Ver­wen­dung eines DS bei mini­mal 14 kg und maxi­mal 56 kg.

Durch­füh­rung

Zur Erhe­bung der kine­ma­ti­schen und kine­ti­schen Daten wur­de ein Bewe­gungs­ana­ly­se­sys­tem der Fir­ma Vicon (Vicon MX, Vicon Moti­on Sys­tems Ltd., Oxford, UK) mit ins­ge­samt 8 opto­elek­tro­ni­schen Kame­ras vom Typ Boni­ta B10 (Vicon MX, Vicon Moti­on Sys­tems Ltd., Oxford, UK), 2 pie­zo­elek­tri­sche Kraft­mess­plat­ten der Advan­ced Mecha­ni­cal Tech­no­lo­gy, Inc. (Water­town, Massachusetts/USA) auf einer Geh­stre­cke von 12 Metern ver­wen­det. Die Erhe­bung erfolg­te unter Benut­zung des eta­blier­ten Mar­ker­sets Oxford Foot Model (OFM), wel­ches zur Eva­lu­ie­rung von Kin­der­fü­ßen geeig­net ist3 4. Bei der Berech­nung der Gelenk­zen­tren wer­den die jewei­li­gen fron­ta­len Brei­ten­ma­ße ver­wen­det, die durch eine Mul­ti­pli­ka­ti­on mit 0,5 das fron­ta­le Gelenk­zen­trum des OSG oder des Knies bestim­men. In die­ser Stu­die muss­te das ange­ge­be­ne OSG-Maß bei Mess­si­tua­tio­nen mit einer Orthe­se auf der Orthe­sen­sei­te ange­passt wer­den, um das Gelenk­zen­trum des OSGs nicht zu ver­fäl­schen. Da es sich bei der ver­wen­de­ten Ver­sor­gung um eine uni­la­te­ra­le Orthe­se han­delt, wür­de sich bei der Stan­dard­be­rech­nung das Gelenk­zen­trum bei einer late­ra­len Anla­ge nach late­ral und bei einer media­len Anla­ge nach medi­al ver­schie­ben. Als Refe­renz­punkt zur Berech­nung des OSG-Zen­trums im OFM-Modell wird der late­ra­le OSG-Mar­ker ver­wen­det. Da sich die­ser bei der Pro­banden­grup­pe TD und CPFF wei­ter late­ral als bei der Bar­fuß­mes­sung befin­det, wird das OSG-Zen­trum um die­se Distanz late­ra­li­siert. Um eine exak­te Berech­nung des OSG-Zen­trums zu gewähr­leis­ten, wur­de die zusätz­li­che Brei­te der late­ra­len Orthe­sen­an­la­ge aus­ge­mes­sen und mit dem Fak­tor 2 auf die gemes­se­ne Knö­chel­brei­te addiert. Alle Teil­neh­mer der Grup­pen TD und CPFF wur­den mit einem late­ral ange­brach­ten DS aus­ge­stat­tet, wel­cher die Inver­si­on frei­ge­ben und die Ever­si­on sper­ren soll.

Wäh­rend und nach der Anpro­be im Rah­men der Orthe­sen­fer­ti­gung hat­ten die Pati­en­ten Zeit, sich an die Orthe­se zu gewöh­nen und über ca. 4 Stun­den ver­teilt das Gehen auf der Ebe­ne und auf unebe­nem Unter­grund mit dem DS und der stei­fen Orthe­se (SO) Abb. 6 zu üben (Tab. 2).

In der SO wird der DS durch einen hoch­fes­ten Alu­mi­ni­um­stab (EN AW 7075) ersetzt, wobei die­sel­be Orthe­se für bei­de Mess­si­tua­tio­nen benutzt wird. Der ein­ge­bau­te Alu­mi­ni­um­stab war bei einer Ver­wen­dung eines 3 mm star­ken DS 12 mm und bei einem 4 mm star­ken DS 14 mm dick. Die Adap­ti­on des Alu­mi­ni­um­sta­bes und das ver­wen­de­te OSG der SO war mit der der DS-Vari­an­te iden­tisch. Die Pro­ban­den wur­den in zufäl­li­ger Rei­hen­fol­ge in 2 metho­di­schen Abschnit­ten im Gang­la­bor ver­mes­sen. Der 1. Abschnitt defi­niert sich durch eine Mes­sung ohne Orthe­se auf ebe­nem Unter­grund. Dabei wur­den am Pati­en­ten nach dem OFM die retro­f­lek­tie­ren­den Mar­ker direkt auf der Haut ange­bracht. In die­ser Mess­si­tua­ti­on wur­den kei­ne Schu­he ver­wen­det. Im 2. Abschnitt wur­den die Pati­en­ten mit der zuvor ange­fer­tig­ten Orthe­se in 6 Mess­si­tua­tio­nen gemes­sen (Abb. 5). Dabei wur­den die Mar­ker am betrof­fe­nen Unter­schen­kel und Fuß ent­fernt. In allen Mess­si­tua­tio­nen, in denen der Pro­band eine Orthe­se trug, wur­den auf bei­den Sei­ten Orthe­sen­schu­he ver­wen­det. Um eine Bein­län­gen­dif­fe­renz aus­zu­schlie­ßen, wur­de auf der kon­tra­la­te­ra­len Sei­te eine Aus­gleich­sein­la­ge in den Schuh ein­ge­bracht. Die durch das OFM vor­de­fi­nier­ten Mar­ker­po­si­tio­nen wur­den auf die Orthe­se und den Schuh über­tra­gen und jeweils auf der Orthe­se oder dem Schuh ange­bracht. Vor der Mes­sung wur­de jeweils eine Ein­ge­wöh­nungs­zeit ein­ge­plant, in der sich der Pro­band frei im Gang­la­bor oder auf dem Uneben­heits­park­our (Abb. 7) bewe­gen konn­te. Die Mess­si­tua­tio­nen auf unebe­nem Unter­grund fan­den auf Ter­ra­sen­sa-Boden­plat­ten (Hüb­ner Group, Kas­sel) statt. Auf der Geh­stre­cke befand sich zusätz­lich eine Ram­pe aus fes­tem Schaum­stoff (Shore 5), die eine Nei­gung von (25°) nach late­ral und medi­al auf­wies. Als ein gül­ti­ger Ver­such galt das Tref­fen der Ram­pe je nach Mess­si­tua­ti­on in Inver­si­on bzw. Ever­si­on mit dem orthe­tisch ver­sorg­ten Bein. Beim Wech­sel der Mess­si­tua­ti­on von der phy­sio­lo­gisch abfal­len­den Ram­pe zur ent­ge­gen­ge­setzt abfal­len­den Ram­pe wur­de der Pro­band dahin­ge­hend instru­iert, die schrä­ge Flä­che auf der ande­ren Sei­te mit der aus­ge­wähl­ten Stei­gung der jewei­li­gen Mess­si­tua­ti­on zu tref­fen. Bei der Mes­sung auf ebe­nem Unter­grund wur­den kine­ti­sche und kine­ma­ti­sche Mess­da­ten auf­ge­nom­men, wohin­ge­gen auf unebe­nem Unter­grund aus­schließ­lich kine­ma­ti­sche Daten auf­ge­zeich­net wur­den. Nach Abschluss einer jeden Mess­si­tua­ti­on wur­de der Pro­band nach sei­nen Ein­drü­cken zur jewei­li­gen Orthe­sen­va­ri­an­te befragt. Nach der Mes­sung wur­den die Gelenk­be­weg­lich­kei­ten, der Grad der Spas­tik und der Mus­kel­sta­tus nach Jan­da der unte­ren Extre­mi­tät manu­ell und mit einem Gonio­me­ter nach Böhm et al. ermit­telt5.

Ergeb­nis­se

Unebe­ner Untergrund

Beim Auf­tre­ten auf die in die patho­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung abfal­len­de Ram­pe der Pro­banden­grup­pe CPFF erreicht der DS eine mitt­le­re maxi­ma­le Ever­si­on von ‑4,4° ± 3,0° und die SO von ‑5,3° ± 3,8° (Abb. 8 a). In die phy­sio­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung zeigt der DS bei der Pro­banden­grup­pe CPFF eine mitt­le­re maxi­ma­le Inver­si­on von 17,6° ± 4,8° und die SO von 12,5° ± 6,6° (Abb. 8b).

Die Ergeb­nis­se der Pro­banden­grup­pe TD sind in der Abbil­dung 9 dar­ge­stellt. Hier­bei zeigt sich beim Auf­tre­ten auf­die in die patho­lo­gi­sche Rich­tung abfal­len­de Ram­pe eine mitt­le­re maxi­ma­le Ever­si­on von 3,0° ± 5,0° beim DS und von 4,9° ± 3,5 bei der SO (Abb. 9a). In die ent­ge­gen­ge­setz­te Bewe­gungs­rich­tung erreicht der DS bei der Pro­banden­grup­pe TD eine mitt­le­re maxi­ma­le Inver­si­on von 25,4° ± 6,4° und die SO von 18,4° ± 5,9°.

Ebe­ner Untergrund

Beim Gehen auf ebe­nem Unter­grund sind die sagit­ta­len OSG-Win­kel des DS und der SO in Abbil­dung 10 im Ver­gleich zwi­schen den Pro­banden­grup­pen CPFF (a) und TD (b) dar­ge­stellt. Die mitt­le­re maxi­ma­le Plant­ar­fle­xi­on (ipsi­la­te­ral) der Pro­banden­grup­pe CPFF beträgt mit dem DS 3,7° ± 2,2° und mit der SO 4,8° ± 2,8° (Abb. 10a). Die Pro­ban­den der TD-Grup­pe errei­chen mit dem DS auf ebe­nem Unter­grund eine mitt­le­re maxi­ma­le Plant­ar­fle­xi­on (ipsi­la­te­ral) von 8,3° ± 4,7° und mit der SO von 8,9° ± 5,6°.

Dis­kus­si­on

Pro­ban­den­aus­sa­gen

7 von 10 Pro­ban­den ver­spür­ten nach weni­gen Schrit­ten auf einer Schrä­ge von 25° einen Unter­schied zwi­schen dem DS und der SO. Sie wie­sen auf die erhöh­te Fle­xi­bi­li­tät des DS hin. Nach den Mess­durch­gän­gen gaben 8 von 10 Pro­ban­den an, dass sie den DS bevor­zu­gen wür­den. 2 Pro­ban­den hat­ten kei­ne Prä­fe­renz. Die Grup­pe der gesun­den Teil­neh­mer beschrie­ben ein leich­te­res Abkip­pen des Fußes und konn­te auf der ande­ren Sei­te teil­wei­se eine Ver­bes­se­rung des Gleich­ge­wichts auf unebe­nem Unter­grund fest­stel­len, nach­dem sie expli­zit danach befragt wur­den. Beim Gehen auf der Ebe­ne konn­te kei­ner der Pro­ban­den Unter­schie­de fest­stel­len. 4 gesun­de Pro­ban­den wie­sen beim Gehen mit der SO auf unebe­nem Unter­grund und der Ram­pe auf unan­ge­neh­me Druck­rei­ze im Fuß­teil hin. Die­se sei­en haupt­säch­lich im media­len Bereich des Mit­tel­fu­ßes und der Fer­se auf­ge­tre­ten. Dies ist ein Indiz für eine ent­las­ten­de Wir­kung des DS auf das Fuß­teil der Orthe­se beim Gehen auf unebe­nem Untergrund.

Kine­ma­tik

Bei der Betrach­tung der Inver­si­ons­fä­hig­keit bei­der Orthe­sen­sys­te­me erreicht der DS höhe­re Wer­te als die SO. Dabei ver­zeich­net der DS im Mit­tel bei den TD-Pro­ban­den eine maxi­ma­le Inver­si­on von 25,4° ± 6,4° und die SO von 18,4° ± 5,9°. Damit kann von einer voll­stän­di­gen Anpas­sung des DS an die 25° schrä­ge Ram­pe bei den TD-Pro­ban­den gespro­chen wer­den. Bei den CPFF-Pro­ban­den ermög­licht der DS eben­so eine grö­ße­re Inver­si­ons­be­we­gung, die jedoch nicht den vol­len Bewe­gungs­um­fang aus­nutzt. Der DS erreicht eine maxi­ma­le Inver­si­on von 17,6° ± 4,8° und die SO von 12,5° ± 6,6°. Obwohl der DS einen grö­ße­ren Bewe­gungs­um­fang als die SO zulässt und die Pro­ban­den auch eine bes­se­re Adap­ti­ons­fä­hig­keit berich­ten, adap­tiert sich die Orthe­se in der DS-Kon­fi­gu­ra­ti­on noch nicht voll­stän­dig an die 25°-Schräge.

Somit kann Hypo­the­se 1, dass der DS eine grö­ße­re fron­ta­le Bewe­gungs­frei­heit in die phy­sio­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung ermög­licht, bestä­tigt wer­den. Durch die im Fol­gen­den dis­ku­tier­ten Ein­fluss­fak­to­ren auf den DS und einer ver­wrin­gen­den Anpas­sung der SO ist im Mit­tel ein Adapt­a­ti­ons­mehr­ge­winn von cir­ca 5° zu ver­zeich­nen. Da in der SO kein Gelenk ver­baut ist, erfolgt die unkon­trol­lier­te Anpas­sung durch sich ver­wrin­gen­de Gieß­harz­an­tei­le, Rela­tiv­ver­schie­bun­gen des getra­ge­nen Sport­schuhs und Bewe­gun­gen zwi­schen der Gelenk­ad­ap­ti­on und der Orthe­se. Dies wür­de die Aus­sa­gen der Pro­ban­den bestä­ti­gen, die beim Gehen auf unebe­nem Unter­grund mit der SO Druck­spit­zen im Fuß­teil wahr­ge­nom­men haben, da sich das Fuß­teil auf der Schrä­ge in sei­ner Form ver­än­dert und erhöh­te Drü­cke am Fuß erzeu­gen kann. Die unvoll­stän­di­ge Adapt­a­ti­on des DS bei den CPFF-Pro­ban­den wird mit einem mul­ti­fak­tio­rel­len Ansatz erklärt. Da alle Pro­ban­den über einen frei­en Bewe­gungs­um­fang des Fußes in die phy­sio­lo­gi­sche Rich­tung ver­fü­gen, müs­sen inter­ne oder exter­ne Wider­stän­de einer voll­stän­di­gen Adapt­a­ti­on entgegenwirken.

Bei einer Inkon­gru­enz zwi­schen einem mecha­ni­schen Orthe­sen­ge­lenk und dem über­spann­ten ana­to­mi­schen Gelenk kommt es zwangs­läu­fig zu Bewe­gungs­wi­der­stän­den und Rela­tiv­ver­schie­bungs­ef­fek­ten6. Der Car­bon­stab des DS lässt einer­seits mehr­di­men­sio­na­le Bewe­gun­gen des Fuß­kom­ple­xes durch Ver­wrin­gun­gen zu, hat ande­rer­seits aber eine Inkon­gru­enz zur Ach­se des USG zur Fol­ge. Es sind bereits Sys­te­me bekannt, die die Orthe­sen­ach­se im exak­ten Ver­lauf des USG plat­zie­ren7. Eine sol­che Kon­struk­ti­on gibt jedoch exakt die Bewe­gungs­ach­se des USG vor und wür­de so prin­zi­pi­ell eine mehr­di­men­sio­na­le Anpas­sung des Fußes beim Gehen auf unebe­nem Unter­grund verhindern.

Bei der in die­ser Stu­die ver­wen­de­ten Orthe­se, die über eine zir­ku­lä­re Ring­fas­sung ver­fügt, kann davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass nur sehr gerin­ge Rela­tiv­ver­schie­bun­gen zwi­schen dem Fuß und dem Fuß­teil auf­tre­ten. Dem­nach erzeugt die Gelen­k­in­kon­gru­enz zwi­schen dem DS und der USG-Ach­se eine Ver­kip­pung und eine distale/proximale Ver­schie­bung der Unter­hül­se und somit einen im Ver­gleich zum phy­sio­lo­gi­schen Fuß erhöh­ten Wider­stand in die phy­sio­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung, der jedoch wie­der­um gerin­ger aus­fällt als der in der SO. Ein zusätz­li­cher exter­ner Fak­tor, der einer voll­stän­di­gen Adapt­a­ti­on des DS ent­ge­gen­wir­ken kann, ist, dass bei der fron­ta­len Adapt­a­ti­on die dista­len Berei­che des DS mehr bean­sprucht wer­den als die pro­xi­ma­len Antei­le. Eine Inver­si­on bzw. Ever­si­on des Fußes, der sich distal des DS befin­det, ver­ur­sacht eine Late­ra­li­sie­rung der dista­len DS-Seg­men­te, wohin­ge­gen die pro­xi­ma­len Antei­le sich in ihrer Posi­ti­on wenig ver­än­dern. Dem­zu­fol­ge wird die Anpas­sung an den unebe­nen Unter­grund nicht durch den gesam­ten DS ermög­licht, son­dern durch eine ver­stärk­te Ver­bie­gung der dista­len Seg­men­te. Hier­bei muss bei der Kon­struk­ti­on des DS dar­auf geach­tet wer­den, dass die dista­len Seg­men­te am meis­ten bean­sprucht wer­den. Dem­nach erhöht der DS die fron­ta­le Adap­ti­ons­fä­hig­keit des Fußes im Ver­gleich zu einer fron­tal stei­fen Orthe­se und redu­ziert so poten­ti­ell zusätz­lich Druck­spit­zen im Orthe­sen­fuß­teil. Durch die mehr­di­men­sio­na­le Fle­xi­bi­li­tät kön­nen zudem Anpas­sun­gen an ver­schie­de­ne Schrä­gen erfol­gen, wie es beim PSS-Sys­tem8 nicht mög­lich ist.

Beim Auf­tre­ten auf die in die patho­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung abfal­len­de Ram­pe kann sowohl bei der Grup­pe CPFF und TD eine Rest­be­weg­lich­keit bei der SO und dem DS in die Ever­si­on beob­ach­tet wer­den (Abb. 8, 9). Bei einer medi­zi­nisch gefor­der­ten Rigi­di­tät ist dem­nach auf eine aus­rei­chend sta­bi­le Bau­wei­se der Orthe­se zu ach­ten. Zusätz­lich trägt eine mög­li­che Rela­tiv­ver­schie­bung des getra­ge­nen Sport­schuhs zu einer Erhö­hung der gemes­se­nen Wer­te bei. Dem­nach kann Hypo­the­se 2 bestä­tigt wer­den, dass der DS die patho­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung glei­cher­ma­ßen effek­tiv sper­ren kann wie die getes­te­te SO.

Bei der Betrach­tung der Plant­ar­fle­xi­on beim Gehen auf ebe­nem Unter­grund (Abb. 10) fällt auf, dass die TD-Pro­ban­den im Mit­tel einen Maxi­mal­wert von 8,3° ± 4,7° mit den DS und 8,9° ± 5,6° mit der SO errei­chen. Die CPFF-Pro­ban­den wer­den in der Plant­ar­fle­xi­on stär­ker ein­ge­schränkt, kön­nen den Fuß beim Gehen auf der Ebe­ne jedoch noch um 3,7° ± 2,2° mit dem DS und 4,8° ± 2,8° mit der SO plant­ar­flek­tie­ren. Die­se Ergeb­nis­se ent­spre­chen nicht den Erwar­tun­gen, da alle ver­wen­de­ten OSG-Gelen­ke in die Plant­ar­fle­xi­ons­rich­tung gesperrt waren. Dies bestä­tigt einer­seits Hypo­the­se 3, wonach der DS die Plant­ar­fle­xi­on im Gang­zy­klus eben­so ein­schränkt wie eine steif kon­stru­ier­te Orthe­se. Ande­rer­seits unter­strei­chen die Ergeb­nis­se, dass bei der Anfor­de­rung einer exak­ten Bewe­gungs­li­mi­tie­rung in die Plant­ar­fle­xi­on des OSG eine bila­te­ra­le oder eine stark ver­steif­te Orthe­sen­kon­fi­gu­ra­ti­on ver­wen­det wer­den muss. Bei der Ver­wen­dung des DS ist nun zudem dar­auf zu ach­ten, dass die ver­wen­de­te Orthe­se eine erhöh­te Ver­win­dungs­stei­fig­keit zur aus­rei­chen­den Limi­tie­rung der Plant­ar­fle­xi­on auf­weist. Die Plant­ar­fle­xi­ons­mess­wer­te beim Gehen auf ebe­nem Unter­grund sind jedoch Maxi­mal­wer­te, die für einen kur­zen Zeit­raum erreicht wer­den. Dem­nach kann eine Anwen­dung des DS unter Berück­sich­ti­gung der gefor­der­ten Orthe­sen­bau­wei­se für Pati­en­ten emp­foh­len wer­den, die eine ver­mehrt fron­ta­le Fle­xi­bi­li­tät beim Gehen auf unebe­nem Unter­grund aus­nüt­zen kön­nen, und wenn eine Spitz­fuß­kor­rek­tur durch eine versteifte/unilaterale Orthe­se durch­ge­führt wer­den kann.

Fazit

Die Adapt­a­ti­on des Fußes an unebe­nen Unter­grund unter­stützt den Geh-appa­rat in sei­ner Sta­bi­li­tät und stellt eine grund­le­gen­de Funk­ti­on des Fuß­kom­ple­xes dar. Bei einer orthe­ti­schen Ver­sor­gung von spas­ti­schen Fuß­fehl­stel­lun­gen wird die­se Adapt­a­ti­ons­fä­hig­keit des Fußes limi­tiert. In der Lite­ra­tur fin­den sich kei­ne Orthe­sen­kon­zep­te, die eine fron­ta­le Bewe­gung des Fußes unter Berück­sich­ti­gung der Erhal­tung einer voll­stän­di­gen Kor­rek­tur erlauben.

Dem­zu­fol­ge wur­de im Rah­men die­ser Stu­die ein Orthe­sen­kon­zept bio­me­cha­nisch über­prüft, das unter Erhal­tung der voll­stän­di­gen Fuß­kor­rek­tur bei spas­ti­schen Spitz­fü­ßen eine fron­ta­le Bewe­gung des Fußes und somit eine Adapt­a­ti­on an unebe­nen Unter­grund ermög­li­chen soll. Dabei wur­den 5 CP-Betrof­fe­ne und 5 gesun­de Pro­ban­den mit indi­vi­du­ell ange­fer­tig­ten Orthe­sen aus­ge­stat­tet und gang­ana­ly­tisch auf ebe­nem und unebe­nem Unter­grund in einem mit Vicon-Kame­ra­sys­tem aus­ge­stat­te­ten Gang­la­bor untersucht.

Es zeig­te sich, dass der neu ent­wi­ckel­te dyna­mi­sche Sta­bi­li­täts­trä­ger (DS) im Ver­gleich zu einer fron­tal ver­steif­ten, jedoch andern­falls iden­ti­schen Orthe­sen­kon­fi­gu­ra­ti­on (SO) einen signi­fi­kant erhöh­ten Bewe­gungs­um­fang in die frei­ge­ge­be­ne phy­sio­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung ermög­licht, die patho­lo­gi­sche Bewe­gungs­rich­tung im glei­chen Maße wie eine SO sperrt und die mög­li­che Plant­ar­fle­xi­on im Ver­gleich zur SO nicht erhöht. Dem­nach kann der DS für GMFCS-I-II-Pati­en­ten eine zusätz­li­che Lösung dafür dar­stel­len, die fron­ta­le Fuß­be­weg­lich­keit trotz einer mehr­di­men­sio­na­len Spitz­fuß­kor­rek­tur in Tei­len zu erhalten.

 

Für die Autoren
Tho­mas Wetzelsperger
M.Sc. / OTM Orthopädietechnik
Lei­ter Cli­ni­cal Evi­dence & Publications
Poh­lig GmbH 
Gra­ben­stät­ter Stra­ße 1
83278 Traun­stein
Thomas.Wetzelsperger@pohlig.net

 

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper

Zita­ti­on
Wet­zel­sper­ger T, Kapel­ler B, Mich­al­ke L, Mader K, Kienz­le C. Neu­es Orthe­sen­kon­zept zur Ver­bes­se­rung der Fuß­be­weg­lich­keit in der Fron­tal­ebe­ne bei Unter­schen­kel­or­the­sen mit Ring­fas­sung. Ortho­pä­die Tech­nik, 2024; 75 (1): 36–43

 

 

Tab. 1  Anpro­po­me­tri­sche und patho­lo­gi­sche Daten der Probanden.

Pro­band
TD
GeschlechtAlter [Jah­re]Grö­ße [cm]Gewicht [kg]Ver­sorg­te Sei­teGMFCSFehl­stel­lung
1w7126,526,5re//
2m9137,528re//
3m1214631,7re//
4m7127,522,8re//
5w812823,9re//
M/SD8,6 ± 1,9133,1 ± 7,526,6 ± 3,1
Unilateral/spast. ZP
6m1114529,9li2Spitz­knick
7m1314543re1Spitz­knick
8w12163,554,3li1Spitz­knick
9m612121,3re2Spitz­knick
10m611517,9re1Spitz­klump
M/SD9,6 ± 3,0137,9 ± 17,733,3 ± 13,6

 

Tab. 2  Durch­ge­führ­te Messsituationen.

Tabel­le 2
bf/ooBar­fuß ohne Orthese
gfGehen auf der Ebe­ne mit DS
gsGehen auf der Ebe­ne mit SO
gfuGehen auf unebe­nem Unter­grund (Ram­pe abfal­lend in freigegebene/physiologische Bewe­gungs­rich­tung) mit DS
gsuGehen auf unebe­nem Unter­grund (Ram­pe abfal­lend in freigegebene/physiologische Bewe­gungs­rich­tung) mit SO
gfueGehen auf unebe­nem Unter­grund (Ram­pe abfal­lend in gesperrte/pathologische Bewe­gungs­rich­tung) mit DS
gsueGehen auf unebe­nem Unter­grund (Ram­pe abfal­lend in gesperrte/pathologische Bewe­gungs­rich­tung) mit SO

 

  1. Schanz A. Hand­buch der ortho­pä­di­schen Tech­nik, Ver­lag von Gus­tav Fischer, Jena, 1908 
  2. Wingstrand M, Hägg­lund G, Rod­by-Bous­quet E. Ank­le-foot ort­ho­ses in child­ren with cere­bral pal­sy: a cross sec­tion­al popu­la­ti­on based stu­dy of 2200 child­ren. BMC Mus­cu­los­ke­le­tal Dis­or­ders, 2014; 15 (1): 327 
  3. McCahill J et al. Repea­ta­bi­li­ty of the Oxford Foot Model in child­ren with foot defor­mi­ty. Gait & Pos­tu­re, 2018; 61: 86–89
  4. Cur­tis DJ et al. Intra-rater repea­ta­bi­li­ty of the Oxford foot model in healt­hy child­ren in dif­fe­rent stages of the foot roll over pro­cess during gait. Gait & Pos­tu­re, 2009; 30 (1): 118–121
  5. Böhm H, Stief F, Dus­sa CU, Döder­lein L. Pre­dic­tors of pel­vic retrac­tion in child­ren with cere­bral pal­sy deri­ved from gait para­me­ters and cli­ni­cal test­ing. Gait & Pos­tu­re, 2012; 35 (2): 250–254
  6. Bot­t­lang M, Marsh JL. Arti­cu­la­ted exter­nal fix­a­ti­on of the ank­le: mini­mi­zing moti­on resis­tance by accu­ra­te axis ali­gnment, Jour­nal of bio­me­cha­nics, 1999; 32 (1): 63–70
  7. Bai­se M, Poh­lig K. Die funk­tio­nel­le Spitz­fuß­be­hand­lung bei Spas­ti­kern mit dem phy­sio­lo­gi­schen Sprung­ge­lenk­sys­tem (PSS). Ortho­pä­die Tech­nik, 2003; 54 (3) 170–177
  8. Bai­se M, Poh­lig K. Die funk­tio­nel­le Spitz­fuß­be­hand­lung bei Spas­ti­kern mit dem phy­sio­lo­gi­schen Sprung­ge­lenk­sys­tem (PSS). Ortho­pä­die Tech­nik, 2003; 54 (3) 170–177
Tei­len Sie die­sen Inhalt