Islän­di­sches Know-how in der Kriegsopfer-Versorgung

Wie können isländische Innovationen im Gesundheitssektor bei der Versorgung von ukrainischen Kriegsopfern helfen? Dieser Frage gingen auf Einladung der Isländischen Botschaft, der auch in Deutschland aktiven Firmen Össur und Kerecis sowie des Berliner Sanitätshauses Seeger Akteure aus Medizin und Handwerk nach.

Der Drei­klang aus tra­di­tio­nel­lem Wis­sen, aus­ge­bil­de­ten Fach­kräf­ten und die Zusam­men­ar­beit mit aus­län­di­schen Part­nern sei nach Ansicht von Maria Erla Marels­dót­tir, Bot­schaf­te­rin von Island in Deutsch­land, die Erfolgs­for­mel des klei­nen nord­eu­ro­päi­schen Lan­des. First Lady Eli­za Reid, Ehe­frau von Islands Prä­si­dent Guð­ni Th. Jóhan­nes­son, hofft, dass islän­di­sches Know-how nach­hal­tig das Leid der ukrai­ni­schen Bevöl­ke­rung lin­dern kann. Dr. Axel Schulz, EMEA-Chef von Össur, ver­wies dar­auf, dass sein Unter­neh­men mit Kriegs­be­ginn einen sofor­ti­gen Ver­kaufs­stopp nach Russ­land ver­hängt habe. Dar­über hin­aus arbei­te Össur dar­an, ukrai­ni­sche Kräf­te in der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung zu schulen.

Aus der in Ber­lin anwe­sen­den Ärz­te­schaft kam der Hin­weis, dass vie­le Ortho­pä­den und Unfall­chir­ur­gen in Deutsch­land nur in gerin­gem Maße für die kon­kre­te Ver­sor­gung von Kriegs­op­fern aus­ge­bil­det sei­en. Hier bestehe drin­gen­der Hand­lungs­be­darf auf­grund der zuneh­men­den Anzahl an ukrai­ni­schen Ver­letz­ten, die in Deutsch­land behan­delt wer­den. Zur Ver­sor­gung von Brand­wun­den setzt Kerecis, die im Anschluss an die Ver­an­stal­tung bekannt gege­ben haben, Teil des däni­schen Unter­neh­mens Colo­plast zu wer­den, etwa auf ein spe­zi­el­les The­ra­pie­ver­fah­ren unter Ver­wen­dung von Fisch­haut. Den letz­ten Vor­trag des Tages hielt Ampu­ta­ti­ons­spe­zia­lis­tin Dr. med. Jen­ni­fer Ernst. „Die Ampu­ta­ti­on ist der Beginn einer Ver­sor­gung, nicht das Ende“, bekräf­tig­te die Chir­ur­gin und beschwor eine mul­ti­pro­fes­sio­nel­le Nach­sor­ge unter Betei­li­gung von Techniker:innen und Therapeut:innen.

Tei­len Sie die­sen Inhalt