Digi­ta­les Som­mer­camp gegen Isolation

Aufgrund der Corona-Pandemie fand das Sommercamp des Bildungs- und Forschungsinstituts zum selbstbestimmten Leben Behinderter e. V. (Bifos) in diesem Jahr im digitalen Raum statt. Der Verein organisierte statt der geplanten sechstägigen Präsenzveranstaltung im August einen 67 Tage dauernden digitalen Treffpunkt zwischen dem 5. Juni und 7. August mit insgesamt 118 verschiedenen Aktivitäten und Veranstaltungen.

Es sei ein Prin­zip des Som­mer­camps, dass die Teil­neh­mer selbst ihre Ideen ein­brin­gen und Ver­an­stal­tun­gen und Akti­vi­tä­ten initi­ie­ren und anbie­ten, erklärt die Koor­di­na­to­rin des Som­mer­camps Susan­ne Göbel. 84 der ins­ge­samt 150 Teil­neh­mer haben laut Bifos mit Unter­stüt­zung des Koor­di­na­ti­ons­teams Impul­se bzw. Akti­vi­tä­ten als Refe­ren­ten ins Som­mer­camp eingebracht.

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Auf dem Pro­gramm stan­den z. B. vir­tu­el­le und bar­rie­re­freie Füh­run­gen durch Städ­te oder Aus­stel­lun­gen, die Durch­füh­rung von Zukunfts­pla­nun­gen, Infor­ma­tio­nen aus der Bera­tung behin­der­ter Men­schen und zur Per­sön­li­chen Assis­tenz. Ein Fuß­ball-Talk, das Auf­su­chen des Lieb­lings-Plat­zes vor Ort, Sport­übun­gen per Video­an­lei­tung, Acht­sam­keits­übun­gen per Zoom­kon­fe­renz und ein Online-Kaf­fee­klatsch ergänz­ten das Pro­gramm eben­so wie belieb­te Spie­le oder das Malen von Man­da­la. Zudem tausch­ten die Teil­neh­mer Koch- und Back­re­zep­te aus, die von ande­ren aus­pro­biert wurden.

„Und natür­lich wur­de viel über die Behin­der­ten­po­li­tik infor­miert und dis­ku­tiert“, berich­tet Susan­ne Göbel. Wich­tig sei dabei gewe­sen, so die Koor­di­na­to­rin, dass für Men­schen mit ganz unter­schied­li­chen Behin­de­run­gen ein pas­sen­der Zugang zur Tech­nik und zur Kom­mu­ni­ka­ti­on gesucht und gefun­den wur­de, ob per Tele­fon, Post oder online, per App oder Face­book. Im Lau­fe des zwei Mona­te andau­ern­den Som­mer­camps gab es bei­spiels­wei­se zehn Whats­App-Grup­pen zur jewei­li­gen Akti­on der Woche, die vom The­ma Barrierefreiheit,über Lieb­lings­or­te oder Blu­men bis zum Eis essen reich­ten. Die Koor­di­na­to­rin lobt Online-Kon­fe­ren­zen, Mes­sen­ger­diens­te und Social-Media-Platt­for­men, die wich­ti­ge Instru­men­te sei­en, um die Iso­la­ti­on von Men­schen mit einer Behin­de­rung ins­be­son­de­re in Coro­na-Zei­ten zu ver­hin­dern und eine Zusam­men­ar­beit zu ermög­li­chen. „Gera­de in Coro­na-Zei­ten hof­fe ich, dass die­se Krea­ti­vi­tät auch flä­chen­de­ckend in der Behin­der­ten- und Alten­hil­fe greift und den Men­schen damit eine wei­te­re Mög­lich­keit der Teil­ha­be eröff­net wird“, betont Susan­ne Göbel abschließend.

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