Einleitung
Tiefer Rückenschmerz im Bereich des Kreuzbeins gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates 1. Auch in Deutschland stellt die zumeist chronisch verlaufende Erkrankung eine erhebliche Belastung für das Gesundheitssystem dar, verursacht durch Kosten für Arztbesuche, Therapiebehandlungen und Arbeitsausfälle 2 3 4. Betroffene leiden häufig unter Schlafstörungen, Depressionen, körperlichen Bewegungseinschränkungen und Erschöpfungserscheinungen 5. Nicht selten treten zudem Störungen der Gleichgewichtsfähigkeit auf. Dies belegen auch aktuelle Studien 6 7 8. So konnte etwa gezeigt werden, dass Patienten mit Rückenschmerzsymptomen im Bereich des Iliosakralgelenks (ISG) eine verringerte posturale Stabilität im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe aufwiesen 9. Als häufigste Ursache für die eingeschränkte Koordinationsfähigkeit wird eine Störung der sensomotorischen Kontrolle angenommen 10, ausgelöst durch ein traumatisches Erlebnis oder eine dauerhafte Überlastung des Bewegungsapparates 11. Vor diesem Hintergrund sollte das Ziel einer konservativen Behandlungsstrategie die Entlastung des Bewegungsapparates und die Wiederherstellung einer uneingeschränkten sensomotorischen Kontrolle sein.
Ein vielversprechender Therapieansatz in diesem Zusammenhang ist die Anwendung einer Beckenkompressionsorthese. Die Anwendung einer Beckenorthese verfolgt das Ziel, den Bewegungsapparat im Bereich des Beckens durch eine Stabilisierung zu entlasten. Bestehende Studien legen eine schmerzlindernde Wirkung und eine Beeinflussung der motorischen Kontrolle nahe 12 13 14. Den dabei zugrundeliegenden Wirkungsmechanismen einer Beckenkompressionsorthese hat man sich unter anderem mit Hilfe einer Computersimulationsstudie genähert 15. Die Simulationsergebnisse geben Hinweise darauf, dass durch die komprimierende Wirkung der Orthese das Ausmaß der Beckenbewegung reduziert wird. Diese Erkenntnisse führen zu der Annahme, dass mit der Stabilisierung des Beckens auch unmittelbar Einfluss auf die neuromuskuläre Bewegungskontrolle und damit das Gleichgewicht von Rückenschmerzpatienten genommen wird. Ein experimenteller Nachweis dieser Annahme steht jedoch noch aus.
Ziel dieser Studie ist es, sich dem Zusammenhang zwischen Beckenkompression und Gleichgewichtsfähigkeit experimentell zu nähern. Geleitet wird die Untersuchung durch die Hypothese, dass die Anwendung einer Beckenkompressionsorthese bei Patienten mit chronischen ISG-Schmerzen zu einer unmittelbaren Verbesserung des Gleichgewichts führt.
Methodik
An der Studie nahmen 44 Probanden (Alter: 43,5 ± 12,1 Jahre, Größe: 170,7 ± 8,6 cm, Gewicht: 76,0 ± 17,8 kg, Schmerzdauer: 8,1 ± 7,4 Jahre) mit chronischen ISG-Schmerzen teil. Diese zeigten bei einer medizinischen Voruntersuchung mindestens drei positive ISG-Provokationstests nach Laslett 16. Als Ausschlusskriterien galten Verletzungen des Rückens oder der unteren Extremitäten, entzündliche Gelenkerkrankungen sowie das Tragen von Exo- oder Endoprothesen.
Die Bestimmung des Gleichgewichts erfolgte dynamisch mittels eines Posturomeds (Haider Bioswing GmbH), mit dem Patienten unerwartet in horizontaler Ebene perturbiert werden können. Dieses Gerät ist ein in der Literatur gängiges Messinstrument zur Untersuchung der Gleichgewichtsfähigkeit 17 18 19 20. Das Posturomed besitzt eine Schwingplatte, die auf einem Schwingwerk aufgehängt ist und in der Transversalebene in unterschiedlichen Amplituden ausgelenkt werden kann. Für die Untersuchungen im Rahmen dieser Studie wurde eine Auslenkung der Platte um 2 cm mit Hilfe eines Magneten vorgenommen. Um Gleichgewichtsparameter wie den Center of Pressure (CoP) aufzeichnen zu können, war zusätzlich eine Kraftmessplatte (IMM Holding GmbH; Aufnahmefrequenz 1 kHz) auf der Schwingplatte des Posturomeds montiert. Durch Drücken eines Knopfes, ausgeführt vom Versuchsleiter, erlosch das elektromagnetische Feld des Magneten, und die Platte wurde in Schwingung versetzt, wodurch eine Pertubation der Probanden erfolgte. Die Teilnehmer erhielten während der Untersuchung die Instruktion, barfuß und entspannt im schulterbreiten Beidbeinstand mittig auf der Kraftmessplatte zu stehen. Ihr Blick war dabei nach vorne gerichtet. Eine schematische Darstellung des beschriebenen Mess-Setups wird in Abbildung 1 wiedergegeben.
Zur Gewöhnung an das Messgerät absolvierten die Studienteilnehmer am Anfang zwei Probeversuche. Im Anschluss erfolgten zwei Messdurchgänge mit je drei Gleichgewichtsmessungen in mediolateraler Pertubationsrichtung. Nur in einem der beiden Messdurchgänge bekamen die Probanden die Beckenorthese (SacroLoc, Bauerfeind AG) angelegt. Die Reihenfolge dafür war randomisiert. Das Anlegen der Orthese erfolgte im jeweiligen Messdurchgang entsprechend der Bedienungsanleitung mit moderater Kompression mittig auf dem Becken, sodass der obere Rand der Orthese den oberen Rand des Beckenkamms nicht überstieg. Zusätzlich zu den Messungen der dynamischen Gleichgewichtsfähigkeit wurde auch die Intensität des Rückenschmerzes mit und ohne Tragen der Orthese anhand der Numeric Rating Scale (NRS) erfasst.
Datenverarbeitung und ‑auswertung erfolgten mittels MATLAB R2017a und IBM SPSS Statistics 25. Dazu wurde der Vorzeichentest zur Auswertung der Schmerzintensität angewendet. Bei der Analyse des dynamischen Gleichgewichts mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Test lag der Fokus auf der CoP-Strecke im Intervall 71 ms bis 260 ms post Perturbation. Dieser Zeitraum erwies sich als reliabel in vorherigen Gleichgewichtsuntersuchungen mit dem Posturomed 21und beinhaltet die erste kompensatorische Muskelreflexantwort, die ca. 100 ms nach einer unerwarteten Auslenkung eintritt 22 23 24.
Ergebnisse
Dynamisches Gleichgewicht
Bei der Auslenkung in mediolateraler Richtung zeigte sich im Zeitintervall von 71 ms bis 260 ms post Perturbation eine signifikante Minderung der CoP-Strecke bei angelegter Beckenorthese im Vergleich zum Messdurchgang ohne Beckenorthese (p = 0,037). Diese Änderung betrug im Mittel 4,5 mm (CoP ohne Orthese: 56,9 ± 19,6 mm; CoP mit Orthese: 52,4 ± 23,3 mm; Abb. 2).
Rückenschmerz
Das erste Anlegen der Beckenorthese führte bei 47,7 % der Probanden direkt zu einer Schmerzlinderung, 31,8 % der Studienteilnehmer verspürten keine Schmerzänderung, wohingegen bei 20,5 % eine Verschlimmerung des Rückenschmerzes beim Tragen der Orthese eintrat (Abb. 3). Statistisch verringerte sich der Median um einen Punkt beim Tragen der Orthese (MED ohne Orthese: 4,0; MED mit Orthese: 3,0; p = 0,045).
Diskussion
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie stimmen mit den bestehenden Annahmen dahingehend überein, dass Beckenkompressionsorthesen bei Patienten mit chronischem tiefem Rückenschmerz zu einer unmittelbaren Verbesserung des Gleichgewichts führen. Zudem konnte im Rahmen dieser Studie eine schmerzreduzierende Wirkung bei der Mehrheit der untersuchten Rückenschmerzpatienten gezeigt werden. Diese Ergebnisse werden nachfolgend im Kontext der sensomotorischen Kontrolle als möglicher Erklärungsansatz diskutiert.
Die sensomotorische Kontrolle beschreibt die Aufnahme sensorischer Reize, die über reflektorische Schleifen oder das zentrale Nervensystem verarbeitet werden und zu einer angemessen koordinierten Muskelantwort führen 25. So garantiert im Bereich des Beckens ein komplexes Zusammenspiel von Rumpf‑, Gesäß- und Beinmuskulatur ausreichend Stabilität, um den alltäglichen Belastungen standhalten zu können 26. Geleitet wird das Zusammenspiel durch das zentrale Nervensystem, das seine Informationen zur Stellung und Bewegung des Beckens von einer Vielzahl von Mechanorezeptoren erhält 27 28. Ein Teil dieser Mechanorezeptoren befindet sich in den ligamentären Strukturen des Beckens 29 30. Diese ligamentären Strukturen stabilisieren das Becken bei Belastung und verhindern eine übermäßige Bewegung im Bereich des ISG 31. Besonders hervorzuheben sind dabei die Ligg. sacroiliacum interosseum und posterius sowie das Lig. sacrotuberale und das Lig. sacrospinale 32. Durch eine übermäßige Beanspruchung des Beckens können diese Ligamente und darin liegende sensorische Elemente jedoch geschädigt werden und damit zur Entwicklung chronischer Schmerzzustände beitragen.
Allgemeine Theoriemodelle zur Entstehung chronischer Schmerzzustände gehen davon aus, dass durch ein traumatisches Erlebnis oder eine dauerhafte Überlastung in faserigen Bindegeweben strukturelle Veränderungen stattfinden, die eine verfälschte neuronale Reizweiterleitung und eine daraus resultierende veränderte Muskelaktivierung zur Folge haben. Eine anhaltend veränderte Muskelaktivierung kann demnach zu einer dauerhaften muskulären Ermüdung, Fehlstellung und veränderten Motorik führen. Chronische Schmerzzustände können die Folge sein 33.
In dieses Theoriemodell können nun die Ergebnisse der vorliegenden Studie eingeordnet werden. Die Anwendung einer Beckenkompressionsorthese hat mehrheitlich zu einer Verbesserung des dynamischen Gleichgewichts und zu einer Reduktion des Schmerzempfindens geführt. Diese Ergebnisse lassen sich mit einer Entlastung der ligamentären Strukturen des Beckens in Verbindung bringen. Eine Computersimulationsstudie zur biomechanischen Wirkung der Beckenkompressionsorthese ergab, dass die zirkuläre Kompression der Orthese die Bewegung im ISG um die Horizontalachse (Nutationsbewegung) reduziert und dadurch zu einer Entlastung der Ligg. sacrotuberale und sacrospinale führt 34. Unter Berücksichtigung der Bedeutung der Ligamente bei der sensomotorischen Kontrolle liegt der Schluss nahe, dass mit deren Entlastung auch unmittelbar Einfluss auf die neuromuskuläre Bewegungskontrolle genommen wird. Park et al. konnten bereits erste Hinweise auf eine veränderte Muskelaktivierung bei Anwendung einer Beckenkompressionsorthese liefern 35. Bei einer unerwarteten Auslenkung wird eine Vielzahl bewusster und unbewusster Muskelreaktionen ausgelöst 36 37. Dafür ist ein ungestörtes Feedback der sensomotorischen Einheiten erforderlich. Bei einer übermäßigen und/oder schmerzhaften ISG-Beweglichkeit deuten erste Studien auf eine Störung dieses Feedbacks hin 38. Die Folge ist eine abweichende Muskelreaktion, einhergehend mit einem Stabilitätsverlust bei einer unerwarteten Auslenkung 39. Hier setzt die vermutete Wirkung einer Beckenkompressionsorthese an. Mit Hilfe der zirkulären Kompression wird die Bewegung des ISG kontrolliert und Schmerzen in diesem Bereich reduziert. Die Folge wäre ein verbessertes Feedback der sensomotorischen Einheiten an den motorischen Kortex, gefolgt von einer angemessenen muskulären Antwort – die Ergebnisse zum dynamischen Gleichgewicht unterstützen diese Annahme. Bei Anwendung der Beckenkompressionsorthese sind die Probanden in der Lage, sich nach einer unerwarteten Auslenkung schneller wieder zu stabilisieren. Ausdruck findet dieses Argument in einer verminderten CoP-Strecke.
Wenngleich die Ergebnisse dieser Studie die Wirkung einer Beckenkompressionsorthese auf das Gleichgewicht im Kontext der sensomotorischen Kontrolle unterstützen, kann dies nur als einzelner Hinweis verstanden werden. Eine umfassendere Aussagekraft der Studie wird dadurch limitiert, dass die Auslenkung nur in eine Richtung (mediolateral) untersucht wurde. Weiterhin wurden die Messungen einzig an Patienten mit ISG-Problemen durchgeführt. Die Einbeziehung von Patienten mit unspezifischen Rückenschmerzsymptomen wird daher für weiterführende Studien ebenso empfohlen wie die begleitende Messung der Muskelaktivität während der Gleichgewichtsaufgabe.
Für die Autoren:
Dr. Freddy Sichting
Technische Universität Chemnitz
Professur Bewegungswissenschaft
Reichenhainer Str. 31/33
09126 Chemnitz
freddy.sichting@hsw.tu-chemnitz.de
Begutachteter Beitrag/reviewed paper
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