Aus­ge­zeich­net: Deutsch­lands Parasportler:innen des Jahres

Im März 2022 fanden im chinesischen Peking die Paralympics im Wintersport statt und so wurden drei der fünf Auszeichnungen für die deutschen Parasportler:innen des Jahres auch an Teilnehmer:innen der Wettkämpfe vergeben.

Im Para-Ski alpin sind Anna-Lena Fors­ter, Mar­co Mai­er und Linn Kaz­mai­er sport­lich behei­ma­tet, bei dem Fest­akt im Dezem­ber 2022 in Düs­sel­dorf tausch­ten sie Schnee­pis­te gegen Büh­ne und erhiel­ten die begehr­te Aner­ken­nung des Deut­schen Behin­der­ten­sport­ver­ban­des (DBS). Geehrt wur­den auch die Para-Ruder:innen im Mixed-Vie­rer mit Steu­er­frau. Ute Schin­kitz erhielt zudem die Aus­zeich­nung in der erst­mals ver­ge­be­nen Kate­go­rie Trainer:in.

Gefei­ert wur­den die Parasportler:innen erst­mals seit Aus­bruch der Pan­de­mie wie­der in Prä­senz – im Bei­sein von rund 300 gela­de­nen Gäs­ten. Knapp 7.000 Stim­men wur­den bei der Online-Wahl der Parasportler:innen des Jah­res abge­ge­ben. Zusätz­lich flos­sen die Wer­tun­gen eines neun­köp­fi­gen Exper­ten­gre­mi­ums zu glei­chen Tei­len ins Ergeb­nis mit ein.

Welt­meis­te­rin und para­lym­pi­sche Gold­me­dail­len­ge­win­ne­rin Anna-Lena Fors­ter setz­te ihre sport­li­che Domi­nanz auch 2022 fort und erhielt dafür mehr als jede drit­te abge­ge­be­ne Stim­me. Mit Linn Kaz­mai­er und Leo­nie Wal­ter folg­ten zwei Asse im Para-Ski nor­disch auf Rang zwei und drei. Bei den Her­ren bekam der 22-jäh­ri­ge Mar­co Mai­er die meis­ten Stim­men. Der Ath­let vom SV Kirch­zar­ten (Para-Ski nor­disch) erhielt eben­falls fast jede drit­te Stim­me und ver­wies Vor­jah­res­sie­ger Valen­tin Baus (Para-Tisch­ten­nis) und den mehr­fa­chen Welt­re­kord­in­ha­ber Tali­so Engel (Para-Schwim­men) auf die Plät­ze zwei und drei.

Bei den Euro­pean Cham­pi­on­ships über­quer­te das Team auf der Olym­pia-Regat­ta­bahn in Mün­chen die Ziel­li­nie als drit­tes. Noch bes­ser lief es bei den Welt­meis­ter­schaf­ten, als der Mixed-Vie­rer mit Steu­er­frau im Para-Rudern sen­sa­tio­nell zu Sil­ber fuhr. Der Lohn für die­se Leis­tung: die Aus­zeich­nung als Para-Team des Jah­res vor dem Para-Tisch­ten­nis-Duo Tho­mas Brüch­le und San­dra Miko­la­schek und den Para-Bad­min­ton-Spie­lern Rick Hell­mann und Tho­mas Wand­schnei­der. Erst drei Mal Sil­ber, dann Bron­ze und am Ende schim­mer­te die Medail­le für Linn Kaz­mai­er mit gera­de ein­mal 15 Jah­ren auch noch gol­den: Deutsch­lands Para-Nach­wuchs­sport­le­rin des Jah­res 2022 bril­lier­te im Para-Ski nor­disch mit ihrem Gui­de Flo­ri­an Bau­mann in Peking und nach fünf­fa­chem Edel­me­tall gab es nun fast 40 Pro­zent aller Stim­men für die Sport­le­rin des SZ Römer­stein. Mann­schafts­kol­le­gin Leo­nie Wal­ter mit Gui­de Pir­min Ste­cker kam auf Rang zwei, gefolgt von Para-Rad­sport­ler Maxi­mi­li­an Jäger. Die Bilanz in der Ära Schin­kitz ist beein­dru­ckend: Ins­ge­samt 276 Medail­len bei Euro­pa­meis­ter­schaf­ten, Welt­meis­ter­schaf­ten und Para­lym­pi­schen Spie­len sam­mel­ten Athlet:innen in den ver­gan­ge­nen 14 Erfolgs­jah­ren von Ute Schin­kitz (Bun­des­trai­ne­rin Para-Schwimm-Team). Die Aus­zeich­nung als Trai­ne­rin des Jah­res ver­dien­te sie sich vor allem auf Grund der erfolg­rei­chen WM auf Madei­ra, bei der ihr Team 14 Medail­len holte.

Team Deutsch­land ein „Licht­blick“

Im Rah­men der Preis­ver­lei­hung gab es eine Talk­run­de mit Mah­mut Özd­emir, Par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär im Bun­des­mi­nis­te­ri­um des Innern und für Hei­mat, Andrea Milz, Staats­se­kre­tä­rin für Sport und Ehren­amt des Lan­des NRW, sowie Brit­ta Zur, Dezer­nen­tin für Sport und Bür­ger­ser­vice der Stadt Düs­sel­dorf. Anke Fel­ler mode­rier­te den Abend.

In sei­ner Begrü­ßung zog DBS-Prä­si­dent Fried­helm Juli­us Beu­cher eine posi­ti­ve Jah­res­bi­lanz: „Gera­de in die­sen düs­te­ren Zei­ten wer­den die Erfol­ge des Teams Deutsch­land Para­lym­pics zu Licht­bli­cken. Unse­re Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten ver­brei­ten Hoff­nung und Zuver­sicht, sie inspi­rie­ren Men­schen – sowohl mit ihren fas­zi­nie­ren­den Leis­tun­gen als auch mit ihren Lebens­ge­schich­ten. Der Parasport ver­kör­pert viel von dem, was sich vie­le zurück­wün­schen. Wir ver­kör­pern Emo­tio­nen, Lei­den­schaft und Lebens­freu­de. Wir sind authen­tisch, bunt und viel­fäl­tig. Wir leben Respekt und Fair­ness. Wir sind boden­stän­dig – und kön­nen trotz­dem begeis­tern“, rief Beu­cher den Anwe­sen­den zu und for­der­te: „Der Parasport ist ein unschätz­ba­rer Mehr­wert für unse­re Gesell­schaft. Des­we­gen sage ich vol­ler Über­zeu­gung: Wir sind sehens­wert! Und die Para­lym­pics gehö­ren in die Prime Time, schon in Paris 2024!“

Der DBS-Prä­si­dent mahn­te zudem an, dass es mehr Sport­an­ge­bo­te für Men­schen mit Behin­de­rung geben müs­se. „Mit vol­ler Über­zeu­gung sage ich: Men­schen mit Behin­de­rung sind ein Gewinn für jeden Sport­ver­ein. Wir brau­chen mehr Ange­bo­te und bes­se­re Zugän­ge zu den Ange­bo­ten für unse­ren Nach­wuchs, damit es viel mehr von die­sen groß­ar­ti­gen Leucht­tür­men und Vor­bil­dern gibt. Es gilt, Bar­rie­ren in den Köp­fen abzu­bau­en – und genau dafür benö­ti­gen wir Sicht­bar­keit.“ Brei­te Sicht­bar­keit schaf­fen vor allem die Medi­en. In die­sem Zei­chen stand die Ver­ga­be des DBS-Ehren­prei­ses 2021, der mit einem Jahr Ver­spä­tung den Para­lym­pics-Teams von ARD und ZDF für die Bericht­erstat­tung rund um die Spie­le in Tokio über­reicht wur­de. Stell­ver­tre­tend ent­ge­gen­ge­nom­men haben die Aus­zeich­nung Axel Bal­kaus­ky, ARD-Sport­ko­or­di­na­tor, und der neue Sport­chef im ZDF, Yorck Polus.

Die geehr­ten Sport­le­rin­nen und Sport­ler freu­ten sich über die Titel und mehr: Die Plät­ze eins bis drei der drei Haupt­ka­te­go­rien erhal­ten Prä­mi­en in Höhe von ins­ge­samt 18.000 Euro. Wäh­rend die jewei­li­gen Sieger:innen 3.000 Euro erhal­ten, bekom­men die Zweit- und Dritt­plat­zier­ten jeweils 2.000 bzw. 1.000 Euro. Über die glei­chen Preis­gel­der freu­en sich auch die drei bes­ten Nachwuchsathlet:innen. Die Prä­mie in Höhe von 2.000 Euro für den erst­mals ver­ge­be­nen Trai­nerpreis wur­de von der Sie­ge­rin Ute Schin­kitz an das Pro­jekt Anfän­ger­schwim­men für Kin­der mit Han­di­cap übergeben.

„Als Deut­scher Behin­der­ten­sport­ver­band bedan­ken wir uns bei der Sport­stadt Düs­sel­dorf und der Lan­des­re­gie­rung Nord­rhein-West­fa­len sowie bei allen Part­nern und Spon­so­ren, die die Ehrung der Parasportler:innen auch in die­sem Jahr erneut ermög­licht haben. Herz­li­chen Dank für die­se groß­ar­ti­ge Unter­stüt­zung“, beton­te DBS-Gene­ral­se­kre­tär Ste­fan Kie­fer und füg­te an: „Es war eine wun­der­ba­re Zusam­men­kunft der deut­schen Parasport­fa­mi­lie und eine schö­ne Ehrung, die wir künf­tig ste­tig auf­wer­ten wollen.”

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