„Das Ergebnis der Meisterprüfung ist die Leistungsschau unseres Handwerks“, unterstrich BUFA-Direktor Stefan Bieringer im Zuge seiner Eröffnungsrede und wandte sich mahnend an die Absolventen: „Die Anforderungen an Ihr Handwerk werden steigen. Nur wenn die Unikate, die Sie herstellen sich vom industriellen Standard abheben, wird Ihre Qualifikation in Zukunft noch gebraucht.“ Im Namen des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik (BIV-OT) sprach Vizepräsident Alf Reuter den frisch gekürten Meisterinnen und Meistern seine Gratulation aus: „Sie haben in dem schönsten Beruf den ich kenne, Ihren Meister gemacht. Glauben Sie mir, die spannendste Zeit fängt jetzt erst an.“ Reuter verwies auf die künftigen Herausforderungen der Absolventen als Bereichsleiter oder Geschäftsführer in einem sich technologisch wandelnden Beruf: „Keiner von uns braucht davor Angst zu haben. Die größten Visionäre in unserem Fach sagen uns jetzt unglaubliche Möglichkeiten voraus. Mit der Robotik kommt eine ganz neue Sparte auf uns zu und Sie können da mitspielen.“
Für Thomas Mitzenheim, 2. Präsident der Fortbildungsvereinigung für Orthopädie-Technik e. V. (FOT), ist der erlangte Abschluss das Fundament, auf das die Absolventen ihren zukünftigen beruflichen Werdegang aufbauen können: „Sie werden sich dem Fortschritt stellen und werden sich auf ihre Meisterausbildung verlassen können.“ Sein persönlicher Rat an den Nachwuchs: „Sehen Sie immer den Patienten im Mittelpunkt.“ Den traditionellen Festvortrag im Rahmen der Feierstunde hielt in diesem Jahr Prof. Dr.-Ing. Thomas Felderhoff, Lehrbeauftragter im Fachbereich Informationstechnik an der der Fachhochschule Dortmund. Anhand des Fachgebiets „Orthotronik“ hielt Prof. Felderhoff einen kurzweiligen Exkurs über die fachlichen Überschneidungen von Wissenschaft und Handwerk. „Die Herausforderungen liegen an den Schnittstellen der Disziplinen“, lautete sein Fazit. Er sieht die Orthopädie-Technik unter anderem im Kontext der Handprothetik und Exoskeletten „mit am Tisch sitzen“. Die Bedeutung des Orthopädie-Technikers sieht auch Dr. Ulrich Hafkemeyer, Chefarzt der Christophorus Kliniken, Coesfeld in Zukunft als maßgeblich an: „95 Prozent der Hilfsmittel meiner Patienten sind individuell hergestellt.“ Als Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses der Handwerkskammer Dortmund bedankte sich Dr. Hafkemeyer ausdrücklich bei den Absolventen: „Danke an Sie, die den besten und schwersten Weg gegangen sind, die Meisterqualität zu erlangen.“
Dass eine anstrengende Zeit hinter den Jungmeisterinnen und Jungmeister liegt, bestätigte auch Klassensprecher Christopher Wiech in seiner Abschlussrede: „Die letzten Wochen haben alles von uns abverlangt.“ Er dankte seinen Mitschülern und Lehrern für die gemeinsame Zeit und hob hervor: „Wir alle lieben, was wir tun. Sonst wären wir nicht hier.“
Ehrungen
Für seine Verdienste um die Zusammenarbeit zwischen der BUFA und der Fachhochschule Dortmund verlieh Alf Reuter stellvertretend für den BUFA e. V.-Vorsitzenden Olaf Kelz die Goldene Ehrennadel an Prof. Dr. Norbert Wißing, Dekan des Fachbereichs Informationstechnik der FH. Prof. Wißing hatte maßgeblich die Umsetzung des gemeinsamen Studiengangs „Orthopädie- und Rehabilitationstechnik“ vorangetrieben.
Die Sonderehrungen der Meisterschüler übernahm BIV-OT-Ehrenpräsident Hans Udo Kersting. Philipp Binder erhielt für die beste Jahrgangsleistung den BUFA-Förderpreis überreicht. Über die höchste Punktzahl für seine Patientenversorgung in der Abschlussprüfung und die damit verbundene Auszeichnung mit dem Healthcare Engineering Award durch die D. H. Heijne Stiftung durfte sich Cornelius Augustin freuen.
Michael Blatt
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