Bringt die Stand- und Schwung­pha­sen­kon­trol­le einen Vor­teil bei KAFO-Trä­gern? Ergeb­nis­se einer inter­na­tio­na­len ran­do­mi­siert-kon­trol­lier­ten Studie

F. Braatz
Die mikroprozessorgesteuerte Stand- und Schwungphasen-kon­trollierte Orthese C-Brace wurde entwickelt, um Sicherheits- und Funktionseinschränkungen herkömmlicher Knie-Knöchel-Fuß-Orthesen (KAFOs) für Personen mit Parese der unteren Extremitäten zu überwinden. Ein systematischer Vergleich mit etablierten KAFO-Typen wurde jedoch noch nicht in einer größeren Stichprobe durchgeführt. Zum Vergleich der verschiedenen Orthesentypen wurde eine internationale multizentrische, randomisierte, kontrollierte Crossover-Studie durchgeführt. Erfahrene KAFO-Nutzer mit einem erhöhten Sturzrisiko wurden randomisiert und den Gruppen KAFO/C-Brace oder C-Brace/KAFO für drei Monate mit jeder Orthese zugeteilt. Primärer Endpunkt war die Beurteilung des Gleichgewichts mittels Berg Balance Scale (BBS). Sekundäre Ergebnisse waren die Anzahl der Sturzereignisse, Reduktion der Sturzangst, Verbesserung der Mobilität, Funktion und Lebensqualität.

Daten von 102 Teil­neh­mern wur­den in der Inten­ti­on-to-Tre­at-Ana­ly­se aus­ge­wer­tet, Daten von 69 Teil­neh­mern stan­den für die Per-pro­to­col-Ana­ly­se zur Ver­fü­gung. Mit dem C‑Brace ver­bes­ser­te sich der BBS-Wert um 3,3 ± 6,3 Punk­te (p < 0,0001). Deut­lich weni­ger Teil­neh­mer wie­sen BBS-Wer­te <40 auf, ein Wert, wel­cher auf ein erhöh­tes Sturz­ri­si­ko hin­weist (16 vs. 36, p = 0,018). Die Anzahl der Stür­ze ver­rin­ger­te sich im Mit­tel von 4,0 ± 16,8 auf 1,1 ± 3,3 (p = 0,002). Die Ergeb­nis­se für Funk­ti­on, Mobi­li­tät und ­Lebens­qua­li­tät zeig­ten mit dem C‑Brace deut­li­che Verbesserungen.

Anzei­ge

Die Ver­bes­se­run­gen des Sturz­ri­si­kos und der Mobi­li­tät sind auf die kon­trol­lier­te Knie­beu­gung wäh­rend der Belas­tung des C‑Brace zurück­zu­füh­ren und wir­ken sich posi­tiv auf die Lebens­qua­li­tät der Benut­zer aus. Das C‑Brace stellt somit eine siche­re und leis­tungs­fä­hi­ge Opti­on für KAFO-Benut­zer mit erhöh­tem Sturz­ri­si­ko und ein­ge­schränk­ter Mobi­li­tät dar.

Ein­lei­tung

Welt­weit sind mehr als eine Mil­li­ar­de Men­schen von neu­ro­lo­gi­schen Stö­run­gen wie z. B. Läh­mun­gen der unte­ren Extre­mi­tä­ten betrof­fen1. Eine Läh­mung kann durch Stö­run­gen oder Schä­den des Zen­tral­ner­ven­sys­tems (ZNS) nach einem Schlag­an­fall, nach Rücken­mark­ver­let­zung oder durch neu­ro­mus­ku­lä­re Erkran­kun­gen (NMD) wie Polio­mye­li­tis, moto­ri­sche Neu­ro­pa­thien oder Mus­kel­dys­tro­phien ver­ur­sacht wer­den. Orthe­sen, dar­un­ter Knie-Knö­chel-Fuß-Orthe­sen (KAFOs), wer­den seit lan­gem ver­wen­det, um die Geh­fä­hig­keit wie­der­her­zu­stel­len2 3.

Trotz der Fort­schrit­te in der Orthe­tik sind gesperr­te KAFOs nach wie vor der Stand der Tech­nik für Per­so­nen mit mus­ku­lä­rer Knie­in­sta­bi­li­tät4 5 6 7. Die­se ver­bes­sern zwar das Ste­hen und Gehen auf ebe­nem Unter­grund, das Gang­bild ist jedoch nicht phy­sio­lo­gisch. Das Gehen in unebe­nem Gelän­de, an Hän­gen und auf Trep­pen mit einer gesperr­ten KAFO stellt eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar und führt zu einer über­mä­ßi­gen Belas­tung der nicht betrof­fe­nen Sei­te8 9 10. Ande­re Orthe­sen, wie KAFOs mit rück­ver­la­ger­tem Gelenk und Stand­pha­sen-kon­trol­lier­te Orthe­sen (SCOs), sper­ren das Knie­ge­lenk der Orthe­se wäh­rend des Ste­hens effek­tiv und ent­rie­geln es für einen frei­en, aber unkon­trol­lier­ten Schwung. Auf ebe­nem Boden kön­nen bei­de ein nahe­zu voll­stän­dig phy­sio­lo­gi­sches Gang­mus­ter ermög­li­chen11 12. Stol­pern, Schrit­te unter­schied­li­cher Län­ge, Ände­run­gen der Geh­rich­tung und das Über­win­den von unebe­nem Gelän­de, Stei­gun­gen und Trep­pen stel­len jedoch wei­ter­hin her­aus­for­dern­de Akti­vi­tä­ten des täg­li­chen Lebens (ADL) dar.

Für die­se Anwen­der bie­tet das C‑Brace, eine Mikro­pro­zes­sor-gesteu­er­te Stand- und Schwung­pha­sen-kon­trol­lier­te Orthe­se (SSCO) (s. Abb. 1), die opti­ma­le Behand­lungs­lö­sung. Durch das hydrau­li­sche Knie­ge­lenk, das Knie­beu­gungs- und ‑stre­ckungs­wi­der­stän­de bie­tet, wird nicht nur nahe­zu phy­sio­lo­gi­sches Gehen in allen Gelän­de­ar­ten ermög­licht, son­dern auch mehr Akti­vi­tät und Sicher­heit geför­dert. Das C‑Brace ermög­licht eine kon­trol­lier­te Knie­beu­gung bei Belas­tung des betrof­fe­nen Beins. Dies ist eine wich­ti­ge Funk­ti­on, die für den natür­li­chen rezi­pro­ken Gang auf unebe­nen Ober­flä­chen, wie zum Bei­spiel beim Abstieg von Ram­pen und Trep­pen sowie in unebe­nem Gelän­de, not­wen­dig ist. Wei­te­re Funk­tio­nen, die her­kömm­li­che Orthe­sen nicht bie­ten, sind die kon­trol­lier­te Knie­beu­gung bei Gewichts­auf­nah­me zur Stoß­dämp­fung, die intui­ti­ve Stand­funk­ti­on für siche­res und ent­spann­tes Ste­hen sowie die Mikro­pro­zes­sor-gesteu­er­te Schwung­steue­rung, die das Gehen mit unter­schied­lichs­ten Tritt­fre­quen­zen und Geschwin­dig­kei­ten unterstützt.

Zu den Vor­tei­len des C‑Brace gehö­ren eine deut­lich ver­bes­ser­te Balan­ce, eine schnel­le­re Geh­ge­schwin­dig­keit sowie eine ver­bes­ser­te Geh­funk­ti­on und ‑leis­tung. Anwen­der berich­te­ten zudem über eine höhe­re Lebens­qua­li­tät als bei tra­di­tio­nel­len KAFOs13. In einer Stu­die wur­den dar­über hin­aus signi­fi­kan­te Ver­bes­se­run­gen der von Pati­en­ten berich­te­ten all­ge­mei­nen Orthe­sen­funk­ti­on, der Geh­fä­hig­keit, der Gesund­heit der betrof­fe­nen Glied­ma­ßen, des Wohl­be­fin­dens sowie der Leich­tig­keit und Sicher­heit bei der Durch­füh­rung von mehr als 20 ver­schie­de­nen ADLs fest­ge­stellt14.

Ziel die­ser ran­do­mi­sier­ten, kon­trol­lier­ten Cross­over-Stu­die war es, die poten­zi­el­len Vor­tei­le des C‑Brace gegen­über denen tra­di­tio­nel­ler Ganz­bein­or­the­sen in einer gro­ßen Stich­pro­be von KAFO-Nut­zern zu unter­su­chen. Die Haupt­hy­po­the­se die­ser Stu­die war, dass KAFO-Nut­zer bei der Ver­wen­dung des C‑Brace eine Ver­bes­se­rung des Gleich­ge­wichts und des Sturz­ri­si­kos zei­gen wür­den. Die sekun­dä­re Hypo­the­se der Stu­die war, dass der Ein­satz von C‑Brace die tat­säch­li­che Anzahl von Stür­zen redu­zie­ren und die Mobi­li­tät, die Teil­ha­be und die Lebens­qua­li­tät der Pati­en­ten im Ver­gleich zu tra­di­tio­nel­len KAFOs ver­bes­sern würde.

Metho­den

Die­se Stu­die wur­de an 13 Stu­di­en­zen­tren in Deutsch­land, den USA, Öster­reich und den Nie­der­lan­den durch­ge­führt. Sie wur­de von den jeweils zustän­di­gen Ethik­kom­mis­sio­nen geneh­migt und bei Clinicaltrials.gov (NCT03906656) regis­triert. Der Ein­schluss der Teil­neh­mer begann im April 2019, die letz­ten Teil­neh­mer schlos­sen die Stu­die im August 2022 ab.

Poten­zi­el­le Teil­neh­mer wur­den anhand ihrer medi­zi­ni­schen und/oder ortho­pä­di­schen Vor­be­fun­de aus­ge­wählt. Nach schrift­li­cher Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung wur­den die Teil­neh­mer auf Ein­schluss- und Aus­schluss­kri­te­ri­en überprüft.

Ein­schluss­kri­te­ri­en:

  • Pati­ent wur­de mit der Dia­gnos­ti­schen Test­or­the­se (DTO) getes­tet und zeig­te erfolg­reich das Poten­zi­al, C‑Brace nut­zen zu können
  • Pati­ent hat einen BBS-Wert < 45
  • Beein­träch­ti­gung der unte­ren Extre­mi­tät laut Indi­ka­ti­on in der Gebrauchsanweisung
  • Vor­an­ge­gan­ge­ne akti­ve und ver­läss­li­che Nut­zung einer uni­la­te­ra­len oder bila­te­ra­len Ver­sor­gung mit einer KAFO oder SCO in den letz­ten 3 Mona­ten vor Einschluss
  • Pati­ent erfüllt die kör­per­li­chen Min­dest­vor­aus­set­zun­gen, Gelenk­mo­bi­li­tät, Bein­ach­se und Kon­trol­le der Orthese
  • Nut­zer erfüllt die kör­per­li­chen und geis­ti­gen Vor­aus­set­zun­gen, um opti­sche und akus­ti­sche Signa­le sowie mecha­ni­sche Vibra­tio­nen wahrzunehmen
  • Die bestehen­de Mus­kel­kraft der Hüft­flex­o­ren und ‑exten­so­ren muss die Aus­lö­sung der Schwung­pha­se ermög­li­chen (Kom­pen­sa­ti­on durch Ver­wen­dung der Hüf­te ist erlaubt)
  • Pati­ent erklärt sich bereit, C‑Brace für min­des­tens 1–2 Stun­den pro Tag 5 Tage die Woche zu verwenden
  • Pati­ent ist ≥ 18 Jah­re alt
  • Pati­ent ist fähig und wil­lens, unab­hän­gig sein Ein­ver­ständ­nis zu geben
  • Pati­ent ist ein­ver­stan­den, den Pro­ze­du­ren inner­halb der kli­ni­schen Stu­die Fol­ge zu leisten

Aus­schluss­kri­te­ri­en:

  • Pati­ent ist nicht in der Lage, alle Stu­di­en­be­su­che zu absol­vie­ren, oder ist unwillig/nicht in der Lage, den Anwei­sun­gen zu folgen
  • Pati­ent ist nicht in der Lage, die DTO zu nutzen
  • Pati­ent nutzt sei­ne Orthe­se nicht für min­des­tens 1–2 Stun­den pro Tag 5 Tage die Woche
  • Pati­ent mit einem Kör­per­ge­wicht > 125 kg (ein­ge­schlos­sen Kör­per­ge­wicht + schwers­tes getra­ge­nes Objekt)
  • Pati­ent mit Orthoprothese
  • Pati­ent mit Fle­xi­ons­kon­trak­tur im Knie oder Hüft­ge­lenk > 10°
  • Pati­ent mit unkon­trol­lier­ter mode­ra­ter bis schwe­rer Spas­ti­zi­tät (mode­ra­te Spas­ti­zi­tät ist rela­ti­ve Kontraindikation)
  • Bein­län­gen­dif­fe­renz > 15 cm
  • Pati­ent mit insta­bi­ler neu­ro­lo­gi­scher, kar­dio­vas­ku­lä­rer oder pul­mo­n­a­ler Erkran­kung oder Krebserkrankung
  • Schwan­ger­schaft
  • Pati­ent nutzt bereits C‑Brace
  • Pati­ent mit bekann­tem Schwin­del (Ver­ti­go) oder Sturz­his­to­rie, wel­che nicht in Bezug zu Orthe­sen­nut­zung oder zur moto­ri­schen Behin­de­rung steht
  • Pati­ent ist nicht mit einer Orthe­se versorgt
  • Pati­ent ist unfä­hig, selbst­stän­dig an ihn aus­ge­hän­dig­te Fra­ge­bö­gen zu beant­wor­ten; Pati­en­ten mit einer Beein­träch­ti­gung der obe­ren Extre­mi­tät dür­fen ver­bal antworten
  • Pati­ent nimmt wäh­rend der geplan­ten Dau­er der Stu­die bereits an einer wei­te­ren kli­ni­schen Stu­die teil
  • Pati­ent hat bereits an einer frü­he­ren C‑Brace-Stu­die teilgenommen

Der Scree­ning-Pro­zess umfass­te wei­ter­hin eine Ein­schluss­un­ter­su­chung der Teil­neh­mer sowie einen Test mit der Dia­gnos­ti­schen Test­or­the­se (DTO), um zu über­prü­fen, ob die Teil­neh­men­den in der Lage waren, das C‑Brace zu nutzen.

Per­so­nen, die alle Ein­schluss- und kei­nes der Aus­schluss­kri­te­ri­en erfüll­ten, wur­den in die Stu­die ein­ge­schlos­sen, und die demo­gra­fi­schen Daten und die Kran­ken­ge­schich­te jedes Teil­neh­mers wur­den doku­men­tiert. Die Teil­neh­mer durch­lie­fen die Base­line-Unter­su­chung und wur­den per Zufalls­ver­fah­ren ran­do­mi­siert, um die Stu­die ent­we­der mit ihrer (eige­nen) KAFO (LKAFO, POKAFO oder SCO) oder dem C‑Brace zu begin­nen. Alle C‑Brace-Anpas­sungs- und Her­stel­lungs­pro­zes­se wur­den von zer­ti­fi­zier­ten Ortho­pä­die­tech­ni­kern vor Ort durch­ge­führt. In einem der bei­den Behand­lungs­ar­me wur­den die Teil­neh­mer zunächst für drei Mona­te mit dem C‑Brace ver­sorgt. Danach wech­sel­ten sie in eine ein­mo­na­ti­ge Wash-out-Pha­se und für wei­te­re drei Mona­te zu ihrer KAFO zurück. Im zwei­ten Behand­lungs­arm nutz­ten Teil­neh­mer, die nach der Ran­do­mi­sie­rung mit ihrer KAFO began­nen, ihre bestehen­de Orthe­se drei Mona­te lang wei­ter und wech­sel­ten dann für drei Mona­te zur C‑Brace. Um eine mini­ma­le the­ra­peu­ti­sche Wir­kung zu erzie­len, muss­ten die Teil­neh­mer das C‑Brace wäh­rend der Nut­zung min­des­tens eine Stun­de pro Tag an fünf Tagen in der Woche ver­wen­den. Wäh­rend des Anwen­dungs­zeit­raums wur­den jeden Monat tele­fo­ni­sche Inter­views durch­ge­führt, um uner­wünsch­te Ereig­nis­se, Gerä­te­fehl­funk­tio­nen und Stür­ze zu erfra­gen. Die Nach­un­ter­su­chun­gen wur­den am Ende jeder drei­mo­na­ti­gen Pha­se mit den KAFOs bzw. dem C‑Brace durch­ge­führt (Abb. 2).

Der pri­mä­re End­punkt die­ser Stu­die war die Berg Balan­ce Sca­le (BBS), ein kli­ni­scher Test bestehend aus 14 Bewe­gungs­auf­ga­ben15 zur Beur­tei­lung des Gleich­ge­wichts mit der Orthe­se. In die­ser Ska­la ste­hen höhe­re Wer­te reprä­sen­ta­tiv für bes­se­res Gleich­ge­wicht. BBS-Wer­te < 45 deu­ten nach­weis­lich auf ein erhöh­tes Sturz­ri­si­ko bei älte­ren Men­schen hin16 17. Wer­te < 40 hin­ge­gen ste­hen nach­weis­lich für ein Sturz­ri­si­ko von fast 100 %18.

Zu den sekun­dä­ren End­punk­ten gehör­ten der Dyna­mic Gait Index (DGI), der 6‑Mi­nu­ten-Geh­test (6MWT) und der Sta­ir Assess­ment Index (SAI).

Wei­ter­hin wur­den bei den Teil­neh­mern fol­gen­de Para­me­ter abgefragt:

  • Ver­trau­en ins Gleich­ge­wicht über die Acti­vi­ties-spe­ci­fic Balan­ce Con­fi­dence Sca­le (ABC),
  • Stür­ze über ein von den Teil­neh­mern doku­men­tier­tes Falltagebuch,
  • Sturz­angst (im Innen- und Außen­be­reich) anhand von zwei Skalen,
  • Wie­der­ein­glie­de­rung und Teil­ha­be in die Gemein­schaft über den Reinte­gra­ti­on into Nor­mal Living Index (RNLI) 19,
  • Gesund­heits­be­zo­ge­ne Lebens­qua­li­tät beim Ein­satz unter­schied­li­cher Orthe­sen mit­hil­fe des EQ-5D-5L,
  • Lebens­qua­li­tät über neun Dimen­sio­nen des SF-36v220,
  • Arbeits­ein­schrän­kun­gen mit­hil­fe des Fra­ge­bo­gens WLQ-25 sowie der
  • Ortho­tics & Pro­sthe­tics User Sur­vey (OPUS) und
  • die Zufrie­den­heit mit unter­stüt­zen­der Tech­no­lo­gie über den QUEST21 22.

Sta­tis­ti­sche Analyse

Die sta­tis­ti­sche Ana­ly­se wur­de von der Fir­ma „Stat-Up Sta­tis­ti­cal Con­sul­ting & Data Sci­ence GmbH“, Mün­chen, Deutsch­land, durchgeführt.

Die Stich­pro­ben­grö­ße für die Berg Balan­ce Sca­le wur­de basie­rend auf den Ergeb­nis­sen einer frü­he­ren kli­ni­schen Stu­die23 und einer unver­öf­fent­lich­ten Fall­se­rie unter der Annah­me einer Ver­bes­se­rung von 6,6 Punk­ten in der BBS ermit­telt. Unter Annah­me einer Signi­fi­kanz von p < 0,05 und einer Power von 80 % ergab sich eine Min­dest­stich­pro­ben­grö­ße von sie­ben Teil­neh­mern. Bei Stür­zen ergab die Berech­nung eine Min­dest­stich­pro­ben­grö­ße von 44 Teil­neh­mern, um einen signi­fi­kan­ten Unter­schied zwi­schen den Orthe­sen fest­zu­stel­len. Unter der Annah­me einer Dro­pout-Rate von 20 %24 25 wur­de das Rekru­tie­rungs­ziel auf min­des­tens 56 Teil­neh­mer festgelegt.

Alle Teil­neh­mer, die in eine Behand­lungs­grup­pe ran­do­mi­siert wur­den, wur­den in die Inten­ti­on-to-Tre­at-Ana­ly­se (ITT) ein­be­zo­gen, unab­hän­gig davon, ob sie die Stu­die wie geplant abge­schlos­sen hat­ten oder nicht. Teil­neh­mer, die das Pro­to­koll voll­stän­dig abge­schlos­sen hat­ten, wur­den in die Per-Protocol(PP)-Analyse ein­be­zo­gen. Teil­neh­mer, die das Stu­di­en­pro­to­koll abge­schlos­sen, aber ange­ge­ben hat­ten, das C‑Brace durch­schnitt­lich weni­ger als eine Stun­de pro Tag ver­wen­det zu haben, wur­den von der PP-Ana­ly­se ausgeschlossen.

Feh­len­de Daten der ers­ten Base­line-Unter­su­chung wur­den durch Scree­ning-Daten vom sel­ben Tag oder Daten aus der zwei­ten Base­line-Unter­su­chung, die inner­halb von zwei Tagen durch­ge­führt wer­den muss­te, ersetzt. Die Wer­te wur­den für Pati­en­ten mit feh­len­den und nicht feh­len­den Daten für den BBS ver­gli­chen, um sicher­zu­stel­len, dass die Grup­pen hin­sicht­lich des Aus­gangs­sta­tus ver­gleich­bar waren.

In der Inten­ti­on-to-Tre­at-Ana­ly­se kön­nen Daten­punk­te bei den Fol­low-up-Visi­ten von Stu­di­en­teil­neh­mern feh­len, da die­se (1) ver­stor­ben waren, (2) für die Nach­un­ter­su­chung ver­lo­ren gin­gen (lost-to fol­low-up LTFU), (3) die Stu­die abbra­chen oder vom Prüf­arzt aus der Stu­die aus­ge­schlos­sen wur­den, (4) bei ihnen kei­ne Fol­low-up-Visi­te durch­ge­führt wur­de oder (5) sie die Fol­low-up-Visi­te nicht voll­stän­dig abschlos­sen. Die Anzahl der feh­len­den Daten in den ITT- und PP-Ana­ly­sen ist in Tabel­le 2 auf­ge­führt. Feh­len­de Daten wur­den mit­hil­fe meh­re­rer Impu­ta­tio­nen ergänzt26 27 28.

Qua­li­ta­ti­ve Varia­blen wur­den anhand von Grup­pen­grö­ßen und ‑häu­fig­kei­ten beschrie­ben. Quan­ti­ta­ti­ve Varia­blen wur­den mit­hil­fe stan­dard­mä­ßi­ger deskrip­ti­ver Sta­tis­ti­ken (Durch­schnitt, Stan­dard­ab­wei­chung, Medi­an, Mini­mum, Maxi­mum, ers­tes und drit­tes Quar­til) zusam­men­ge­fasst. Abso­lu­te und pro­zen­tua­le Ver­än­de­run­gen vom Base­line-Wert zu den Fol­low-up-Visi­ten wur­den für jedes Out­co­me am Ende der drei Mona­te und für einen der bei­den Behand­lungs­ar­me berech­net. Die Wir­kung des C‑Brace im Ver­gleich zu KAFO wur­de durch die Fest­stel­lung einer sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Ver­bes­se­rung der Berg Balan­ce Sca­le bestimmt. In der kon­fir­ma­to­ri­schen Ana­ly­se wur­de die fol­gen­de Null­hy­po­the­se getestet:
H0: Δ Berg Balan­ce Sca­le < = 0
H1: Δ Berg Balan­ce Sca­le > 0

Um die Hypo­the­se eines erwar­te­ten Effekts in eine Rich­tung zu tes­ten, wur­de ein ein­sei­ti­ger gepaar­ter t‑Test ver­wen­det. Die p‑Werte wur­den mit der Holm-Bon­fer­ro­ni-Metho­de kor­ri­giert. Die kon­fir­ma­to­ri­sche Ana­ly­se des pri­mä­ren Wirk­sam­keitsend­punkts wur­de für die Inten­ti­on-to-Tre­at-Popu­la­ti­on durchgeführt.

Ana­ly­sen für die sekun­dä­ren Out­co­mes wur­den sowohl für die Inten­ti­on-to-Tre­at-Popu­la­ti­on als auch für die Per-Pro­to­col-Popu­la­ti­on durchgeführt.

Ergeb­nis­se

Die demo­gra­fi­schen Daten der Teil­neh­mer sind in Tabel­le 1 gelis­tet. Auf­grund der Aus­wir­kun­gen der Covid-Pan­de­mie umfass­te die Stu­die eine Kohor­te vor und nach der Pan­de­mie. Ins­ge­samt wur­den 149 Teil­neh­mer ein­ge­schlos­sen, 102 Teil­neh­mer wur­den ran­do­mi­siert und 76 Teil­neh­mer schlos­sen die Stu­die ab. Nach dem Aus­schluss von sie­ben Teil­neh­mern, die anga­ben, das C‑Brace durch­schnitt­lich weni­ger als eine Stun­de pro Tag ver­wen­det zu haben, blie­ben Daten von 102 Teil­neh­mern für die ITT-Ana­ly­se und Daten von 69 Teil­neh­mern für die PP-Analyse.

Die sta­tis­ti­sche Ana­ly­se mit dem t‑Test für nor­mal­ver­teil­te Daten und dem Wil­coxon-Vor­zei­chen-Rang-Test für nicht nor­mal­ver­teil­te Daten ergab für kei­nes der bewer­te­ten Ergeb­nis­ma­ße signi­fi­kan­te Unter­schie­de zwi­schen den Ran­do­mi­sie­rungs­grup­pen KAFO/C‑Brace und C‑Brace/KAFO. Somit kann ein Car­ry-Over-Effekt aus­ge­schlos­sen wer­den. Daher wur­den die Ergeb­nis­se für alle Ergeb­nis­ma­ße zusam­men­ge­fasst und nicht getrennt nach Ran­do­mi­sie­rungs­arm dargestellt.

Pri­mä­rer End­punkt: Berg ­Balan­ce Sca­le (BBS)

Nach drei Mona­ten Nut­zung bei­der Orthe­sen war der BBS-Wert sowohl in der ITT- als auch in der PP-Ana­ly­se signi­fi­kant höher als zu Beginn. Mit dem C‑Brace war der BBS-Wert signi­fi­kant höher als mit der KAFO (Tab. 2). Dar­über hin­aus war die Anzahl der Teil­neh­mer mit erhöh­tem Sturz­ri­si­ko, ange­ge­ben durch BBS-Wer­te < 45, nach der Nut­zung der C‑Brace signi­fi­kant nied­ri­ger als mit KAFO und bei Base­line. Zudem hat sich Anzahl der Teil­neh­mer mit einem fast 100-pro­zen­ti­gen Sturz­ri­si­ko, ange­ge­ben durch BBS-Wer­te < 40, mit dem C‑Brace im Ver­gleich zur Ver­wen­dung der KAFO und zur Base­line deut­lich verringert.

Sekun­dä­re End­punk­te – kli­ni­sche Outcomes

Nach drei Mona­ten KAFO-Nut­zung war der DGI in der ITT-Ana­ly­se deut­lich höher als zu Base­line, nicht jedoch in der PP-Ana­ly­se. Nach der Nut­zung des C‑Brace ver­bes­ser­te sich der DGI im Ver­gleich zur Base­line deut­lich, und die Wer­te bei KAFO-Nut­zung über­tra­fen den mini­mal für den Pati­en­ten bedeut­sa­men Unter­schied (MCID – mini­mal cli­ni­cal­ly important dif­fe­rence) sowohl in der ITT- als auch in der PP-Ana­ly­se (Tab. 2).

Im 6MWT waren die Unter­schie­de zwi­schen der C‑Brace und der Base­line- oder der KAFO-Nut­zung sta­tis­tisch nicht signi­fi­kant. Die mit KAFO zurück­ge­leg­te Stre­cke war deut­lich län­ger als zu Stu­di­en­be­ginn, erreich­te jedoch nicht das Niveau kli­ni­scher Aus­sa­ge­kraft (Tab. 4).

Die mit dem SAI bewer­te­te Qua­li­tät des Trep­pen­ge­hens zeig­te eine signi­fi­kan­te Ver­bes­se­rung des Trep­pen­ab­wärts­gangs mit dem C‑Brace im Ver­gleich zu KAFO und zur Base­line. Es gab kei­ne signi­fi­kan­ten Unter­schie­de zwi­schen KAFO und C‑Brace oder zwi­schen den bei­den Orthe­sen und dem Base­line-Wert beim Treppenaufwärtsgang.

Sekun­dä­re Out­co­mes – vom Pati­en­ten berich­te­te Ergebnisse

Die Anzahl der von den Teil­neh­mern gemel­de­ten Stür­ze war bei Nut­zung des C‑Brace signi­fi­kant um 80 % gerin­ger als bei KAFO-Nut­zung zur Base­line (Tab. 2). Dar­über hin­aus war die Anzahl der Stu­di­en­teil­neh­mer, die wäh­rend der drei­mo­na­ti­gen Beob­ach­tungs­zeit­räu­me mehr als ein­mal stürz­ten, sowohl in der ITT- als auch in der PP-Ana­ly­se mit dem C‑Brace signi­fi­kant gerin­ger als mit der KAFO.

Die ABC-Wer­te zu Base­line und nach KAFO-Nut­zung unter­schie­den sich nicht signi­fi­kant. Aller­dings ver­bes­ser­ten sich die ABC-Wer­te nach der C‑Brace-Nut­zung sowohl in der ITT- als auch in der PP-Ana­ly­se im Ver­gleich zur Base­line und der Ver­wen­dung von KAFO deut­lich. Dar­über hin­aus war die Anzahl der Teil­neh­mer mit erhöh­tem Sturz­ri­si­ko, ange­ge­ben durch ABC-Wer­te < 67, in der PP-Ana­ly­se nach C‑Brace-Nut­zung signi­fi­kant nied­ri­ger als mit KAFO und zu Baseline.

Die Sturz­angst im Innen- und Außen­be­reich unter­schied sich nicht zwi­schen Base­line und KAFO-Nut­zung. Mit dem C‑Brace wur­de die Sturz­angst sowohl im Innen- als auch im Außen­be­reich in der ITT- und PP-Ana­ly­se deut­lich ver­bes­sert (Tab. 3).

Die OPUS Lower Extre­mi­ty Func­tion­al Sta­tus (LEFS)-Werte waren nach der Ver­wen­dung des C‑Brace sowohl in der ITT- als auch in der PP-Ana­ly­se signi­fi­kant höher als zu Stu­di­en­be­ginn und mit KAFO (Tab. 4). Der OPUS-Lebens­qua­li­täts­wert stieg mit C‑Brace im Ver­gleich zur Base­line im ITT und sowohl im Ver­gleich zur Base­line als auch zur KAFO in den PP-Ana­ly­sen signi­fi­kant an (Tab. 4). Bei den OPUS-Bewer­tun­gen zur Zufrie­den­heit mit der Orthe­se gab es bei bei­den Orthe­sen kei­ne sta­tis­tisch signi­fi­kan­ten Unterschiede.

Die EQ-5D-5L-Uti­li­ty-Indi­zes ver­bes­ser­ten sich nach der C‑Brace-Nut­zung deut­lich im Ver­gleich zum Aus­gangs­wert im ITT und sowohl im Ver­gleich zum Aus­gangs­wert als auch im KAFO-Ein­satz in den PP-Ana­ly­sen (Tab. 4).

Die RNLI-Wer­te (Reinte­gra­ti­on into Nor­mal Living Index) ver­bes­ser­ten sich signi­fi­kant nach Nut­zung des C‑Brace im Ver­gleich zur Base­line im ITT und im Ver­gleich zur Ver­wen­dung von KAFO in der PP-Ana­ly­se (Tab. 4).

Die WLQ-25-Kom­po­nen­te „kör­per­li­che Anfor­de­run­gen“ ver­bes­ser­te sich mit C‑Brace im Ver­gleich zur Base­line in der ITT-Ana­ly­se und zwi­schen Base­line und KAFO-Nut­zung in der PP-Ana­ly­se signi­fi­kant (Tab. 4). Es gab kei­ne Unter­schie­de zwi­schen den Kom­po­nen­ten mentale/interpersonelle Anfor­de­run­gen, Out­put-Anfor­de­run­gen und Zeitmanagement.

Der SF-36 zeig­te nach der Ver­wen­dung von C‑Brace im Ver­gleich zur Base­line signi­fi­kan­te Ver­bes­se­run­gen bei der kör­per­li­chen Funk­ti­ons­fä­hig­keit (ITT/PP), dem emo­tio­na­len Wohl­be­fin­den (PP), der all­ge­mei­nen Gesund­heit (PP), der all­ge­mei­nen Gesund­heits­wahr­neh­mung (ITT/PP) und der Energie/Müdigkeit (ITT/PP) sowie Rol­le kör­per­li­cher Ein­schrän­kun­gen (ITT/PP). Im Ver­gleich zur KAFO-Ver­wen­dung ver­bes­ser­te das C‑Brace die Wer­te für kör­per­li­che Funk­ti­ons­fä­hig­keit (ITT/PP), emo­tio­na­les Wohl­be­fin­den (ITT/PP), all­ge­mei­ne Gesund­heit (PP), Gesund­heits­ver­än­de­rung (ITT/PP) und Vita­li­tät erheb­lich (ITT/PP) (Tab. 5 und Tab. 6).

Im Gesamt­score des QUEST oder in den Teilscores für Zufrie­den­heit mit der Orthe­se und Zufrie­den­heit mit dem Ser­vice der Anpas­sung nach C‑Brace- oder KAFO-Ein­satz wur­den im Ver­gleich zur Base­line kei­ne Unter­schie­de festgestellt.

Dis­kus­si­on

Ziel die­ser Stu­die war es zu unter­su­chen, ob Per­so­nen mit Erkran­kun­gen, die die Ver­wen­dung einer her­kömm­li­chen KAFO oder SCO zur Wie­der­her­stel­lung der Geh­fä­hig­keit erfor­dern, von der Ver­wen­dung des C‑Brace pro­fi­tie­ren kön­nen. Unse­re pri­mä­re Hypo­the­se, dass die Ver­wen­dung des C‑Brace im Ver­gleich zur KAFO-Nut­zung zu einem ver­bes­ser­ten Gleich­ge­wicht führt, gemes­sen durch den BBS, wur­de bestä­tigt. Die Ver­bes­se­run­gen des Gleich­ge­wichts deu­te­ten auf ein gerin­ge­res Sturz­ri­si­ko hin. Unter Ver­wen­dung der eta­blier­ten BBS-Cutoff-Wer­ten von < 45 Punk­ten für ein erhöh­tes Sturz­ri­si­ko29 30 und < 40 Punk­ten für ein nahe­zu 100-pro­zen­ti­ges Sturz­ri­si­ko31 war die Anzahl der Teil­neh­mer, die die­sen Risi­ken aus­ge­setzt waren, mit dem C‑Brace signi­fi­kant um 50 % nied­ri­ger als mit KAFO. Zusätz­li­che Bele­ge für das ver­rin­ger­te Sturz­ri­si­ko fan­den sich in der signi­fi­kan­ten Redu­zie­rung der gemel­de­ten Stür­ze um 80 %, der deut­lich redu­zier­ten Anzahl von Teil­neh­mern, die mehr als ein­mal gestürzt waren, und den kli­nisch bedeut­sa­men Ver­bes­se­run­gen der ABC-Scores bei Ver­wen­dung des C‑Brace. Die Teil­neh­mer berich­te­ten zudem selbst, dass die Angst vor Stür­zen innen und außen mit dem C‑Brace deut­lich gerin­ger sei. Das ver­bes­ser­te Ver­trau­en in die siche­re Ver­wen­dung des C‑Brace ist wahr­schein­lich das Ergeb­nis meh­re­rer Orthe­sen­ei­gen­schaf­ten, ein­schließ­lich des hohen Knie­beu­gungs­wi­der­stands im Stand und der MP-gesteu­er­ten Schwungphase.

Unse­re sekun­dä­ren Hypo­the­sen, dass das C‑Brace die vom Pati­en­ten berich­te­te Mobi­li­tät, die Teil­ha­be am nor­ma­len Leben und die Lebens­qua­li­tät im Ver­gleich zur KAFO-Nut­zung ver­bes­sern wür­de, wur­den teil­wei­se bestä­tigt. Der DGI ver­bes­ser­te sich und über­traf den MCID. Dar­über hin­aus stell­ten die Teil­neh­mer eine deut­li­che Ver­bes­se­rung der Gang­qua­li­tät beim Trep­pen­ab­stieg fest. Im Gegen­satz dazu gab es kei­nen Unter­schied in der zurück­ge­leg­ten Distanz im 6MWT zwi­schen bei­den Orthe­sen­ty­pen. Der wahr­schein­li­che Grund dafür liegt dar­in, dass er auf ebe­nem Boden durch­ge­führt wird, wo die KAFO-Nut­zung unkom­pli­ziert und rela­tiv sicher ist. Dar­über hin­aus nutz­ten mehr als die Hälf­te der Teil­neh­mer KAFOs mit Frei­sch­wung­pha­se (PO-KAFOs oder SCOs), die das Gehen auf ebe­nen Flä­chen erheb­lich erleich­tern. Somit sto­ßen KAFOs auf­grund der Ein­fach­heit der Auf­ga­ben­um­ge­bung des 6MWT nicht an ihre Funktionsgrenzen.

Die vom Pati­en­ten bewer­te­te Orthe­sen­funk­ti­on, die mit dem OPUS Lower Extre­mi­ty Func­tion­al Sta­tus beur­teilt wur­de, zeig­te eine signi­fi­kan­te Ver­bes­se­rung mit dem C‑Brace. Dies hat­te posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf den All­tag der Teil­neh­mer wäh­rend der Ver­wen­dung des C‑Brace in der Stu­die, die von einer ver­bes­ser­ten Lebens­qua­li­tät in vier der neun Dimen­sio­nen des SF-36 berich­te­ten. Dar­über hin­aus ergab die PP-Ana­ly­se eine ver­bes­ser­te Wie­der­ein­glie­de­rung in das nor­ma­le Leben, bewer­tet mit dem RNLI, sowie eine ver­bes­ser­te kör­per­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit, bewer­tet mit WLQ-25. Die Ver­bes­se­run­gen der von Pati­en­ten berich­te­ten Orthe­sen­funk­ti­on, des Nut­zens der Orthe­se, der Wie­der­ein­glie­de­rung in das nor­ma­le Leben und damit ver­bun­den der Lebens­qua­li­tät im Zusam­men­hang mit der Ver­wen­dung des C‑Brace ste­hen im Ein­klang mit den oben genann­ten Ver­bes­se­run­gen der Sicher­heit der Orthe­sen­nut­zung und der leis­tungs­ba­sier­ten Funk­ti­on. Dies alles ist höchst­wahr­schein­lich das Ergeb­nis der spe­zi­fi­schen Funk­tio­nen des C‑Brace, die her­kömm­li­che KAFOs nicht bieten.

Die­se mul­ti­zen­trisch ange­leg­te ran­do­mi­sier­te, kon­trol­lier­te, inter­na­tio­na­le Cross­over-Stu­die ver­wen­de­te zum ers­ten Mal einen umfas­sen­den Satz kli­nisch bedeut­sa­mer Out­co­mes, die die rea­len Prio­ri­tä­ten von Pati­en­ten mit teil­wei­ser oder voll­stän­di­ger Läh­mung der unte­ren Extre­mi­tä­ten wider­spie­geln32 33 und zeigt die Über­le­gen­heit des C‑Brace gegen­über her­kömm­li­chen KAFOs in ver­schie­de­nen Aspek­ten der Geh­fä­hig­keit. Die vor­lie­gen­de Stu­die zeigt nicht nur signi­fi­kan­te und kli­nisch bedeut­sa­me Ver­bes­se­run­gen des Gleich­ge­wichts, des Sturz­ri­si­kos, der tat­säch­lich gemel­de­ten Stür­ze, der leis­tungs­ba­sier­ten und vom Pati­en­ten berich­te­ten Funk­ti­on, son­dern auch im Nut­zen der Orthe­se, der Wie­der­ein­glie­de­rung in das nor­ma­le Leben und der Lebens­qua­li­tät mit dem C‑Brace.

Bestimm­te Fak­to­ren die­ser Stu­die kön­nen ihre Gene­ra­li­sier­bar­keit ein­schrän­ken, so wur­de die Stu­die zum Bei­spiel nicht mit einer Par­al­lel­kon­troll­grup­pe, son­dern mit einem ran­do­mi­sier­ten Cross­over-Design durch­ge­führt, bei dem alle Teil­neh­mer als ihre eige­nen Kon­trol­len fun­gier­ten. Die Wahl des Designs lag in der gro­ßen medi­zi­ni­schen Hete­ro­ge­ni­tät der Stu­di­en­stich­pro­be mit mehr als 20 ver­schie­de­nen Grund­er­kran­kun­gen begrün­det. Dar­über hin­aus garan­tiert ein Cross­over-Design allen poten­zi­el­len Teil­neh­mern Zugang zu der unter­such­ten Inter­ven­ti­on, was wahr­schein­lich ihre Teil­nah­me­be­reit­schaft erhöht. Poten­zi­el­le Aus­wir­kun­gen der Rei­hen­fol­ge der Inter­ven­tio­nen wur­den zudem in der sta­tis­ti­schen Ana­ly­se berück­sich­tigt, wobei bei kei­nem der Ergeb­nis­ma­ße Rei­hen­fol­ge- oder Über­tra­gungs­ef­fek­te fest­ge­stellt wurden.

Wei­ter­hin fest­zu­hal­ten ist, dass auf­grund der Unter­schie­de zwi­schen den getes­te­ten Orthe­sen in Bezug auf Gewicht, Grö­ße, Funk­ti­on, Lade­be­darf usw. eine Ver­blin­dung der Prü­fer wie Teil­neh­mern nicht mög­lich gewe­sen ist – ein Bestand­teil der meis­ten ortho­pä­di­schen und pro­the­ti­schen Interventionsstudien.

Eine wei­te­re Ein­schrän­kung bestand dar­in, dass der Ein­schluss nur Teil­neh­mer mit BBS-Wer­ten < 45 umfass­te. Es ist unklar, ob die Ergeb­nis­se die­ser Stu­die auf eine Popu­la­ti­on tra­di­tio­nel­ler KAFO-Benut­zer mit BBS-Wer­ten ≥ 45 über­trag­bar sind.

Fazit

Die­se Stu­die zeigt, dass die mikro­pro­zessorgesteuerte Stand- und Schwun­g­­pha­sen-kon­trol­lier­te Orthe­se C‑Brace zu signi­fi­kan­ten und kli­nisch bedeut­sa­men Ver­bes­se­run­gen des Gleich­ge­wichts, des Sturz­ri­si­kos, der tat­säch­li­chen Stür­ze, der leis­tungs­ba­sier­ten Funk­ti­on, der von den Pati­en­ten berich­te­ten Funk­ti­on, des Nut­zens, der Wie­der­ein­glie­de­rung in das nor­ma­le Leben und letzt­end­lich der Lebens­qua­li­tät in einer Popu­la­ti­on tra­di­tio­nel­ler KAFO-Benut­zer mit erhöh­tem Sturz­ri­si­ko bei­trägt. Somit ist das C‑Brace eine emp­feh­lens­wer­te Opti­on zur Ver­bes­se­rung der Sicher­heit, Mobi­li­tät und Lebens­qua­li­tät von Anwen­dern mit neu­ro­lo­gi­schen Stö­run­gen, wie z. B. Läh­mun­gen der unte­ren Extremitäten.


Dank­sa­gung

Das C‑Brace wird von Otto Bock Health­ca­re Pro­ducts GmbH, Wien, Öster­reich, her­ge­stellt. Der Her­stel­ler finan­zier­te die beschrie­be­ne Stu­die. Der Autor dankt den fol­gen­den Per­so­nen für ihren Bei­trag zum erfolg­rei­chen Abschluss der Untersuchung:
Dr. Axel Ruetz (Katho­li­sches Kli­ni­kum Koblenz-Mon­ta­baur, DE), Tom DiBel­lo (Han­ger Cli­nic, Hous­ton, USA), Chris Toel­le (Han­ger Cli­nic, Sara­so­ta, USA), Dr. Bea Hem­men (Adel­an­te Ken­nis­cen­trum, Hoens­br­oek, NL), Jason Wening (Han­ger Cli­nic, Chi­ca­go, USA), Eric Weber (Han­ger Cli­nic, Seat­tle, USA), Prof. Tobi­as Wink­ler (Ber­lin Move­ment Dia­gno­stics, DE), Dr. Frie­de­mann Stein­feldt (Johan­nes­bad Fach­kli­nik & Gesund­heits­zen­trum Rau­pen­nest Rau­pen­nest, Alten­berg, DE), Mari­na Uma­ri (Poh­lig GmbH, Traun­stein, DE), Prof. Rüdi­ger Rupp (Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Hei­del­berg, DE), Dr. Sascha Klu­ge (BG Kli­ni­kum Ham­burg, DE), Dr. Alex­an­der Krebs (Ortho­pä­di­sches Spi­tal Spei­sing, Wien, AT) und Shane Wur­de­man (Han­ger Insti­tu­te of Cli­ni­cal Rese­arch and Edu­ca­ti­on, Aus­tin, USA).

Hin­weis:
Ein Arti­kel zu die­ser Stu­die erschien bereits auf Eng­lisch in Disa­bi­li­ty and Reha­bi­li­ta­ti­on, doi: 10.1080/09638288.2023.2258342 
Der Autor ist für die Fir­ma Albrecht GmbH tätig.

Der Autor:
Prof. Dr. med. Frank Braatz
Med. Ort­ho­bio­nik
Gesund­heits­cam­pus Göttingen
UMG/HAWK

 

Begut­ach­te­ter Beitrag/reviewed paper

Zita­ti­on
Bra­atz F. Bringt die Stand- und Schwung­pha­sen­kon­trol­le einen Vor­teil bei KAFO-Trä­gern? Ergeb­nis­se einer inter­na­tio­na­len ran­do­mi­siert-kon­trol­lier­ten Stu­die. Ortho­pä­die Tech­nik, 2024; 75 (4): 56–66

 

 

Tab. 1 Über­sicht der demo­gra­fi­schen Daten der ITT- und PP-Population.

Tab. 2 Ergeb­nis­se der Inten­ti­on-to-Tre­at (ITT, n = 102) und Per-Pro­to­col-Ana­ly­sen (PP, n = 69) für das Pri­mä­re Out­co­me Berg Balan­ce Sca­le (BBS) und die sicher­heits­re­le­van­ten sekun­dä­ren Out­co­mes: Stür­ze, Dyna­mic Gait Index (DGI) und Acti­vi­ty-spe­ci­fic Balan­ce Con­fi­dence Sca­le (ABC).

Tab. 3 Ergeb­nis­se der Inten­ti­on-to-Tre­at (ITT, n = 102) und Per-Pro­to­col-Ana­ly­sen (PP, n = 69) für Sturz­angst (FoF) im Innen- und Außenbereich.

Tab. 4 Ergeb­nis­se der Inten­ti­on-to-Tre­at (ITT, n = 102) und Per-Pro­to­col-Ana­ly­sen (PP, n = 69) für die Out­co­mes Ortho­tic and P­rosthetic User Sur­vey – Lower Extre­mi­ty Func­tion­al Sta­tus (OPUS-LEFS), OPUS – Qua­li­ty of Life (OPUS-QoL), EQ-5D-5L-Uti­li­ty, Reinte­gra­ti­on into Nor­mal Living (RNL) und Work Limi­ta­ti­ons Ques­ti­on­n­aire (WLQ-25) – Phy­si­cal domain.

Tab. 5 Ergeb­nis­se der Inten­ti­on-to-Tre­at (ITT, n = 102) Ana­ly­se der SF-36-Skalen.

Tab. 6 Ergeb­nis­se der Per-Pro­to­col (PP, n = 69) Ana­ly­se der SF-36-Skalen.

 

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