„Unsere Häuser machen mit ihrer individuellen und bedarfsgerechten Versorgung mit Hilfsmitteln einen entscheidenden Unterschied für die Teilhabe, Selbstbestimmung und Lebensqualität ebenso wie die Lebensfreude der Menschen, die auf Hilfsmittel angewiesen sind“, erklärt BIV-OT-Präsident Alf Reuter mit Blick auf das vergangene Geschäftsjahr. „Wir als Verband arbeiten gemeinsam mit Hunderten von engagierten Orthopädietechnikerinnen und Orthopädietechnikern daran, dass die Betriebe weiterhin den Unterschied für ihre Patienten machen können.“ Der Bundesinnungsverband setzte im vergangenen Geschäftsjahr zahlreiche Projekte auf und um, damit die orthopädietechnischen Betriebe und Sanitätshäuser in Deutschland weiterhin ihr Hauptaugenmerk auf die Versorgung der Menschen mit Hilfsmitteln legen können.
Das bereits im März 2023 vom Bündnis „Wir versorgen Deutschland“ (WvD) vorgelegte Reformkonzept „Versorgung sichern. Vorschläge für eine nachhaltige Hilfsmittelreform“ gestaltete der BIV-OT wesentlich mit. Damit gelang erstmals die Einbeziehung orthopädietechnischer Betriebe, Sanitätshäuser und Homecare-Dienstleister als handelnde Akteure in ein Reformvorhaben im Bereich Hilfsmittel. Ebenso konnten BIV-OT-Positionen in den bundesweiten Diskussionsprozess zur Hilfsmittelreform, zum Bürokratieabbau und zur Digitalisierung eingebracht werden. Ob solitär als BIV-OT oder als Mitglied des WvD-Bündnisses – die politische Stimme des BIV-OT wird in Berlin deutlich wahrgenommen. Dies zeigte sich auch anlässlich der Feier zu „100 Jahre Verbandsgeschichte“ am 13. November 2023 in Berlin mit rund 200 Gästen aus Politik, Gesellschaft, Ärzteschaft, Medien und dem Handwerk.
Die Befreiung der Apotheken von der Präqualifizierung durch das im Juli 2023 beschlossene Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) stellte eine besondere Herausforderung für den BIV-OT, die 14 (Landes-)Innungen, sechs Fachverbände sowie deren 4.500 Mitgliedsbetriebe mit rund 48.000 Mitarbeitenden dar. „Die Befreiung der Apotheken von der Präqualifizierung wird uns noch länger beschäftigen. Diese Ungleichbehandlung von Apotheken und unseren Betrieben muss geändert werden. Ebenso wird es Zeit, dass unser Handwerk die überfällige Anerkennung und Gleichstellung mit den akademischen Berufen im Gesundheitswesen erhält. Daran arbeiten wir ebenso intensiv wie an der Reform der Hilfsmittelversorgung“, betont Alf Reuter.
Mehr Digitalisierung
Ob eine neue Kalkulationsdatenbank im Mitgliederportal „Mein Sanitätshaus“ oder das Pilotprojekt E‑Verordnung für orthopädische Hilfsmittel: Der BIV-OT treibt die digitale Zukunft der Branche maßgeblich voran. Die neue Kalkulationsdatenbank, die weitgehend im Jahr 2023 erarbeitet wurde und 2024 an den Start gehen soll, bringt mehr Transparenz, mehr Freiraum, mehr Service für die Betriebe und damit mehr Zeit für Patient:innen. Das bereits in der Testphase befindliche Pilotprojekt E‑Verordnung für orthopädische Hilfsmittel unter der Leitung des BIV-OT sichert den Betrieben auch nach der Umstellung von Rezepten in Papierform auf elektronische Verordnungen am 1. Juli 2027 den Zugang zum Markt.
Know-how sichert Qualität
Für die Tochtergesellschaften Confairmed GmbH und Verlag Orthopädie-Technik stand das Geschäftsjahr ganz im Zeichen der OTWorld. Die Confairmed GmbH organisiert den Weltkongress der OTWorld, der gemeinsam mit der internationalen Fachmesse vom 14. bis 17. Mai 2024 in Leipzig stattfindet. Mehr Vorsprung durch Information – dafür steht die Arbeit des Verlags OT. Dies galt im vergangenen Geschäftsjahr nicht nur für die zahlreichen Fachartikel, sondern ebenso für die im Januar 2023 begonnene neue Serie „Fachkräfteoffensive“ und das internationale Fachmagazin „HowToTreat“. Der Bericht steht ab sofort, wie seine Vorgänger, auf der Website des Bundesinnungsverbandes zum Download bereit.
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