Die Robina-Studie ist im April 2017 gestartet und hat ein Volumen von 2,57 Millionen Euro, davon 68 Prozent För- deranteil durch das BMBF. „Der Prototyp eines augenge- steuerten Roboters kommt von der deutschen Firma Franka Emika. Denn oft können Patienten im palliativen Stadium der Erkrankung nur noch die Augen bewegen“, so Meyer. Das Münchner Robotik-Start-up Franka Emika erhielt 2017 den Deutschen Zukunftspreis für Technik und Innovati- on für den lernfähigen Leichtbauroboter „Panda“.
Weitere Partner sind die Charité–Universitätsmedizin Berlin, Talk- Tools aus Duisburg, das FZI Forschungszentrum Informa- tik am Karlsruher Institut für Technologie und die Evange- lische Hochschule Ludwigsburg. „Bei Robina ist außerdem der AOK-Bundesverband als Transferpartner mit im Boot“, unterstreicht Meyer die Be- deutung der Studie. „Schon während des Projekts wird so- mit darauf geachtet, ob die Forschungsergebnisse auch aus Kostenträgerperspektive sinnvoll und finanzierbar sind.“ Des Weiteren bringe die Deutsche Gesellschaft für Muskelerkrankungen als weiterer Transferpartner die Patientensicht ein.
„Im April 2020 werden Ergebnisse vorliegen“, kündigt Meyer an. Erfahrungsstudie mit Kinova Ein weiteres Forschungsvorhaben zur Anwendung von Armrobotern bei der ALS werde innerhalb des Ambulanzpartner-Versorgungsnetzwerkes durchgeführt: „Bis Sep- tember 2020 realisieren wir eine industriefi nanzierte Er- fahrungsstudie zum Roboterarm des Herstellers Kinova, dem ersten derartigen System, das auf dem Markt war“, berichtet Prof. Meyer. „Dabei erfassen 14 ALS-Spezialambulanzen unter anderem aus Berlin, Essen, Jena, Hannover, Bochum, Dresden und Rostock Daten zu den Erwartungen von ALS-Patienten an derartige Systeme.“
Für die Studie „Digit Robot – digitale Erfassung der ambulanten Versor- gung mit einem Roboterarm bei ALS“ werden bei 80 ALS- Patienten systematische Interviews und Online-Befragungen durchgeführt, um zu ermitteln, für welche Funktionen die Betroffenen den Roboterarm als besonders wichtig erachten. Dabei ist ein Nutzen für das Anreichen von Ge- tränken, Öffnen von Türen oder körpernahe Dienste wie das Kämmen der Haare oder das Kratzen denkbar. „Die tatsächlichen Erfahrungen und Nutzeneinschätzungen werden wir in Interviews mit 20 Patienten ermitteln, die mit dem Roboterarm versorgt wurden“, sagt Meyer. „Die Studien sollen zeigen, welches Potenzial Roboterarme für Patienten, Hersteller und Sanitätshäuser bieten.“
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