Nach­ruf auf Prof. Heinz Mit­tel­mei­er (1927–2023)

Fast ein gan­zes Jahr­hun­dert präg­te der Arzt, Ortho­pä­de und aka­de­mi­sche Leh­rer Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Heinz Mit­tel­mei­er das Gesund­heits­sys­tem in Deutsch­land. Gebo­ren am 9. Okto­ber 1927 in Ingol­stadt-Kot­hau, ver­starb Heinz Mit­tel­mei­er am 15. Juli 2023 in sei­nem Haus in Homburg/Saar.

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg stu­dier­te er in Mün­chen und Graz Medi­zin, famu­lier­te bei Max Lan­ge in Bad Tölz – das war zugleich der Beginn sei­ner lebens­lan­gen Lei­den­schaft für die Orthopädie.

Im Jahr 1957 wech­sel­te Heinz Mit­tel­mei­er nach Ber­lin an das renom­mier­te Oskar-Hele­ne-Heim der Ortho­pä­di­schen Kli­nik und Poli­kli­nik der Frei­en Uni­ver­si­tät Berlin.

Schon sie­ben Jah­re spä­ter, 1964, folg­te er mit 36 Jah­ren als jüngs­ter Ordi­na­ri­us dem Ruf an den Lehr­stuhl für Ortho­pä­die an der Uni­ver­si­tät des Saar­lan­des und als Direk­tor der damals wenig bekann­ten Ortho­pä­di­schen Uni­ver­si­täts­kli­nik und Poli­kli­nik Hom­burg an der Saar.

In den 32 Jah­ren bis zu sei­ner Eme­ri­tie­rung im Jahr 1996 bau­te er die Ortho­pä­di­sche Kli­nik unter ande­rem zu einer inter­na­tio­nal aner­kann­ten Ein­rich­tung der fach­li­chen Wei­ter­bil­dung in kon­ser­va­ti­ver und ope­ra­ti­ver Ortho­pä­die und Trau­ma­to­lo­gie aus.

Früh enga­gier­te sich Heinz Mit­tel­mei­er für die inter­dis­zi­pli­nä­re und inter­pro­fes­sio­nel­le Zusam­men­ar­beit sowohl in Deutsch­land als auch inter­na­tio­nal etwa als Prä­si­dent der Deut­schen Gesell­schaft für Ortho­pä­die und Trau­ma­to­lo­gie (DGOT), heu­te Deut­sche Gesell­schaft für Ortho­pä­die und Ortho­pä­di­sche Chir­ur­gie (DGOOC), oder als ­Prä­si­dent der Ver­ei­ni­gung Süd­deut­scher Ortho­pä­den (VSO), heu­te Ver­ei­ni­gung der Süd­deut­schen Ortho­pä­den und ­Unfall­chir­ur­gen (VSOU), und der Arbeits­ge­mein­schaft der Wis­sen­schaft­li­chen Medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten ­e. V. (AWMF).

Wie sehr sei­ne Leis­tun­gen für die Gesell­schaft geschätzt wur­den, zei­gen unter ande­rem sei­ne 25 Ehren­mit­glied­schaf­ten ver­schie­de­ner inter­na­tio­na­ler Fach­ge­sell­schaf­ten, aber die Aus­zeich­nung mit dem Ver­dienst­or­den der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land (1999) und des Saar­län­di­schen Ver­dienst­or­dens (1988) eindrücklich.

Mit sei­nem Tod ver­liert unser Fach einen welt­weit aner­kann­ten Exper­ten und Kämp­fer für die kon­ser­va­ti­ve Ortho­pä­die sowie die inter­pro­fes­sio­nel­le Zusam­men­ar­beit, sei­ne Fami­lie einen vier­fa­chen Vater und neun­fa­chen Großvater.

Unser herz­li­ches Bei­leid gilt der gesam­ten Familie!

Alf Reu­ter und Albin Mayer