Einziger Kandidat für das Amt des Präsidenten war Alf Reuter, der Klaus-Jürgen Lotz bereits drei Jahre als Vizepräsident begleitet und als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses die Verantwortung für die Vertragsverhandlungen mit bundesweiten Kassen übernommen hatte. Reuter wurde ohne Gegenstimme gewählt. In den zwölf Jahren seiner Amtszeit prägte Lotz den Verband wie kein anderer – so dass der Antrag der Landesinnung Bayern, Klaus-Jürgen Lotz noch am selben Tage zum Ehrenpräsidenten zu ernennen, einstimmig und mit Standig Ovations (und vielleicht mit dem ein oder anderen Tränchen in den Augen) nachgekommen wurde.
Als wären das nicht schon Ereignisse genug – warf der Coronavirus bereits seine langen Schatten voraus: Zu Gast waren der Geschäftsführer der Leipziger Messegesellschaft, Martin Buhl-Wagner und Projektdirektorin Antje Voigtmann. Sie sollten über die Auswirkungen einer möglichen Pandemie auf die OTWorld berichten. Kurz zuvor empfahl Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern abzusagen. Und so sollte es auch kommen: In dem direkt im Anschluss an die Delegiertenversammlung einberufenen Ausstellerbeirat und im Beisein des Kongresspräsidenten Michael Schäfer wurde die schwere Entscheidung getroffen: Verschiebung auf den 27. bis 31 Oktober 2020. Mit der Erfahrung der Geschehnisse der folgenden zwei Wochen kann man sagen: Die Entscheidung war richtig. Mit dem Tag der Amtsübergabe war in der Welt nichts mehr so wie zuvor. Alf Reuter war als Präsident im Krisenmanagement gefragt – krempelte die Ärmel hoch und legte los. An seiner Seite Albin Mayer. Frisch gebackener Vizepräsident und neuer Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses. In seiner Ansprache an die Delegierten versprach er, den Austausch mit den Obermeistern der Landesinnungen zu intensivieren – der Lenkungsausschuss sollte mindestens zwei Mal im Jahr tagen.
Schon zwei Wochen später sollte der Lenkungsausschuss bereits das vierte Mal getagt haben – und auch das ist neu: per digitaler Videokonferenz. Top-Thema Nummer eins: Corona und die Rahmenbedingungen einer Versorgung, die unter der Quasi-Ausgangssperre zu leisten ist.
Kirsten Abel
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