11. Hei­del­ber­ger Sym­po­si­um der Tech­ni­schen Orthopädie

Anfang Dezember 2023 fand die 11. Ausgabe des Heidelberger Symposiums der Technischen Orthopädie statt. Im Hörsaal der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg kamen rund 200 Teilnehmende zusammen, um sich das interdisziplinäre Programm anzuhören und mitzudiskutieren.

Unter ande­rem waren Berufs- und Meisterschüler:innen der Carl-Bosch-Schu­le Hei­del­berg, des Max-Born-Berufs­kol­legs Reck­ling­hau­sen, der Saal­burg­schu­le in Usin­gen, Stu­die­ren­de des Stu­di­en­gan­ges Tech­ni­sche Ortho­pä­die (FH Müns­ter), Orthobioniker:innen der HAWK Göt­tin­gen und ange­hen­de Physiotherapeut:innen aus Hei­del­berg im Audi­to­ri­um und spie­gel­ten damit auch die Viel­falt der Referent:innen wider.

Begrüßt wur­den die Gäs­te durch Prof. Dr. Tobi­as Ren­ka­witz, Ärzt­li­cher Direk­tor der Ortho­pä­di­schen Kli­nik im Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Hei­del­berg, und Dipl.- Ing. (FH) Mer­kur Ali­mus­aj, Lei­ter der Tech­ni­schen Orthopädie.

Das viel­schich­ti­ge Pro­gramm stell­te den brei­ten Quer­schnitt der Tech­ni­schen Ortho­pä­die dar: Prof. Ren­ka­witz gab eine Ein­füh­rung der Spit­zen­me­di­zin im his­to­ri­schen Ambi­en­te des Uni­kli­ni­kums Hei­del­berg, dem sich Dr. med. Cor­ne­lia Putz mit der ärzt­li­chen Sicht auf die Tech­ni­sche Ortho­pä­die anschloss.

Dr. Ste­fan Hem­mer ging als Wir­bel­säu­len­spe­zia­list der Fra­ge nach, ob die Behand­lung der idio­pa­thi­schen Sko­lio­se durch eine Ope­ra­ti­on oder durch ein Kor­sett erfol­gen soll­te. Ant­wor­ten zu der Fra­ge „Wie kann ich bei neu­ro­mus­ku­lä­ren Grund­er­kran­kun­gen orthe­tisch ver­sor­gen?“ kamen von OTM Clau­dia Weich­hold. Der Phy­si­ker Prof. Dr. Sebas­ti­an Wolf gab für die Zuhörer:innen einen Schnell­kurs der instru­men­tel­len Gang­ana­ly­se. Der Fra­ge­stel­lung, wie ortho­pä­die­tech­ni­sche Hilfs­mit­tel auf ihre Funk­ti­on hin bewer­tet wer­den kön­nen, gin­gen Urban Daub (The­ma: Assess­ments in der TO) und Dipl.-Ing. (FH) Dani­el Heit­zmann (The­ma: Bewer­tung von Hilfs­mit­tel­funk­ti­on ohne teu­re Appa­ra­tu­ren) nach. In einer zuneh­men­den Digi­ta­li­sie­rung der Arbeits­welt soll­te die digi­ta­le Pati­en­ten­er­he­bung auch Teil der kli­ni­schen Rou­ti­ne wer­den, wie Dipl.-Ing. Julia Block in ihrem Bei­trag erläuterte.

Der Nach­mit­tags­block stand vor­ran­gig im Zei­chen der Pro­the­tik: Prof. Dr.-Ing. Rüdi­ger Rupp prä­sen­tier­te den aktu­el­len For­schungs­stand von Greif(neuro)prothesen bei hoch quer­schnitts­ge­lähm­ten Pati­en­ten. Die­sem Vor­trag schloss sich OTM Boris Bert­ram im Rah­men Sili­kon­fer­ti­gung in der Arm­pro­the­tik zur Indi­vi­dua­li­tät und All­tags­taug­lich­keit an; OTM Frank Rating ergänz­te um wei­te­re Inhal­te aus der Pro­the­tik der unte­ren Extre­mi­tät von Fuß bis Hüf­te. Im Anschluss zeig­te der Phy­sio­the­ra­peut Tomas Lem­lein Aspek­te auf, die bei der Pro­the­sen­ge­brauchs­schu­lung zum Umgang mit einer Bein­pro­the­se zum Tra­gen kom­men, und Mer­kur Ali­mus­aj ging der Fra­ge nach, ob die Bio­me­cha­nik in der Pro­the­tik eher Theo­rie oder Pra­xis sei. Das Sym­po­si­um ende­te schließ­lich mit dem Vor­trag von OTM Boris Bert­ram, der einen Ein­stieg in das The­ma Addi­ti­ve Fer­ti­gung in der Tech­ni­schen Ortho­pä­die bot. Aus dem Audi­to­ri­um schloss sich ein leb­haf­ter Aus­tausch um die betrieb­li­chen Erfah­run­gen zu die­sem The­ma an.

Letzt­lich zogen alle Teilnehmer:innen ein sehr posi­ti­ves Fazit, sodass die Ver­an­stal­tung auf jeden Fall eine Fort­set­zung fin­den wird.

Finan­zi­ell unter­stützt wur­de die­ses Sym­po­si­um durch Part­ner aus Indus­trie und Hand­werk sowie der Lan­des­in­nung für Ortho­pä­die-Tech­nik Baden-Würt­tem­berg, sodass die Teil­nah­me am Kon­gress kos­ten­frei ange­bo­ten wer­den konnte.

Dani­el Schul­ze Frenking

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