Wie aus dem Sani­täts­haus eine Erleb­nis­welt wird

Gleich zu Beginn beim Betreten der „Erlebniswelt Sanitätshaus“ stoßen die Messebesucher:innen auf der OTWorld 2022 auf eine Besonderheit. Denn sie können den Stand durch eine automatische Schiebetür betreten. Was im ersten Moment Stirnrunzeln auslösen mag, hat durchaus seine Berechtigung, gehört die Tür doch zum Konzept eines modernen Sanitätshauses, das die Erlebniswelt dem Fachpublikum in Leipzig vermitteln will.

Die­sen spe­zi­el­len Mes­se­auf­tritt feder­füh­rend erar­bei­tet hat Innen­ar­chi­tek­tin Elke Park. Mit Unter­stüt­zung zahl­rei­cher Part­ner aus Han­del und Indus­trie ist der Stand, bestehend aus Ver­kaufs­raum und Kabi­nen­be­reich, rea­li­siert wor­den. Bereits vor Durch­schrei­ten besag­ter Schie­be­tür fällt im „Schau­fens­ter“ das von der Decke hän­gen­de Waren­trä­ger­sys­tem ins Auge, das einer­seits Pro­duk­te prä­sen­tiert, aber im glei­chen Maße nicht den Blick in den Innen­raum blo­ckie­ren soll. „Es ist wich­tig, dass die Sicht­bar­keit in ein Sani­täts­haus bewahrt bleibt“, erklärt Park, Inha­be­rin des Pla­nungs­bü­ros Park­raum. Nach Betre­ten der Räum­lich­keit bie­tet sich den Kund:innen zur Ori­en­tie­rung ein weit­rei­chen­der Blick in die unter­schied­li­chen Pro­dukt­be­rei­che und The­men­wel­ten. Fast schon futu­risch anmu­ten­de Figu­ren­ele­men­te sind auto­ma­tisch ein „Hin­gu­cker“. Ande­re Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de wie in ein Regal inte­grier­te Hin­ter­leuch­ten agie­ren dage­gen eher unter­schwel­lig, las­sen die Pro­duk­te aber wort­wört­lich in einem bes­se­ren Licht daste­hen. Wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen zu ein­zel­nen Hilfs­mit­teln kön­nen bspw. über Video-Tuto­ri­als kom­mu­ni­ziert wer­den, deren Aus­spie­lung über extra hel­le Bild­schir­me erfolgt. In Bezug auf die inhalt­li­che Gestal­tung rät Elke Park hier aus Grün­den der Zeit­in­ten­si­tät aber gera­de klei­nen und mitt­le­ren Häu­sern zu einer Unter­stüt­zung durch eine pro­fes­sio­nel­le Medi­en­agen­tur. Ein Ser­vice­ge­winn an ande­rer Stel­le ist der inter­ak­ti­ve Touch­screen zur modu­la­ren Zusam­men­stel­lung eines Pfle­ge­betts samt Zube­hör. Was u. a. im Auto- oder Möbel­haus bereits weit­rei­chen­de Anwen­dung fin­det, kann vor allem im Sani­täts­haus das Bedürf­nis der Kund:innen nach indi­vi­du­el­ler Aus­wahl unter­stüt­zen. Bei der Aus­wahl des tex­ti­len Boden­be­lags im Sani­täts­haus ist dar­auf zu ach­ten, dass sich Roll­stüh­le und Rol­la­to­ren hier pro­blem­los steu­ern bzw. füh­ren lassen.

Eine sen­si­ble Situa­ti­on kann ggf. die Kabi­ne dar­stel­len. Je nach Anlass und Hilfs­mit­tel wan­deln sich die Kund:innen zu Patient:innen und die Bera­tung wird zur Behand­lung. Den­noch sieht Park auch hier Mög­lich­kei­ten der hap­ti­schen und digi­ta­len Pro­dukt­prä­sen­ta­ti­on, da die Besucher:innen hier womög­lich län­ge­re War­te­zei­ten ver­brin­gen. Sie emp­fiehlt die Ver­wen­dung von schalt­ba­rem Glas, um einer­seits Ein­bli­cke von außen zu gewäh­ren, aber eben­so bei Benut­zung die Anony­mi­tät der Kund:innen durch trans­lu­zen­te Schei­ben zu gewährleisten.

Abschlie­ßend hat das Mus­ter­bei­spiel eines moder­nen Sani­täts­hau­ses im Kas­sen­be­reich noch eine Beson­der­heit zu bie­ten, deren Umset­zung in nicht mehr all­zu fer­ner Zukunft und in Ver­bin­dung mit der Ein­füh­rung des E‑Rezepts Wirk­lich­keit wer­den könn­te. Dank der fort­schrei­ten­den Digi­ta­li­sie­rung wird beim Bezahl­pro­zess kein Papier mehr genutzt. Die Erleb­nis­welt Sani­täts­haus zeigt in Leip­zig umfas­send die Poten­tia­le der Innen­raum­ge­stal­tung auf und Elke Park fasst prä­zi­se zusam­men: „Es geht nicht ein­fach dar­um, Möbel auf eine Flä­che auf­zu­stel­len, viel­mehr um sinn­vol­le Flä­chen­kon­zep­te mit Funk­ti­on und Design.“

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