Diesen speziellen Messeauftritt federführend erarbeitet hat Innenarchitektin Elke Park. Mit Unterstützung zahlreicher Partner aus Handel und Industrie ist der Stand, bestehend aus Verkaufsraum und Kabinenbereich, realisiert worden. Bereits vor Durchschreiten besagter Schiebetür fällt im „Schaufenster“ das von der Decke hängende Warenträgersystem ins Auge, das einerseits Produkte präsentiert, aber im gleichen Maße nicht den Blick in den Innenraum blockieren soll. „Es ist wichtig, dass die Sichtbarkeit in ein Sanitätshaus bewahrt bleibt“, erklärt Park, Inhaberin des Planungsbüros Parkraum. Nach Betreten der Räumlichkeit bietet sich den Kund:innen zur Orientierung ein weitreichender Blick in die unterschiedlichen Produktbereiche und Themenwelten. Fast schon futurisch anmutende Figurenelemente sind automatisch ein „Hingucker“. Andere Einrichtungsgegenstände wie in ein Regal integrierte Hinterleuchten agieren dagegen eher unterschwellig, lassen die Produkte aber wortwörtlich in einem besseren Licht dastehen. Weiterführende Informationen zu einzelnen Hilfsmitteln können bspw. über Video-Tutorials kommuniziert werden, deren Ausspielung über extra helle Bildschirme erfolgt. In Bezug auf die inhaltliche Gestaltung rät Elke Park hier aus Gründen der Zeitintensität aber gerade kleinen und mittleren Häusern zu einer Unterstützung durch eine professionelle Medienagentur. Ein Servicegewinn an anderer Stelle ist der interaktive Touchscreen zur modularen Zusammenstellung eines Pflegebetts samt Zubehör. Was u. a. im Auto- oder Möbelhaus bereits weitreichende Anwendung findet, kann vor allem im Sanitätshaus das Bedürfnis der Kund:innen nach individueller Auswahl unterstützen. Bei der Auswahl des textilen Bodenbelags im Sanitätshaus ist darauf zu achten, dass sich Rollstühle und Rollatoren hier problemlos steuern bzw. führen lassen.
Eine sensible Situation kann ggf. die Kabine darstellen. Je nach Anlass und Hilfsmittel wandeln sich die Kund:innen zu Patient:innen und die Beratung wird zur Behandlung. Dennoch sieht Park auch hier Möglichkeiten der haptischen und digitalen Produktpräsentation, da die Besucher:innen hier womöglich längere Wartezeiten verbringen. Sie empfiehlt die Verwendung von schaltbarem Glas, um einerseits Einblicke von außen zu gewähren, aber ebenso bei Benutzung die Anonymität der Kund:innen durch transluzente Scheiben zu gewährleisten.
Abschließend hat das Musterbeispiel eines modernen Sanitätshauses im Kassenbereich noch eine Besonderheit zu bieten, deren Umsetzung in nicht mehr allzu ferner Zukunft und in Verbindung mit der Einführung des E‑Rezepts Wirklichkeit werden könnte. Dank der fortschreitenden Digitalisierung wird beim Bezahlprozess kein Papier mehr genutzt. Die Erlebniswelt Sanitätshaus zeigt in Leipzig umfassend die Potentiale der Innenraumgestaltung auf und Elke Park fasst präzise zusammen: „Es geht nicht einfach darum, Möbel auf eine Fläche aufzustellen, vielmehr um sinnvolle Flächenkonzepte mit Funktion und Design.“
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