Unter dem Motto „Was bleibt? Was kommt?“ nimmt das Fach die aktuelle Versorgungs- und Patientensicherheit in Deutschland in den Blick. Nicht nur die Corona-Pandemie bietet einen Anlass, gemeinsam Bilanz zu ziehen. Aus diesem Blickwinkel heraus möchte man gleichsam die bleibenden und kommenden Werte des Faches neu diskutieren und bewerten. Schwerpunktthemen werden Erkrankungen und Verletzungen des Fußes und der Sehnen, Kindertraumatologie und Kinderorthopädie mit besonderer Gewichtung von Achsabweichungen am wachsenden Skelett sowie die Wirbelsäule mit ihrem hohen interdisziplinären und intersektoralen Anspruch sein. „Nicht zuletzt möchten wir aufzeigen, wie wir den Herausforderungen unseres Fachgebietes in Gegenwart und Zukunft durch Netzwerkbildung und Kooperation erfolgreich begegnen können“, ergänzen die Kongresspräsidenten. Bei der VSOU-Frühlingstagung werden in rund 70 Sitzungen weitere medizinische und berufspolitische Themen zur Sprache kommen.
Hohlfuß und Digitalisierung im Fokus
Beim zweitgrößten Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie im deutschsprachigen Raum ist auch der Tag der Technischen Orthopädie (TTO) längst zur Tradition geworden und bietet in diesem Jahr mit drei Themenblöcken der Technischen Orthopädie eine Plattform. Der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) – in Kooperation mit der Vereinigung Technische Orthopädie (VTO) und der Fortbildungsinitiative ’93, unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für interprofessionelle Hilfsmittelversorgung e. V. (DGIHV) – bringt sich mit zwei Symposien ein. Komplettiert wird der TTO durch das Seminar der Initiative ’93 – TO Fellows.
Markenzeichen der Technischen Orthopädie ist dabei die Präsentation konservativer Inhalte mit dem Anspruch, Lebensqualität und Mobilität der Patient:innen zu erhalten oder wiederherzustellen. Weil dies nur gelingt, wenn alle an der Patient:innenversorgung beteiligten Disziplinen und Berufsgruppen zusammenarbeiten, bietet der TTO Raum zum interdisziplinären Austausch zwischen dem Gesundheitshandwerk, der Ärzteschaft und weiteren versorgungsrelevanten Professionen.
Den Auftakt der beiden von der Confairmed GmbH organisierten Sessions macht am Donnerstag, 28. April, von 15.30 bis 17 Uhr ein Blick auf den Hohlfuß. Chairs der Sitzung „Schuhe: Schuhzurichtung und Orthopädische Schuhe“ sind Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Ärztlicher Direktor der Klinik Münsterland am RehaKlinikum Bad Rothenfelde, Reinhard Deinfelder, Praxis für Orthopädie, Donzdorf, und Dr. Christian Hauschild, Orthopädische Praxis, Lübeck. Die „Ursachen, Diagnose und Klassifikation des Hohlfußes“ stellt Dr. Hartmut Stinus, Orthopaedicum Northeim, vor. Die „Möglichkeiten und Grenzen der orthopädieschuhtechnischen Versorgung beim Hohlfuß“ zeigt Matthias Löffler, Orthopädie-Schuh-Technik Löffler, auf. Um „Rekonstruktive chirurgische Behandlungsoptionen zur Therapie des flexiblen Hohlfußes“ geht es in dem Beitrag von Prof. Dr. Markus Walther, Ärztlicher Direktor — Schön Klinik München Harlaching. Prof. Dr. Frank Braatz, Professor für Medizinische Orthobionik an der PFH Göttingen, rundet den Themenblock mit „Arthrodesen und Sehnentranspositionen zur Therapie des neurogenen Hohlfußes“ ab.
Mit der „Digitalisierung in der Hilfsmittelversorgung in Klinik und Praxis“ setzen sich die Experten am Freitag, 29. April, von 15.30 bis 17 Uhr unter der Leitung von Frank Braatz, Reinhard Deinfelder und Christian Hauschild auseinander. Nach einem Überblicksvortrag von Prof. Braatz stellt sein Kollege von der PFH, Markus Müller, M.Sc., „Scannen im Sanitätshaus: Prozesse, Aufbau“ vor. „Orthetik: gescannt, gedruckt – was geht?“ skizziert André Dick, Rahm Zentrum für Gesundheit GmbH, bevor sich Urs Schneider, Fraunhofer IPA, der Frage „Prothetik: 3D-Druck – was geht?“ widmet. Abgerundet wird die Session mit einem Vortrag über „Sitzschalenbau digital“.
Die „VTO: Fellow-Sitzung“ findet am Freitag, 29. April, von 10.15 bis 11.45 Uhr unter der Leitung von PD Dr. Jürgen Götz, Regensburg, und Dipl.-Ing. (FH) Daniel Heitzmann, Heidelberg, unter dem Schwerpunkt „Gesundheit durch Bewegung” statt. „Die orthetische Versorgung von Patienten mit insuffizienter Muskulatur der unteren Extremität: Möglichkeiten und Grenzen der bekannten Ganzbeinorthesen” rückt Dr. Thomas Schmalz in seinem Vortrag in den Fokus. Dr. med Hartmut Stinus stellt „Einlagen bei Überlastungschäden am Fuß und Unterschenkel im Sport” vor. Um das „Diabetische Fußsyndrom: Warum schützt die Schuhversorgung nicht vor Rezidiven?” geht es in dem Beitrag von Dr. med Thomas Werner. Gemeinsam referieren M.Sc. Marcel Müller und Dr. Timo Schmeltzpfennig über „Digitale Assistenz in der Orthopädietechnik: Welche Möglichkeiten bietet diese heute und in der Zukunft am Beispiel der unteren Extremität?”.
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