Pati­en­ten­ge­rech­te Kompressions­therapie für Pati­en­ten mit Ulcus cru­ris – ist das mög­lich und sinnvoll?

J. Dis­se­mond, K. Protz, M. Stü­cker, K. Krö­ger
Bei der Behand­lung eines chro­ni­schen Ulcus cru­ris ist es von zen­tra­ler Bedeu­tung, sei­ne Ursache(n) zu dia­gnos­ti­zie­ren und es adäquat zu behan­deln. Beglei­tend zu die­ser kau­sal anset­zen­den The­ra­pie soll­te eine kon­ser­va­ti­ve Behand­lung mit moder­ner feuch­ter Wund­the­ra­pie in Kom­bi­na­ti­on mit einer effek­ti­ven Kom­pres­si­ons­the­ra­pie durch­ge­führt wer­den. Hier­für ste­hen in den letz­ten Jah­ren zuneh­mend ver­schie­de­ne Mate­ria­li­en und Sys­te­me zur Ver­fü­gung: neben Kom­pres­si­ons­ver­bän­den, bei­spiels­wei­se mit Kurz­zug­bin­den, gibt es Mehr­kom­po­nen­ten­sys­te­me, adap­ti­ve Ban­da­gen und Ulcus-Strumpf­sys­te­me. Medi­zi­ni­sche Kom­pres­si­ons­strümp­fe sind vor allem in der (Rezidiv-)Prävention wich­tig. Eine Quint­essenz der wis­sen­schaft­li­chen Daten für die Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung bei Ulcus cru­ris lau­tet, dass jede kor­rekt durch­ge­führ­te Kom­pres­si­ons­the­ra­pie bes­ser ist als kei­ne Kom­pres­si­ons­the­ra­pie. Zudem ist für den Behand­lungs­er­folg weni­ger der erzeug­te Kom­pres­si­ons­druck als viel­mehr die Adhä­renz der Pati­en­ten ent­schei­dend. Dafür ist ein Grund­ver­ständ­nis für das The­ra­pie­re­gime eben­so wie für die Ver­wen­dung geeig­ne­ter und von den Pati­en­ten akzep­tier­ter Mate­ria­li­en wich­tig. Zusam­men­ge­fasst soll­te man sich heu­te im Rah­men einer moder­nen Kom­pres­si­ons­the­ra­pie bei der Aus­wahl der geeig­ne­ten Sys­te­me, Mate­ria­li­en und Hilfs­mit­tel an den indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­sen und Fähig­kei­ten der Pati­en­ten ori­en­tie­ren. Somit ist eine pati­en­ten­ge­rech­te Ver­sor­gung für die Kom­pres­si­ons­the­ra­pie von Pati­en­ten mit Ulcus cru­ris heu­te mög­lich und sinnvoll.

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