Die vordere Kreuzbandruptur – Diagnostik und Therapie
M. Engelhardt, C. Grim
Die Ruptur des vorderen Kreuzbandes (VKB) zählt zu den häufigsten traumatischen Bandverletzungen im Sport. Zahlreiche Verletzungsmechanismen (plötzliche Drehbewegungen bei Körpertäuschungen im Ballsport, einbeiniges Landen in Valgusposition nach Sprung, Landung im alpinen Skisport bei flektiertem Kniegelenk, muskuläre Ermüdung und Störung der Koordination durch Ablenkung) sind bekannt.In der akuten Situation wird die Kreuzbandverletzung nach dem PECH-Schema versorgt. Bei Sportausübung mit Hyperextension und Rotation sollte die VKB-Ruptur möglichst frühzeitig rekonstruiert werden. Kommt es unter konservativer Therapie zum „Giving-way-Phänomen“, sollten auch chronische Instabilitäten operativ versorgt werden. Als Transplantate stehen die Semitendinosussehne, das mittlere Drittel der Patellarsehne oder ein Quadrizepssehnenanteil zur Verfügung. Für ein gutes Langzeitergebnis nach Kreuzbandersatzoperation sind aufwendige Rehabilitationsmaßnahmen erforderlich. Die Ausfalldauer beträgt 6 bis 9 Monate. Nur 60 bis 70 % der Sportler erreichen danach wieder ihr vorheriges Leistungsniveau. Mit Präventionsmaßnahmen können Verletzungen des Kniegelenkes deutlich reduziert werden.