Ein Phan­tom-Sti­mu­la­tor für ampu­tier­te Gliedmaßen

A. Mei­er-Koll
Die Ampu­ta­ti­on einer Extre­mi­tät unter­bricht Ner­ven­bah­nen, die im soma­to­sen­so­ri­schen Rin­den­feld der gegen­sei­ti­gen Hirn­hälf­te enden. Infol­ge­des­sen zer­fal­len Syn­ap­sen an den Ziel­neu­ro­nen. Sie wer­den von neu­en ersetzt, die Ner­ven­fa­sern aus benach­bar­ten Zonen des soma­to­sen­so­ri­schen Fel­des anle­gen. So kön­nen bei­spiels­wei­se nach der Ampu­ta­ti­on des rech­ten Fußes Fasern, die vom Hand­feld der lin­ken Hirn­rin­de aus­ge­hen, in deren Fuß­feld ein­drin­gen und dort neue Syn­ap­sen bil­den. Berüh­run­gen umschrie­be­ner Haut­zo­nen der rech­ten Hand lösen dann Phan­tom­emp­fin­dun­gen für bestimm­te Tei­le des ver­lo­re­nen Fußes aus. An zwei bein­ver­sehr­ten Män­nern lie­ßen sich der­ar­ti­ge Phan­tom­emp­fin­dun­gen auch mit­tels bipo­la­rer elek­tri­scher Rei­zun­gen ent­spre­chen­der rezep­ti­ver Fel­der der Haut anre­gen. Mit­hil­fe eines trag­ba­ren Impuls­ge­ne­ra­tors, der von je einem Kon­takt­sen­sor im Bal­len- und Fer­sen­teil einer Schuh­soh­le gesteu­ert wur­de, konn­ten bei bei­den Ampu­tier­ten ent­spre­chen­de rezep­ti­ve Fel­der gereizt und Phan­tom­emp­fin­dun­gen für Bal­len und Fer­se im Takt ihres Schrit­tes aus­ge­löst wer­den. Der beschrie­be­ne Phan­tom­sti­mu­la­tor kann bei Ampu­tier­ten ein­ge­setzt wer­den, die ent­spre­chen­de rezep­ti­ve Fel­der aufweisen.

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