Verbesserung von Gehgeschwindigkeit, Energieverbrauch, Sturzrisiko und Phantomschmerzen durch Wiederherstellung des sensorischen Feedbacks nach einer Oberschenkelamputation
K. Lechler, L. Tronicke, St. Raspopovic, F. Petrini, A. Ö. Sverrisson, Á. Alexandersson
Heutige Beinprothesen vermitteln kein aktives sensorisches Feedback. Prothesenträger müssen daher sensorische Reize, die über den Stumpf wahrgenommen werden, neu verstehen und interpretieren lernen. Ein sensorisches Feedback beeinflusst jedoch die Fähigkeit des Anwenders, die Prothese anzusteuern, was sich wiederum auf die Balance und das Gangbild auswirkt. Dieser Artikel fasst zwei Studien zu diesem Thema zusammen und berichtet darüber, inwiefern vier Nervenimplantate durch Signalübertragung von Sensoren im Prothesenkniegelenk die verlorengegangene direkte Wahrnehmung von Bodenkontakt und Kniegelenksbewegung wiederherstellen können. Die nachgebildete Propriozeption und der zeitgleich wiederhergestellte Tastsinn führen zu messbarer Mobilitätsverbesserung, reduziertem Sturzrisiko, geringerem Energieverbrauch und weniger Phantomschmerzen.