Mecha­ni­sche Unter­su­chung von addi­tiv gefer­tig­tem Poly­amid 12 unter Berück­sich­ti­gung werk­stoff­be­ein­flus­sen­der Fak­to­ren aus dem All­tag ortho­pä­di­scher Hilfsmittel

C. Halbau­er, S. Matyssek, M. Boos, J. Gre­go­i­re, F. Capanni
3D-gedruck­te ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel eröff­nen neue Funk­ti­ons- und Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten und ver­bes­sern die Ver­sor­gungs­qua­li­tät mit­tels pati­en­ten­in­di­vi­du­el­ler Lösun­gen. Unab­ding­bar ist dabei die Gewähr­leis­tung der grund­le­gen­den Sicher­heits- und Leis­tungs­an­for­de­run­gen der Hilfs­mit­tel, beson­ders wenn die­se unter­schied­li­chen Belas­tun­gen und Umge­bungs­ein­flüs­sen aus­ge­setzt sind. Um dies zu gewähr­leis­ten, muss fol­gen­de Fra­ge beant­wor­tet wer­den kön­nen: Wel­che im All­tag vor­kom­men­den Fak­to­ren beein­flus­sen die mecha­ni­schen Eigen­schaf­ten 3D-gedruck­ter Mate­ria­li­en und redu­zie­ren womög­lich die Leis­tungs­fä­hig­keit des Hilfs­mit­tels? Die­ser Fra­ge wur­de im Rah­men lau­fen­der For­schungs­pro­jek­te zur Ent­wick­lung addi­tiv gefer­tig­ter Orthe­sen und Pro­the­sen nach­ge­gan­gen [Quel­le: Ent­wick­lung eines Ver­fah­rens zur auto­ma­ti­sier­ten Kon­struk­ti­on, Aus­le­gung und Fer­ti­gung pati­en­ten­in­di­vi­du­el­ler Hilfs­mit­tel im 3D-Druck. ZIM-Koope­ra­ti­ons­pro­jekt, För­der­kenn­zei­chen ZF4137909AW8; Ent­wick­lung eines last­ad­ap­tier­ten Vor­fuß­pro­the­sen­sys­tems zur Indi­vi­du­al­ver­sor­gung von vor­fuß­am­pu­tier­ten Pati­en­ten mit hohem Mobilitäts­anspruch. ZIM-Koope­ra­ti­ons­pro­jekt, För­der­kenn­zei­chen KF2186207AK4]. Anhand eines spe­zi­ell für die­sen Zweck ent­wi­ckel­ten Ablauf­plans wur­de addi­tiv gefer­tig­tes Poly­amid 12 ver­schie­de­nen Ein­flüs­sen aus dem All­tag aus­ge­setzt und in Anleh­nung an eine stan­dar­di­sier­te Bie­ge­prü­fung für Poly­me­re (DIN EN ISO 178) mecha­nisch geprüft und bewertet.

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Im Ein­zel­fall schnel­ler und bes­ser versorgen

Das Sani­täts­haus Klinz mit rund 100 Mitarbeiter:innen in zehn Filia­len in Sach­sen-Anhalt gilt als Vor­rei­ter für ­addi­ti­ve Fer­ti­gung in der Bran­che. Seit 2016 ­eta­blier­te ­Inha­ber und Geschäfts­füh­rer Gerd Klinz Schritt für Schritt eine digi­ta­le Werk­statt. Sein Ziel damals wie heu­te: in beson­de­ren Fäl­len Patient:innen schnel­ler oder bes­ser zu ver­sor­gen bzw. Hilfs­mit­tel zu fer­ti­gen, die in Ver­ges­sen­heit gera­ten sind wie Orthe­sen nach NYROP.

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3D-Druck – Mög­lich­kei­ten und Gren­zen in der Orthopädietechnik

A. Grus­ka, I. Heu­zeroth, K. Popp
Der 3D-Druck ist wei­ter auf dem Vor­marsch und bahnt sich ange­sichts der Her­stell­bar­keit indi­vi­dua­li­sier­ter Pro­duk­te mit­tels digi­ta­ler und auto­ma­ti­sier­ter Fer­ti­gungs­ket­te auch sei­nen Weg in die Medi­zin. Der Ober­be­griff „Addi­ti­ve Fer­ti­gung“ umfasst dabei ein brei­tes Spek­trum unter­schied­li­cher Ver­fah­ren, von denen jedes bestimm­te Vor- und Nach­tei­le auf­weist. Pul­ver­ba­sier­te Tech­no­lo­gien wie das Laser­sin­tern (LS) bie­ten dabei die größ­ten Frei­heits­gra­de bezüg­lich der Kom­ple­xi­tät der Bau­tei­le, ohne dass spe­zi­el­les Stütz­ma­te­ri­al ver­wen­det wer­den muss. Im Fol­gen­den wird das LS-Ver­fah­ren bezüg­lich sei­ner Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten in der Ortho­pä­die­tech­nik ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die ein­setz­ba­ren Mate­ria­li­en und die beson­de­ren Eigen­schaf­ten der auf die­se Wei­se gedruck­ten Bau­tei­le dis­ku­tiert – auch in Abgren­zung zu alter­na­ti­ven Tech­no­lo­gien wie „Mul­ti Jet Fusi­on“ (MJF) und „Fused Lay­er Mode­ling“ (FLM).

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Zwei Tage im Zei­chen der Digitalisierung

Bereits zum zwei­ten Mal in Fol­ge muss­te der Fort­bil­dungs­lehr­gang „Digi­ta­le Fer­ti­gung“ von der Bun­des­fach­schu­le für Ortho­pä­die-Tech­nik (BUFA) im digi­ta­len For­mat abge­hal­ten wer­den. Rund 30 Vor­trä­ge rund um die The­men Scan­nen, Model­lie­rung und addi­ti­ve Fer­ti­gung wur­den den knapp 70 Teilnehmer:innen am 6. und 7. Janu­ar 2022 prä­sen­tiert. Mit dabei waren vie­le bekann­te Gesich­ter, die bereits im Vor­jahr im Rah­men des BUFA-Semi­nars zu den Meisterschüler:innen gespro­chen hat­ten. Die fach­li­che Lei­tung des Semi­nars hat­te Dr. Ann-Kath­rin Höm­me, Lei­te­rin des Insti­tuts für Mess­tech­nik und Bio­me­cha­nik und Lei­tung des Stu­di­en­gangs Ortho­pä­die- und Reha­bi­li­ta­ti­ons­tech­nik der BUFA, inne.

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Ent­wick­lung eines CAE-gestütz­ten Pro­zes­ses zur Kom­bi­na­ti­on addi­ti­ver Fer­ti­gung mit Tex­ti­li­en für kun­den­in­di­vi­du­el­le ortho­pä­di­sche Hilfsmittel

D. Ahrendt, S. Krzy­win­ski, A. Rome­ro Karam
Im Rah­men eines IGF-For­schungs­pro­jek­tes wur­den am Insti­tut für Tex­til­ma­schi­nen und Tex­ti­le Hoch­leis­tungs­werk­stoff­tech­nik der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Dres­den Mög­lich­kei­ten der addi­ti­ven Fer­ti­gung end­los­fa­ser­ver­stärk­ter Funk­ti­ons­ele­men­te direkt auf tex­ti­len Flä­chen zur Her­stel­lung kun­den­in­di­vi­du­el­ler ortho­pä­di­scher Hilfs­mit­tel unter­sucht. Zur Ent­wick­lung eines exem­pla­ri­schen Hilfs­mit­tels für das Knie­ge­lenk, bei dem eine tex­ti­le Kom­pres­si­ons­ban­da­ge mit bie­ge­stei­fen Orthe­sen­ele­men­ten kom­bi­niert wird, wur­de eine CAE-gestütz­te Pro­zess­ket­te vom 3D-Scan des Pati­en­ten bis zum kon­fek­tio­nier­ten Pro­dukt erar­bei­tet. Die anfor­de­rungs­ge­rech­te Aus­le­gung und Eva­lua­ti­on des Designs erfolg­te simulationsgestützt.

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„Digi­ta­le Fer­ti­gung“: Aus­tausch trotz Abstand

Zum fünf­ten Mal lud die Bun­des­fach­schu­le für Ortho­pä­die-Tech­nik (BUFA) vom 7. bis 8. Janu­ar 2021 zu einem zwei­tä­gi­gen Semi­nar „Digi­ta­le Fer­ti­gung“ ein. In die­sem Jahr tra­fen sich BUFA-Meis­ter­schü­ler und Stu­die­ren­de sowie exter­ne Inter­es­sier­te aus der Bran­che wegen der aktu­el­len Abstands­re­geln im vir­tu­el­len Raum. Über 80 Teil­neh­men­de logg­ten sich ein und folg­ten den Vor­trä­gen der Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten aus Indus­trie, Wis­sen­schaft und Praxis.

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Ein­stieg in die addi­ti­ve Fer­ti­gung in der Silikontechnik

T. Kempf, J. Steil, S. Fal­ken­berg, S. Spintzyk
Die addi­ti­ve Fer­ti­gung hält Ein­zug in immer mehr Berei­che der Ortho­pä­die­tech­nik, da sie viel­fäl­ti­ge Vor­tei­le bie­tet, vor allem hin­sicht­lich eines opti­mier­ten Her­stel­lungs­pro­zes­ses. Die­ser Fort­schritt konn­te in der Sili­kon­tech­nik bis­lang kaum genutzt wer­den, denn addi­tiv gefer­tig­tes Sili­kon ist teu­er und lässt sich bis­her nicht in der glei­chen Qua­li­tät her­stel­len wie mit hand­werk­li­cher Tech­nik. Jedoch kann mit Hil­fe der addi­ti­ven Fer­ti­gung von Model­len der Her­stel­lungs­pro­zess für Sili­kon­or­the­sen opti­miert und effi­zi­en­ter gestal­tet wer­den. Denn die Fer­ti­gung von Sili­kon­or­the­sen steht vor allem wegen eng getak­te­ter Kli­nik­ter­mi­ne, einer häu­fig weit­läu­fi­gen Fili­al­struk­tur der Betrie­be und der lan­gen Her­stel­lungs­zei­ten unter enor­mem Zeitdruck.

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Aspek­te der Auto­ma­ti­sie­rung in der Ortho­pä­die-Tech­nik durch CAD und Addi­ti­ve Fertigung

B. Urban
Die 3D-Scan­tech­nik sowie com­pu­ter­ge­stütz­te Model­lier- und Fer­ti­gungs­ver­fah­ren ermög­li­chen eine immer weit­ge­hen­de­re Auto­ma­ti­sie­rung von Pro­zes­sen in der Ortho­pä­die-Tech­nik. Grund­la­ge einer gelun­ge­nen Auto­ma­ti­sie­rung ist eine adäqua­te Stan­dar­di­sie­rung der Pro­zes­se. Dazu müs­sen die ein­zel­nen Pro­zess­schrit­te klar defi­niert und von­ein­an­der abge­grenzt wer­den. Dies zeigt der Bei­trag in ide­al­ty­pi­scher Form auf. Für die ein­zel­nen Pro­zess­schrit­te wer­den anhand meh­re­rer Bei­spie­le geeig­ne­te Ver­fah­ren dar­ge­legt, mit denen ver­schie­de­ne Gra­de der Auto­ma­ti­sie­rung erreicht wer­den kön­nen. Zudem wird ein Über­blick über com­pu­ter­ge­stütz­te Fer­ti­gungs­ver­fah­ren ver­mit­telt. Abschlie­ßend dis­ku­tiert der Bei­trag die Chan­cen, aber auch die Risi­ken einer zuneh­men­den Auto­ma­ti­sie­rung von Fer­ti­gungs­pro­zes­sen in der Ortho­pä­die-Tech­nik aus Sicht des Hand­werks. Dabei wird auch die Fra­ge nach mög­li­chen Effi­zi­enz­stei­ge­run­gen in den Blick genommen.

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Ortho­pä­die­tech­nik-Werk­statt der Zukunft: digi­ta­le Qua­li­täts­si­che­rung indi­vi­dua­li­sier­ter Produkte

F. Glas, B. Roch­litz
Die Mecu­ris GmbH hat in den letz­ten Jah­ren vir­tu­el­le Prüf­stän­de für indi­vi­du­el­le addi­tiv gefer­tig­te Pro­the­sen und Orthe­sen ent­wi­ckelt, sie ste­tig wei­ter aus­ge­baut und ein­ge­setzt. Neben einer ers­ten Fini­te-Ele­men­te­An­a­ly­se für die Pro­dukt­ent­wick­lung ste­hen mitt­ler­wei­le vir­tu­el­le Prüf­stän­de bezüg­lich der Funk­tio­na­li­tät sowie para­me­tri­sche Berech­nungs­mo­del­le für eine gro­ße Zahl von Pro­dukt­va­ri­an­ten zur Ver­fü­gung. In einer digi­ta­len Pro­zess­ket­te kann die­ser vir­tu­el­le Qua­li­täts­check zukünf­tig direkt vom Ortho­pä­die­tech­ni­ker initi­iert wer­den, sowohl in der Pro­the­tik als auch in der Orthe­tik. Das Ziel: eine indi­vi­du­el­le Ver­sor­gung gemäß den hohen Qua­li­täts­stan­dards eines zer­ti­fi­zier­ten Medizinproduktes.

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Effi­zi­enz­stei­ge­rung durch addi­ti­ve Fer­ti­gung in der Orthopädie-Technik

Chris­toph Kah­le M. A., OTM
Durch die Imple­men­tie­rung der addi­ti­ven Fer­ti­gung inner­halb der Fer­ti­gungs­pro­zes­se der Ortho­pä­die-Tech­nik las­sen sich ver­schie­de­ne effi­zi­enz­stei­gern­de Poten­zia­le für OT-Unter­neh­men erzie­len. Dabei kann es sich um leicht mess­ba­re wirt­schaft­li­che Vor­tei­le, aber auch um weni­ger gut mess­ba­re Effek­te wie die Erhö­hung der Kun­den­zu­frie­den­heit oder der Pati­en­ten­com­pli­ance han­deln. Das jeweils gewähl­te addi­ti­ve Fer­ti­gungs­ver­fah­ren nimmt Ein­fluss auf sei­ne Ein­setz­bar­keit inner­halb der Fer­ti­gung und somit auch auf die effi­zi­enz­stei­gern­den Effek­te für das Unter­neh­men. Der Bei­trag stellt die drei wich­tigs­ten addi­ti­ven Ver­fah­ren und deren Impli­ka­tio­nen für die sich wan­deln­den Arbeits­pro­zes­se vor und dis­ku­tiert den Stel­len­wert einer kom­plett digi­ta­len Fer­ti­gungs­ket­te in der Orthopädie-Technik.

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