Die Eröffnung und Moderation der nunmehr siebten Auflage übernahm Dr. Ulrich Hafkemeyer, Ärztlicher Leiter der Veranstaltung. Im Mövenpick Hotel in Münster gaben zahlreiche Expert:innen auf dem Gebiet der Neuroorthopädie und Technischen Orthopädie Einblick in die Ursachen und Therapieoptionen für die Behandlung von Patient:innen mit Cerebralparese (CP).
Die Veranstaltung startete am Vormittag mit Vorträgen von PD Dr. med. Otfried Debus und PD Dr. med. Frank Schiedel vom Clemenshospital Münster, die sich zum einen mit gastrointestinalen Problemen und zum anderen mit der von Patellaluxationen und Knieinstabilitäten bei CP-Patient:innen befassten. Die neurogene Hüftdysplasie stellte Dr. med. Melanie Horter vom Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) Westmünsterland in den Mittelpunkt und präsentierte Erkenntnisse und Ansätze zur Behandlung dieser speziellen Problematik sowie die Klassifikation mittels der Hüftampel. Prof. Dr. med. Richard Placzek vom Universitätsklinikum Bonn sprach über typische Gangbilder in der Neuroorthopädie und erläuterte, wie eine gezielte Therapie die Mobilität und Lebensqualität der Betroffenen verbessern kann.
Hafkemeyer präsentierte gemeinsam mit Carsten Kramer die Indikationen sowie seine verschiedenen Ausführungen der dynamischen Unterschenkelorthese, die zur Unterstützung von Patient:innen mit Querschnittlähmung eingesetzt wird. Dr. med. Bernward Kühnapfel von der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln stellte den „Lichthafen“ der Klinik, ein Operationszentrum für junge Menschen mit komplexen chronischen Erkrankungen, als Beispiel für interdisziplinären Austausch und innovative Ansätze in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit CP vor.
Wie sehen die Versorgungsmöglichkeiten in der digitalen Welt der Orthopädie-Technik aus? Und welche Bedeutung kommt dem Handwerk dabei zu? Antworten darauf gaben Orthopädietechnik-Meister Thorge Mielsch vom Sanitätshaus Gäher und Medizintechnik-Ingenieur Felix Lohberger von der Firma MUUV. Die Bedeutung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) in der Hilfsmittelversorgung beleuchtete Andrea Espei aus Bissendorf. Zudem gaben Peter Kraft und Anna Kremer einen Einblick in die Versorgungsmöglichkeiten des Ganzkörper-Neuromodulationsanzugs Exopulse Mollii Suit. Das Symposium hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die Herausforderungen von Menschen mit CP besser zu verstehen und innovative Lösungen für ihre Versorgung zu finden, so das Resümee der Veranstalter. Das 8. Symposium Cerebralparese ist für September 2024 in Münster geplant.
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