Neu­bau macht moder­ne Ver­sor­gung möglich

Statt sich den Gegebenheiten im bestehenden Ladenlokal anzupassen, passten Andreas Wylenzek und seine Tochter Edith Winterstein vom Vital Sanitätshaus in einem Neubau die Gestaltung der Räume und Einrichtung der modernen Versorgung an und erklären hier ihr Vorgehen.

Ortho­pä­die­tech­ni­ker-Meis­ter Andre­as Wylen­zek und sei­ne Toch­ter Edith Win­ter­stein ver­sor­gen seit 13 Jah­ren Patient:innen mit Lip- und Lymph­öde­men. Die Hälf­te der ins­ge­samt 40 Mitarbeiter:innen sei inzwi­schen in die­sem Bereich geschult. „Nicht alle ver­sor­gen die­se Pati­en­ten­grup­pe. Sie kön­nen aber dadurch erken­nen, bei wem ein Ver­dacht auf Lip- oder Lymph­öde­men besteht und die­sen Pati­en­ten einen Arzt­be­such emp­feh­len“, erklärt der Inha­ber des Vital Sani­täts­hau­ses mit zwei Stand­or­ten in Hil­den, einem in Hün­feld und einem in Erkrath. Das Sani­täts­haus wur­de bereits in den 50er-Jah­ren gegrün­det und 1989 von Andre­as Wylen­zek übernommen.

Rasan­te Branchenentwicklung

Mit sei­ner Toch­ter, eine gelern­te Phy­sio­the­ra­peu­tin, steht bereits die nächs­te Gene­ra­ti­on in den Start­lö­chern. An der Geschäfts­lei­tung des Unter­neh­mens ist sie bereits seit 2012 betei­ligt. Gemein­sam haben sie sich vor zwei Jah­ren, kurz vor Beginn der Coro­na-Pan­de­mie, für einen Neu­bau des Haupt­hau­ses in Hil­den ent­schie­den. „Zum einen wächst unser Kun­den­kreis ste­tig, sodass wir expan­die­ren muss­ten“, erläu­tert der Ortho­pä­die­tech­ni­ker-Meis­ter. „Zum ande­ren hat sich unse­re Bran­che dank der Digi­ta­li­sie­rung seit unse­rem letz­ten Umzug im Jahr 2015 in grö­ße­re Räu­me rasant ent­wi­ckelt.“ Damals hät­ten sie bei­spiels­wei­se noch die Bei­ne von Patient:innen mit Lip- und Lymph­öde­men per Hand vermessen.

Mehr Raum für digi­ta­le Metho­den und Technik

Inzwi­schen gebe es für jedes Seg­ment digi­ta­le Mess­sys­te­me und Moni­to­re, die bei der Gestal­tung berück­sich­tigt wer­den müss­ten. Digi­ta­le Metho­den und Tech­ni­ken haben sich in den weni­gen Jah­ren zu einer Selbst­ver­ständ­lich­keit ent­wi­ckelt, wie Vater und Toch­ter beto­nen. „Ob digi­ta­le Gang­ana­ly­se, eine Test­stre­cke mit Ram­pe und Trep­pe für Pro­the­sen­trä­ger, der Body­tro­nic 610 zur Kör­per­ver­mes­sung für Lip- und Lymphödempatient:innen oder Bild­schir­me – sie brau­chen heu­te enorm viel Platz für die Ein­rich­tung eines moder­nen Sani­täts­hau­ses, das gleich­zei­tig eine posi­ti­ve Atmo­sphä­re aus­strahlt“, meint die Geschäfts­füh­re­rin. Sie sei­en bei­de dank­bar, dass die von ihnen beauf­trag­te Innen­ar­chi­tek­tin Elke Park bereits vor zwei Jah­ren in der Pla­nungs­pha­se immer wie­der auf die enorm wach­sen­de Digi­ta­li­sie­rung hin­ge­wie­sen hät­te. „Ohne ihre Hart­nä­ckig­keit hät­ten wir uns viel­leicht nicht auf die­sen Weg gemacht und damit das Haus nicht genü­gend fi­t für die Zukunft gemacht“, sagt Edith Winterstein.

Image­wech­sel: modern und vital

Hin­zu kom­me, dass Vater und Toch­ter mit dem Neu­bau einen Image­wech­sel voll­zie­hen woll­ten. „Unse­re Kund:innen soll­ten nicht über Urin­fla­schen und Toi­let­ten­stüh­le stol­pern. Die haben wir nach hin­ten ver­bannt und statt­des­sen unse­re Leis­tun­gen sicht­ba­rer gemacht. Wir prä­sen­tie­ren heu­te ein moder­nes und vita­les Haus“, sagt Edith Win­ter­stein. „Dadurch füh­len sich unse­re Kund:innen wohl, fra­gen sogar manch­mal, ob sie hier wirk­lich rich­tig sei­en. Das macht uns stolz!“ Im 2021 eröff­ne­ten Neu­bau ste­hen dem Sani­täts­haus ins­ge­samt 620 Qua­drat­me­ter Ver­kaufs­flä­che zur Ver­fü­gung. Statt bis­her über eine Kabi­ne für Tag- und Nacht­wä­sche sowie Bade­mo­den ver­fü­ge das Haus nun über sie­ben Kabi­nen, die ins­ge­samt mehr als die Hälf­te der Ver­kaufs­flä­che aus­ma­chen wür­den. In jedem Seg­ment – Einlagen‑, Brust- und Lym­ph­ver­sor­gung, Gang­ana­ly­se, Reha-Tech­nik, Ortho­pä­die-Tech­nik sowie Wäsche – gebe es eine eige­ne Kabi­ne, wobei die­se nicht mehr einen Qua­drat­me­ter umfas­se, son­dern jeweils groß­zü­gig bemes­sen sei. „Die Kabi­nen sind mit Schall­schutz aus­ge­stat­tet, sodass eine dis­kre­te und auf­grund der räum­li­chen Grö­ße auch eine ange­nehm luf­ti­ge Atmo­sphä­re erzeugt wird“, erläu­tert Edith Win­ter­stein. Die­se Atmo­sphä­re sei gera­de für die ste­tig stei­gen­de Zahl der Patient:innen mit Lip- und/oder Lymph­öde­men enorm wich­tig. In der Kabi­ne für die Ödem­ver­sor­gung ste­hen das Body­tro­nic-610-Mess­ge­rät sowie eine eigens von Danie­la Rus­so, Assis­ten­tin der Geschäfts­füh­rung, design­te extra brei­te und län­ge­re Behand­lungs­bank, die die klas­si­sche, eher an Krank­hei­ten erin­nern­de Lie­ge erset­ze. Hin­zu kom­men Con­tai­ner für jed­we­de Uten­si­li­en die­ser spe­zi­el­len Ver­sor­gung in unmit­tel­ba­rer Nähe der Mitarbeiter:in. Außer­dem schmückt jede Anpro­be ein Natur­mo­tiv auf einer kom­plet­ten Wand­sei­te. „Die­ses Leit­mo­tiv über­rascht Kunden:innen bereits beim ers­ten Betre­ten in die Laden­flä­che im Hin­ter­grund der Kas­sen­the­ke“, betont Edith Win­ter­stein. „Die­ses emo­tio­na­le Emp­finden ebnet den Weg hin zu einem sehr posi­ti­ven Versorgungsemp­nden: los­ge­löst vom The­ma krank.“ Zusätz­lich rich­tet das Sani­täts­haus regel­mä­ßig Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen mit Ärzt:innen, Physiotherapeut:innen oder Ehrnährungsberater:innen aus, sofern Coro­na das zulas­se. Denn die umfas­sen­de Infor­ma­ti­on der Patient:innen sei sehr wich­tig für den The­ra­pie­er­folg, wie Edith Win­ter­stein betont.

Loh­nen­de Inves­ti­ti­on in die Zukunft

Ein gan­zes Jahr sei für die Pla­nung und ein knap­pes wei­te­res für den Neu­bau inves­tiert wor­den. „Eine loh­nen­de Inves­ti­ti­on“, sagt Andre­as Wylen­zek. Statt Mie­te zu zah­len, besitzt die Fami­lie das Haus. Zudem bie­te das Haus zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten für den wei­te­ren Aus­bau, der sicher nötig wer­de ange­sichts der stei­gen­den Zahl von Kund:innen und Ver­ord­nun­gen, trotz Coro­na. „Auf­grund der vie­len posi­ti­ven Reak­tio­nen von Kund:innen, aber auch Kolleg:innen habe sich der Neu­bau bereits jetzt gelohnt. Die Coro­na-Pan­de­mie war auch der Anlass, im gesam­ten Gebäu­de spe­zi­el­le Luftfi­lter ein­zu­bau­en. „So konn­ten wir Kund:innen und Mitarbeiter:innen best­mög­lich vor dem Virus schüt­zen“, betont der Orthopädietechniker-Meister.

Ruth Jus­ten

Wei­te­re Kon­zept­ideen und Tipps für die Neu- und Umge­stal­tung des eige­nen Sani­täts­hau­ses mit Fokus auf Lip- und Lymph­ödem­ver­sor­gung lesen Sie hier.

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